So, jetzt hab ich es auch geschafft und der große Tag ist vorbei

Und es war eigentlich genauso wie ich es haben wollte. Nicht zu aufgesetzt, vieles von Verwandten liebevoll selbstgemacht und improvisiert aber dennoch eben alles da, was Braut so braucht.
Ich glaube, die Hochzeit hat einfach wunderbar zu uns gepasst.
Die ganze Woche über habe ich ja ständig Wetterbericht gehört und am Freitag schienen sich meine schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen, es goss in Strömen.
Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon so vom Hochzeitsfieber ergriffen, dass mir das ziemlich egal war. Außerdem war ich schwer beschäftigt, schließlich musste ich noch zwei Torten backen und tatsächlich 7 verschiedene Nachspeisen kreieren.
Da ich aber Unterstützung von meiner TZ hatte, war das ganze bis zum späten Nachmittag geschafft und nebenbei auch noch ganz lustig

Irgendwann kam mein Mann von der Arbeit heim, hat kurz noch ein paar Botengänge erledigt und ist dann zu seiner Mutter zum Übernachten gefahren.
Und ich bin, nachdem ich mit meiner Tz noch schnell Walzer geübt und eine Flasche Sekt geleert habe und ins Bett gegangen bin.
Eigentlich habe ich ganz gut geschlafen, nur viel zu kurz, weil das Sohni vor lauter Aufregung schon ab 4 Uhr herum rumort hat

Ich hab noch etwas vor mich hingedöst, bin so gegen acht aufgestanden. Da wir ja erst um 13Uhr Kirche hatten und ich weder stressige Frisör- noch Schminktermine vor mir hatte, hatte ich ja alle Zeit der Welt. Ich hab aufgeräumt, gemütlich teegetrunken, schließlich kam meine Mutter, meine Cousine und schließlich auch noch meine Schwägerin nebst Familie. Alle wurden mit Sekt versorgt und haben mir dann beim Kinderstylen, Frisieren und Anziehen geholfen.
Für meine Hochsteckfrisur haben wir übrigens kein 5 Minuten gebraucht.
Bereits um 11, also über eine Stunde zu früh, stand mein Mann schon vor der Tür und hat in seiner grenzenlosen Aufregung die ganze Nachbarschaft totgequatscht

Um halb eins kam dann unsere Kutsche, ganz spektakulär geschmückt, von Friesen gezogen und mit meinem Bruder als Kutscher. Die ganze Nachbarschaft war da, hat uns alles Gute gewünscht und uns hinterher gewunken, war echt schön.
Wir haben dann noch eine Runde durchs Dorf gedreht, haben viele, viele Glückwünsche von wildfremden Leuten bekommen und sind dann schließlich zur Kirche. Mein, immer noch furchtbar nervöser Mann wäre beim Anblick der vielen Leute beinahe aus der Kutsche geflüchtet.
Half aber nichts, da musste er jetzt durch. Der Pfarrer hat uns dann in Empfang genommen und wir sind gemeinsam mit unseren Blumenmädchen eingezogen.
Der Gottesdienst war toll, sehr individuell und nur unser Organist war noch unmusikalischer als ich (und das will was heißen...

Nach der Kirche wurden wir draußen von spalierstehenden Reitern empfangen, mein Pferd hatten sie auch dabei. Da hätte ich vor Rührung fast geweint, hat mich einfach riesig gefreut.
Dann sind wir ab, zum Lokal, wo meine Schwägerinnen schon fleißig dabei waren Luftballons zu verteilen, die wir dann fliegen ließen. So echt toll aus, die vielen bunten Luftballons vor dem grauen Himmel.
Tja, und dann nahm die Feier ihren Lauf, Es gab Sekt, Kaffee und Kuchen und zwischen drin viele, viele Einlagen. Unsere Nichten und Neffen führten eine Sketch auf, es gab eine wunderbare Hochzeitszeitung, einige Spiele, Lose ... Mein Vater hielt sogar eine Rede.
Besonders lustig war noch, als wir uns beim Fotosmachen auf eine kleine Autobahnbrücke stellten und den Autos winkten. Alle haben gehupt und zurück gewunken und die Warnbliker angeschaltet. Es kam direkt zu einem kleinen Verkehrsstau.
Am Abend nach dem Essen begann dann unsere „Band“ zu spielen, wir brachten unseren Hochzeitswalzer hinter uns, angeblich war er noch nicht mal so schlecht (na, da bin ich ja mal auf das Video gespannt...) und tanzten auch sonst recht fleißig. Musik hat mir auch ganz wunderbar gefallen, die drei Gitarren haben ganz hervorragend in unser doch recht kleines Lokal gepasst, eine richtige Band wäre viel zu viel gewesen.
Unsere Kinder waren auch allesamt sehr brav, kein bisschen nervig und immer mitten im Geschehen, obwohl wir eigentlich nichts extra für die Kinder vorbereitet und organisiert hatten. Mein kleine Tochter ist irgendwann in ihr Reisebett gefallen und sofort fest eingeschlafen und unser Sohn hat sich einfach auf eine Bank gelegt, wie einige andere Kinder auch.
Irgendwann so gegen 2 sind wir totmüde dann nach Hause gefahren worden. Unsere lieben Nachbarn hatten noch unsere Haustüre schön mit Kerzen, Luftballons und Blumen dekoriert.
Am nächsten Tag kam dann noch ganz ungezwungen ein Teil der Verwandtschaft vorbei und wir haben bei etwas Sekt und Hollersirup alles nochmal revuepassieren lassen. Auch wunderschön


Fazit: Es war ein wunderschöner Traumtag, genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Ganz, ganz viele liebe Menschen haben sich echt enorm für uns ins Zeug gelegt und sich so bemüht, den Tag für uns unvergesslich zu machen, was ihnen absolut gelungen ist. Hoffentlich kann ich mich dafür irgendwann mal revanchieren...

Ach ja, von meinem orangen Kleid gibt’s jetzt natürlich endlich Fotos. Ich war mehr als zufrieden damit. Ich finde, es hat wunderbar zu mir gepasst, eben genauso wie ich es wollte. Das beste daran ist aber, dass ich es sicher irgendwann mal wieder anziehen kann und darauf freue ich mich schon.
Die ersten paar Fotos habe ich ins Pixum gestellt, falls es jemanden interessiert.
PW: Dominjo