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Kedda
Diamant-User



Beigetreten: 15/10/2007 19:56:39
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Aw:*Depressionen*




15/10/2010 21:06:03

Meine Freundin ist seit der Pubertät schwer depressiv. Hab schon zweimal richtig üble Phasen miterlebt und kann sagen, es ist einfach nur schrecklich, da zusehen zu müssen und so gar nichts tun zu können. Man hat einfach nur wahnsinnige Angst, dass sie es irgendwann doch noch schafft, sich was anzutun.
Ich konnte anfangs auch nicht nachvollziehen, was da in ihr vorgeht, bis ich auch in eine depressive Phase gerutscht bin. Bei mir waren der Auslöser fiese Anleiterinnen in einem Praktikum. Sie haben es geschafft, mir innerhalb von wenigen Tagen mein gesamtes Selbstvertrauen zu nehmen, mich deart mies zu machen, dass ich nicht mehr weiterwusste.
Dieses Praktikum war nicht leicht für mich, ich hatte große Probleme mich in die neue Materie einzuarbeiten, mit der Klientel zu arbeiten. Hinzu kam, dass ich mich im Team nicht angenommen gefühlt hab, dass mir niemand weitergeholfen hat. Angefangen hat es schleichend- mir fiel es zunehmend schwerer, morgens aufzustehen und dorthin zu fahren. Dann wurde ich immer häufiger krank- meistens Magen-Darm-Geschichten wie Durchfall und heftige Übelkeit. Oftmals musste ich auf dem Weg zur Arbeit unterwegs anhalten um auf die Toilette zu gehen oder mich zu übergeben.
Hinzu kam Appetitlosigkeit. Es gab Tage, da hab ich nur eine Scheibe trockenes Brot gegessen. Innerhalb von 4 Wochen hab ich 10kg abgenommen. Den Arbeitstag durchlebte ich wie im Film- abends kam ich fix und fertig nach Hause, legte mich ins Bett und schlief auf der Stelle ein. Am WE wollte ich nichts mehr unternehmen, man musste mich regelrecht zwingen. Einmal hat meine Freundin ihren Abschied gefeiert vor ihrem Auslandsaufenthalt. Es war ihr sehr wichtig, mich noch einmal zu sehen vor ihrer Abreise. Ich hab mich hingeschleppt, aber ich wollte nur noch weg, saß in dem Cafe in der Ecke und musste mich so anstrengen, nicht jeden Moment loszuheulen.
Irgendwann platzte die Bombe und mir wurde von meinen Anleiterinnen offenbart, dass ich mit diesen Leistungen auf gar keinen Fall mein Praktikum bestehen werde. Mir wurde vorgeworfen, renitent, unhöflich, schlicht und ergreifend unfähig zu sein.
Ich weiß nicht, wie, aber ich hab es geschafft, unter Aufbringung meiner letzten Kräfte und mit viel Rückhalt durch meinen Mann (damals noch Freund) und meiner Eltern, dieses Praktikum zu bestehen. Ich weiß heute noch nicht, wie ich es geschafft hab. Ich hab nächtelang geheult, war kurz davor, meine gesamte Ausbildung abzubrechen (obwohl ich bisher richtig gute Leidtungen gebracht und in meinen anderen Praktika glänzende Bewertungen bekommen hatte).
Das Praktikum danach hab ich in einer Psychiatrie gemacht. Das Beste, was mir passieren konnte. Meine Anleiterin musste mich erstmal wieder aufbauen und auch dort gabs Phasen, in denen ich nicht wusste, wie ich weitermachen sollte.
Heute kann ich sehr gut nachvollziehen, was in einem depressiven Menschen vor ich geht. Auch heute gibt es Momente, in denen ich drohe, wieder ins Loch abzurutschen. Mein Selbstbewusstsein ist nachwievor sehr gering ausgeprägt, ich bin sehr beeinflussbar was die Leistungen in meinem Job angeht, denke oft, dass ich meine Arbeit nicht gut mache.






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Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




16/10/2010 09:49:36

Bei mir liegt dir Ursache in meiner Kindheit. In meiner Kindheit wurde so ziemlich alles kaputt gemacht was man an einer Kinderseele kaputt machen kann.

Irgendwann begann eine Zeit in der ich mich, (sonst ein offener Mensch mit vielen Freunden und sehr lebenslustig trotz meiner Probleme) immer mehr zurück zog. Mir viel es schwer mir Fremden zu sprechen, ich habe sogar meinen damals Freund anrufe für mich tätigen lassen weil ich mich nicht mehr getraut und mcih geschämt habe. Ich bin irgendwann einfach zu arg zur Ruhe gekommen und es hat mich alles eingeholt.

Ich fühlt mich genau so wie man es immer und immer wieder zu mir gesagt hatte als Kind. Du kannst das sowieso nicht, du schaffst das nicht, du bist doch zu allem zu blöd. Ich zog mich so zurück, konnte mich zu nichts mehr aufraffen. Das ist wie wenn dich einer ans Bett fesselt. Man möchte etwas tun und hat einfach keine Kraft und ich denke das ich mit das allerschlimmste und schwierigste, das man etwas tun möchte und es einfach nicht schafft. Das ist wie wenn ein unsichtbares Seil einen fest kettet.

Ich hab lange mit niemanden geredet, erst dann irgendwann mit meinem Mann. Ich bin nirgends mehr hin und saß nur noch zuhause Tag für Tag. Ich war Abends tod müde und wollte schlafen und konnte nicht, weil ich innerlich viel zu aufgewühlt und aufgedreht war. Wenn ich mal einschlief dann wachte ich morgens wirklich heulend auf weil ich eine Szene aus meiner Kindheit geträumt hatte. Ich fühlte mich so verdammt nutzlos, antriebslos, mutlos und unglaublich verzweifelt.

Ich fragte mich immer wo mein Leben hin war? Wo und wer ich selbst war und fühlte mich als Versager. Jetzt war ich genau das was man mir immer gesagt hatte als Kind, jemand der wohl tatsächlich nichts auf die Reihe bekommt. Die Angst das andere mich für bekloppt und geistigkrank und verrückt halten trieb mich immer mehr an den Abgrund. Siuzid Gedanken waren in meiner ersten schlimmen Zeit mit Depressionen auch da als meine geliebte Oma gestorben ist mein letzer und einziger positiver halt in der Familie. Die einzige Person für die ich nie ein schlechter Mensch war, war nun auch weg.

Dann irgendwann ging es mir eine Zeit lang besser, ich hatte eine Frau gefunden die zwar 20Jahre älter als ich aber eben auch diese Probleme hatte. Das reden tat gut auch wenn es einem unendlich schwer fällt.

So schlimm wie damals hatte ich es dann zum Glück nicht mehr. Ich hatte immer wieder gut Zeiten und dann welche in denen es mich wieder in das Loch zog. Doch ich habe gelernt was es ist und lasse mir helfen. Es wird einem immer noch viel zu schwer gemacht Hilfe zu suchen. Jeder der starke Schmerzen hat geht zum Arzt, aber bei einer so schweren Krankheit wie einer Depression nicht. Über 50% der Betroffenen befinden sich in keiner Behandlung.

Ich für mich habe gelernt das ich nichts dafür kann. Ich konnte irgendwann gar nicht mehr alleine damit fertig werden. Ich rede darüber und versuchen meine Kindheit zu verarbeiten, eine Kindheit ohne Liebe dafür mit viel seelischer und körperlicher Erniedrigung.

So geht es mit gut in meiner kleinen Familie. Meine Kindheit muss ich aufarbeiten und verarbeiten und lernen damit umzugehen. Und dann ein Stück weit abschließen damit. Ich habe einfach keine Lust mehr mein Leben durch diese schlimme Zeit die ich da hatte, immer und wieder beeinflussen zu lassen so das es mir immer wieder schlecht geht. Ich kann nichts dafür und wünsche wir mir nichts mehr als so richtig glücklich sein zu dürfen ohne diese ganz schwere Last in meinem Herzen. Wo man mir so unendlich oft weh getan und mich verletzt hat.

Ich sage mir heute ich war ein Kind, ich konnte nichts dafür. Auch nicht dafür das meine Mutter eine Suchtkrankheit bekommen hat- auch wenn man mir das versuchte einzureden. Ich war kein schlimmes Kind.

Ich hoffe sehr das irgendwann über diese Zeit ins so fern hin weg bin, das ich damit Leben kann ohne das mein Leben so sehr beeinflusst.



Falbiene
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Aw:*Depressionen*




16/10/2010 21:57:09

Ich hatte noch keine richtige Depression aber auch schon so depressive Phasen. Durch meine Familie kam ich da zum Glück jedes Mal wieder raus.
Aber ich kann das schon nachvollziehen, dass wenn da niemand ist oder es einem vielleicht acuh nur so vorkommt, man dann eine richtige Depression bekommt.

Wie man sein Kind so behandeln kann, wie bei dir geschehen, RosaBienchen, war mir schon immer ein Rätsel. Es tut mir sehr leid und ich hoffe fest für dich, dass du irgendwann an den Punkt kommst, wo das abgehakt ist.
Ich denke das auch manchmal, wenn man Leute sieht wie sie mit ihren Kindern umgehen oder reden. Die machen soviel kaputt!! Das ist echt schlimm. Kinder glauben das ja, wenn sie immer nur gesagt bekommen, von den Eltern, dass sie schlecht sind und böse und so. Die haben ihre Eltern ja oft sogar trotzdem lieb und denken halt, dass es an ihnen liegt. Sowas ist so traurig.
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Kedda
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Aw:*Depressionen*




16/10/2010 22:15:42

was Eltern bei ihren Kindern anrichten können erleb ich tagtäglich auf meiner Arbeit. Manchmal fragt man sich wirklich, was in den Köpfen von diesen Menschen los ist.




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Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




16/10/2010 22:47:11

@Kedda
Darf ich mal fragen als was du arbeitest??
Lieben Gruß



weihnachtsbraut
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Aw:*Depressionen*




16/10/2010 22:58:09

Ich kenne dieses Gefühl auch, hatte auch eine sehr turbulente Kindheit.

Als ich dann in die Pubertät kam, kamen die ersten tiefen Selbstzweifel, gepaar mit Selbsthass, für mich gab es nur eine Lösung, hungern.

Logisch, dass eine Magersucht alles zum Erliegen bringt, inklusive dem eigenen Hormonhaushalt, da gibt es kein Glück mehr, keine Traurigkeit - einfach nur leer.

Das ging viele viele Jahre so, in meiner Abizeit, war ich an einem Punkt, da hätte mein Leben zuende sein können, habe aufgehört zu trinken, das auch tagelang durchgehalten, gelbe Augen, man kriegt den Mund nicht mehr auf, verdursten halt. Dann Krankenhaus und monatelang Klinik. Harter Kampf, aber überlebt.

Diese Gefühle der Niedergeschlagenheit kenn ich nur zu gut, zum Glück immer seltener, heute meisst im Winter.
Ich persönlich konnte auch mit Antidepressiva nichts anfangen - nur gut schlafen...
Rosa-Bienchen
Diamant-User



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Aw:*Depressionen*




17/10/2010 00:25:57

@weihnachtsbraut

Dann hat es dich auch ganz arg erwischt. Oh man, Hut ab das du es gut geschafft hast und so viel Stärke bewiesen hast.

Tabletten hab ich bis jetzt noch keine nehmen wollen, hab Angst davor abhängig zu werden und ohne diese es dann nicht mehr zu schaffen.



Kedda
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Aw:*Depressionen*




17/10/2010 19:23:27

@Rosa: Ich bin Ergotherapeutin und arbeite in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie




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logan-lady
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*Depressionen*




17/10/2010 19:26:37

darf ich fragen, was für fälle da zu dir kommen, kedda? denn ich habe das gefühl, dass immer mehr eltern überfordert mit ihren kindern sind.
Kedda
Diamant-User



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Aw:*Depressionen*




17/10/2010 20:26:39

@logan-lady: Ja, genau solche Kinder kommen häufig zu uns. Die Eltern heillos überfordert, häufig auch selbst psychisch krank. Die meisten unsrer Patienten haben AD(H)S, aber auch Trennungsangst, Autismus oder einfach eine "Störung des Sozialverhaltens" (also kommen mit ihren Mitmenschen nicht klar, schlagen, klauen, streunen,...).




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logan-lady
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*Depressionen*




17/10/2010 20:29:01

danke für deine antwort. ich stelle mir deinen job echt schwierig vor, vor allem, wenn man selbst mama ist. ich könnte ihn nicht, denn ich würde jeden tag mit wut nach hause gehen! wie kann man als mutter/vater seinen kind sowas antun? warum bekommt man dann überhaupt kinder? diese fragen würde ich mir immer stellen. deshalb habe ich auch großen respekt vpr deiner tätigkeit.
Kedda
Diamant-User



Beigetreten: 15/10/2007 19:56:39
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Aw:*Depressionen*




17/10/2010 20:46:35

Danke dir
Ja, es ist oft nicht ganz einfach, diese ganzen schlimmen Schicksale der Kinder mitzuerleben. Aber sie sind ja bei uns damit wir ihnen und ihren Eltern helfen können. Und es ist einfach sooo toll wenn die Kids entlassen werden und sich wirklich was verändert hat. An den Kindern selbst aber auch bei den Eltern. Und wenn wir merken, dass die Kinder nicht mehr gut genug bei ihren Elter aufgehoben sind, können wir dabei helfen, dass sie einen Ort finden, wo es ihnen besser geht. Klar, oft ist es total hart, vorallem seit ich selbst Mutter bin, aber bei einer meistens richtig positiven Entwicklung mitzuwirken gibt einem sehr viel.




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logan-lady
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*Depressionen*




17/10/2010 20:51:34

schön, dass du darüber noch positiv denken kannst. meine schwägerin arbeitet auch mit kindern, die ein schwieriges elternhaus haben. sie erzählt manchmal sachen, da schlacker ich mit den ohren.
maus1983
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 07:50:28

Also ich bin auch vorbelastet...
Als ich 14 war, hatte meine Mama Depressionen und war sogar für 2 Monate in einer Klinik. Auslöser war wohl der Tod meiner Oma 1996; sie hatte sich um die Oma gekümmert und auf einmal war sie nicht mehr da, da ist ein Stück "Aufgabe" weggefallen. Hinzu kommt, dass sie einen Unfall hatt, bei dem sie sich sehr schwer die Hand verletzt hatte und eine lange Zeit nichts mit der Hand machen konnte. Ich hab das damals als Teenie nicht wirklich verstanden...

Ich hab letzte Woche die Biographie von Robert Enke gelesen, ein sehr bewegendes und erschütterndes Buch. Man bekommt einen guten Einblick in sein Leben und auch , wie die Krankheit abläuft und was sie mit einem machen kann...
Wenn man sein Glück gefunden hat, dann sollte man es festhalten...

Kennen gelernt am 02.08.2008
Zusammen seit 20.12.2008
Verlobt seit 23.06.2010
Verheiratet seit 16.06.2011 bzw. 18.06.2011



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Schnegge
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 08:14:45

Hallo ihr Lieben,

ich selbst habe auch eine schwere depressive Phase durchgemacht. Bei mir kam das auch mit einer Essstörung zusammen und hat seine Ursachen ebenfalls in der Kindheit. Ich habe damals gar nichts mehr gemacht, außer Essen und schlafen und ggf. noch arbeiten gehen.
Ich habe irgendwann selber gemerkt das es so nicht weitergehen kann.
Damals habe ich noch in einem Haushalt mit meinen Eltern gelebt. Meine Eltern standen in der Zeit kurz vor der Trennung und haben nicht mehr miteinander aber dafür sehr viel übereinander geredet. Sie haben mich fast "innerlich" zerrissen...
Dann kam da noch eine Suchtproblematik auf Seiten meiner Eltern hinzu..

Ich habe es zum Glück geschafft mir Hilfe zu suchen.
Ich habe sechs Wochen in einer Klinik verbracht und zwei Jahre ambulante Therapie gemacht und mittlerweile habe ich verstanden wie "ICH" bin. Das war ein harter Weg, aber ich bin stolz es jetzt geschafft zu haben.

Depressionen sind eine wirklich schwere Krankheit und allen die daran leiden, wünsche ich sehr viel Kraft diese zu überstehen oder einen Weg zu finden um damit im Alltag umgehen zu können.

Übrigens finde ich es wirklich wichtig sich darüber auszutauschen und es zeigt mir mal wieder, das dies hier kein "oberflächliches" Forum ist, sondern auch mal ernstere Themen besprochen werden können.

Lg
Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt. (Forrest Gump)


FirstLoved
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 11:57:29

xxx

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 25/10/2010 16:01:16 Uhr











"Wir lieben, weil Gott uns zuerst geliebt hat." (1. Joh. 4,19)
Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 13:56:04

Hallo Mädels,

ich bin ehrlich überrascht über die viele ehrliche Antworten. Ich Danke euch dafür. Ich denke jeder Betroffene ist froh solche Erzählungen zu lesen, das Gefühl das man alleine ist mit seinen Problemen lässt dadurch nach. Vielleicht fällt auch dadurch für den ein oder anderen die Hemmschwelle sich helfen zu lassen.

Danke



nudlz41
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 21:45:46

Ich muss mich auch outen, seit 10 Jahren Depressionen.Ich war dem Tode näher als dem Leben. War 2 mal stationär vor 10 Jahren, Borderline Symptomatik, eine Magersucht bis ich nur noch 48 Kilo wog. Hab meine Klamotten in der Kinderabteilung kaufen müssen.
Nach der Stat. behandlung noch jahrelange Therapie und ich bin heute mit Medikamenten gut eingestellt, nur komme ich mit extremen Stress nicht klar.Meine damalige Therapeutin ist mittlerweile eine gute Freundin von mir, durch sie hab ich wieder gelernt zu Leben, vorallem MEIN Leben..Sie hat mir mein Leben wiedergegeben..
Ich bin heute Egoistischer als früher und denke auch mal an mich, geh ans Telefon wenn ich will, mache den Leuten die Tür auf, die ich sehen will usw.
Manchmal erwische ich mich, dass ich wieder in alte Phasen zu rutschen drohe.
Gerade das hin und her mit meinem Nochehemann hat mich sehr runtergezogen. Und ich bin stolz, dass ich mein Leben im Griff habe....
Bei mir war der Auslöser Missbrauch über Jahre in meiner Kindheit.
Ich beneide jeden, der keine Depressionen hat und man kann auch nicht erwarten, dass das ein Aussenstehender versteht, verachte aber die Menschen, die sich darüber lustig machen..

Früher hab ich mich auch immer selbst bemitleidet, aber heute weiss ich, dass ICH für mein Leben verantwortlich bin und ICH entscheide, wer wie mit mir umgeht..

Ich sorge jeden Tag dafür, dass es MIR gut geht..

Ich bin nicht so belastbar wie andere, aber ich hab das für mich akzeptiert und nehm mir meine Auszeiten..
Habe 4 Therapeuten verschlissen, bis ich für mich den richtigen hatte.
Es darf mich nur keiner auf mein Gewicht ansprechen, dann fühle ich mich sofort zu dick.. Quatsch, weiss ich, daran arbeite ich noch..
Und Beständigkeit ist für mich wichtig. Hin und her macht mich fertig, deswegen suche ich mir auch einen anderen Job..
logan-lady
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*Depressionen*




18/10/2010 21:51:52

wow, was für ein outing ich bewundere dich, nudlz. soviel stärke muss man erstmal aufbringen. auch respekt an alle anderen, die sich hier geoutet haben!!!!
nudlz41
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 21:55:38

Ich habe auch lange gebraucht, bis ich so weit war. Ich hasse Mitleid... Die Leute sollen mich so nehmen, wie ich bin, ich bin gut so, wie ich bin..
Und ich musste aufhören, Bücher über Missbrauch zu lesen, das zieht einem nur noch weiter runter. Hab alle weggeschmissen...
Und meine Söhne sind auch stolz auf mich...
Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 22:04:59

@nudlz41

Vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Du sprichst mir aus der Seele! Du kannst wahnsinnig Stolz auf dich sein. Hut ab vor dir, ich hoffe sehr das auch ich die Krankheit überwinden kann.



brillenschlange
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 22:42:35

ich habe jetzt nicht alles gelesen.
hab mal eine frage, glaubt ihr, das depressionen vererbbar sind? in der familie meines mannes sind sehr viele depressiv. er hat auch immer mal solche ansätze.
Liebe Grüße
die Brillenschlange
Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




18/10/2010 23:56:24

@brillenschlange

Vererbbar wen man es so nennen will ja. Zumindest ist man stärker vorbelastet schneller Depressionen zu bekommen. Meine Mutter, mein Vater und dessen Mutter litten auch darunter und ich nun auch.

@all

Ich kann euch allen ein Buch empfehlen, dies soll keine Werbung sein! Dast Buch von Stift und W. über Depressionen ist super gut auch für Angehörige solcher Menschen.



Rosa-Bienchen
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Aw:*Depressionen*




19/10/2010 00:00:24

*edit*
(ich möchte nicht das meine Geschichte hier stehen bleibt, aber ich danke allen von Herzen für eure lieben Worte)

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 20/10/2010 14:09:02 Uhr




Klara
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Aw:*Depressionen*




19/10/2010 08:09:50

Hallo Rosa,
mich hat deine Geschichte zutiefst geschockt.
Es tut mir sehr leid dass du in deinem jungen Leben bereits so viel einstecken musstest.
Ich finde es sehr tapfer, dass du trotzdem versuchst ein normales Leben zu führen, und finde es toll, dass du eine eigene Familie hast in der du alles besser machen kannst, als es deine Eltern getan haben.
Du warst das Opfer, dich trifft keine Schuld. Schämen müssen sich die anderen, aber nicht du!!

Bleib stark,
Klara
Es grüßt
die Klara

http://www.pixum.de/meine-fotos/album/7027030 (PW per PN)


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