14/02/2008 01:11:33
Hallo ihr Lieben!
Nun finde ich endlich mal etwas Zeit, um meinen Hochzeitsbericht zu beginnen. Ich möchte ihn natürlich noch so lange fertig stellen, wie die Erinnerung noch relativ frisch ist. Obwohl man sich bei dieser Flut von Gefühlen und Eindrücken gar nicht alles behalten kann.
Am Vortag (7.02.) haben wir alle Kuchen und die Hochzeitstorte bei der Verwandtschaft eingesammelt, ebenso den Sekt gekauft und zur Burg gebracht. Schatzi, dessen Nervosität ins Unermessliche zu steigen schien, war beim Frisör. Ich war eigentlich verhältnismäßig ruhig und wunderte mich über mich selbst. Um 22 Uhr fielen wir totmüde ins Bett, konnten trotzdem nicht schlafen. Zum letzten Mal sah ich um Mitternacht auf die Uhr.
Unser Hochzeitstag...
Um 3 Uhr waren wir wieder hellwach. Mein Schatz hatte große Angst vor dem großen Tag. Ich war immer noch relativ gelassen und versuchte ihn damit etwas zu beruhigen. Um halb fünf haben wir dann einen Imbiss im Bett eingenommen. Um kurz vor 6 konnte ich nicht mehr rumliegen und bin aufgestanden und habe gebadet. Schatzi ist nochmal eine halbe Stunde eingeschalfen bis er um 7 Uhr aufstand. Meine Trauzeugin sollte auch um 7 vor der Tür stehen. Dem war aber nicht so. Um 7.10 Uhr rief ich sie an und sie meinte, ihr Freund wäre nicht aus dem Bett gekommen um sie zu mir zu fahren. Sie wäre jetzt alleine unterwegs und würde schon 20 Minuten von einem Müllwagen blockiert werden. Na super… Jetzt musste sie nach dem Frisör auch noch ihren Freund zu Hause abholen! Um 7.20 Uhr war sie dann endlich da und wir konnten zum Frisör zum Frisieren und Schminken. Wir hatten den Termin um 7.30 Uhr. Als die Friseuse schon dabei war, meine Haare einzulegen, fiel mir ein, dass ich mein Stirn-Diadem vergessen hatte. Meine Trauzeugin musste nochmal heim laufen und es holen. Zum Glück ist unser Frisör gerade um die Ecke. Ich sage euch, ich war dann später so entspannt beim Frisör, dass ich hätte endlich einschlafen können Bis ich nach einem halben Jahr mal wieder einen Kaffee getrunken hatte und natürlich prompt Magenschmerzen bekam. Zum Glück gingen die aber nach einer Stunde wieder weg.
Um 8 Uhr holte mein Mann das Brautauto (ein schwarzer Opel Antara ), den Brautstrauss und Brötchen zum Frühstücken (mein Bruder und meine Trauzeugin wollten noch bei uns frühstücken). Um 10 Uhr kamen meine Trauzeugin und ich vom Frisör. Wir lagen also perfekt in der Zeitplanung. Nachdem meine Trauzeugin, mein Bruder und mein Mann gefrühstückt hatten erklärte mein Mann meinem Bruder die Kamera (er sollte filmen) und meine Trauzeugin und ich zogen uns bei einem Glas Sekt (das musste ich mir an dem Tag mal genehmigen) an. Zeitgleich kleidete sich auch mein Mann an (ich im Schlafzimmer, er im Arbeitszimmer). Nachdem er seine 14 Loch Stiefel geschnürt hatte, war er schweissnass gebadet Meine Trauzeugin vermittelte dann zwischen uns, wann wir beide fertig waren mit Anziehen.
Als ich fertig war und alleine im Schlafzimmer stand, um auf meinen Bräutigam zu warten, kam zum ersten Mal an diesem Tag die Aufregung in mir hoch. Was ein Gefühl in der Magengrube… Ich dachte, mir springt gleich das Herz aus dem Brustkorb. Erst recht, als ich draußen meine Trauzeugin und meinen ältesten Bruder hörte, wie toll er aussehe. Als er dann endlich rein kam, erschlug es mich…. Mann, sah er gut aus! Ich musste die Freudentränen runter schlucken. Man stellt sich ja viel vor, aber als er dann endlich wahrhaftig in seinem Gewand vor mir stand war ich total überwältigt… Und der Brautstrauss war auch superschön.
Wir gingen dann raus und machten ein erstes Foto zusammen. Es kamen ein paar Leute vorbei. Ihr hättet denen ihre Blicke sehen sollen!
Dann fuhren wir um ca. 11.15 Uhr zum Standesamt. Und meine Trauzeugin musste noch ihren Freund abholen. Und ich hatte schon gar kein gutes Gefühl dabei, da sie bis zum anderen Ende der Stadt fahren musste und wir uns um 11.45 Uhr mit der Standesbeamtin treffen sollten. Am Standesamt warteten schon meine Eltern und weitere Gäste. Sie waren alle total von unserem Erscheinungsbild begeistert.
Plötzlich kam ein Fotograf und sprach uns an, ob er unverbindlich von uns während der Trauung usw. Fotos schießen könnte. Wir sagten einfach „Ja“ (die sind superschön geworden und haben sie dienstags gleich gekauft). Die eigentlichen Hochzeitsfotos vom ganzen Tag hat ein sehr talentierter Hobbyfotograf aus der Familie gemacht.
Um 11.45 Uhr war meine Trauzeugin immer noch nicht da. Um 11.50 Uhr gingen wir uns dann schon einmal mit dem Trauzeugen meines Mannes bei der Standesbeamtin melden. Ich wurde immer nervöser. Zwar auch wegen des bevorstehenden Ja-Wortes, aber auch weil meine Trauzeugin nicht kam. Mir standen schon die Tränen in den Augen. Sie hatte nämlich die Ringe und die CD mit unserem Traulied. Um 12.01 Uhr kam sie mit ihrem Freund ins Standesamt gerannt und entschuldigte sich vielmals, sie habe den Weg nicht gefunden. Und ich konnte endlich aufatmen. Mir fiel ein Stein vom Herzen…
Alle Gäste gingen in den Trausaal und wir blieben draußen bis unser Lied endlich ertönte. In dem Moment waren wir beide sehr hibbelig. Während dem Chorus gingen wir dann rein (leider etwas zu schnell, aber naja…). Wir haben kaum gesessen, da begann die Standesbeamtin mit ihrer Rede. Wir waren/ sind super enttäuscht und sauer, dass sie nicht einmal das Lied bis zum Ende laufen lasen konnte, was uns sehr wichtig war. Im Vorfeld war es auch schon dreimal abgeklärt worden!
Während der Rede herrschte in meinem Kopf totale Leere. Meinem Mann ging es genauso, wie er mir später sagte. Die Rede haben wir uns dann zwei Tage später nochmal richtig zu Gemüte geführt (wir hatten ja zwei Filmer ). Als mein Mann dann „Ja“ gesagt hatte, hatte ich einen dicken Kloß im Hals, weil ich die Tränen runter schlucken musste. Schließlich musste ich ja auch noch „Ja“ sagen. Das war so ein unglaublich ergreifender Moment, als die Standesbeamtin die magischen Worte „Und somit erkläre ich Sie zu rechtmäßig verbundenen Eheleuten“ sprach… Ab diesem Moment bekamen wir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht… Endlich war der Moment da, den wir uns schon Monate ausgemalt hatten…
Bei der Gratulation hatten meine Eltern und meine Tante sogar Tränen in den Augen. Ich hatte ganz fest damit gerechnet, dass ich weinen muss wie ein Schlosshund. Dem war aber nicht so. Ich war so glücklich, denn mir war eine riesige Anspannung von den Schultern gefallen.
Es wurden noch einige Fotos geschossen im Standesamt. Als wir dann auf den Vorplatz traten standen alle Gäste im Kreis und warfen Reis (wollte ich zwar nicht, aber was sollte ich tun). Die Cousinen meines Mannes hatten das obligatorischen Herz-Bettlaken, dass wir mit Nagelscheren ausschneiden und durchsteigen sollten.
Nach einem ca. halbstündigen Aufenthalt vor dem Standesamt fuhren wir dann zur Location…