25/10/2017 21:22:34
Oje, das tut mir so leid für dich
Du wirst aber um ein offenes Gespräch nicht umhinkommen. Ich würde sie ganz offen fragen, was genau ihr Problem ist - Neid, Sorge, verletzte Gefühle, was auch immer...
Neid: Vielleicht ist es tatsächlich, ganz banal, Neid darauf, dass du es möglicherweise "besser" machst als sie. Die Hochzeit ruft eventuell Erinnerungen hoch bzw. das Gefühl, selber an dem Punkt versagt zu haben - zwei Scheidungen gehen ja an keinem spurlos vorüber. Sollte das der Fall sein, könnte man da sicher einen Weg finden.
Sorge: Gab es bis zu diesem Zeitpunkt denn Vorbehalte gegen deinen Freund? Irgendwelche Bedenken, so klein sie auch gewesen sein mögen, werden angesichts der Hochzeit vielleicht zu einem echten Problem in ihren Augen, was jetzt sofort angegangen werden muss. Klingt für mich eher nicht danach, weil sie dann ja konkret werden würde, aber wer weiß.
Verletzte Gefühle: Ich habe hier schon einiges an (schwieger-)mütterlichen Dramen hinter mir und rate deshalb, die Front mal abzuklopfen
Vielleicht fühlt sie sich übergangen, möchte feste Aufgaben, mehr Einbindung... Da kann man tausendmal sagen, dass es ja die eigene Hochzeit ist - mit Logik kommt man an der Stelle nicht viel weiter.
Ausgehend von deinen Schilderungen klingt es für mich am ehesten nach Neid und persönlichen Problemen damit, dass das eigene Kind einem unter Umständen etwas voraus haben wird - allein die Tatsache, dass sie dir jede Kleinigkeit vorgeben will, klingt nach "Ich bastel mir meine eigene Traumhochzeit, hadere aber damit, dass sie nicht für mich sein wird".
Das ist aber natürlich alles nur geraten und kann komplett daneben sein. Deswegen würde ich das offene Gespräch suchen und klar sagen, dass du dich momentan nicht mehr darauf freuen kannst und deswegen schon überlegst, getrennte Tische usw. zu haben. Du würdest sie gerne mit einbinden und dabei haben, aber wenn sie grundlos (!) gegen eure Hochzeit ist und alles torpediert, würdest du Konsequenzen ziehen müssen.
Es wäre traurig, wenn sie dann nicht dabei wäre, aber ganz ehrlich: Du wirst deines Lebens nicht mehr froh, wenn du an der Stelle nachgibst, denn bei der nächsten großen Sache wird's doch dann ähnlich. Es ist ein Unterschied, ob man eine gut begründete Kritik / Sorge äußert, oder einfach zum Diktator wird. Deswegen: Nimm es nicht stumm hin, denn es wird dir alles verderben, dieses schleichende Gift. Sprich es an, vielleicht auch zusammen mit einer dritten Person. Einfach ehrlich sein und alles rauslassen. Wenn dann keine Einsicht kommt, such dir eine andere
Trauzeugen und sage ihr, dass du um des Friedens Willen sie nicht mehr einbinden wirst, dich aber freust, wenn sie zur Hochzeit kommt. Das ist schade, aber die beste Lösung, damit du überhaupt noch Freude dran hast. Oder Las Vegas