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PrincessCrocodile
Diamant-User
Beigetreten: 01/11/2008 13:47:51
Beiträge: 658
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19/03/2009 20:00:36
Hallo!
Kann mir jemand helfen? Habe eine Frage, zu der ich auch im Internet keine Antwort finde.
Ich arbeite seit kurzem in einer Kinderkrippe (0-3 Jahre). Ich habe jetzt von mehreren Seiten gehört, dass man nicht in einer Krippe arbeiten sollte, wenn man schwanger ist.
Ich bin es im Moment nicht, habe aber vor es irgendwann zu werden.
Weiß jemand mehr darüber? Warum dürfen Schwangere nicht mit den "Kleinsten" arbeiten?
Fragende Grüße
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Tarias
Diamant-User
Beigetreten: 03/12/2007 16:10:28
Beiträge: 301
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19/03/2009 20:12:47
Hallo,
so viel ich weiß, hat das was mit dem Zytomegalievirus zu tun (wurde mir zumindest gesagt), weil der über den Speichel der Kinder verbreitet wird (die Kleinen nehmen ja alles in den Mund) und als Erstinfektion in der Schwangerschaft zu großen Komplikationen führen kann. Wenn man diesen Virus aber schon hatte, dann ist er unbedenklich.
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 19/03/2009 20:13:37 Uhr
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Ranunkelchen
Diamant-User
Beigetreten: 30/12/2008 12:33:25
Beiträge: 3630
Standort: im hohen Norden
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19/03/2009 20:54:29
Ich bin auch Erzieherin, aber ich arbeite mit erwachsenen geistig behinderten Menschen. Kann Dir daher nicht so richtig weiterhelfen. Ich weiß aber, dass eine Klassenkameradin genau das Problem hatte und nicht mehr mit den allerkleinsten Kindern in der Schwangerschaft arbeiten durfte. Das stimmt also auf jeden Fall. Ich glaube, wegen der Infektionsgefahr? Röteln etc?
Vielleicht weiß es hier ja noch jemand ganz genau!
LG, Ranunkelchen
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Kleid und Accessoires (Vorbereitung)
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Taumariechen
Diamant-User
Beigetreten: 18/05/2008 14:17:56
Beiträge: 3281
Standort: Nürnberg
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20/03/2009 00:45:45
hi
soweit ich weiß wirst du am anfang deiner schwangerschaft auf alle wichtigen titer getestet.
es gibt da dieses virus (wie tarias schon gesagt hat) wenn du darauf postiiv bist ist es egal und du kannst ganz normal arbeiten.
wenn du negativ bist, bin ich mir grad nciht sicher, aber ich glaube du wirst dann sofort beurlaubt.
in der krippe in der ich mal gearbeitet habe da war auch eine erzieherin schwanger und hat ganz normal gearbeitet.
wir hatten da auch die ganz kleinen.
frag am besten deinen gynäkologen.
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Verliebt 13.01.2008, Verlobt 18.05.2008 Verheiratet 15.05.2009 und 16.05.2009
Eltern seit 15.03.2010 mit *07*11*11*11
Blog
kinderwunschblog
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actionpuppe
Gold-User
Beigetreten: 03/02/2009 21:37:04
Beiträge: 79
Standort: NRW
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20/03/2009 09:09:59
Hallo,
ich bin war keine Erzieherin, aber meine Freundin ist grade genau in dieser Situation.
Also sie hat es mir wie folgt erklärt, sobald eine Schwangerschaft festgestellt wird, musst du zum Arzt ("Menschen-TÜV") und der testet dich auf bestimmte Erreger und kontrolliert dein Immunsytem. Du darfst auch solange bist du die Testergebnisse hast nicht arbeiten gehen (kann bis zu ner Woche dauern).Wenn die Tests in Ordnung sind und dein Immunsytem intakt ist kannst du ganz normal weiterarbeiten. Wenn du aber auf irgendeinen der Erreger (weiß leider nicht mehr welche) reagierst bzw. dein Immunsytem zu schwach ist, darfst du leider nicht mehr in die Einrichtung zurück und wirst in der Regel bis du in Mutterschutz gehst, von der Arbeit, freigestellt.
Bei meiner Freundin war es so, dass ihre Tests und ihr Immunsytem so weit in Ordnung waren, sie aber empfindlich auf Mumserreger reagiert hätte und darum wurde sie auch komplett freigestellt und durfte sich sogar nicht mehr von den Kindern verabschieden. Fand ich etwas heftig, aber sie und die Einrichtung wollen ja auch kein Risiko eingehen.
Ich hoffe ich konnte etwas weiter helfen.
Lieben Gruß
Diese Mitteilung wurde 2 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 20/03/2009 09:15:26 Uhr
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Juli-Mama
Diamant-User
Beigetreten: 20/08/2008 08:58:49
Beiträge: 5257
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20/03/2009 15:50:55
Du wirst auf jeden Fall erstmal getestet. Wenn dein Immunsystem in Ordnung ist, kannst du fast normal arbeiten gehen - heben darfst du dann nicht mehr, was in der Krippe ja auch ziemlich doof ist. Wenn nicht, darfst du nicht mehr in die Einrichtung. Eine Kollegin von mir musste dann die ganze Zeit im Büro sitzen, Kaffe kochen und Briefe abtippen.
Dein Arbeitgeber setzt dich dann einfach anderweitig ein.
Sicher ist es sinnvoll, aber was ist mit Müttern, die bereits ein Kind haben, dass in eine Krippe oder in den Kiga geht? Da besteht ja auch die Gefahr...
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Annatiger
Diamant-User
Beigetreten: 09/12/2007 21:35:20
Beiträge: 5336
Standort: auf der schönen schwäbischen Alb
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20/03/2009 17:15:06
Ich bin keine Erzieherin, aber ich betreue eben 100 von diesen.
Es ist so: wenn du schwanger werden möchtest, würde ich schon vorher alle Kinderkrankheiten testen lassen. Das zahlt der Arbeitgeber, das kannst du über den Betriebsarzt machen lassen. Wenn es den nicht gibt, sprich mit deinem Kindergartenträger und dann gehst du zum Frauenarzt und lässt dich dort testen.
Wir sind immer heilfroh, wenn unsere Erzieherinnen das freiwillig machen - denn dann können sie bei Bedarf noch Impfungen bekommen.
Das gilt übrigens nicht nur für Erzieherinnen, die Mama werden wollen, sondern generell.
Bist du dann mal schwanger, musst du es deinem AG bald sagen. Dann schickt er dich zum Frauenarzt oder Betriebsarzt und der testet dich auf alle in der Schwangerschaft gefährlichen Kinderkrankheiten. Ich gebe den Erzieherinnen immer gleich den Bogen zur "GEfährdungsbeurteilung werdender und stillender Mütter bei Erzieherinnen" mit - da stehen alle zu testenden Krankheiten drauf, dann vergisst der Arzt nichts. Sonst musst du wenn du Pech hast 2x hin.
So lange bis das Ergebnis da ist, darfst du nicht arbeiten. Sobald dein AG von deiner Schwangerschaft weißt und du weiterarbeitest, ist er dran wenn du dich ansteckst und das Kind behindert wird. Das verstehen manche Damen nicht, wenn ich sie ohne große Verabschiedungsfeier nach Hause schicke.
Wenn du das ERgebnis hast und bist gegen alles Immun, darfst du bis zum Mutterschutz arbeiten. Auch in der krippe.
Wenn du nicht gegen alles Immun bist, wird geschaut, in welchem Stadium der Schwangerschaft diese Krankheiten gefährlich sind. Da gibt es eine Tabelle, da stehen die Zeiten genau drin.
Und für diese Zeiten bekommst du dann ein Beschäftigungsverbot. Dein Arbeitgeber bekommt im Gegenzug alle deine Personalkosten über die U2-Umlage wieder erstattet, er kann also eine Ersatzkraft einstellen, ohne Pleite zu gehen.
In der Krippe ist oft das Problem, dass die Erzieherinnen nicht gegen die sogenannte "Zytomegalie" Immun sind. Die ist nicht "impfbar" und überträgt sich durch Speichel. Dadurch kriegen alle nicht immunen Erzieherinnen wenn Kinder unter 3 Jahren betreut werden, ein Beschäftigungsverbot.
Viele sind aber gegen die Zytomegalie Immun, weil sie sie als Kind selber schon hatten.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.
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Kedda
Diamant-User
Beigetreten: 15/10/2007 19:56:39
Beiträge: 8521
Standort: Breisgau
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20/03/2009 18:15:19
Ich bin zwar auch keine Erzieherin,aber weiß von einer Bekannten, die auch ein Berufsverbot ausgesprochen bekommen hat in der Schwangerschaft wegen der Zytomegalie. Sie arbeitet auch in einer Kita und muss die Kiddies auch regelmäßig wickeln und so. Die Kleinen scheiden diesen Erreger über sämtliche Körpersekrete aus (also Speichel, Kot,Urin,Schleim,...), läuft aber meistens total unentdeckt ab, weshalb man nie weiß, ob jemand gerade ausscheidet oder eben nicht. Das Risiko ist dann einfach zu hoch und man kann sich dann auch nur sehr aufwändig shützen (man kann ja in der Krippe schlecht den ganzen Tag mit Handschuhen und Mundschutz rumrennen), deshalb das Berufsverbot. Aber wie schon geschrieben wurde, wird das vorher getestet und wenn du die Erkrankung schonmal durchgemacht hast besteht ein Schutz.
Zu den Auswirkungen auf die Schwangere und das Kind: Meine Tante hatte das in der Schwangerschaft mit meiner Cousine (hat damals aber nicht irgendwo gearbeitet, wo sie damit gehäuft in Kontakt hätte kommen können) und es wurde nicht entdeckt. Bei der Geburt (bzw. hinterher) gabs dann Komplikationen, meine Cousine hatte schwere Leberschäden und heftige Durchfälle, war 6Monate in der Klinik und man wusste lange nicht, ob sie durchkommt. Sie war in ihrer gesamten Entwicklung eingeschränkt, hat eine Schule für Behinderte besucht, usw. Heute ist sie 25, führt zwar ihr eigenes selnbständiges Leben, aber sie hat immernoch gewisse Einschränkungen, wie Taubheit auf einem Ohr, Koordinationsstörungen (sie läuft sehr unsicher), Sehen kann sie auch nur schlecht und muss ständig zur Kontrolle der Leberwerte...
@Clau: Natürlich ist das sinnvoll- die Auswirkungen können verheerend sein. Aber du hast vollkommen Recht: Bei Müttern, die bereits Kinder haben schaut da auch keiner danach und da lässt es sich auch nicht vermeiden. Aber die Gefahr, dass du dich beim eigenen Kind ansteckst ist wesentlich geringer, als wenn du täglich mit mehreren verschiedenen Kindern zu tun hast...
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 20/03/2009 18:17:34 Uhr
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Juli-Mama
Diamant-User
Beigetreten: 20/08/2008 08:58:49
Beiträge: 5257
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20/03/2009 19:43:19
@Kedda: Ich will auch gar nicht sagen, dass es nicht verheerende Folgen haben kann. Unser Träger entstand als Einrichtung für Behinderte und ist dann übergegangen zur Nicht-Behinderten-Arbeit.
Ich wollte nur sagen, dass es eben für werdende Mütter, die ein Kind in einer Kita haben auch gefährlich sein kann.
Wir hatten mal eine werdende Mutter - das Kind war bei uns - und es gingen ringelröteln um.
Sie konnte die Kleine aber auch nicht ein paar Wochen zu Hause lassen... Das Risiko war auch sehr hoch.
Das sollte - finde ich - auch irgendwie geschützt werden!
Sie hat ja auch täglich 2 mal die Einrichtung betreten und mit ihrer Tochter gekuschelt usw.
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PrincessCrocodile
Diamant-User
Beigetreten: 01/11/2008 13:47:51
Beiträge: 658
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21/03/2009 09:08:01
Vielen Dank für Eure Antworten!!
@ annatiger:
Wenn man sich auf alle Kinderkrankheiten vor dem Schwangerwerden testen läßt, muss man das dann nochmal machen, wenn man dann tatsächlich schwanger ist?
Kann man die "Zytomegalie" auch VOR der Schwangerschaft testen? Dann wäre man ja auf jeden Fall auf der sicheren Seite...denn manchmal merkt man ja nicht gleich, dass man schwanger ist und wenn man dann weiterarbeitet, könnte man sich ja infizieren.
Dem Arbeitgeber sagt man ja im Normalfall erst nach ca. 3 Monaten, dass man schwanger ist...
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Kedda
Diamant-User
Beigetreten: 15/10/2007 19:56:39
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21/03/2009 11:24:13
Theoretisch müsste das dann reichen. Allerdings weiß ich nicht, wie es dann mit der Bezahlung der Tests aussieht. Ringelröteln, Toxoplasmose und Zytomegalie muss man ja eh selbst zahlen, aber bei den anderen Tests weiß ich es nicht.
Viele Frauen, die nicht in einem solchen Beruf arbeiten wissen von der Zytomegalie gar nichts und lassen sich auch nicht testen weils eben auch selbst ezahlt werden muss. Ich habs machen lassen weil ich eben die Erfahrung mit meiner Cousine gemacht hab und weil ich auch mit Kindern zu tun habe (allerdings mit Größeren). Bei unsrer Betriebsärztin bin ich damit total auf Unverständnis gestoßen- sie meinte, ich solle mich nicht so anstellen und fest daran glauben, dass mein Kind gesund sein wird. Bezügl. Berufsverbot hat sie dann nur gemeint, sie müsse da erst mit der Pfelegdienstleitung sprechen, sie wüsste gar nicht, wie man da vorgeht... Naja, ich hab dann selbst herausgefunden, dass es nur bei Arbeit mit ganz kleinen Kindern eins bekommt und meine FÄ hat mich dann nochmal bezügl. Hygiene und so aufgeklärt. Aber als allererstes macht man sich natürlich tierische Sorgen.
@Clau: Klar sollten solche Mütter geschützt werden. Aber wie soll man das machen? Man kann den Müttern ja schlecht den Kontakt zum eigenen Kind verbieten oder ihr auferlegen, ihr Kind nicht mehr in die Kita zu schicken, wenn sie sonst ein Betreuungsproblem kriegen würde. Aber du hast Recht: Bei Erzieherinnen macht man da so ein Tamtam und bei anderen Müttern gibts sowas dann gar nicht. Irgendwie schon paradox.
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PrincessCrocodile
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Beigetreten: 01/11/2008 13:47:51
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21/03/2009 13:33:22
@ Kedda: Ich glaube mir wäre es das wert, auch wenn ich die Tests selber bezahlen müsste...
So weiß man schon vor der Schwangerschaft, dass man dem Arbeitgeber dann am besten sofort Bescheid geben muss, wenn man gegen entsprechende Erreger nicht immun ist...
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Annatiger
Diamant-User
Beigetreten: 09/12/2007 21:35:20
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22/03/2009 17:54:44
Wenn du dich schon vor der SS testen lassen hast und sich rausstellt, dass du gegen alles Immun bist, brauchst du nicht nochmal nen neuen Test machen lassen.
Wenn du dich aber nach dem ersten Test impfen lassen musstest oder gegen etwas nicht immun warst, das man gar nicht impfen kann, musst du nochmal den Test machen lassen.
Aber beide Tests müsste bei dir als Erzieherin dein AG zahlen - denn auch Erzieherinnen, die nicht schwanger werden wollen, sollten sich eigentlich testen lassen - die können sich ja auch als Erwachsene mit Masern, Windpocken und Co anstecken und sollten sich daher auch im eigenen Interesse testen und impfen lassen.
Normalerweise sagen viele AN ihrem AG erst nach dem Dritten Monat von der Schwangerschaft. Aber im von der Biostoff-VO betroffenen Bereich (Kitas, Labore, Krankenhäuser etc.) würde ich damit nicht so lange warten. Die Gefahr ist zu groß, sich in dieser Zeit schon mit einer Fruchtschädigenden Krankheit anzustecken. Grad bei Zytomegalie ist das heikel, weil man davon nichts mitbekommt- die Kids haben keinerlei Symptome.
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PrincessCrocodile
Diamant-User
Beigetreten: 01/11/2008 13:47:51
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23/03/2009 07:22:40
Vielen Dank für Eure Antworten!
Jetzt weiß ich Bescheid und muss mir diesbezüglich keine Sorgen mehr machen :) :)
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