02/09/2009 15:16:51
Ich würde deiner Freundin jetzt nicht gerade vorwerfen, dass sie faul ist. Gerade so ein Kleinkind kann mega anstrengend sein, vorallem als Einzelkind in einer Wohnung.
Ich glaube eher, manchen Leuten fehlt einfach ein bisschen der gesunde Menschenverstand. Ihnen ist das Gefühl für ganz banale Dinge abhanden gekommen. Sie unterliegen dem ständigen Druck alles perfekt machen zu müssen, mit dem Ergebniss, dass irgendwann gar nicht mehr klappt.
Ich denke jede Mutter (vorallem beim ersten kind) hat irgendwann mal den Punkt, wo ihr alles zuviel ist. Da klappt dann irgendwie gar nicht mehr, das Kind hat keinen ordentlichen Rythmus und ist ständig quengelig, fürs Einkaufen braucht man den ganzen Vormittag, Bügelwäsche stapelt sich, zum Duschen kommt man auch nicht wirklich usw. Dazu kommt dann vielleicht noch, dass sich alle wundern, warum man das nicht hinbekommt, das bisschen Haushalt und das eine Kind sind ja eigentlich nicht der Rede wert... Die Anerkennung für das was man tut fehlt ja auch meist völlig.
Naja, wie gesagt, diese Phase haben alle mal, denke ich, aber manche bleiben darin hängen und kommen nicht mehr heraus, im allerschlimmsten Fall werden da sogar Depressionen draus.
Meiner Meinung nach fehlt vielen das Gefühl für ganz banale Dinge, der gesunde Menschenverstand. Sie unterliegen dem ständigen Druck alles perfekt machen zu müssen, mit dem Ergebniss, dass irgendwann gar nicht mehr klappt und sie sich vieles unnötig schwer machen.
Vielleicht sollte deine Freundin schauen, ob sie einen Platz in einer Spielgruppe (betreuung, vielleicht 1-2 pro Woche für 2-3 Stunden ohne Mamas) bekommt, so dass sie dann Luft und vorallem Zeit für für sich bekommt.
Kritisieren würde ich sie nicht, erst mal warten, bis man selbst in der Situation ist und es dann besser machen

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Ich glaube es ist auch gefährlich die verschiedenen Generationen zu vergleichen. Unseren Großmüttern wurde zB beigebracht, das Kinder, die 4 Stunden am Stück schreien normal sind, dass dies die Lungen kräftigt, heutzutagen bekommt da jede Mutter die Krise, und fühlt sich sofort als Rabenmutter, wenn sie ihrem Kind nicht helfen kann.
Nichtsdestotrotz bewundere ich natürlich Mütter mit 11 Kindern, wobei ich denke, dass an dem Auariumvergleich schon was dran ist. Eine sechsfache Mutterhat mir mal versichert, ab dem 4. Kind wird alles leichter

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Außerdem bekommen normalerweise auch nur diejenigen Mütter soviele Kinder, die das auch ganz gut im Griff haben. Und das ist, wie Anwo schon geschrieben hat, in erster Linie Charaktersache.