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Was schenke ich zur Hochzeit? Wie kann ich dem Brautpaar unter die Arme greifen?

Was schenke ich zur Hochzeit? Wie kann ich dem Brautpaar unter die Arme greifen? Oder wie bereite ich meinen Freunden einen unvergesslichen Junggesellenabschied? Dieses Forum ist fur alle Helferlein, Brauteltern, Trauzeugen, Brautjungfern und Hochzeitsneulinge, die sich austauschen oder erst an das Thema Hochzeit antasten wollen. Diskutieren Sie mit!

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Hatschipuh
Diamant-User



Beigetreten: 17/05/2017 10:02:49
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Wieviel ist "genug"?




24/07/2017 14:33:52

Huhu!

Da in einem anderen Thread hier gerade über tolle Hochzeitsgeschenke diskuttiert wurde, und da mal wieder das große Thema Geldgeschenke und "wieviel schenktihr" aufkam, wollte ich mal nen Neuen Thread aufmachen und ganz egoistisch meinen Senf dazu geben.

Grundsätzlich scheint ja die goldene Regel zu sein "soviel, wie man selbst einen das Brautpaar kostet" und die würde ich so auch erstmal unterschreiben.

Dann geht es auch noch um den Grad der Beziehung zum Brautpaar - Bekannte, gute Bekannte, Freunde, Familie. Würde ich so auch erstmal unterschreiben.

Sicherlich spielt auch die eigene finanzielle Lage eine Rolle - ich denke jeder normaldenkende Mensch sollte sich darüber bewusst sein, wenn ein Student/Arbeitsloser zu meiner Hochzeit kommt, der im besten Fall auch noch ne weite Anreise hat und/oder in nem Hotel schlafen muss um dabei zu sein, kann der gar nicht mehr soviel in nen Umschlag tun, wie ein normal arbeitender.

Ich hatte die Diskussion letzt erst mit meiner Mutter die auf einer Hochzeit von Bekannten eingeladen war. Sie und ihr Mann haben zusammen in den Umschlag 140€ gepackt, 70 also pro Kopf, weil sie das als eine angemessene Summe dafür sieht - eben um die "verursachten Kosten" wieder gut zu machen. Und wurde dafür von ihren Schwestern (die dort auch eingeladen waren und besagtes Paar sogar sehr viel besser kennen als meine eigene Mutter) sogar zur Schnecke gemacht, das sei viel zu viel wie könne sie nur, sie täte das ja nur um die anderen schlecht da stehen zu lassen. Meine Mutter war komplett geschockt und wusste erstmal gar nicht was sie sage soll. Wie sich herausgestellt hat, haben Tante und Onkel in ihren Umschlag zusammen 80€ gepackt ("Naja 50€ gibt man ja immer, und 30€ halt noch dazu weil wir sie ja so gut kennen"), die andere Tante für sich alleine 50€.

Seit Jahren geistert diese 50€ Grenze in den Köpfen der menschen und ich weiß einfach nicht wieso?! JA, keine Frage sind 50€ viel Geld. Aber warum scheint da bei den allermeisten Menschen bei 50€ der cut zu liegen? Was hat es damit auf sich? Weil es noch ein ganzer Schein ist? Ich verstehe diese Grenze einfach nicht. Alles über 50€ scheint für viele Menschen schon absolut utopisch und unnatürlich und einfach prahlerisch zu sein.

Dabei, wenn wir mal ehrlich sind, fangen die heute so durschnittlichen pro Kopf Kosten einer Hochzeit geraede mal bei 50€ an. Ich gehe mittlerweile von einem Schnitt von 70€ aus (ohne dafür Belege zu haben, rein gefühlt aus eigenen Erfahrungen und denen von anderen über die letzten Jahre). Natürlich gibt es auch günstigere Hochzeiten, natürlich gibt es auch teurere Hochzeiten.

Und wenn ich Aussagen lese wie "Ich muss doch dem Brautpaar nicht ihre Hochzeit finanzieren, haben sich doch selber dafür entschieden zu heiraten"....da krieg ich Plaque! Ja stimmt, wir haben uns dafür entschieden zu heiraten. Und wir haben uns dafür entschieden DICH einzuladen. DU hast es geschafft auf die Gästeliste zu kommen und NICHT gestrichen zu werden. Und DU wirst den ganzen Tag mit Sektempfang, Essen, Kuchen, Kaffee, Mitternachtsnack und sonstigen Getränken bewirtet. Weil wir DICH auf unserer Hochzeit dabei haben wollten. Also tu uns den Gefallen, und mach hier keinen auf misanthropen und schenk uns hässliche Dekohunde die wir nicht brauchen können, sondern schenke uns etwas nützliches - nämlich Geld! Davon geben wir nämlich n ganzen Haufen aus, um mit EUCH allen zu feiern! Wir hätten nämlich auch heimlich irgendwo zu zweit heiraten können - um uns dann von genau DIR anhören zu dürfen, warum wir denn keine fette Party geschmissen haben!

Und dann noch die Sache mit dem Beziehungsgrad. Klar, vielleicht kennt ihr das Brautpaar nicht wirklich sehr gut, nur über zig Ecken. ABER ihr seid eingeladen! Siehe meinen Absatz weiter oben! Und ich finde das mindeste was sich da gehört ist die unterste Grenze. GERADE wenn man vielleicht das Gefühl hat nur ne Pflichteinladung gewesen zu sein! Das Brautpaar hatte auch keinen Bock auf euch, aber Tante Inge hat gesagt "das macht man so". Aber zahlt Tante Inge auch die Verpflegung für euch? Wohl eher nicht! Also dann habt ihr doch wenigstens die Eier in der Hose, zu wissen das eine Hochzeit ein Schweinegeld kostet, euer Anteil daran vermutlich lieber in den Flitterwochen für Cocktails draufgegangen wäre, und macht das wieder gut, in dem ihr eben euren Anteil in den Umschlag packt! Weil...WENN ihr auf so eine Pflichteinladung schon reagiert und auch ZUSAGT, dann wollt ihr ja dabei sein, oder nicht? Und dann nützt dem Brautpaar die "gut gemeinte Geste" herzlich wenig.

Das alles ist selbstverständlich nur anzuwenden, wenn eingeladene Gäste auch über genug finanzielle Mittel verfügen. Aber dann ist das das nunmal meine ehrliche unverblümte Meinung. Als Bald-Braut. Als "Weddingplanerin der Familie", als Gast auf diversen Hochzeiten und als ich.

Jetzt dürft ihr euch gerne in Diskussionen ergehen und/oder mich zerreißen
Mrs.Jane
Diamant-User



Beigetreten: 25/08/2015 22:10:58
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Aw:Wieviel ist "genug"?




26/07/2017 22:36:15

Hallo Hatschipuh,

Die Gedanken, die du dir zu dem Thema machst, sind mir so oder so ähnlich auch schon gekommen. Diese magische 50€ Grenze geistert irgendwie ja auch durchs Internet und ich muss gestehen, ich war auch schon auf einer eher schlichten Feier (es gab nur Essen und Getränke, kein Empfang, Musik, Programm, irgendwas) und habe 50€ in den Umschlag gepackt.

Ich denke mir, viele Leute haben einfach überhaupt gar kein Konzept davon, was eine Hochzeit heutzutage eigentlich kostet, wenn man jetzt wirklich nicht nur das Minimum auffährt. Gerade bei Leuten wie Tante Inge gab es bei uns große Verwunderung als wir mal erzählt haben, was unsere Hochzeit eigentlich gekostet hat obwohl wir keine Showacts oder sonstigen großen Schnickschnack hatten und viel selber gemacht haben. Dann kommt oft 'ja früher hat man das ja alles gar nicht gebraucht'. Ja gut, da waren dann 50€ vielleicht wirklich viel und ausreichend. Heute sieht das meistens einfach anders aus.

Ich passe meinen Geldbeitrag also (vom Beziehungsgrad abgesehen) also auch immer ein bisschen dem an, was ich aus der Einladung rauslesen kann, was extra nur für die Gäste organisiert wurde (also Kaffe&Kuchen während das Brautpaar Fotos macht, ein Karrikaturist, Feuerwerk, was auch immer). Wenn ich als Gast also da Gefühl habe, da hat jemand richtig investiert damit ich mich wohl fühle, dann will ich das auch honorieren (wie gesagt, von den üblichen Überlegungen mal abgesehen)

Dass deine Mutter blöd angreschnauzt wurde, weil sie etwas mehr gegeben hat, finde ich übrigens sehr traurig und unter aller Kanone von dem anderen Gast. Leider sind wir halt doch Konkurrenz Denker und haben ständig Angst, jemand könnte besser da stehen als man selbst. Schade, dass man da aus den Augen verliert, worum es eigentlich wirklich geht, nämlich dem Brautpaar eine Freude zu machen. Ich habe für mich bereits gelernt: über Geld spricht man nicht - scheinbar auch nicht bei Geschenken.
***
Life isn't about waiting for the storm to pass,
it's about learning how to dance in the rain.
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Gwenhyfar
Diamant-User



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Aw:Wieviel ist "genug"?




31/07/2017 07:44:56

Hallo Hatschipuh,

erstmal: es ist natürlich nicht schön, dass deine Mutter da so angegangen wurde. Ich habe ähnliches schon im Freundeskreis erlebt und halte es seitdem so, dass ich mich weder an Gemeinschaftsgeldgeschenken beteilige (wirklich blöd, wenn man unterschiedliche Summen geben will) noch rede ich mit anderen darüber, wie viel/wenig wir schenken.

Meine Familie/die meisten meiner Freunde und wir halten es eigentlich so, dass wir 50-70 Euro Euro pro Person schenken. Mal 50 Euro weniger (wenn noch was materialistisches dabei ist bzw. besonderer Aufwand bei der Hochzeit betrieben werden muss) mal 50 Euro mehr. Aber im Schnitt schenken wir als Paar 100-150 Euro. Daher wäre mir (als Durchschnittsverdienerin) 50 Euro als Paar zu wenig. Selbst in Studienzeiten haben wir 100 Euro geschenkt, da eine Hochzeit ja nun mal meistens auch nicht spontan kommt und man auch in einem Jahr 100 Euro als Paar weglegen kann.

Wobei ich dir allerdings gar nicht zustimmen kann, ist, dass es man als Gast gefälligst zu honorieren hat, dass man eingeladen wurde. Klar ist es blöd, etwas geschenkt zu bekommen, was man sich nicht wünscht. Aber wenn man sich Geld wünscht, hat man meiner Meinung nach nicht das Recht darüber zu urteilen, ob jemand 20 Euro oder 200 Euro in den Umschlag steckt. Das Brautpaar entscheidet (hoffentlich) ganz allein wie es feiert, da hat ein Gast keinen Einfluss drauf. Daher muss sich meiner Meinung nach kein Gast nach den Umständen und den "Angeboten" auf der Hochzeit richten.

Ob Gartenhochzeit mit kompletten selbstgemachten Buffet und Musik vom Band, Schlosshochzeit mit 4 Gänge Menü und Liveband oder türkische Hochzeit mit 900 Personen. Wir schenkten bisher immer ungefähr 100-150 Euro. Mir ist ja jedes Brautpaar gleich viel "wert" und daher finde ich nicht, dass ein Brautpaar nur weil es mehr "bietet" mehr Geld verdient hat.

Ich fände es mehr als unangenehm, wenn meine Gäste das Gefühl hätten, sie müssten ihre pro Kopf-Kosten decken. Meine Gäste sollen auf die Hochzeit kommen und Spaß haben und das haben Gäste eher selten, wenn sie mehr Geld ausgeben müssen als sie können/wollen. Daher freue ich mich über jeden Gast, der vielleicht nur einen 10er in den Umschlag packt, dafür aber mit Herzblut bei der Hochzeit dabei ist.
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ssilvia_anna
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Wieviel ist "genug"?




02/08/2017 12:58:03

hallo :)

ich bin gerade ein bisschen überrascht, dass ihr alle so "wenig" gebt.. Klar, da brauchen wir nicht reden, eine Hochzeit ist teuer, aber wir geben pro Person immer 100 €, egal wo gefeiert wird. Bei Verwandten/besten Freunden geben wir mehr, wir möchten ja, dass dem Brautpaar zumindest ein bisschen was bleibt. Ist bei uns in der Umgebung auch völlig normal, so wie ich das immer mitbekomme.. In unserem Fußballverein ist es sogar vorgeschrieben, 100 € pP zu schenken, dass da nicht geurteilt werden kann, dass der mehr und der andere weniger schenkt..
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Gwenhyfar
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Aw:Wieviel ist "genug"?




02/08/2017 14:27:30

Hallo Ssilvia-Anna,

da seid ihr im Freundeskreis aber echt großzügig .

Ich glaube echt, dass das komplett Freundeskreis abhängig ist. Bei uns hat sich das von Anfang an so eingebürgert, dass man als Paar 100-150 Euro schenkt. Ich kenne aber wie gesagt auch Freundeskreise bei denen ist es völlig normal 50 Euro zu zweit zu schenken.

Mir wäre es ehrlich unangenehm, wenn mir Freunde 200 Euro schenken würden - egal wie viel Geld sie auf dem Konto haben. Ich finde schon, dass das extrem viel Geld ist. Zumal es ja auch bei dem Geldgeschenk an Kosten nicht bleibt. Wenn man das mal hochrechnet: mindestens 200 Euro Geschenk + 50 Euro Anfahrt + 100 Euro Übernachtung + 50 Euro JGA + 20 Euro Beitrag/Aktion was auch immer. Bin ich bei 420 Euro - bei der Vorstellung, dass das meine Gäste in MEINE Hochzeit "investieren müssen" wird mir schon mulmig.

Mein Freund und ich waren sowohl 2015 als auch 2016 auf sehr vielen Hochzeiten eingeladen, hätten wir da jeweils ü200 Euro geschenkt + Unterkunft + Anfahrt + ggf. JGA + Kleidung + Beitrag auf der Hochzeit hätten wir bestimmt 5000-6000 Euro an Kosten für die Hochzeiten gezahlt. Und das hätte ich ganz ehrlich nicht eingesehen. Das sind zwei Fernreisen für uns beide.

Aber generell bleibe ich bei der Meinung, ein Gast ist nicht dafür da seine Kosten auf der Hochzeit zu decken. Wenn das Brautpaar für 100€ pP feiern möchte, ist das Angelegenheit des Brautpaares und nicht der Gäste. Bei einem Geldgeschenk kann man meiner Meinung nach bei der Höhe nichts "falsch" machen, da das Brautpaar in dem Bereich keine Ansprüche bzw. Vorstellungen zu stellen hat. Die Meinung habe ich als Hochzeitsgast und auch als zukünftige Braut.

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 02/08/2017 14:34:04 Uhr

"It is impossible to manufacture or imitate love." (Professor Slughorn)
chiuc
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Aw:Wieviel ist "genug"?




02/08/2017 16:00:17

Ich gebe auch prinzipiell 100 Euro, weil ich nicht jedes Mal drüber nachdenken will, wieviel die HZ gekostet hat, wie nahe ich demjenigen stehe etc, daher einfach immer 100. Es tut mir nicht so "weh" im Geldbeutel (soll nicht hochnäsig klingen, ich bin nicht reich!), da ich pro Jahr sowieso nur auf maximal einer HZ bin, ist das in Ordnung. Klar ist mit Anfahrt und Hotel eine HZ auch für einen Gast teuer, aber sie ist ja - im besten Fall - nur einmal im Leben der Brautleute. Außerdem möchte ich nicht als geizig dastehen. Andersrum würde ich keinen, der mir "nur" 50 Euro schenkt, als geizig ansehen. In der Hinsicht bin ich wohl komisch
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ssilvia_anna
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Wieviel ist "genug"?




03/08/2017 12:46:49

Bei uns ist das so, dass wir 100 € pP schenken, weil wir sonst, außer ein bisschen Benzin, keine Kosten haben.. die meisten Hochzeiten sind in unmittelbarer Umgebung, wo wir auch immer zu Hause oder halt dann mal bei unseren Eltern/Freunden schlafen können.. von daher bleiben die Kosten auch bei insgesamt unter 250€ :)
Ich wäre auch nicht böse, wenn jemand "nur" 50 € schenkt. Ein bisschen angefressen wäre ich aber schon, wenn wir dieser Person pP 100 € geschenk hätten und von ihm kommt nur die Hälfte.. Ist zumindest bei uns so, dass man sich das selbe immer zurück schenkt :)
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Hatschipuh
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Wieviel ist "genug"?




08/08/2017 09:07:34

Hmhhmm....
also so ganz kann ich dir da nicht zustimmen Gwenhyfar...

Der Gast stellt an meine Hochzeit doch schließlich auch ansprüche. Er will versorgt werden, er will was essen, er will was trinken, er will nicht dass das Bier leer geht, er will unterhalten werden. Warum darf ich dann nicht auch Ansprüche an sein Geschenk haben?

Wohlgemerkt nochmal: Ich rede NUR von Gästen die "Normalverdiener" sind. Dass meine Azubi-Freundin mir keine 100€ in nen Umschlag packen kann ist vollkommen selbstverständlich! Würde ich niemals von ihr verlangen, in solchen Fällen ist jeder Euro der drin ist genug!

Mir geht es da hauptsächlich um solche "Pflichteinladungen" die man manchmal aussprechen 'muss'... weil man es halt so macht, weil Tante Inge drauf besteht oder die Mutter oder die SchwieMu oder sonst wer. Diese Leute wissen meistens sehr genau, dass sie eben nur Pflichteinladungen sind. Und wenn die sich entschließen TROTZDEM auf meine Hochzeit zu kommen, ja dann habe ich tatsächlich den Anspruch, dass die Höhe des Geldgeschenkes wenigstens angemessen ist.

Wenn ich Person X einlade, weil "macht man halt so hat Tante Inge gesagt" und ich keinen Streit mit ihr möchte, habe ich Kosten für diese Person auf meiner Hochzeit. Und wenn ich dann im Umschlag von Person X "nur" 20€ finden würde, weil Person X sich gedacht hat "ach so gut kennen wir uns nicht da reichen 20€"... da wäre ich ehrlich gesagt wirklich sauer... weil wenn wir uns nicht so gut kennen, und Person X das weiß und Person X auch 3 und 3 zusammen zählen kann und WEISS warum er auf meine hochzeit eingeladen wurde, warum will Person X denn dann überhaupt auf meine hochzeit kommen? Um sich den ganzen abend über für umme die Wampe voll zu schlagen und zu saufen?! Und dafür meint Person X dann wären 20€ angemessen.... Ja doch da wäre ich wirklich sauer und habe da auch Ansprüche an Person X.

Nochmal, wenn einer meiner Gäste, die ich wirklich wirklich dabei haben will und freiwillig eingeladen habe, weniger in den Umschlag packt, weil bei uns auch noch Anfahrt und Übernachtung bei der Hochzeit hinzu kommt, wäre mir das Piepegal. Mir geht es eben um solche Fälle wie oben beschrieben.
Gwenhyfar
Diamant-User



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Aw:Wieviel ist "genug"?




10/08/2017 18:00:05

Also ich weiß, dass ich bei meinen "Pflichteinladungen" (Tanten und Onkel) wahrscheinlich nicht mehr als 20-50 Euro pro Person erwarten kann.

Und ganz ehrlich - ich kann es sogar irgendwo nachvollziehen. Vor 20-30 Jahren wurde nunmal anders gefeiert und da kam man mit Sicherheit mit 20 Euro/40 DM pro Person super hin. Und die meisten Gäste (zumindest meine Verwandtschaft) wären total zufrieden, wenn wir unsere Hochzeit mit nem gutbürgerlichen Buffet, Getränkeselbstbedienung, Musik vom Band, schlichter Deko und im Bürgerhaus feiern würden. Und das kostet auch heutzutage meist nicht mehr als 30-40 Euro pro Person. Also wieso soll meine Verwandtschaft dafür aufkommen, dass wir in einem guten Restaurant, mit hochwertigem Essen, guten Getränken, mit Bedienung, DJ, Fotograf usw. feiern möchten? Es ist ja unsere Entscheidung.

Aber wo ich dir völlig Recht gebe - wenn ich da ne "Pflichteinladung" sitzen habe, die den ganzen Abend nur ne Flunsch zieht, weil sie eigentlich keinen Bock hat, am besten noch am Essen und den Getränken rummeckert und dann nur nen 20er in den Umschlag packt - dann wäre ich auch angefressen . Habe ich aber tatsächlich bisher als Gast auf Hochzeiten von Freunden noch nicht mitbekommen, dass es so war.

Ich habe jedoch das Glück nur 2,3 Pflichteinladungen zu haben bei denen ich Sorge habe, dass sie sich an dem Tag nicht in die frohe Festgesellschaft einbringen und die Hoffnung, dass die an dem Tag verhindert sind (Einladungen gehen erst 3-4 Monate vorher raus und Save the Date-Karten bekommen sie auch erst verspätet im Januar/Februar - ups ).

Diese Mitteilung wurde 3 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 11/08/2017 07:27:18 Uhr

"It is impossible to manufacture or imitate love." (Professor Slughorn)
castle_wedding
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Beigetreten: 13/06/2017 20:42:16
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Wieviel ist "genug"?




10/08/2017 18:37:47

Hallo ihr Lieben,

ich finde es schade Ansprüche an Gäste zu stellen. Wir heiraten doch, weil wir es möchten und so wie wir es möchten. Ich kann doch nicht so kalkulieren, dass ich am Ende +/- 0 dastehe. So hört es sich bei einigen leider an.

Wenn ihr X/Y nicht auf eurer Hochzeit haben möchtet, ladet ihn oder sie nicht ein.
Es ist wirklich schade, dass selten auf die Wünsche des Brautpaares Rücksicht genommen wird in Sachen wie/wo/wann/WER/etc... aber so eine Diskussion wie hier ist die Folge davon, dass sich Tante Inge eben einmischt :-/
Traurig...ich kenn das leider auch.
chiuc
Diamant-User



Beigetreten: 19/03/2017 20:38:47
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Wieviel ist "genug"?




11/08/2017 09:50:05

Castle, mein Anspruch an die Gäste ist, dass sie Bock haben und mit-feiern! Ich finde, das darf ich schon erwarten, oder? bzw jeder, der jemanden einlädt.
Was Gwenhyfar schreibt, die Pflichteinladung, die nur rumsitzt und meckert, da hätte ich auch wenig Lust drauf. Aber es gibt nunmal Leute, die man einladen MUSS, wenn man keinen Familienstreit herauf beschwören will.
Gibt es denn Leute, die auf Null kommen wollen? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Also bei uns wird das nix, nichtmal die Hälfte denk ich. Aber da will ich auch irgendwie nicht drüber nachdenken
VERHEIRATET: Juni 2019
Sandy2212
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Beigetreten: 26/06/2017 15:37:13
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Wieviel ist "genug"?




11/08/2017 10:01:47

Wir geben in der Regel auch zwischen 150 – 200 €. Letztens haben wir aber auch „nur“ 100 € in den Umschlag gelegt. Da wir eine Anreise von 200 km hatten und im Hotel übernachten mussten. Leider war zur gleichen Zeit eine Messe in der Stadt. Wir haben daher kein günstiges Zimmer gefunden (200 €).

Was ich nicht verstehen kann ist, wenn Gäste aufwendig gestaltete Geldgeschenke machen. Da werden z. B. Scheine zu Schmetterlingen gefaltet. Wenn man sich aber dann mit den Gästen unterhält heißt es „Ich habe 50 € geschenkt (Doppelverdiener). Das Material kostet ja auch Geld.“ (Also der Draht und die Box, nach Aussage des Gastes 25 €).

Da wäre mir persönlich ein Umschlag mit etwas mehr drinnen doch lieber gewesen.

Natürlich sollen meine Gäste nicht unsere Hochzeit bezahlen, aber hilfreich ist ein Geldgeschenk schon.

Und zum Thema Einmischen der Gäste.
Wir bekommen tatsächlich Anrufe von Gästen mit Sonderwünschen. Allergien kann ich ja verstehen, aber Getränkewünsche und Fragen zur Sitzordnung? Das ist immerhin unsere Feier. Es wird nach Cocktails und Whiskey gefragt. Und nach der Kinderbetreuung.

Ende letzter Woche erhielt ich einen Anruf von meiner Großtante. Vielleicht kommt ihre Enkeltochter mit. Sie lebt in Hamburg und ist „vielleicht“ zu dem Zeitpunkt zu besuch.

Ich habe meine Großcousine nicht eingeladen. Wir verstehen uns nicht besonders gut und haben seit 15 Jahren keinen Kontakt mehr. Zu ihren beiden Hochzeiten wurde ich auch nicht eingeladen.

Auf meinen Versuch zu erklären, dass ich mit einem „vielleicht“ nicht planen kann (Sitzordnung, Essen usw.) wurde ich ziemlich unfreundlich darauf hingewiesen, dass „eine Person mehr oder weniger ja kein Problem sein sollte“.

Ich habe erklärt, dass ich bis Ende dieser Woche eine Zu- oder Absage erhalten muss, damit wir planen können. Bisher habe ich keine Rückmeldung erhalten.

Wenn sie spontan zur Hochzeit kommt und ich sie an einen anderen Tisch setzen muss, da wo ein Platz frei ist, dann ist sie und meine Tante natürlich sauer.

JessyMissy
Diamant-User



Beigetreten: 22/07/2016 10:06:11
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Wieviel ist "genug"?




11/08/2017 10:49:12

Ich finde auch, dass man keine Ansprüche stellen sollte. Jeder gibt doch so viel er kann oder will. Wir hatten in unserer Einladung extra geschrieben, dass wir uns Geld wünschen. Und das wurde auch von JEDEM eingehalten. Da war ich überrascht und habe mich über jedes Geschenk gefreut.
Man sollte nicht davon ausgehen, dass jeder Gast seine tatsächlich verursachten Kosten selbst trägt. Und vor allem wo fängt das an? Wenn es nur essen und trinken ist, wären es bei uns 69 € pro Person. Wenn man aber alle Extras hinzurechnet (Kosten für DJ, Hochzeitssänger, Fotobox etc.), hätten wir Ausgaben von 230 € pro Person und das kann man beim besten Willen nicht von seinen Gästen erwarten. Kein Brautpaar wird ja gezwungen mit allem Schnickschnack zu heiraten. WIR wollten das so, also müssen wir auch damit rechnen mit einem Minus dabei raus zu gehen. Aber das ist für uns okay so, weil es uns wichtig war, dass es eine unvergessliche Feier wird. Nicht nur für uns sondern auch für die Gäste. Und so war es am Ende eben auch.

Bei unseren Gäste war anscheinend das 50€ pro Kopf auch überwiegend hängen geblieben. Klar ist, dass Familienmitglieder wie Oma, Opa und Eltern mehr gegeben haben.

Dann gab es aber noch eine Person (eine alte Schulfreundin von mir), die weniger geschenkt hat. Mein Mann war mega enttäuscht und meinte, sie könne nicht im dicksten Auto vorfahren und dann das wenigste schenken. Ist halt so, dass sie aus einer Familie kommt, die viel Geld hat und sie wird auch mit Mitte 20 noch viel von denen unterstützt. Andererseits arbeitet sie selbst aber auch für einen Hungerlohn und hat einen kleinen Sohn. Also habe ich hingegen mich einfach nur tierisch gefreut, dass sie überhaupt dabei war, weil wir uns sowieso schon nur maximal 2mal im Jahr sehen. Mir ist sowas wie Geld nicht wichtig, sondern eher dass sie überhaupt dabei waren und den besonderen Tag gefeiert haben.

Pflichteinladungen hatten wir natürlich auch. Diese Personen sind aber auch noch vor dem Eröffnungstanz gegangen. Fand ich ehrlich gesagt ziemlich schade, aber was soll man machen, wenn es Menschen gibt, die die Priorität bei einem Geburtstag sehen, der jedes Jahr wieder kommt…


Hatschipuh
Diamant-User



Beigetreten: 17/05/2017 10:02:49
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Wieviel ist "genug"?




13/08/2017 12:46:26

Also....

Ich glaub ich muss mich jetzt NOCHMAL und vor allem NOCH GENAUER ausdrücken:

Ich will bei weitem nicht, dass meine Gäste meine Hochzeit finanzieren. Wie ihr sagt, WIR haben uns dazu entschieden so zu heiraten wie wir es tun.
Ich will auch nicht 0:0 rauskommen, das würde auch bei unserer Gästeliste gar nicht funktionieren Und deswegen heiraten wir auch nicht!

Und es geht mir auch, NOCHMAL, nicht um die Menschen die ich freiwillig einlade und dabei haben will! Es geht mir um die Pflichteinladungen, wie bei dir Sandy. Doch, genau die eine Person mehr oder weniger, ist zwar nicht schlimm, kostet mich an Fixkosten aber auch nochmal kurz zwischen 50-100€. Und warum in dreiteufelsnamen sollte ich dieses Geld für eine Person ausgeben, die ich nicht eingeladen habe, weil ich sie nicht dabei haben will!?

Und JessyMissy, du hast doch doch selbst das Paradebeispiel genannt: Pflichteinladungen, die schön kommen zum Essen und trinken aber dann wieder abhauen. Das meine ich mit "kommen um sich die Wampe vollzuschlagen". Oder war von denen genug im Umschlag um diese Kosten zu decken?

Im besten Fall ja, im doofsten Fall nein. Und genau um SOWAS geht es mir. WENN ich schon auf so eine Hochzeit gehe auf die ich eigentlich keine Lust habe dann hab ich doch wenigstens den Anstand und versuche diese verursachten Fixkosten wieder wett zu machen. Und wenn ich das nicht möchte, dann gehe ich erst gar nicht zu dieser Hochzeit.

Und Gweny, du sagst es ja selber...früher kam man mit 20€ hin, heute sind es 40. Selbst für die einfachste Hochzeit.

Und doch, ich habe tatsächlich einen Anspruch an meine Gäste. Ist das denn so verwerflich? Wie gesagt, die Gäste kommen doch auch mit einem Anspruch auf meine Hochzeit. Dann kann ich doch auch einen Anspruch haben? Bei den Gästen die ich dabei haben will, habe ich den Anspruch dass sie Spaß haben, den Tag mit uns genießen und vielleicht sogar was dazu beitragen. Bei den verhassten Pflichteinladungen habe ich den Anspruch, dass sie immerhin genug Anstand besitzen...
Sommerhochzeit18
Diamant-User



Beigetreten: 21/04/2017 08:48:25
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Wieviel ist "genug"?




13/08/2017 15:41:26

Also das Thema kam bei uns im Bekanntenkreis auch in letzter Zeit öfter auf und mir ist auch schon aufgefallen, dass da jeder so eigene Vorstellungen hat.

Ich persönlich fühle mich immer geehrt wenn mich jemand bei seiner Feier dabeihaben möchte und finde auch, dass man das entsprechend honorieren muss. Ich bin da wirklich pingelig. Das heißt ich bereite auch als Gast die Feier entsprechend vor, versuche mich möglichst hübsch zu machen, etwas feierliches und dem Rahmen der Hochzeit entsprechendes anzuziehen, natürlich überpünktlich zu sein und auch ein Geschenk in angemessener Höhe zu schenken. Den Betrag von 100 € pro Person unterschreite ich dabei nicht. Also zu zweit schenken wir grundsätzlich immer mindestens 200 €, bei Menschen die uns entsprechend näher stehen mehr. Mir wäre es auch tatsächlich peinlich weniger als diesen Betrag zu schenken, weil ich eben genau weiß wie viel Arbeit, Zeit und auch Geld die Brautpaare in ihren großen Tag investieren und das nicht zuletzt deswegen, weil sie ihren Gästen auch etwas bieten möchten.

Ich schätze bei vielen Leuten ist es tatsächlich so, dass sie nicht mal eine ungefähre Ahnung davon haben was es bedeutet heutzutage eine Hochzeit auszurichten.

Nun ist mir auch klar, dass 100 € pro Person viel Geld sind und ich bin auf diese Weise auch wirklich im letzten Jahr schon eine dreistellige Summe als Gast losgeworden, wenn ich mal noch meine Outfits, Friseurbesuche, Anfahrt usw. einrechne.
Aber ich habe mal gelernt, dass es die Höflichkeit verlangt, dass das Brautpaar seine Gäste möglichst früh zur Feier einlädt, damit auch finanzschwachere Gäste die Möglichkeit haben sich den finanziellen Aufwand für Outfit, Anfahrt und ein angemessenes Geschenk bis zur Hochzeit zusammenzusparen.

Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 13/08/2017 15:44:31 Uhr

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Gwenhyfar
Diamant-User



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Aw:Wieviel ist "genug"?




15/08/2017 10:44:36

Liebe Hatschipuh,

Ich hoffe du nimmst mir das nicht Übel, wenn ich das jetzt man so direkt schreibe, aber mir kommt es so rüber, als wäre dein Problem gar nicht unbedingt der Geldwert, sondern dass du Personen einladen "musst", die du nicht leiden kannst und du dich dagegen sträubst, sie an deiner wunderschönen, lang geplanten Hochzeit teilnehmen zu lassen, weil du die Befürchtung hast, dass sie das Ganze nicht wertschätzen.

Wenn du deine Pflichteinladungen so wenig leiden kannst, dann würde ich an deiner Stelle noch mal ganz arg in mich gehen und mir wirklich überlegen, ob du sie wirklich einlädst. Egal ob dann ein Familienstreit beschwört wird oder nicht. Denn wenn du die Personen so unsympathisch findest, dann werden die dich an deinem Hochzeitstag nerven, egal ob sie dir in deinen Augen zu wenig schenken, doofe Kommentare bringen oder nur blöd gucken. Und ganz ehrlich - dafür wäre mir meine (teure) Hochzeit zu schade.

Ich persönlich hab meine Verwandtschaft eigentlich gern. Ich habe allerdings so gut wie gar nichts mit Ihnen zutun, deshalb sind das für mich Pflichteinladungen. Aber da ich gegen die Personen an sich nichts habe und ich weiß, dass sie sich ehrlich für uns freuen und auch gerne an der Hochzeit teilnehmen möchten, ist es mir schlicht und einfach egal ob sie sich den Wanst vollhauen, nur bis zum Eröffnungstanz bleiben und dann abzischen und uns nur ne Kleinigkeit schenken.

Allerdings laden wir keine Cousins ein und haben damit auch schon für Unverständnis in der Familie gesorgt - allen Recht machen kann man es nun mal nicht.

Diese Mitteilung wurde 2 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 15/08/2017 10:50:05 Uhr

"It is impossible to manufacture or imitate love." (Professor Slughorn)