27/03/2008 13:17:34
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Glückwünsche und Eure Tips bei der Planung meiner/unserer Traumhochzeit.
Leider habe ich mir nach der Hochzeit eine Magen-Darm-Grippe eingefangen , so dass Ihr leider eine Weile auf meinen Bericht warten musstet. Heute geht es mir endlich wieder besser und da konnte ich endlich mal wieder hier vorbei schauen.
So hier nun mein Bericht, sobald ich Bilder habe reiche ich die per Pixum-Album nach!
Achtung, ist sehr lang geworden!
Der schönste Tag meines Lebens
Gegen 20:00 Uhr am Mittwoch abend verabschiedete ich meinen Zukünftigen, der die letzte Nacht vor unserer Hochzeit bei seinen Eltern verbrachte. Langsam war ich ziemlich aufgeregt und schaffte es erst kurz nach Mitternacht ins Bett zu gehen. Dank meines Katers, der die ganze Nacht mit mir schmuste und auf meinem Kopfkissen schlief, konnte ich schließlich 3 Stunden schlafen.
Um 6:15 Uhr stand ich schließlich auf und ging gemütlich duschen. Blick aus dem Fenster: "'Oh Gott Schnee, hoffentlich bleibt der liegen!' Bei einem Cappuccino und einem Schälchen Müsli (ich schaffte nicht mal ein Drittel!), fand ich meine Ruhe wieder. Meine Schwester fuhr mich dann gegen 7:30 Uhr zu meiner Friseurin, wo ich mich entspannt zurücklehnte und mir die Haare hochstecken ließ. Schließlich noch das Make-up und um 9:15 waren wir fertig. Meine Schwester war auch wieder pünktlich da, um mich abzuholen. Ab nach Hause, mein Bruder war gerade angekommen und meine Freundin war mit meiner Mutter schon fleissig am dekorieren der Wohnung.
Nach einer kurzen Pause gehts ab ins Schlafzimmer - umziehen. Bei der Corsage, dem Kleid und dem Reifrock hilft mir meine Freundin. Als Belohnung frisier ich ihr noch schnell die Haare. So, dann müssen wir nur noch kurz auf den Bräutigam warten. Halt mein Parfum steht noch im Bad! Keine Panik, Cousinchen ist schon unterwegs und packt auch gleich noch meine Ersatzstrümpfe und Co. in ihre große Handtasche.
Dann ist es soweit - ich verlasse das Schlafzimmer und stehe vor einem staunenden Bräutigam! Und auch er sieht einfach traumhaft aus, hat aber den Brautstrauß gleich im Auto gelassen: "Ich dachte, den brauchst Du erst auf dem Standesamt?" Bevor er mir in Panik zerfliesst nehm ich ihn in den Arm und erkläre, ich seh ihn ja im Auto! :) So schnell noch alle auf die Autos verteilt und los gehts. Ankunft beim Standesamt, strahlender Sonnenschein, wir werden von einem Beamten in Empfang genommen und ins Zimmer neben den Trausaal geleitet. Während unsere Gäste in den Trausaal geleitet werden, wird mein Männle immer nervöser - so süüüüß! Der Standesbeamte öffnet die Tür und wir betreten zu "I will always love you" den Raum. Kaum sitzen wir, fließen die ersten Tränen und mein Männle haucht: "Ich hätte so ein Taschentuch gebraucht!" Zum Glück hab ich drei Stück im Dekolleté verstaut und reich ihm eins rüber. Leises Lachen von unseren Gästen.
Nach dem Lied beginnt der Standesbeamte seine sehr schöne Rede mit Hinweisen zu Liebe, Treue, Achtung und Vertrauen. Schließlich geben wir uns feierlich da Ja-Wort. Mein Männle ist fast völlig in Tränen aufgelöst und kann nur noch hauchen "Ja!" Danach sagte ich freudestrahlend "Ja!" Zu unserem Lied (Bryan Adams, "Everything I do, I do it for you") tauschten wir anschliessend unsere Ringe. Nach ein paar Gratulationen des Standesbeamten kam der offizielle Teil mit unterschreiben. Hier unterschrieb ich nun das erste Mal mit seinem Namen. Dann überfielen uns alle mit Glückwünschen, viele hatten Tränen in den Augen, aber alle waren einfach nur glücklich. Nun folgten die Fotos mit Eltern und das Gruppenfoto. Bevor wir dann viele, viele Brautpaarbilder machten schoben wir kurz den Sektempfang dazwischen, damit unsere Gäste auch etwas beschäftigt waren. Übrigens der Schnee war weggetaut, der Himmel strahlend blau und die Sonne schien. Von der Kälte bekamen wir nichts mit, aber unsere Gäste froren und wurden langsam ungeduldig. Aber unser Fotograf war kaum zu bremsen und meinte immer nur: "Nur noch ein Bild!" Schließlich hatte er doch Erbarmen bzw. seine Speicherkarte war voll.
Nachdem wir ein Herz aus einem Laken geschnitten hatten und hindurch geschritten waren, gings endlich ins Restaurant und unsere Gäste freuten sich auf die Wärme und das Essen. Nachdem Begrüßungscocktail gabs Salat oder scharfe Tomatensuppe. Anschließend hielt mein Vater seine wunderschöne Rede und ich war einfach nur noch glücklich. Nach dem Hauptgang servierten wir erst mal eine Runde Kaffee und Espresso. Und dann kam als Dessert unsere Hochzeitstorte - ein traumhaft schönes Doppelherz, dass so lecker geschmeckt hat wie es aussah. Alle waren begeistert und sehr viele überrascht, denn wir hatten unsere Gäste raten lassen, was es zum Nachtisch gibt. Nach dem leckeren Essen fuhren wir erst einmal nach Hause, wo wir einige Gäste absetzten, die irgendwelche Heimlichkeiten vorbereiten wollten. Für die anderen gings weiter in die Innenstadt. Dort wickelte ich mir zusätzlich einen weißen Schal um und dann gings auf einem kurzen Spaziergang an der Frauenkirche vorbei zur Brühlschen Terrasse und am Fürstenzug entlang zurück zum Auto. Überall staunende Passanden und immer wieder Leute, die uns gratulieren und Glück wünschten.
Bevor wir zu Hause wieder in die Wohnung können müssen wir Holz sägen, dürfen uns an Brot und Salz laben, müssen die Treppe und die Tür von Absperrband befreien. Glücklich wollen wir ein Gläschen Wein genießen, da klingelts schon wieder - eine kleine Abordnung meines Chores bringt uns im Hausflur ein Ständchen. Direkt danach wird das Buffet angeliefert. Dann schaffen wir es, wir sitzen und stoßen mit unseren Gästen an. Aber Ruhe kehrt nicht ein, denn es gibt noch einige Spielchen, Gedichte und Anekdoten zu hören. Auch der Bräutigamsvater hat noch eine kleine Rede vorbereitet. Außerdem werden wir auch noch mit Geschenken überhäuft. Kurz nach 22:30 Uhr trau ich mich dann auch, denn ich habe noch ein Geschenk für meinen Ehemann: Immer noch ein wenig nervös, aber ganz ohne Spickzettel singe ich "Stand by your man!" von Tammy Wynette. Alle hören staunend zu und mein Männle ist wieder in Glückstränen aufglöst und bedankt sich überschwenglich.
Gegen 0:45 Uhr verlassen wir die Feier und gehen unser Hotel. Wir haben ein traumhaftes Zimmer. Eigentlich eher ein Apartment mit 2 Räumen, einer Miniküche und Dusche - schade, das wir nur eine Nacht hierbleiben. Am nächsten Morgen treffen wir noch ein mal fast alle Gäste bei uns zum Frühstück, um die Reste des Buffets zu vernichten.
Es war ein rundum gelungener Tag, wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter und auch wenn es in der Wohnung recht eng war, so würde ich es doch immer wieder so machen. Besonders glücklich bin ich darüber, dass sich alle meine Verwandten benommen haben und es keinerlei Zoff gegeben hat. Okay, meine Mutter und mein Bruder haben meinen Vater bei seiner Rede kurz grimmig angesehen und dann weggeguckt, aber das ist ihr Problem und nicht meins!
Viele liebe Grüße
von einer sehr glücklichen Ehefrau