Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Von Familie im Stich gelassen zu werden, fühlt sich schlimm an. Es scheint, dass deine Mama [im Moment] nicht die Kraft oder auch einfach keine Lust hat, sich auf die Arbeit einzulassen, die du gerne mit ihr zusammen stemmen würdest. Vielleicht ist auch das Ausladen deiner Geschwister ein Grund dafür, dass sie sich einfach nicht auf die Hochzeit freuen kann, weil sie die Familie enteint - sogar umso mehr, falls sie tatsächlich daran gewöhnt ist, auf deren Leiden mehr zu achten als auf deines.

Wenn du einen Rat möchtest: Dränge sie nicht länger. Vielleicht kann deine Trauzeugin dich dort unterstützen, wo du auf deine Mutter gesetzt hast. Vielleicht möchtest du dir auch noch einmal überlegen, ob du wirklich aufgrund von Trotzreaktionen (sowohl von dir als auch von ihnen) deine Geschwister vom schönsten Tag deines Lebens fernhalten möchtest.

So oder so: Zieh dein Ding durch, notfalls in der Konsequenz, es allein durchzuziehen. Versuche, die Enttäuschung herunterzuschlucken, gib ihr keine Anlässe für weitere Enttäuschungen und vor allem: Hab viel Spaß beim Organisieren. Ich wünsche euch eine schöne Hochzeit!

Hallo liebe Muffinbraut,

es tut mir leid, dass du diese Erfahrungen in einer eigentlich schönen Zeit machen musst...

Eigentlich stöbere ich immer nur still durch die Foren, musste mich jetzt aber einfach anmelden bei deinem Anliegen.

In vielen Punkten deiner Geschichte erkenne ich mich einfach wieder. Mein Verlobter und ich sind auch bereits seit Februar 2019 verlobt, heiraten aber erst Juni 2o21. Aus selbigen Gründen wie ihr. Ich bin duale Studentin und werde erst dieses Jahr fertig. Dementsprechend fehlt natürlich das nötige Kleingeld und auch - wie du schon sagtest- der Kopf/Zeit eine Hochzeit auf die Beine zu stellen.

Als mein Verlobter mir den Antrag gemacht hat, waren wir über das Wochenende in Amsterdam. Da ich in der Zwischenzeit immer mal wieder fallen gelassen hab, dass mein Verlobter vorher traditionell bei meinen Eltern um Erlaubnis fragen muss, wussten meine Eltern, dass es an diesem Wochenende soweit sein wird. Umso verletzender war die Reaktion meiner Mutter. Mehrere Stunden nach dem Antrag habe ich meine Mutter vom Hotelzimmer aus per Video-Call angerufen. Ich kann bis heute gar nicht sagen welcher Ton in ihrer Stimme lag. Irgendwas zwischen Wut, Abfälligkeit und Schnippischkeit. Sie sagte nur "Und haste ja gesagt?". Und das tat weh...ich habe es mir damit erklärt, dass auch sie niemals eine richtige Hochzeit in Weiß hatte und daran heute noch zu knabbern hat und sie möglw. denkt, dass mein Verlobter mich ihr wegnimmt. Wir hatten und haben eine sehr enge Beziehung und ich bin ein paar Monate davor von Zuhause ausgezogen.

Aus jeden Fall und auch um auf dein Problem zurückzukommen: Ich kann mir in etwa vorstellen wie es dir geht...ich kann dir aber dennoch nur ans Herz legen diese Zeit der Verlobung zu genießen. Im Zweifel auch ohne deine Mutter. Denn im besten Fall wirst du diese Erfahrung auch nur ein Mal machen. Es finden sich im Umfeld immer Menschen, die jede auch so kleine Kleinigkeit über die Hochzeit wissen wollen. Zwar werden sie nicht die Rolle der "Mutter" einnehmen können, jedoch kannst du deine Mutter nicht zwingen an der Thematik teilzunehmen.

Hinsichtlich deiner Geschwister möchte ich mich Mocca anschließen. Könntest du auch noch in zehn Jahren mit dieser Entscheidung leben? Man weiß leider nie wie das Leben spielt.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du trotz allem eine schöne Zeit hast und die mit deinem Verlobten genießt.

Hat sich denn etwas zwischenzeitlich in den letzten drei Monaten geändert?

Liebe Muffinbraut,

das Verhalten Deiner Mutter und Geschwister tut mir sehr leid für Dich. Es ist eine normale Erwartung, dass Deine Familie sich über Deine Verlobung freuen sollte, und dass sie Vorfreude auf die Hochzeit haben. Leider ist letzteres nicht der Fall. Dann bleibt Dir nichts anderes übrig als diese normale Erwartung loszulassen.

Es tut weh, aber ein Deiner Stelle würde ich nicht von Dir aus über die Hochzeit mit Deiner Familie sprechen. Und ich würde sie auch nicht fragen, bei den Vorbereitungen oder Vorbereitungen am Hochzeitstag selbst (z.B. Anziehen des Brautkleides etc.) dabei zu sein. Deine Mutter hat gezeigt, dass Verabredungen zum Brautkleid suchen oder Einladungskarten basteln nicht nachkommt. Das wird sie wahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun. Wenn Deine Familie von sich selbst aus Fragen stellt, kannst Du natürlich antworten. Wenn sie von sich selbst aus Hilfe anbieten, nehme das gerne an.

Binde Deine Freundinnen, die positiv auf Eure Verlobung reagiert haben, in Deine Ideen und Pläne ein. Oder binde die Familie Deines Verlobten ein, die positiv reagiert haben. Mit ihnen kannst Du z.B. bei einem Treffen die Brautzeitschriften durchblättern, oder mal Dein Pinterest Board zeigen. 

Hier auf diesem Forum kannst Du natürlich Antworten auf organisatorische Fragen bekommen.

Negative Bemerkungen über die Verlobung, den Ring, oder die Verlobungszeit sind natürlich verletzlich. Ich kann nachvollziehen, dass Freundschaften dadurch kaputt gegangen sind. Allerdings würde ich Deine Geschwister und Mutter zur Hochzeit einladen, falls Du sicher bist, dass Deine Familie den Hochzeitstag, oder Deinen Gefühle nicht sabotieren werden. Wenn Du aber Vermutungen hast, dass Deine Familie den Hochzeitstag oder Deine Gefühle auf irgendeiner Weise sabotieren werden, würde ich sie nicht einladen. Und auch wenn Du sie einlädst, bitte rechne damit, dass sie auf letzte Minute absagen, oder selbst ohne Absage erscheinen. Es ist traurig, aber es ist wie es ist.

Hier möchte ich noch etwas anmerken, was mir in Deinem Bericht aufgefallen ist, worin ich mich selbst und meine eigene Familie erkenne: Deine Familie scheint dysfunktionale Merkmale zu haben, und Du bist scheinbar das schwarze Schaf. Auf der einen Seite schreibst Du, dass Du Deiner Mutter sehr nahe stehst, auf der anderen Seite trifft sie sich erst ein Jahr nach der Verlobung mit dir, und liefst Du als Kind immer nur nebenher und wurde auf Deine Gesundheit z.B. Hörvermögen nicht geachtet. Das ist widersprüchlich. Das jetzige Verhalten Deiner Mutter zeigt, dass sie auch im Moment kein Interesse an Deinem Leben und emotionalen Wohlsein hat. Die Tatsache, dass Du Dir vorstellst wie schön es wäre mit Deiner Mutter zusammen die Hochzeitsvorbereitungen zu erleben, zeigt, dass Du immer noch Ihre Aufmerksamkeit wünscht, die sie dir so oft nicht gegeben hat.
Ich kann Dir empfehlen, mal zu googeln und auf YouTube zu suchen nach: Merkmale dysfunktionaler Familien; versteckter/verdeckter Narzissmus, Triangulation, Co-Abhängigkeit Beziehung.


Ich wünsche Dir eine wundervolle Verlobungszeit, und schöne Hochzeitsvorbereitungen mit Freunden und Bekannten die dem positiv gegenüber stehen.