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BEITRAG |
Rubinchen
Diamant-User
Beigetreten: 03/07/2008 10:39:20
Beiträge: 438
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27/02/2010 22:27:20
So, nun komme ich auch endlich mal dazu, meinen Geburtsbericht einzustellen.
Ausgezählt war ich ja am 31.01. (sonntags), da hat sich aber noch so gar nichts getan. Also bin ich am 02.02. (dienstags) mal wieder zur geburtsvorbeitenden Akkupunktur. Die Hebamme, die die Akkupunktur macht hat mir dann ein paar homöopathische Tabletten gegeben, die evtl. Wehen auslösen können. Diese sollte ich dann jede halbe Stunde nehmen. Damit habe ich dann abends um halb acht angefangen.
Gegen zehn Uhr fingen dann leicht die Wehen an, waren aber noch sehr gut auszuhalten. Wirklich schlafen konnte ich dann aber nicht, war viel zu nervös und zu sehr damit beschäftigt zu prüfen, in welchen Abständen die Wehen kamen. :) War schon ein komisches Gefühl zu wissen, dass es jeden Moment losgehen könnte. Also bin ich wieder ins Wohnzimmer zu meinem Mann. Gegen 1 Uhr wurden die Wehen dann aber schon stärker und kamen alle 7 Minuten. Da ich mir aber nicht sicher war, ob das wirklich schon die richtigen Wehen waren, habe ich mal noch abgewartet. Um halb drei haben wir dann aber die Hebamme angerufen, welche dann gegen drei Uhr bei uns war. Sie hat dann festgestellt, dass der MuMu schon 4-5cm geöffnet war und wir haben uns dann auf ins Krankenhaus gemacht.
Im Krankenhaus wurde ich dann erstmal ans CTG gelegt, wo auch die Wehen sehr gut zu erkennen waren. Um vier Uhr platze dann die Fruchtblase und wir sind rüber in den Kreissaal gegangen. Soweit ging es mir noch sehr gut. War erstaunlich ruhig - womit ich überhaupt nicht gerechnet hätte - nur mein Mann wurde langsam nervös und rief meine Mutter an um ihr mitzuteilen, dass es losging. Die Wehen waren schon nicht ohne, aber ich konnte sie noch sehr gut veratmen. Um neun Uhr war dann der MuMu ganz auf und ich habe gedacht, jetzt ist es gleich geschafft. Auch die Hebamme meinte, jetzt haben wir es gleich. Tja, schön wäre es gewesen.  Leider lag die Maus nicht ganz so wie sie sollte. Kopf lag zwar unten, aber die Kleine lag falsch rum und der Kopf wollte sich nicht richtig einstellen. Somit fingen mit den Presswehen die Schmerzen richtig an, da die kleine immer nur vor den Beckenknochen gedrückt wurde aber nicht weiter konnte. Also musste ich meine Position ändern um zu versuchen, dass die kleine sich richtig einstellt. Als dies dann aber bis elf Uhr nicht geklappt hat und die Schmerzen einfach nur unerträglich waren, haben die Ärzte entschieden, dass wir erstmal eine PDA setzen und es dann nochmal versuchen. Sollte es dann nicht klappen, würden wir um 13 Uhr einen Kaiserschnitt machen. Durch die PDA ging es mir dann wieder viel besser, da ich die Wehen nicht mehr merkte. Das war aber auch nicht gut, da ich so nicht mehr richtig pressen konnte. Und dazu kam dann noch, dass die Wehen wieder weniger worden. Dies hatte zur Folge, dass die kleine Maus um 13 Uhr natürlich noch nicht da war, da aber noch ein anderer Kaiserschnitt dazwischen kam, wurde ich dann um 14:30 Uhr in den OP gebracht. Nachdem dann die Narkose wirkte war die kleine Maus um 15:03 endlich auf der Welt. Die Hebamme hat mir die Kleine kurz gezeigt und ich war einfach nur überwältigt und überglücklich. Einfach ein unglaubliches Gefühl, wenn man dann endlich sein kleines Baby sieht. Da ich ja noch genäht werden musste konnte ich die kleine leider nicht gleich knuddeln, aber die Hebamme hat die Kleine dann direkt zu meinem Mann gebracht, welcher dann das Knuddeln übernommen hat. Nach einer halben Stunde waren die Nähte dann alle gesetzt und ich wurde zu meinem Mann und meiner Tochter in den Kreissaal gebracht, wo wir dann alle zusammen knuddeln konnten.
Ist ganz schön lang geworden und ich hoffe, dass es nicht zu wirr geschrieben ist. Ist gar nicht so einfach nach dreieinhalb Wochen noch alles zusammen zu fassen. Hoffe aber, dass ich es bestmöglich zusammen bekommen habe. Stelle auch nochmal für kurze Zeit ein paar Bilder von der Kleinen in den "Marie Amira sagt Hallo" Thread ein.
VG
Rubinchen
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Lunamiel
Diamant-User
Beigetreten: 22/04/2009 14:16:39
Beiträge: 963
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19/03/2010 19:50:52
Eine Kopie von meinem Geburtsbericht, damit er nicht in den hinteren Seiten des Forums verloren geht:
Noch am Dienstag war meine Hebamme bei mir und da hat es so ausgesehen, dass die Kleine bis mindestens zum Termin wartet. Deswegen hab ich mir auch nichts dabei gedacht als ich in der Nacht, wie in jeder Nacht Wehen bekommen habe. Diese waren aber gleich viel heftiger als die, die Nächte davor. Also hab ich mir gleich mein Kopfkissen geschnappt und bin ins Gästezimmer ausgewandert, um meinen Mann nicht zu stören. Geschlafen habe ich nicht mehr - zu heftig waren die Schmerzen. Aber ich konnte beim besten Willen nicht feststellen, dass die Wehen eine bestimmte Länge oder einen Abstand zueinander hatten. Ich hatte einfach ständig Schmerzen - ohne Pause.
Deswegen habe ich dann um 11 meine Hebamme angerufen, aber weil die Wehen eben nicht regelmäßig waren, haben wir beide gedacht, es sind heftige Übungswehen. Meine Habamme meinte, ich sollte mich wieder melden, falls die Wehen regelmäßiger werden. Das wurden sie aber nicht, sondern nur heftiger. Und ich hab irgendwann gedacht: Wenn das Übungswehen sind, will ich nicht wissen, wie sich Geburtswehen anfühlen. Bis 14 Uhr hab ich gewartet und dann noch mal meine Hebamme angerufen. Die hat nicht mehr lange gefragt, wahrscheinlich hat mich meine Stimme verraten, sondern nur noch gesagt: "In einer Stunde treffen wir uns in der Klinik!"
Ich also meinen Mann von der Arbeit gerufen, noch schnell die letzten Kleinigkeiten in die Kliniktasche gepackt, meine Freundin in Mainz angerufen: "Sorry, das haut nicht mehr hin bis zum Wochenende, könnt Ihr bitte den Hund holen kommen?" Sie hat mir versprochen, unseren vierbeinigen Schatz so schnell wie möglich zu holen, aber wohl erst am nächsten Morgen, weil ihr Mann noch auf Geschäftsreise unterwegs war. Kein Problem: Ich ihr die Telefonnummer der Nachbarin gegeben, die einen Schlüssel zu unserem Haus hat: "Klärt das direkt miteinander ab!" Dann die Nachbarin angerufen: "Komm bitte sofort rüber - wir müssen in die Klinik." Zwei Minuten später steht sie bei uns im Wohnzimmer und hat mich erst einmal gedrückt. Währenddessen kommt mein Mann nach Hause - sichtlich nervös. Ich: "Schatz, im Kinderzimmer steht alles, Kliniktasche usw. schmeiß bitte alles ins Auto!" Während er also die Sachen packt, verabschiede ich mich von meinem Hund, meine Nachbarin nimmt ihn erst einmal mit, damit er runter kommt und bringt ihn später zum Schlafen zurück in unser Haus.
Punkt 15h fahren wir vor der Klinik vor, 5 Minuten später sind wir im Kreißsaal und noch mal 5 Minuten später häng ich am CTG. Hängen ist der richtige Ausdruck, denn ich kann nicht mehr liegen vor Schmerzen, habe das ständige Bedürfnis, mich bewegen zu wollen, gleichzeitig die Angst: Hoffentlich ist das kein Fehlalarm. Nach 30 Minuten am CTG sage ich meinem Mann, er soll jemand rufen, der mich abklemmt: Ich kann einfach nicht mehr ruhig liegen bleiben. Eine Hebamme kommt, meine ist noch nicht eingetroffen, und klemmt mich ab, sie will mich aber nicht untersuchen, ich soll auf meine eigene Hebamme warten. 5 Minuten später kommt die rein, schaut mich an, untersucht mich und sagt: "Keine Angst, Dich schick ich nicht mehr nach Hause, Wehen alle 5 Minuten, der Gebärmutterhals ist weg und der Muttermund 2cm auf!" Ich zwischen Erleichterung und auftretender panischen Angst... Wie? ich krieg jetzt wirklich mein Kind?
Zu diesem Zeitpunkt war es 16 Uhr. Mein Mann stellt fest, dass er den Koffer für das Nabelschnurblut vergessen hat. Dabei hatte ich den neben die Kliniktasche gestellt... Aber kein Problem: Wir wohnen nur 10 Minuten von der Klinik weg. Er also noch mal nach Hause und in den Supermarkt, sich noch etwas mit Proviant für eine lange Nacht rüsten.
Auf der Toilette lege ich mir selbst eine Einlauf. Der Schleimpfropf kommt.
Eigentlich wollte meine Hebamme, uns ja noch etwas spazieren schicken, aber da ich ja nicht alleine los konnte, ist mir das zum Glück erspart geblieben. Stattdessen haben wir uns dann auf die Badewanne geeinigt. Und die hat mir dann richtig gut getan. Die Schmerzen wurden erträglicher und ich konnte endlich mal wieder ein bisschen entspannen.
Während ich in der Wanne liege, sucht die Hebamme das Gespräch mit mir: "Du hast jetzt über 12 Stunden Schmerzen, hast nichts gegessen, bist völlig entkräftet und es liegt noch ein Stück Arbeit vor uns. Ich denke, Du lässt Dir eine PDA legen, damit wir den Rest auch noch schaffen." Ich bin einverstanden.
Um 17:30 ist mein Mann wieder da. Ich will raus aus der Badewanne und komme in den Kreißsaalraum: Noch einmal CTG und Untersuchung: Wehen heftiger, immer noch alle 5 Minuten, Muttermund 4cm auf. Die Fruchtblase platzt. Ich zittere am ganzen Körper, kann meine Beine nicht mehr kontrollieren.
18:30 Muttermund 7cm auf. Die Hebamme ruft den Narkosearzt für die PDA. Um 19h liegt die endlich beim dritten Versuch - bei den ersten beiden Versuchen hat der Arzt leider den Knochen getroffen, was sehr schmerzhaft war. Eine Viertelstunde später merke ich, wie ich endlich mal richtig entspannen kann. Keine Schmerzen mehr. Wir dämmen das Licht, mein Mann schält mir einen Apfel und eine Orange und ich komm endlich ein bisschen zur Ruhe.
20h Muttermund 9cm auf, meine Hebamme strahlt mich an: "Und dieses Kind holen wir noch heute auf die Welt! Jetzt ruh Dich noch etwas aus..."
21h Ich schicke meinen Mann meine Hebamme rufen - ich empfinde einen sehr starken Druck auf den Unterleib. "Dann sind wir jetzt bei den Presswehen - dann üben wir mal" Meine Hebamme stellt sich seitlich neben mich, mein Mann auf die andere Seite und ich soll pressen... tu ich auch, aber leider geht die ganze Kraft des Pressens in den Kopf. Ich finde einfach nicht den Punkt, wo ich hin soll. Ich fange an zu zweifeln: Warum kann ich das nicht? Ich muss das doch hinkriegen! Mein Mann droht schon mit der Zange... na danke auch. Meine Hebamme meint, wir warten, bis das Kind noch einen Zentimeter weiter runtergerutscht ist.
21 Uhr 30 Mein Mann guckt auf sein Handy, eine sms: "Schatz, unsere Superfreunde aus Mainz haben den Hund doch noch abgeholt!" Ich krieg Tränen in die Augen: Meine Freundin, Du bist einfach toll! Jetzt kann ich den Kopf ausschalten.
21 Uhr 45 Meine Hebamme kommt mit der Gynäkologin zur Tür herein. Jetzt wird es wirklich ernst. Ich schalte meinen Kopf aus. Ich will jetzt dieses Kind zur Welt bringen, ich presse so fest es geht, weine, schreie, jammer, ich benehme mich wie ein Jammerlappen, aber immer, wenn es heißt "So jetzt noch mal!" nehme ich meine ganze Kraft zusammen. Ich krieg immer weniger um mich rum mit und tue nur noch, was man mir sagt, ignoriere die Schmerzen und auf einmal macht es ... plumps... Ich sacke auf mein Kissen zurück, realisiere gar nicht richtig, was passiert ist, höre nur ein Kind schreien... und genieße die Erleichterung... Ich will nichts sehen und nichts hören, sondern nur bei mir sein. Kriege wie in Trance mit, dass mein Mann die Nabelschnur durchschneidet... und dann legt mir meine Hebamme das glucksende Bündel auf meinen Bauch: Mein Baby!
Das CTG verrät später: Es waren 6 Presswehen bis die kleine Maus da war und das war um Punkt 22:07. Einen Moment, den ich nie im Leben vergessen werde!
Kleine Luise, herzlich willkommen
*27.1.2010
52cm
3690g
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Standesamtliche Hochzeit am 28. Mai 2009
Unsere kleine Maus ist am 27. Januar 2010 auf die Welt gekommen
Kirchliche Trauung am 11. September 2010 |
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Falbiene
Diamant-User
Beigetreten: 16/07/2008 11:40:26
Beiträge: 1325
Standort: Ba-Wü
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18/05/2010 12:27:01
So, jetzt hab ich euch auch mal meinen Geburtsbericht eingestellt, viel Spaß beim lesen
Geburt von Vincent, 30.04.2010:
So ein bischen los mit leichten Wehen ging es am Mittwoch abend, da waren wir noch was trinken mit Freunden. Sind dann nachts um drei ins Krankenhaus weil ich mir unsicher war, da war aber der Muttermund erst 2 cm offen und wir sind wieder heim. Den ganzen nächsten Tag hatte ich stärkere Wehen und abends um 18:00 sind wir wieder ins Krankenhaus. Super, Muttermund immernoch 2 cm, ich dachte das würde also noch dauern. Wir sind um 20:00 auf unser Zimmer und dort ist sofort meine Fruchtblase geplatzt und es ging direkt mit richtigen Wehen los. Also kamen wir dann doch direkt in den Kreissaal, bzw. erstmal so ein Wehenzimmer.
Die Wehen waren da schon stark, ich hab deshalb nach einer PDA gefragt, zum Glück. Es hat zwar etwas gedauert, bis ich sie tatsächlich bekam, weil die Ärztin noch im OP war. Sie wollten mich noch überreden, doch keine zu nehmen, da alle dachten es würde nicht mehr lang dauern. Da war es ungefähr halb 12 nachts und der Muttermund war so gut wie offen. Ging also echt schnell.
Durch die PDA hatte ich dann eine gute Stunde keine Schmerzen und konnte mich etwas erholen. War im Nachhinein echt gut, weil doch noch einiges auf mich zukam. Die Übergangsphase hab ich nicht gespürt sondern erst dann wieder die Presswehen ab kurz vor 1, die sollten 1,5 Stunden dauern...und das war echt hart. Die Hebammen haben mir immer gesagt, was ich machen soll, haben auch alle möglichen Positionen duchgemacht, da er einfach nicht richtig durchkam. Letztendlich war es so, dass der Kleine mit dem Gesicht nach oben schaute, anstatt nach unten...ein Sternengucker... und es deshalb so schwer ging. Irgendwann haben sie noch nen Dammschnitt gemacht, gespürt hab ich den aber nicht. Die Hebamme meinte auch später, hätte sie gewusst, dass unser Baby ein Sternengucker ist, hätte sie schon früher mit der Saugglocke mitgeholfen, aber so hat sie es erst gesehen, als es sich nicht mehr gelohnt hat (es hatte vorher eine andere getastet, wie er liegt...). Naja, er hat dann tatsächlich gerade so durchgepasst, wär der Kopf etwas größer gewesen hätte es wohl doch noch einen Kaiserschnitt gegeben. Aber so konnte er zum Glück um 2:20 normal auf die Welt kommen. Die standen da zu viert um mich rum...mein Mann hat mein Bein gehalten, eine Hebamme hat auf den Bauch gedrückt, die andere unten geholfen und der Arzt war auch noch dabei...und ich war viel lauter, als ich vorher dachte  Aber es ging einfach nicht anders und zu dem Zeitpunkt war mir alles egal, hauptsache es hört auf... Und dann war es plötzlich geschafft, mit einer Presswehe der Kopf und dann noch mal mit einer leichteren der Rest...wow
Er hatte leider etwas Startschwierigkeiten, hat nicht geschrien und lag nur so da. Deshalb konnte auch nicht mein Mann die Nabenschnur durchschneiden und ich hatte ihn auch nicht auf dem Bauch. Sie haben ihn gleich mit ins Wärmebettchen und Sauerstoff gegeben. Die Werte waren anfangs ziemlich schlecht, der Arzt hat überlegt, ob wir vielleicht in die Kinderklinik verlegt werden. Aber dann hat er sich nach ner halben Stunde so gut erholt, alles war in Ordnung, dass man da doch nicht mehr dran denken musste.
Wir waren bis Montag in der Klinik, haben dort auch noch die U2 gemacht und es ist alles bestens.
Und jetzt sind wir so froh unserer kleinen Mann hier zu haben und sehr dankbar, dass alles so gut gegangen ist.
Ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne ihn wäre.
Und hier noch ein Bild von unserem kleinen Schatz (2 Tage alt):
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 18/05/2010 13:31:24 Uhr
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Nalah
Diamant-User
Beigetreten: 21/09/2009 07:26:21
Beiträge: 11634
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18/05/2010 12:55:51
Liebe Falbiene,
danke für deinen Bericht. Mensch, das müssen ja echt aufreibende Stunden für euch gewesen sein
Auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch von mir. Und euer Schatz ist wirklich zuckersüß
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kleiner Drache
Diamant-User
Beigetreten: 24/08/2009 10:34:57
Beiträge: 2116
Standort: Bayern
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18/05/2010 20:32:55
Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs. Habe echt mitgefiebert, als ich deinen Bericht gelesen habe, war es bei mir doch ähnlich. Eine schöne Kennenlern- und Eingewöhnungszeit euch dreien!
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sunshine77
Diamant-User
Beigetreten: 22/08/2009 15:22:40
Beiträge: 1498
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16/09/2010 13:03:56
So dann will ich auch mal - 58 Stunden in Kurzfassung!
Donnerstag 02.09.2010
US und CTG zur Kontrolle in der Uniklinik. Wegen starkem Juckreiz am ganzen Körper wurde auch Blut abgenommen.
Freitag 03.09.2010
Telefonisch erfahre ich, dass sich einer der Leberwerte praktisch verdoppelt hat und eine Schwangerschafts-Cholestase vorliegt. Aufgrund der, vor allem für Zwillinge, schon weit fortgeschrittenen SS wollen die Ärzte keine medikamentöse Therapie mehr versuchen, sondern am nächsten Tag die Geburt künstlich einleiten!
Samstag, 04.09.2010
Um 9 Uhr Aufnahme im Kreißsaal, 45 min CTG mit wenigen kleinen Wehen und einen Mumu bei 1 cm. Anschließend wurde mir das erste Prostaglandingel gelegt und nach weiteren 45 min am CTG durften wir zunächst auf Station. Von da an hieß es alle 2 Stunden für 45 min ans CTG.
Etwa eine Stunde nach dem Gel machte sich die Wirkung bemerkbar. Allerdings ohne richtige einzeln spürbare Wehen, sondern mehr als Dauerkrampf im gesamten Unterbauch. Gegen 17 Uhr war der Mumu bei 2 cm und mir wurde das nächste Gel gelegt.
Bis halb neun bin ich wechselnd mit meinem Mann und meiner Schwester den Flur auf und ab getigert und musste nun schon einzelne Wehen veratmen, so dass wir dann wieder komplett in den Kreißsaal umgezogen sind. Dort wusste ich innerhalb kurzer Zeit nicht mehr wie liegen, stehen, sitzen - ohne dass im CTG regelmäßige Wehen waren.
Glücklicherweise kam um 22.30 Uhr eine sehr nette Hebamme zum Nachtdienst, die meinen Dauerschmerz sehr ernst genommen und mich zunächst einmal mit Schmerzmittel versorgt hat, damit ich ein bisschen zur Ruhe kommen konnte. Morgens um 4 Uhr wurde ich von ihr dann noch in die Wanne verfrachtet "sie haben jetzt einen TAg Schmerzen hinter sich und sind völlig verkrampft!". Die Entspannung tat sehr gut und im warmen Wasser kamen auch die Wehen zurück.
Sonntag 05.09.2010
Nach der Untersuchung (Mumu bei ~ 4 cm) wurde diskutiert, ob weiter gemacht wird. Da dies auch mein Wunsch war gab es das nächste Gel und ich hing quasi kontinuierlich am CTG.
Zwischendurch kam auch schon einer meiner Kollegen aus der Anästhesie vorbei, der mir bei Bedarf den PDK stechen sollte. Leider waren im Labor meine Entzündungswerte erhöht und lange Zeit war nicht klar, ob es mit dem PDK klappen würde! Zu dem Zeitpunkt war ich echt mit den Nerven am Ende!!! Am Abend gab es dann aber Entwarnung, nach Rücksprache mit drei unserer Oberärzte war klar dass ich, über das erhöhte Risiko informiert, meinen PDK bekomme!
Gegen Abend wurde dann auf eine weitere Gelgabe verzichtet und der Wehentropf angehängt. Zunächst sah es auch ganz gut aus, dass die Geburt nun voran schreitet. Ich hatte starke regelmäßige Wehen alle 7-8 min und auch der Mumu öffnete sich weiter.
Montag, 06.09.2010
Um 5.30 Uhr bekam ich dann im dritten Anlauf meinen PDK gestochen und der Wehentropf wurde weiter gesteigert. Dadurch dass ich nun gar nicht mehr aufstehen konnte bekam ich innerhalb kürzester Zeit massive Wassereinlagerungen in den Beinen, wie ich sie die gesamte SS über nicht hatte!
Um 8 Uhr wurde die Fruchtblase von Sina eröffnet. Gegen 12 Uhr kam die Gynäkologin zur Untersuchung. Da der Mumu nicht weiter auf ging wurde der Tropf zunächst abgestellt, um den Druck vom Mumu zu nehmen. Und tatsächlich zeigte dies sofort Wirkung und der Mumu wurde weicher. Da ich unbedingt spontan entbinden wollte und in Tränen aufgelöst war, wurde entschieden noch eine Runde bis zur nächsten Untersuchung abzuwarten.
Dass ich auch ohne Wehentropf spontan Wehen bekam war für alle ein gutes Zeichen.
Um 17 Uhr wurde dann entschieden noch eine Stunde zu warten und dann einen KS zu machen. Eine halbe Stunde später setzten die Preßwehen ein, doch auch nach 45 min Preßwehen schaffte es Sina nicht über den letzten Rand des Mumu zu rutschen. Die herbeigerufene Oberärztin wollte einen Saugglockenversuch wagen. Dafür mussten wir allerdings gleich prophylaktisch in den Sectio-OP umziehen, um im Komplikationsfall schnell reagieren zu können.
Der Glockenversuch war leider erfolglos und dann herrschte auf einmal rießiges Chaos. Die einen riefen "Notsectio, Intubation" , die anderen "nein den PDK aufspritzen". Ganz schlimm war es für meinen Mann, den ich in diesem Moment aus dem OP geschickt habe (hatte ich zuvor mit der Anästhesie auch abgesprochen), da ich nicht wollte dass er im Zweifelsfall sieht wie ich in Narkose versetzt werde. Zum Glück war meine Schwester noch im Kreißsaal um ihn zu trösten.
Letztlich wurde der PDK aufgespritzt da es den Mäusen gut ging und dann in Ruhe der KS durchgeführt. Um 19.10 Uhr wurde mir zunächst Sina Maileen kurz gezeigt und eine Minute später Jaana Linnea. Die Beiden kamen dann gleich in den Nebenraum zu den Kinderärzten, aber von der Anästhesie erfuhr ich gleich dass es ihnen gut geht! Ich war in Tränen aufgelöst und bekam gar nicht mehr mit wie lange ich noch genäht werden musste. Mein Mann kam wieder und hat auch Tränen in den Augen. Endlich wieder im Kreißsaal kamen mein Mann und meine Schwester mit je einem kleinen Bündel im Arm - und dann lag ich da, hatte rechts und links ein Mäuschen im Arm und konnte es nicht fassen dass wir es endlich geschafft hatten!!!
Inzwischen sind wir nach einer Woche Klinik zu Hause und gewöhnen uns an den Alltag zu viert! Im Nachhinein betrachtet war der Saugglockenversuch sinnlos, so dass ich ihn Sina und auch mir hätte ersparen können/ sollen. Zumal ich mir inzwischen des Risikos bewusst bin, dem ich uns in diesem Moment ausgesetzt habe! Zum Glück war in den drei Tagen meine Schwester immer zur Stelle, hat meinen Mann, der völlig unter Strom stand, abgelöst und uns unterstützt so gut es nur ging!!!
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verliebt: 19.05.2008
verlobt: 19.05.2009
standesamtliche Trauung: 10.10.2009
kirchliche Trauung: 12.06. 2010
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esposita
Diamant-User
Beigetreten: 26/07/2008 23:29:38
Beiträge: 2133
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16/09/2010 15:25:31
Liebe sunshine, da habt ihr ja einiges durchgemacht! Hab jetzt wieder mal Tränen in den Augen, du schreibst das so schön mit den Mäuschen, die du am Ende im Arm hast, schluchz. Danke für den schönen Bericht und weiter alles Gute!
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chikkitta
Diamant-User
Beigetreten: 29/09/2008 14:22:41
Beiträge: 681
Standort: NRW
Offline
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16/09/2010 18:40:58
Da hast du ja einen echten Krimi durchlebt. Aber wenn man die Mäuse erst mal im Arm hat ist alles vergessen, stimmts? Wünsche euch alles Gute!
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HL-Anna
Diamant-User
Beigetreten: 11/05/2007 13:28:06
Beiträge: 3748
Standort: im schönsten Bundesland der Welt
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20/10/2010 17:05:14
So, hier dann mein "schneller-als-gedacht" Bericht
Am Dienstag den 12.10 fing es an.
Gegen 17 Uhr bekam ich die ersten leichten „spürbaren“ Wehen (vorher merkte ich immer nur, wie mein Bauch hart wurde)
Die Dauer war auch schon ziemlich konstant und zwar alle 7-8 Minuten.
Der Abstand der Wehen verkürzte sich sehr schnell auf alle 5 Minuten. Allerdings konnte ich das alles hier auf der Couch zu Hause sehr gut aushalten.
Ich hab sogar noch mit meinen Eltern und meinem Mann zu Abend gegessen. Irgendwann verspürte ich die Lust spazieren zu gehen.
Also schnappte ich mir meine Mama und Stefan und wir tigerten los – eine Runde um die Siedlung.
Die Wehen wurden jetzt auch immer stärker. Ließen sich aber wunderbar veratmen.
Also guckte ich mir noch selbstverständlich meine liebste Dienstag Abendserie Dr. House an.
Mein Mann lag zu der Zeit schon im Bett und hat gepennt, da er an diesem Tag Frühschicht hatte und völlig fertig war.
Bei Monk bin ich dann noch duschen gegangen. Nach dem duschen hab ich Stefan dann so langsam geweckt und gemeint, dass wir jetzt los fahren sollten.
Also machten wir uns so gegen 23:30 Uhr auf den Weg in die Klinik, vorher verabschiedete ich mich allerdings noch von meinen Eltern.
Gegen 23:45 Uhr im Kreißsaal angekommen, öffnete mir meine Hebamme die Tür. Ich war froh ein bekanntes Gesicht zu sehen.
Ich wurde dann auch gleich ans CTG angeschlossen.
30 Minuten auf der Seite liegen. Hab ich die ganze SS über gehasst deswegen war das wirklich das schlimmste.
Sobald ich am CTG lag wurden die Wehen auch immer schlimmer und selbst das veratmen hat jetzt kaum noch was genützt.
Hab dann die Hebamme gerufen und gesagt, ich will was gegen die Schmerzen. Sie meinte allerdings noch, dass sie mich gleich erst einmal untersuchen müsse.
Nach den 30 Minuten CTG wurde verlängert, da die Kleine Maus gepennt hat. Eine echte Qual.
Endlich kam dann die Ärztin und hat einen US gemacht. Als sie dann sagte, das Köpfchen liegt aber noch nicht fest im Becken, wäre ich fast an die Decke gegangen.
Sie meinte ich solle noch mal auf die Toilette gehen und dann würde sich mich unten rum noch mal untersuchen.
Auf der Toilette bin ich allerdings nichts losgeworden, ich musste sogar aufstehen, da ich schon ein ziemlich heftiges Druckgefühl nach unten hatte.
Auf den Gynstuhl zu klettern war dann schon ne ziemliche Herausforderung.
Als ich wieder aufstehen durfte fragte ich dann gleich nach meinem Befund. Die Ärztin meinte nur, ja sieht ganz gut aus, die Hebamme soll aber lieber noch mal gucken.
Dann durfte ich endlich in den Kreißsaal, wir hatten es jetzt schon ungefähr 01:10 Uhr.
Zu der Zeit musste ich die Wehen immer heftiger veratmen, da ich immer nur pressen wollte.
Endlich kam dann auch die Hebamme und untersuchte mich. Ich bekam nur mit wie die Ärztin sagte: Hab ich das vorhin richtig gefühlt, ist der MuMu tatsächlich schon komplett verstrichen?
Die Hebamme bejahte das nur und hat mich gefragt ob ich mir sicher sei, dass dies mein erstes Kind ist.
Ich verlangte wieder nach Schmerzmittel. Meine Hebamme ist dann los um was zu holen. Als sie dann wiederkam meinte ich nur ich muss dringend pressen. Sie sagte ich dürfe noch nicht, also versuchte ich die Hecheltechnik.
Bei der nächsten Wehe schrie ich, dass ich pressen MUSS. Die Hebi untersuchte gleich und meinte, hast recht, dann press jetzt. Nach nicht mal einer halben Stunde Kreißsaal und 2 mal pressen, war die Kleine dann da :inlove:
Ich hab dann als erstes gefragt, ob es denn jetzt vorbei sei. Irgendwie stand ich voll neben der Spur.
Hab die Kleine dann schreien gehört und sie wurde mir auf die Brust gelegt. Konnte immer noch nicht glauben, dass alles vorbei ist - und die Maus war einfach so wunderschön.
Meine Hebamme hielt mir dann ein Zettel unter die Nase und meinte, so eine CTG Kurve unter der Geburt habe sie noch bei keiner Erstgebärenden gesehen. Beim nächsten Kind soll ich doch bitte eher kommen, sie hat Angst, dass ich es einfach auf der Toilette bekomme.
Bei der Nachuntersuchung stellte sich dann raus, dass ich gerissen war.
Also musste ich genäht werden.
Das gestaltete sich als schwierig. Zum Schluss mussten 2 Ärzte und 1 Hebamme Handanlegen.
Die ganze Zusammenflickarbeit hat über 1 ½ Stunden gedauert und ich fand sie schlimmer als die eigentliche Geburt. Ich durfte unsere Maus aber die ganze Zeit über im Arm halten.
Danach wurden wir noch in einen leeren Kreißsaal gefahren um uns zu erholen. Bis wir aufs Zimmer kam dauerte es dann noch ne ganze Weile, da die Tage zuvor so viele Kinder geboren wurde, dass die Wöchnerin Station komplett dicht war.
Aber so hatten mein Mann und ich ganz viel Zeit und Ruhe um mit unserer Tochter zu kuscheln
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Vikki84
Newcomer
Beigetreten: 17/11/2010 09:45:51
Beiträge: 4
Standort: München
Offline
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17/11/2010 09:53:05
Ich möchte mich an dieser Stelle für die schönen Berichte bedanken.
Ich lese da jetzt schon sehr lange dran und mit ein bisschen Zeitmanagement, kann ich meinen auch demnächst mal zum Besten geben.
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Enjoy the little things! |
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susa
Diamant-User
Beigetreten: 26/03/2008 14:16:30
Beiträge: 1965
Standort: Bayern
Offline
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30/12/2010 19:57:33
So, damit hier alles seine Ordnung hat, kopiere ich unseren Bericht einfach nochmal in diesen Sticky:
Jasper ist bereits 3 Tage alt und ich bin immer noch überwältigt von seiner Geburt. Nichts kann die Gefühle beschreiben, wie es ist, seinen kleinen Sohn nach so langer Zeit endlich im Arm halten zu dürfen und lieb haben zu können.
So kam es dazu:
Am Montag, den 6. Dezember 2010 – Nikolaustag – ging es mir so blendend wie lange nicht mehr in der Schwangerschaft. Ich fühlte mich deutlich aktiver und mobiler als in den Tagen zuvor. Das musste ausgenutzt werden, um die Vorräte noch mal aufzustocken und einen schönen Nachmittag zu zweit in der Stadt (inklusive Afternoon Tea bei Fortnum and Mason!) zu verbringen. Um kurz nach vier machte wir uns auf den Heimweg.
Zuhause angekommen verspüre ich leichte Unterleibsschmerzen. Kein Wunder, ich hatte es den ganzen Tag lang ja so übertreiben müssen! Also lege ich mich erst einmal aufs Bett und versuche, zu entspannen, was mir auch recht gut gelingt. Mein Mann kocht uns währenddessen ein leckeres Abendessen, leider bekomme ich nur wenige Bissen herunter, denn zu dem Zeitpunkt ist mir klar: Das Unterleibsziehen müssen Wehen sein. Um etwa 18 Uhr geht mir ein blutiger Schleimpfropf ab.
Die Wehen sind menstruationsschmerzartig – nicht angenehm, aber auszuhalten. Um etwa 22 Uhr, als sie in etwa in 5-minütigen Abständen auftreten, rufe ich zum ersten Mal im Krankenhaus an. Ich solle die Abstände weiterhin beobachten und wieder anrufen, sobald ich drei Wehen innerhalb von 10 Minuten bekomme. Das ist schon kurz später der Fall, also rufe ich wieder an. Die Wehen seinen mit ihrer Dauer von 40-50 Sekunden noch viel zu kurz, sagt man mir. Da es mein erstes Kind sei, rechne man mit einer Eröffnungsphase von mindestens 8-10 Stunden und ich solle mich darauf einstellen, zwischen 2 und 3 Uhr ins Krankenhaus zu kommen.
Ich kann die Wehen noch gut aushalten, nur die immer kürzer werdenden Abstände und zunehmende Intensität und der stärkere Druck nach unten machen mir langsam Angst. Außerdem will ich die lästige Fahrt durch die kalte Nacht endlich hinter mir haben. Also rufe ich um kurz nach Mitternacht wieder im Krankenhaus an: „Jetzt machen wir uns auf den Weg, basta!“
Ein Freund fährt uns. Um halb 1 Uhr kommen wir auf der Geburtsstation an und es herrscht Hochbetrieb! Ich muss auf dem Gang warten, bis ein Bett für mich zur Voruntersuchung frei wird. „Naja, besser als wieder nach Hause geschickt zu werden,“ denke ich. Bis zur Untersuchung klettere ich auf dem Wartestuhl herum, was mir den anerkennenden Kommentar „That’s improvisation!“ einer Hebamme einbringt. Dass ich eine ganze Stunde warten muss, bekomme ich irgendwie gar nicht so recht mit. Nun werde ich endlich untersucht und zwar von Mary, der uns zugewiesenen Hebamme, die uns sofort sympathisch ist. Sie fragt mich nach meinem „Birth Plan“ und ich erkläre ihr, mein Plan sei es, alles so weit wie möglich ohne Schmerzmittel zu schaffen. Drauf entgegnet sie:„DAS haben Sie geschafft, der Muttermund ist komplett offen!“
Wir bekamen nun sofort ein Zimmer, inzwischen ist es 1.45 Uhr. Komischerweise empfinde ich die Wehen nun as nicht mehr so schlimm und habe den Eindruck, dass sie weder länger noch häufiger auftreten. Im Gegenteil: ich empfinde sie eigentlich nicht mehr als sehr schmerzhaft. Mein Mann weicht nicht von meiner Seite. Bald sagt Mary, dass ich auf meinen Körper hören soll und versuchen solle mitzupressen. In dem Moment wird mir ungläubig bewusst, dass es jetzt nicht mehr lange dauern wird. Bei einer der nächsten Wehen öffnet Mary die Fruchtblase und zwei Wehen später kommt er im Raketentempo auf die Welt: Jasper Frederik, geboren am 7. Dezember 2010 um 2.45 Uhr mit 50cm, 3150g und einem Kopfumfang von 33cm.
Wir sind überglücklich und bekommen viel Zeit, um miteinander um zu kuscheln, „skin-to-skin“-Kontakt aufzubauen und den Kleinen zum ersten Mal anzulegen. Die Nabelschnur pulsiert über eine halbe Stunde lang aus. Meine Plazenta kommt gut eine Stunde nach der Geburt ganz natürlich und ohne Injektion. Dem Kleinen geht es super, er war die ganze Geburt über so cool, dass sich seine Herztöne so gut wie gar nicht beschleunigt hatten und auch jetzt ist er topfit. Selbstverständlich ist er für uns das schönste Baby auf der ganzen Welt!
Alles in allem war es eine echte Traumgeburt – besser, als ich es mir je erträumt hatte und ich muss gestehen auch einfacher und weniger schmerzhaft als ich es mir vorgestellt hatte.
Leider ist die schnelle Geburt doch nicht spurlos and mir vorüber gegangen. Ich musste im OP unter spinaler Anästhesie eineinhalb Stunden lang wieder „repariert“ werden – und das, nachdem ich für die Geburt an sich keinerlei Schmerzmittel gebraucht hatte. Der Kleine lag die ganze Zeit über bei mir und auch mein Mann durfte (musste?!) mit, also war alles andere glücklicherweise nur noch halb so schlimm...
Erst um 8 Uhr morgens kamen wir ins „recovery room“. Dort stellte sich heraus, was für eine ereignisreiche Nacht es gewesen war. Ich weiß zwar nicht, wie viele Kinder insgesamt geboren wurden, aber es waren definitiv zwei Mal Zwillinge darunter. Zwei Babys waren sogar noch auf dem Weg ins Krankenhaus auf die Welt gekommen. Im Nachhinein gesehen hätte das fast auch unserem Jasper passieren können!
Da es dem Kleinen und mir immer noch blendend ging, bestand ich darauf, noch am gleichen Tag entlassen zu werden – im eigenen Bett erholt man sich einfach besser als in einem Sechser-Krankenhauszimmer mit Vorhängen zwischen den Betten – sodass wir um 21 Uhr zuhause waren.
Seitdem gewöhnen wir uns aneinander, kuscheln viel und sind einfach nur glücklich... Es ist sehr anstrengend, da der Kleine ständig Hunger zu haben scheint oder wenn nicht dann eine volle Windel oder Schluckauf! Aber wir kommen gut zurecht und es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis wir eine gewisse Routine haben. Meine Wunde muss auch noch verheilen, das Sitzen fällt mir schwer, aber auch das wird sich irgendwann wieder einrenken...
Ich hoffe, euch hat der ausführliche Bericht gefallen. Vielleicht macht er ja einigen Bald-Mamis Mut (gell Ranunkelchen!), dass eine Geburt manchmal auch ganz einfach sein kann.
Euch allen jedenfalls vielen Dank für die lieben Glückwünsche, ich bin total überwältigt!
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