23/09/2008 10:03:34
... und wir hätten ihn uns nicht schöner vorstellen können.
Die Tage vor unserem großen Event waren schon so anders... Schatzi war ungewohnterweise unheimlich aufgeregt und hippelig - ich, das Brautmonster, dessen größte Angst es einmal war, irgendetwas zu vergessen - war die Ruhe selbst... verkehrte Welt.


Die Nacht vor unserem großen Tag schliefen wir aneinander gekuschelt miteinander ein und ich wachte nur einmal kurz auf, weil ich geträumt hatte, die Torte käme nicht... in dem Moment völligst unsinnig, weil wir ja gar keine hatten - aber jetzt weiß ich warum - Tanni, das war Deine!

Um 6.15h klingelte der Wecker und nach einer schönen heißen Dusche kutschierte ich mich um 7.00h mit Spanishgirl's wunderschönem geliehenem Diadem zum Friseur. Nach einer Stunde trudelten meine Trauzeugin und meine beste Freundin ein und wir schlürften das erste Gläschen Sekt. Um 9.30h war dann auch die Braut abmarschbereit und es ging Richtung Heimat. Kaum angekommen, entdeckten wir Schatzis Auto (wozu schreibt man Männern EXTRA einen Zettel : Bitte ab 9.15h nicht mehr daheim sein ?!


Ich schaute mich kurz in unserem Flurspiegel an und musste die Tränchen wieder runterschlucken. Ich hätte niemals gedacht, dass man aus mir so viel machen kann. Ich fand mich dufte.

Dann war Schatzi da... alle ließen mich allein im Wohnzimmer und mein Hase kam herein. Er sah so toll aus. Wir küssten uns und strahlten beide so wie wir noch nie gestrahlt hatten. Es war wie ein Zauber, der plötzlich über uns kam.
Auch während des Foto-Shootings mit meiner Freundin, die Fotografenmeisterin ist und extra aus München anreiste, strahlten wir nur so um die Wette. Wir küssten und schmatzten uns ständig, alberten herum und merkten fast gar nicht, dass sie überhaupt da war. Mein Hase findet Fotos von sich immer furchtbar und mag sich schon gar nicht gerne ablichten lassen und sie hat es so wunderbar und leicht gemacht, dass er einen riesen Spaß dabei hatte. Es war wundervoll... ständig wünschten uns Passanten alles Gute und viel Glück und selbst beim Vorbeifahren winkte man uns begeistert zu.
Auf der Rückfahrt nach Hause, wo unser Hochzeitsauto wartete, bekam ich einen Riesenhunger. Oder war es doch schon die Aufregung ?!

Auf der Fahrt zu unserem Schloss kam dann doch die Nervosität und ich bekam ganz nasse Hände. Die waren aber schlagartig weg als ich bei der Einfahrt ins Schloss meine Weddix-Mädels entdeckte. Ich winkte ganz begeistert und sie winkten doch glatt zurück.



Ab da begann unsere zweite Lektion: Genießen! Und das haben wir... jede einzelne Sekunde, jeden Moment. Umso weniger wir von der Trauung mitbekommen hatte, umso mehr schätzen wir nun jeden einzelnen Glückwunsch und jede herzliche Geste.
Unsere Kameraden von der Feuerwehr standen für uns mit ihren Beilen Spalier. Ich kann Euch nicht sagen, wie sehr ich mich auf diesen Moment gefreut habe. So oft hab ich schon selbst dagestanden und das silbern glänzende Beil in den Himmel gehalten und nun waren die Jungs für uns da... unglaublich. Wir mussten noch zwei geflochtene Feuerwehrschläuche, die mit Rosen geschmückt waren, durchschneiden. Diese Idee kam von Schatzi's Cousine, die bis vor ein paar Wochen im Koma lag. Sie hatte auf ein Blatt Papier etwas gekritzelt, was niemand lesen konnte und als sie wieder sprechen konnte, hat sie ihrem Sohn - Schatzi's Trauzeugen - sofort von ihrer Idee mit den Schläuchen erzählt und ihn genau instruiert, wie er das vorzubereiten habe. Das hat uns unheimlich gerührt...
Die Bubbles machten sich gut am Schlosshimmel und schon begannen die Gratulationen... und wer war die erste ?! Na.... unsere rote Fee.


Nachdem uns auch noch ein Schornsteinfeger viel Glück gewünscht hatte (der war so nervös - voll süß), ging es los im Autokorso zur Location. Der Chefkellner gratulierte uns und sagte uns gleich, wieviel Mühe wir uns mit der Deko und den vielen Kleinigkeiten gemacht hatten. Mein Hase nahm mich jedes Mal in den Arm und sagte jedem: "Das war meine Frau. Sie hat sich so viel Mühe gegeben und es ist so toll geworden." Und er erzählte wirklich jedem von Weddix und wie schön er das findet, dass man da so tolle Ideen bekommt und auch Mädels findet, die sich dann gegenseitig auf ihren Hochzeiten besuchen. Er war so stolz auf mich und ich so stolz auf ihn.

Nach und nach passierte so viel und wir können wirklich sagen, dass wir alles genossen und geschätzt haben... naja, vielleicht bis auf die Tauben, die meine Mama bestellt hatte.


Noch dazu ließen wir Herzluftballons steigen und warten nun darauf, ob einige der Karten zurückkommen und wir einen Gewinn unserer Gäste abstauben können, den sie auf die Karten schreiben sollten.
Und dann kam das Highlight... Attila! Das ist das Maskottchens unseres Fußballvereins und ein wunderschöner Steinadler. Alle waren wie gefesselt und sein Falkner erzählte uns einige Anekdoten und wir lachten viel und bewunderten das superschöne Tier. Wir bekamen sogar eine Feder von ihm geschenkt, die in Zukunft einen Ehrenplatz bekommt.
Nach einer kleinen Rede eröffneten wir das Essen, von dem wir auch nur Gutes hörten. Ich konnte kaum etwas essen, aber das war nicht weiter schlimm. Alle fanden es toll. Der Schokobrunnen zum Dessert war ein besonderes Highlight und mein Cousin hat doch glatt seine Krawatte drin versenkt.

Wir sprachen viel mit den Gästen und ich kann wirklich sagen, dass es niemanden gab, bei dem wir nicht waren. Das war uns sehr wichtig und alle wussten es zu schätzen.
Zu späterer Stunde eröffneten wir den Tanz... wir tanzten, nein, wir schunkelten, nein, also wir schmusten und küssten uns durch 3:58 min und nahmen rein gar nichts um uns war. Das war Zeit nur für uns und mein Mann wurde nicht müde darin, mir zu sagen, wie wunderschön ich sei.

Wir bekamen noch ein tolles Gästebuch und durften zwei Skylaternen in den Himmel steigen lassen. Zwischendurch bewunderte ich immer mal wieder das Büchlein mit den vielen Wünschen von Euch! Es ist wirklich sehr sehr schön geworden und wir waren sehr gerührt, wieviele an uns gedacht haben!
Ab Mitternacht liefen über einen elektronischen Bilderrahmen die ersten Fotos und wir waren ganz baff als wir erfuhren, dass wir den Rahmen auch behalten durften! Wahnsinn!
Kurz bevor unsere Eistorte mit Sternenfeuer in den Saal geschoben wurde, überraschten uns unsere Freunde noch mit einer selbstgebackenen zweistöckigen Torte. Sie wollten unser Tortendrama retten und so hatten wir am Ende also drei Torten.

Nachdem wir mit unseren Freunden noch kräftig abgetanzt hatten, verabschiedeten wir uns um 2.00h in unser Hotelzimmer. Schatzi schnürte mich aus dem Kleid, wir duschten noch und hatten eine sehr schöne Hochzeitsnacht.


Den Sonntag verbrachten wir damit, unsere tollen Geschenke zu bewundern und die vielen vielen Karten zu lesen. Wir hatten sogar eine aus dem Disneyland Paris bekommen, meine Mom hatte die Verwaltung dort angeschrieben und so erhielten wir auch Glückwünsche von Mickey und Minnie.

Leider hatte ich sehr starke allergische Reaktionen auf mein Kleid gezeigt, aber das war das einzigste, wirklich das einzigste, was nicht perfekt war. Wir haben unsere zwei Lektionen befolgt: Wir haben losgelassen und jeden Moment vollständig genießen können! Wir haben so viele liebe Worte und Gesten erfahren dürfen und so viel Herzlichkeit wurde uns entgegen gebracht! Es war unser Tag, der schönste Tag in meinem Leben und in Schatzi's Leben, wie er mir unter Tränen ins Ohr flüsterte und wir haben jeden Moment aufgesogen. Bis wir es wirklich realisiert haben, dass wir nun verheiratet sind, wird es noch Zeit brauchen... aber ich genieße jeden Tag als seine Ehefrau.
"Heirat ist nicht das Happy End, sie ist immer erst ein Anfang..." Passend dazu sagte mein Schatz: "Und was planen wir jetzt ?"
