Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Am Donnerstag hab ich mich mit einer Freundin getroffen bei der es gerade überhaupt nicht rund läuft. Eine Sache beschäftigt mich sehr.

Sie hat sich vor ein paar Jahren von einem Mann getrennt, obwohl sie sicher ist, daß er ihr Deckel war. Ich kann es nicht nachvollziehen, vielleicht bin ich aber auch viel zu egoistisch, um einen Menschen den ich liebe gehen zu lassen, weil das für denjenigen das Beste ist.
Er ist kurz vor Weihnachten an einem Gehirntumor gestorben, an dem er damals schon erkrankt war.

Sie hat mir von seinen letzten Tagen erzählt. Er hat niemanden mehr erkannt, zum Beispiel seine Mutter gefragt, wo seine Mutter ist.
Als meine Freundin dort angerufen hat, hat seine Mutter ihr abgeraten mit ihm zu sprechen, weil er sich ja eh an niemanden mehr erinnern kann und ihr das nur weh tun würde. Sie hat trotzdem darauf bestanden, mit ihm zu reden. Und wißt ihr was, er wußte genau mit wem er spricht, er hat sich an sie erinnert.

Mir laufen grad die Tränen runter, es tut mir so leid für meine Freundin, weil sie jetzt ohne ihn leben muß.
Die Geschichte ist so schön und so traurig. Trotz Gehirntumor ist ihm genau der eine Mensch in Erinnerung geblieben.

Es ist seltsam...das sich solche kranken Leute an Menschen erinnern, die sie mit unter schon Jahre nicht gesehen haben. Die eigene Familie erkennen sie allerdings nicht mehr. Wir hatten vor Jahren einen ähnlichen Fall in der Familie. Mein Opa hatte auch lange Zeit manchmal die eigenen Kinder nicht erkannt. Meine Mutter hatte er dagegen viele Jahre nicht mehr gesehen. Sie kam ins Zimmer, und er begrüßte sie freudig mit Vornamen. Das sind so richtige Gänsehautmomente...

Oh ja.

Leider war ich ziemlich sprachlos, ich hätte ihr gerne was tröstendes gesagt, aber mir fällt in so einer Situation nie was ein. Aber es gibt ja auch nicht viel tröstendes, ich denke, da muß die Zeit die schlimmsten Wunden heilen. Trotzdem ärgere ich mich, daß mir die Worte gefehlt haben. Wir saßen aber leider auch in einem Einkaufszentrum in dem wir alle zwei Minuten Patienten begegnen.

Ich kann es gut nachvollziehen, mir fehlen in solchen Situationen auch meist die Worte.
Und ich hatte gerade Gänsehaut, als ich das gelesen habe, dass er sich an ihren Namen erinnert hat.