30/09/2007 13:01:45
Ich weiß, es hat zwar ein bissl gedauert , aber hier kommt nun endlich der versprochene Bericht.
Der 13.09, also der Tag unserer standesamtlichen Trauung fing ganz gut an. Wir hatten massig Zeit, wir beide sind nämlich Frühaufsteher und die Trauung war ja erst um 11:00 Uhr.
Um kurz vor 9:00 sollte ich meine Trauzeugin wecken, die ja aus Hessen kam und dann bei uns übernachtet hatte ( die arme stand 3 Stunden im Stau und erreichte uns erst um 1 Uhr nachts).
Naja es war natürlich nicht so leicht die Dame zu wecken . Aber das Geräusch unserer Kaffeemaschine hat es dann endlich geschafft.
Wir machten uns gemütlich fertig und fuhren los. Als erstes Richtung Blumenladen meinen Strauß abholen. Strauß war einfach wunderschön , genauso wie ich ihn wollte. Mit Creme farbenden Rosen und Gerberas. Aufgeregt war nur mein Schatz, ich war ganz cool drauf, war ja auch nur standesamtlich, mein großer Auftritt sollte ja zwei Tage später folgen.
Angekommen am Standesamt musste mein Schatz, noch zum gegenüberliegenden Supermarkt, denn wir hatten den Orangensaft für den Sektempfang vergessen.
Ich wurde also ganz alleine von den bereits vor Ort wartenden Gästen begrüßt.
Der nächste Gang führte mich zu unserer Standesbeamtin, da mir eingefallen ist, das wir ihr noch gar nicht mitteilten, dass wir umgezogen seien und so die Urkunden ja falsch wären.
Ich erzählte ihr also das wir umgezogen seien und als sie hörte wohin sagte sie auf einmal nur OHH , mir sackte mein Herz in die Hose als ich ihr Ohh hörte . Sie fragte mich dann, ob wir die Eheschließung denn auch an unserem jetzigen Wohnort angemeldet hätten (Nachbar Kreis) und ich musste diese Frage leider verneinen .
Daran hatten wir echt nicht gedacht, da wir sowieso die Eheschließung doppelt anmelden mussten (an unserem damaligen Wohnort und an unserem Wunschstandesamt) und jetzt auch noch ein drittes mal??
Ich hatte echt schon Panik, dass wir jetzt nicht heiraten können und mein Schatz war auch noch nicht wieder zurück .
Aber die Standesbeamtin (die wirklich sehr nett war) machte mir Mut und sagte mir, das sie sich sofort ans Telefon klammern würde um das zu klären.
Als ich wieder auf dem Hof vom Standesamt kam, erzählte ich keinen von diesem Vorfall, ich wartete auf meinen Schatz und erzählte ihm alles als er kurz darauf auftauchte. Er ging sofort zur Beamtin und klärte das. Als er mit einem Grinsen auf dem Gesicht wieder heraus kam, wusste ich, alles ist gut, wir können doch heiraten .
Meine Verwandten knipsten alle noch ganz wild Fotos von uns, vor der Hochzeit, dann ging die Tür auf und wir wurden ins Trauzimmer gerufen.
Ich hatte den Raum noch nie gesehen, habe meinem Schatz, der ihn kannte, aber voll vertraut. Und was soll ich anderes sagen, der Raum war traumhaft schön. Zwar nicht sehr groß, aber sehr sehr gemütlich, mit alten Möbeln. Hat mir echt prima gefallen .
Einige unserer Gäste mussten zwar stehen, aber im Standesamt dauert es ja nie so lange.
Die Ansprache der Standesbeamtin war sehr schön, privat, locker und familiär.
Als es dem zu den Unterschriften kam, musste ich mich ganz stark darauf konzentrieren, das ich auch ja mit meinem neuen Name unterschreibe. Hat aber alles gut geklappt. :)
Ich hörte in den hinteren Reihe geschluchze und wusste, dass es meine Mama ist.
Nachdem uns alle gratuliert hatten, bekam meine Mama einen Anruf aufs Handy, es war mein Papa aus dem Krankenhaus, er wollte mich sprechen.
Als ich seine weinerliche und schluchzende Stimme hörte, die mir und meinem Mann alles Gute wünschte, war es um mich geschehen. Ich musste einfach weinen .
Unsere Gäste wussten über den Zustand meines Vaters Bescheid und waren nicht verwundert nur die Standesbeamtin stand etwas erschrocken da und fragte meine Oma, ob es denn schlimme Nachrichten gäbe. Meine Oma erklärte ihr den Sachverhalt und die Beamtin kam zu mir, nahm mich in den Arm und meinte, das alles gut werden würde und das mein Papa, ganz sicher zur Kirche da sein würde.
Ich war echt überrascht und erfreut über ihr Geste .
Nachdem Standesamt fuhren wir in den Raum, in dem am Abend der Polterabend stattfinden sollte und aßen dort Mittag.
Anschließend dekorierten wir noch den Raum und machten uns dann fertig für die Gäste am Polterabend.
Der Polterabend war feucht, fröhlich und ging bis in die Morgenstunden . Wir hatten mit mehr Leuten gerechnet, aber da es mitten in der Woche war, sind einige nicht gekommen. Dementsprechend hatten wir natürlich viel zu viel essen, und auch das Trinken, hätte noch für 100 weitere Personen gereicht. Es ging gerade mal ein 30 Liter Bierfass weg .
Als auch der Polterabend zu ende ging machte mein Patenonkel noch so schöne Sprüche zu meinem Mann, dass es jetzt in der Nacht noch richtig rund gehen würde :) . Das einzige was wir noch geschafft hatten, war es unseren Anrufbeantworter abzuhören, auf dem mein Patenonkel gefragt hat, ob wir schon dabei sind Aber dem war nicht so, wir sind gegen 5 Uhr einfach nur tot ins Bett gefallen.
So, das war jetzt erst mal der erste Teil, die Kirchliche Hochzeit folgt bald. Es ist mal wieder etwas länger geworden also Hut ab (oder Daumen hoch ) vor dem, der es bis hierhin geschafft hat.