Babyforum

Obwohl Alle immer von der privaten Versicherung schwärmen, weil sie ja doch einige wesentliche Vorteile bringt, muss man auch mal Folgendes sehen -
viele Private zahlen die Schwangerschaftsuntersuchungen nicht oder nur nach vielem Hin und Her, weil eine Schwangerschaft ja keine Krankheit ist. Viele wissen das nicht und machen dann grosse Augen, wenns soweit ist...

Oder hat jemand da andere Erfahrungen? Bin neugierig

Oh oh, das ist ein leidiges Thema.

Krass auch welche Unterschiede gemacht werden. Als der Freund letztes Jahr seine Mandeln rausbekommen hat, wurde er am Krankenhauseingang persönlich empfangen und aufs Einzelzimmer gebracht wo gleich der Chefarzt kam und ihn begrüßt hat. Da könnte man meinen er wär Privatpatient – äh, nö – ist kassenversichert, aber Rettungsassistent. Somit kennt er jeden Arzt im Umkreis von 30 km. Da gabs im Krankenhaus ein paar Tage später noch Ärger – ein Privatpatient (Geschäftsmann) musste sich mit zwei anderen das Zimmer teilen, weil ihm gesagt wurde, es gäbe kein Einzelzimmer mehr. Als er mitbekommen hat, dass da ein Kassenpatient die ganze Zeit drin lag, war der richtig angep***t.

Ich sag Euch, ich persönlich finds in dieser schwierigen Lage echt gut, dass ich mit nem Rettungsassistenten zusammen bin. Nachdem ich zu ihm gezogen bin, bin ich den Patientenkreis der einzigen guten Frauenärztin aufgenommen wurden, obwohl die ausschließlich nur noch Privatpatienten aufnimmt. Und im Zweifelsfalle geh ich mal den Freund (bald Mann) auf Arbeit besuchen und da gibt’s immer nen Facharzt der grad auf der Rettungswache seinen Dienst schiebt und mal schnell zwischendurch akute Sachen behandeln kann.

In der heutigen Zeit ist das echt von Vorteil, auch wenn ich das alles echt unverschämt finde. Meiner früheren Kollegin hatte die Sprechstundenhilfe eines Orthopäden mal (nachdem sie sich den Nerv eingeklemmt hatte und vor Schmerzen schon kaum noch stehen konnte) gesagt: "sie können in drei Monaten kommen oder zahlen 100,00 EUR dafür dass sie gleich dran kommen" – quasi Eintrittsgeld! Sie hat dann in den sauren Apfel gebissen und gezahlt. Die Spritze die sie bekommen hat, musste sie auch selbst bezahlen. Weiß nicht mehr wie viel das genau war, war aber unverschämt teuer.

Das das rechtens ist bezweifel ich stark, aber meine Kollegin war froh überhaupt behandelt wurden zu sein. Echt toll – das neue Gesundheitswesen!!!

PS: Unsere Hausärztin, die alle Patienten (privat und Kasse) behandelt, schließt am Ende des Quartals immer ca. zwei Wochen die Praxis – weil sie jede Behandlung die über den gesetzlich zugesicherten Umfang hinausgeht, aus eigener Tasche zahlen müsste. Da kann ich schon verstehen, dass niedergelassene Ärzte am liebsten ausschließlich Privatpatienten nehmen würden.