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AUTOR BEITRAG
Nilla
Diamant-User



Beigetreten: 03/06/2010 18:56:17
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Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




30/08/2011 22:45:01

Bei mir in der Arbeit (Arztpraxis mit fünf Ärzten und acht Arzthelferinnen) gibt es zwei Azubis. Bei Azubi A durfte/darf ich ausbilden, wie ich es für richtig halte. Der Erfolg gibt mir Recht, innerhalb eines Jahres war sie topfit und konnte in allen Bereichen der Praxis voll eingesetzt werden. Inzwischen hat sie mich auch in Abwesenheit vertreten und den Job gut gemacht. Ich bin die Erstkraft in der Praxis.

Als Azubi A ins zweite Lehrjahr kam, wurde Azubi B eingestellt. Manchmal bilden sich meine Chefs ein, sie müßten funktionierende Abläufe ändern, warum hab ich bisher nicht so richtig verstanden. Mir wurde also klipp und klar gesagt, daß ich mich bei Azubi B zurück halten soll und die Ausbildung nicht so laufen darf, wie bei Azubi A.

Dann war meine Hochzeit, genau im Quartalswechsel und plötzlich ging meinen Chefs auf, wie gut es wäre, wenn mehrere Leute in der Praxis meinen Job machen könnten. Also hieß es, ich soll Azubi B jetzt gezielt fit machen.

Wir haben jeden Tag wiederkehrende Arbeitsabläufe mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Selbst die einfachsten kriegt sie nicht hin.
Meine letzte Praktikantin hat am Montag mitbekommen, daß die Post geholt werden muß und das ab Dienstag selbstständig erledigt. Azubi B kommt nicht auf die Idee, irgendwas ohne Aufforderung zu machen. Als wäre das nicht genug, vergißt sie vieles oder macht es einfach nicht. Dafür besucht sie die Küche sehr oft und auch zu den ungünstigsten Zeiten. Man muß ihr sagen, daß sie nicht Pause machen kann, wenn an der Anmeldung fünf Patienten stehen und das Telefon Sturm klingelt.

Gespräche mit ihr haben schon statt gefunden, aber leider kaum etwas verbessert.
Alle Arbeitsabläufe sind bei uns dank QM schriftlich festgehalten und gut nachzuvollziehen und es ist immer eine Kollegin da, die man fragen kann.

Ich fürchte, wenn ich mit den Chefs spreche, wird das nicht viel bringen. Die haben eine eigene Sicht der Dinge und weichen davon leider nicht viel ab. Sie sehen nur, daß ihr Umgang mit Patienten tadellos ist. Außerdem ist sie der Typ süßes Mädel, was bei den Chefs gut ankommt. Daß die Patienten oft nach einer anderen Kollegin verlangen, weil sie ihr nichts zutrauen, kriegen sie natürlich nicht mit.
Azubi A, die nicht so süß ist, wird trotz sehr guter Arbeit kritisiert und teilweise sehr unfair behandelt.
Dieses Verhalten der Chefs zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Praxis. Die schwächsten Kolleginnen werden am meisten geschätzt.

Was soll ich nur mit dem Mädel machen? Sie ist passiv, übernimmt Null Verantwortung, macht allerhöchstens das nötigste, hat anscheinend kein Interesse was zu lernen, ist zerstreut und vergeßlich, orientiert sich beim Arbeitstempo an der langsamsten Kollegin und ist sehr unflexibel und eingefahren. Was ihr als einziges wirklich wichtig ist, ist pünktlich zu gehen.





Hochzeitsvorbereitungen (PW)
ex-trauzeugin
Diamant-User



Beigetreten: 26/06/2008 01:09:46
Beiträge: 1239
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




30/08/2011 23:29:43

Ist nicht die IHK für eure Ausbildung zuständig? Oder eine andere Kammer, Verband oder so, wo du deine Ausbildungsberechtigung / Ausbildung zur Ausbilderin / Ausbilderschein, oder wie auch immer das heißen mag, gemacht hast (was im Handwerk die Innung ist).

So wie du den Fall schilderst, würde ich ein Gespräch mit einer kompetenten und neutralen Stelle empfehlen. Vielleicht kannst du dir da erstmal fachlichen Rat holen, ggf. kann es dann ein Gespräch mit deinen Chefs (oder einem), dir als "erste Kraft" (was heißt das genau?), der zuständigen Ausbilderin und der Azubi geben.
Es klingt etwas verfahren, und viele verschiedene Konflikte scheinen sich an dieser Sache aufzutun. Da wäre es sicher am besten, strukturiert und mit professionellem Beistand an die Sache heranzugehen.
Wenn QM bei euch ernst genommen wird, dürften solche Verfahren und Methoden den Chefs ja nicht fremd sein.
Anastacia82
Diamant-User



Beigetreten: 09/06/2010 10:00:31
Beiträge: 1713
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




31/08/2011 09:05:10

Hey, ich glaube da hast du echt schlechte Karten, da das Problem bei euch in der Praxis schon bei den Chefs anfängt. Sie unterstützen dich nicht und stehen nicht hinter dir.

Ich hatte hier ne Azubine, die genauso war. Sie hat alles vergessen und natürlich hat war auch alles neu. Wenn ich ihr das erklärt habe, habe ich irgendwann damit angefangen, dass sie mitschreiben soll und mir anschließend das erklären soll, was ich ihr erklärt habe, um zu schauen, ob sie es verstanden hat. Wenn meine Kollegin sie dann gefragt hat, ob ich ihr das schon beigebracht hätte, hieß es immer "nö"
Mein Glück ist nur, dass mein Chef 100 % hinter mir steht und ich konnte immer mit ihm über sowas reden, so dass es nicht an mir hängen bleibt....

Ich sehe das problem, wenn du zu einer anderen Stelle gehst, um dich beraten zu lassen, werden dir deine Chefs das auch negativ darlegen, da du sie ja "hintergangen" hast.

ich würde an deiner Stelle immer und immer wieder mit den Chefs sprechen und auch immer und immer wieder mit dem Azubi sprechen, auch wenn es eine Endlosdiskussion wird... LEIDER
Hochzeitsvorbereitungs-Pixum:

http://www.pixum.de/viewalbum/id/5271869

Mein Kleid
http://www.pixum.de/viewalbum/id/5461698
Osiris
Diamant-User



Beigetreten: 30/09/2008 08:47:00
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




31/08/2011 10:11:21

Wie stehen denn deine Kolleginnen zu Azubi B und wie sehen sie die Situation?
Hat vllt. eine Kollegin mehr Zugang zu Azubi B und könnte so mal mit ihr sprechen?
Wurde da im Team schonmal drüber gesprochen?
Wenn ihr allerdings ein bestehendes QM habt - habt ihr dann auch nicht Einarbeitungskonzeptionen?
WARUM wurdest du gebeten dich bei Azubi B zurückzuhalten?(wurden dir da konkrete Gründe genannt?)


Möglich wäre auch mal zu dokumentieren was ihr bisheriger Stand ihres "Könnens" ist und was sie nur nach Aufforderung macht - dieses Schriftstück dann von Kollegen mitunterzeichnen lassen die die Situationen auch mitbekommen haben - mit diesem Schriftstück dann das Gespräch mit den Chefs suchen und auf die "Lücken" hinweisen...

Ansonsten würde ich vllt. auch zu einer neutralen Stelle gehen und dort Rat suchen(evtl. auch einen Fachanwalt für Arbeitsrecht in Absprache mit deinen Chefs einschalten)


Nilla
Diamant-User



Beigetreten: 03/06/2010 18:56:17
Beiträge: 6571
Standort: Bayern
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




31/08/2011 14:44:37

ex-trauzeugin wrote:Ist nicht die IHK für eure Ausbildung zuständig? Oder eine andere Kammer, Verband oder so, wo du deine Ausbildungsberechtigung / Ausbildung zur Ausbilderin / Ausbilderschein, oder wie auch immer das heißen mag, gemacht hast (was im Handwerk die Innung ist).

Die Azubis haben im ersten Lehrjahr zwei Tage Schule, im zweiten und dritten einen Tag. Den Rest der Zeit sind sie in der Praxis und werden von dem der da ist ausgebildet. Ausbilder ist der Arzt, aber der bildet selten aus, wie auch. Die Ärztekammer ist für die Ausbildung der Azubis zuständig, aber nur in dem Sinne, daß du da halt den Vertrag hinschickst und sie den Rahmen fest legen. Da gibt es keinen Vermittler den man einschalten könnte.
In jeder Arztpraxis gibt es eine Erstkraft. Die trägt die Hauptverantwortung in allen Bereichen (natürlich nach dem Chef).
Am Anfang war meine Rolle auch ziemlich klar, dann habe ich beschlossen zu heiraten und seit dem ist alles anders.

Osiris wrote:Wie stehen denn deine Kolleginnen zu Azubi B und wie sehen sie die Situation?
Gestern hat ihr eine Kollegin zu versendende Briefe in die Hand gedrückt und gesagt, sie soll sie in den Briefkasten werfen. Sie hat extra noch betont, sie soll es nicht vergessen. Jetzt darfste dreimal raten, sie hat die Briefe liegen gelassen. Die sehen das Problem also auch, aber es fühlt sich keiner so richtig zuständig.

Osiris wrote:Hat vllt. eine Kollegin mehr Zugang zu Azubi B und könnte so mal mit ihr sprechen?
Schon geschehen, ohne großen Erfolg.

Osiris wrote:Wurde da im Team schonmal drüber gesprochen?
Nein, würde aber wohl auch nicht so viel bringen. Wir haben zwei 400-Euro-Kräfte, der Rest ist Teilzeit, die fühlen sich alle nicht so richtig zuständig und sind, weil sie viel weniger da sind als ich, auch nicht so genervt. Ich bade die Fehler und Versäumnisse aus, nicht die anderen.

Osiris wrote:Wenn ihr allerdings ein bestehendes QM habt - habt ihr dann auch nicht Einarbeitungskonzeptionen?
Es gibt sogar einen Ausbildungsplan in dem steht, wann sie was zu lernen hat. Auf dem Papier sieht immer alles so einfach und klar aus, der ist nicht realisierbar, wir müssen ihre Ausbildung den täglichen Anforderungen einer Arztpraxis anpassen. Das klappt auch in der Regel ganz gut, ich bilde ja schon länger Azubis aus und die die es annehmen, haben auch alle was gelernt.

Osiris wrote:WARUM wurdest du gebeten dich bei Azubi B zurückzuhalten?(wurden dir da konkrete Gründe genannt?)
"Frau S. sie machen das so gut mit dem Azubi A, mit Azubi B machen wir es trotzdem anders, auch um sie zu entlasten." Wie gesagt, meine Chefs sehen vieles anders und fragen nie nach, ob und in welchem Gebiet ich Entlastung bräuchte.
Ich denke das Problem liegt unter anderem darin, wie ich ausbilde. Nämlich ganz anders, als das bisher in dieser Praxis gemacht wurde. Daß mir mein Erfolg Recht gibt, spielt da wohl keine Rolle. Der letzte Azubi hat die Abschlußprüfung dreimal machen müssen. Ich hab nur noch die "letzten Züge" von ihr mitbekommen und ihr Wissensstand war grauenhaft schlecht. Mein Azubi A war nach einem Jahr schon weiter, als die andere nach vier Jahren. Leider kann sie damit auch mehr als manch eine Kollegin und das stößt denen sauer auf. Ich weiß, daß da schon Gespräche mit dem Chef statt gefunden haben. Anstatt sich zu freuen, daß sie da so eine Perle haben, wird auf der kleinen rum getrampelt.

Osiris wrote:Möglich wäre auch mal zu dokumentieren was ihr bisheriger Stand ihres "Könnens" ist und was sie nur nach Aufforderung macht - dieses Schriftstück dann von Kollegen mitunterzeichnen lassen die die Situationen auch mitbekommen haben - mit diesem Schriftstück dann das Gespräch mit den Chefs suchen und auf die "Lücken" hinweisen...
Das ist ein sehr guter Vorschlag. Leider ändern meine Chefs selten ihre Meinung, sie haben ein gewisses Bild von einer Sache und das ist dann Tatsache.

Danke für eure Antworten.
Manchmal braucht man Meinungen von außen, oder muß eine Sache außenstehenden erklären um weiter zu kommen. Im Moment herrscht großes Chaos bei uns. Ein Chef ist im Urlaub, einer schwer krank, die verbliebene Chefin im Dauerstreß und -einsatz, eine schwanger... Sobald da mal wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, werde ich mit meinem Chef sprechen. Bis dahin kann ich mir den Azubi nochmal vorknöpfen und danach ist die Sache für mich erledigt. Es fällt mir zwar schwer, gerade einen Azubi aufzugeben, aber das Mädel ist alt genug die Entscheidung pro oder contra Ausbildung zu treffen.





Hochzeitsvorbereitungen (PW)
Fine
Diamant-User



Beigetreten: 09/10/2009 13:01:33
Beiträge: 1177
Standort: bei köln
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




02/09/2011 18:07:48

Hallo, vielleicht kann ich nochwas beitragen...

Haben sich eure Patienten schonmal bei den Chefs beschwert? Ich meine, wenn sie die Auszubildende ablehnen bei Behandlungen? Da laufen deine Chefs ja blöd auf, wenn die Azubine mal aus Notgründen alleine ist und die Patienten lehnen es ab von ihr beandelt zu werden.

Wenn ihr QM macht, macht ihr dann auch Umfragen? Ich meine man darf ja keine Namen nennen, aber durch die Blume mal fragen wie man den und den findet...

Bei uns gibt es z.B. die Frage "Wie zufrieden sind Sie mit den Hausmeistertätigkeiten?" (Dazu noch Unterkategorien), da wir aber nur einen Hausmeister haben....

Und da sollte noch so jeder beratungsresistente Chef mal nachdenken, wenn da eine Kandidatin herraussticht.

Oder mal eine Anonyme Mitarbeiterbefragung?

Ich glaube das es wichtig wäre, wenn deine Chefs schon so resitent sind, das sie von außen mal die Ansichten zugetragen bekommen.

Wie sieht denn ihre Schuliche Leistung aus?

Sonst im Umgang mit ihr selbst? Ich finde immer, wie auch schon geschrieben wurde, das mitschreiben und wieder erklären lassen, gut. Ich würe mir von Ihren Mitschriften eine Kopie machen, damit deine Chefs nicht mal auf die Idee kommen, das du ihr nicht versucht hast alles zu zeigen.
Sonst hilft da nix, außer zu hoffen das sie evtl. einfach zu dumm für den Beruf ist und von selbst die Segel streichen lässt.

Schade das man heute das nicht mehr machen darf mit dem öffentlich bloß stellen (ich sehe es als öffentlich auf Fehler hinweisen)... Ich fand das toll Danach hab ich mir den gleichen Fehler nicht mehr erlaubt. Dabei kommt es aber auf das "wie" an.
Hat bei "meiner" Azubine wunder gewirkt, wenigstens was den Umgang mit den Mandanten betrifft.
Ganz toll war, als meine Kollegin ihr den Saft mal auf den Tisch geknallt hat, nach dem Azubi den Kaffe beim Mandanten so auf den Tisch gestellt hat das die Hälfte überschwabbt. Sie hat total Böse geguckt und gemault. Kollegin: "Genauso hast du eben den Kaffee abgestellt, bei einem der Menschen die deinen Lohn finanzieren."

Lernresitent war sie danach, was Fachwissen betraff, zum Großteil immer noch.

Da half auch nur Augen zu und durch und soviel Wissen einprügel das die Prüfung geschafft wird und man das Elend nicht noch sechs Monate länger ertragen muss.
Nilla
Diamant-User



Beigetreten: 03/06/2010 18:56:17
Beiträge: 6571
Standort: Bayern
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Aw:Azubi ist ausbildungsresistent, hat jemand Tips?




02/09/2011 22:45:07

Danke für deine Tips, die Geschichte mit dem Orangensaft werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Die Patienten beschweren sich sicher nicht über sie, da gibt es aus Patientensicht keinen Grund. Sie finden sie nicht kompetent genug, um ihren Antworten zu trauen und verlangen deswegen nach einer Kollegin.

Umfragen gibt es bei uns keine, wir sind auch noch nicht QM-Zertifiziert, das läuft noch.

In der Schule ist sie mittelmäßig. Ich würde mal sagen, an Intelligenz fehlt es ihr nicht, das macht das ganze ja noch viel schlimmer.

Das mit meinen Chefs ist so eine Never-ending-Story. Eine Kollegin ist seit 20 Jahren in der Praxis und genau so lange sehen die Chefs die Dinge schon so wie sie es wollen. Nachdem ich sehr viel Energie in diese Praxis gesteckt habe und nur wegen dem Verdacht, ich könnte schwanger werden, aufs Abstellgleis geschoben wurde, werde ich wohl keinen weiteren hoffnungslosen Kampf fechten. Nicht, wenn der Azubi garnicht lernen will. Meine Energie stecke ich lieber in den anderen Azubi, die hat Motivation für zwei.





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