Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Hallo,

ich war lange nicht da. Ich weiß.

Ich wollte euch mal fragen ob ihr Euch mit Euch selbst beschäftigt und auseinandersetzt. Damit meine ich nicht eure Hobbys und ständig Beschäftigung im Sinne von Ablenkung von einem selbst.


Sondern ganz bewusst mit dem was man ist, glaubt zu sein und sein will. Mir fällt immer mehr auf das überall immer mehr Kopien und Schafe rum laufen. Ein Mensch gleicht dem anderen. Was ich nicht erstrebendswert finde und wo mir jediglicher Reiz einer eigenen Persönlichkeit fehlt. Weisheit und Sinnfragen scheinen keine Rolle zu spielen. Und das trauriger Weiße obwohl wir in immer mehr Wohlstand leben.
Ich versuche mal zu erklären was ich meine. Die Menschen gehen arbeiten weil es alle tun. Bekommen Kinder und Heiraten. Und mit 50. Jahren stehen sie da und fragen sich ob es das war.

Was ist wen alle falsch liegen? Das sie so das streben nach dem großen Glück nie erreichen werden.

Ich frage mich ob was habe ich bewusst und unbewusst seit meiner Kindheit übernommen, von allem aus meiner Umgebung und wo habe ich das Gefühl das Ich nicht Ich sein darf.

Ich will frei sein, jeder will das und dennoch machen fast alle das was all die anderen tun, nach dem Motto wenn das alle wollen kann es ja nicht falsch sein. Öde.

Es gibt so viele Menschen, Persönlichkeiten wo sind sie? Die wirklichen eigenen Persönlichkeiten ala Einstein?

So viele Schafe und leere Seelen. Also ich will mich fühlen und erleben und wenn es da draußen Millionen Menschen anders machen, Ich bin Ich und hoffe das ich dieses Ziel erreiche.

Das Ich mich selbst finde und alles was ich tue mit vollem Herzen zu 100% so mache das es Meinen Werten und meinem fühlen entspricht um so voll und ganz glücklich zu sein.

Wie geht es auch damit? Mit diesem Thema? Diesem Gedanken?

Was ich fatal finde ist das wenn man etwas anders macht als der "Rest" dan gilt es gleich als falsch und unnormal nur weil es eben anders ist. Ein bisschen mehr Toleranz gehört hier wirklich noch her.

Solange ich niemand anderem damit weh tue ist doch alles in Ordnung, auch was alle um mich herum machen.

Ich will mal eure Meinung dazu lesen, eure Gedanken eure Gefühle. Was für Euch eurem eigenen glücklichen Leben entspricht. ich bin neugierig.

Liebe Grüße..

Liebe Rosa,

schön, wieder von dir zu lesen. Wie geht es dir und deiner Familie? Ich habe oft an euch gedacht, nachdem du nicht mehr geschrieben hast und mich gefragt, wie es euch geht und ob alles OK ist.

Ich kann deine Gedanken verstehen.
Ich empfinde nicht so sehr, dass es so unendlich viele "Schafe" gibt wie du schreibst. Ich kenne und erlebe viele Menschen, die eine Aufgabe und einen Platz im Leben gefunden habe, der nicht "ferngesteuert" sondern echt und ehrlich ist.

Ich habe in meinem Leben auch schon innegehalten und mich gefragt, ob der Weg den ich einschlage, der richtige ist.
Mir war es z.B. wichtig, einen Beruf zu haben, der mir ein Stück "Sinn" gibt - also kein stumpfsinniges Stempeluhr-Tackern, Lochen-Abheften bis zu meinem Lebensende.
Mit meiner Aufgabe, die ich jetzt im Beruf habe, kann ich diesen Sinn verwirklichen - ich habe Verantwortung - auch für viele Mitarbeiter und gemeinsam mit den Mitarbeitern kann ich dazu beitragen, dass viele Kinder eine schöne und wertvolle Kindergartenzeit erleben können. Und ich kann Gemeinden helfen, tolle Projekte die sonst am Geldmangel scheitern müssten, so aufzustellen, damit diese wertvollen Aufgaben für die Gesellschaft und vor allem auch oft für Menschen, denen es gar nicht gut geht, bestehen bleiben können.

Mit diesem Gefühl im Bauch gehe ich jeden Tag gerne zur Arbeit und hoffe, dass ich noch viele positive Dinge erreichen kann in meinem Job.

Kleine Sinnkrise mit Anfang/Mitte 20?!

Ich verstehe das nicht so ganz... Inwiefern sind wir Schafe? Und wenn ja, was ist schlimm daran wenn wir einige Sachen genauso machen wie andere? Was heißt für dich anders sein? Deinen Kindern außergewöhnliche Namen zu geben? Und wieso willst du anders sein? Nur um des andersseins-willens? Auf Teufel komm raus zu versuchen sich abzuheben bringt doch auch nichts...
Es gleicht doch keiner dem anderen. Wenn ich wie Millionen andere Menschen meine Klamotten bei H&M und die Möbel bei Ikea kaufe, bin ich dann ein Schaf, eine Kopie?!

Und tust du nicht auch das, was alle tun? Mann, Haus, 2 Kinder? Und wenn dir etwas an Weisheit fehlt, dann geh halt noch studieren, Ausbildung & Beruf kam sicherlich etwas kurz bisher, wenn man sich so früh für die Familie entscheidet.

Jeder muss selbst rausfinden, was ihn glücklich macht. Für einen mag es der Job sein wie bei annatiger, aber es kann ja auch nicht jeder einen haben bei dem er anderen hilft, ich hab ein normales BW-Studium und es muss ja auch Leute geben die anderen die Haare schneiden, Klamotten verkaufen oder das Haus bauen.

Mir persönlich fehlt allerdings nichts. Ich hab mich durch Schule + Studium + Weiterbildungen ausreichend gebildet und mich auch nebenher ordentlich "ausgelebt". Bin einige Jahre im Beruf, habe viel gesehen von der Welt, habe einen tollen Mann, Familie, Freunde... Manchmal mache ich "Sinnvolles" wie Lesen von Originalliteratur, manchmal schaue ich Trash-TV, mal spende ich Geld, mal haue ich es sinnlos für Klamotten etc. auf den Kopf. Für mich ist das so perfekt

Also ich fühle mich auch alles andere als gewöhnlich... kann diesen Gedanken auch nicht nachvollziehen. Wir leben einfach unser Leben - und machen das, wozu wir Lust haben. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, nicht ICH sein zu dürfen. Ich muss auch sagen, wir haben auch so tolle Freunde und Familie, dass wir uns nirgendwo verstellen müssten... klar, im Job macht man halt mal Dinge, die man nicht so gut findet und zwängt sich - weil Kundenpräsntation ist - halt ins schicke Kostüm, obwohl man die Schlabberklamotten viel lieber anziehen würde. Aber das ist halt der Job. Im Privatleben sieht das ganz anders aus.

Wir leben ein sehr individuelles Leben und auch unsere Freunde tun dies. Wir sind alle sehr spontan und machen das, wozu wir Lust haben. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an, wie ne SMS Freitag abends um halb 10, ob wir spontan alle zusammen grillen sollen - wir machens dann einfach.

Zudem sind meine Familie und meine Freunde extrem individuell und leben ein total individuelles Leben - eine Tante ist Künstlerin und Fotografin und ziemlich "anders". Andere Freunde leben in einer Art "Kommune" auf einem restaurierten Bauernhof mit Gemüsegarten, Hühnern und Katzen, ein Verwandter ist Schauspieler... alles sehr expressive Menschen, die einfach tun, was sie wollen. Das habe ich halt auch mitbekommen. Auch wenn ich (wie bondgirl schon so schön schrieb) beim Schweden (und ich LIIIIEBE den Schweden) und bei Hasi und Mausi einkaufe, so kaufe ich dort doch nur Dinge, die ich auch mag und nicht weil es "in" ist. Und wenn wir gerade beim Thema Klamotten sind: mein Kleidungsstil ist trotzdem extrem individuell, weil ich halt viele Dinge aus kleinen Läden habe, aus dem Urlaub usw und es halt ganz anders kombiniere als andere.

Ich habe einen sehr kreativen Beruf und kann mich dort auch selber verwirklichen. Und nur, weil ich grundsätzlich halt Heiraten, ein Haus haben und vielleicht noch 2 Kinder haben will, bin ich doch nicht mainstream?

Ich muss sagen, ich habe ein komplett anderes Bild. Die Welt und die Menschen werden immer individueller, der eigene Charakter rückt immer weiter in den Vordergrund. Das macht es für uns Werbeleuten ja auch so schwer, Produkte optimal zu platzieren - denn diese einheitliche breite Masse gibt es nicht mehr. Individualität wird immer wichtiger - und das ist Fakt. Alles wird personalisiert, mit Mainstreamwerbung kommst du heute nicht mehr weit. Auch Produkte und Dienstleitungen werden immer mehr auf das jeweilige Kundenbedürfnis zugeschnitten - nimm nur die "Wahlfreiheit bei Flatrates: Zubuchbar und abbestellbar, wann immer man will". Denk mal an die 50er Jahre - da waren alle mainstream... das ist mit heute absolut nicht mehr vergleichbar.

Wenn du dich (das entnehme ich deinem Post) also durchschnittlich fühlst, dann ändere es. Nimm es selbst in die Hand. Und man muss nicht den Mount Everest besteigen oder in einer Nuss-Schale den Atlantik überqueren um nicht mainstream zu sein...

Oha, da sprichst du aber eine ganze Menge Themen an. Das könnte ein Endlosthread werden

Ich empfinde das gar nicht so, dass alle gleich sind und deshalb, wie du es nennst, "Schafe" werden. Im Gegenteil: Viele versuchen heute krampfhaft etwas Besonderes zu sein und wirken dadurch nicht mehr echt. Was ist denn schlimm daran, ein "normales" Leben zu führen und wer um Himmels Willen definiert eigentlich dieses "normal"? Meiner Meinung nach ist es wichtiger, dass sich das, was man tut, für einen selbst richtig anfühlt. Und das strahlt man nach außen auch aus. Viele Menschen tun ähnliche Sachen ganz einfach deshalb weil sie sich in vielen Jahrzehnten (oder Jahrhunderten oder noch länger) als diejenigen Sachen herausgestellt haben, die glücklich machen. (Guter Job, gutes Einkommen, Familie, Freunde etc.) Warum sollte denn jeder das Rad neu erfinden?

Und was die Frage nach der Meinung anderer anbelangt: Mir ist es bei den meisten Menschen herzlich egal, was sie von mir denken Und diejenigen, bei denen es mir nicht egal ist, die mögen mich trotz meiner Macken.

Ich muss mich ebenfalls fragen, was genau du eigentlich hören möchtest bzw. was denn der Anlass, dass du solche Fragen stellst bzw. solche Thesen aufstellst... Hast du das Gefühl, dass du an einem Punkt bist, wo du nicht mehr weiterkommen kannst, weil du "das Übliche" erreicht hast? Oder... ich verstehs nicht wirklich.

Meinen Vorschreiberinnen stimme ich zu. Ich bin sicherlich kein Schaf, wenn ich wie so viele andere Millionen Frauen bei H&M einkaufe. Mal davon abgesehen, dass es völliger Schwachsinn ist, Individualität ausschließlich durch Namen, Klamotten, Familienstand oder Beruf zu definieren. Mich macht keines von allem individuell. Es gibt zig Mädels, die genauso heißen wie ich, Milliarden andere mit H&M Klamotten, das verlobt-sein hab ich ebenfalls nicht patentiert und naja, von meinem Tippsenberuf brauch ich mal nicht reden.

Ich bin individuell, weil ich einfach ich bin. Das Gesamtpaket quasi. Mich muss nicht alle Welt mögen und um ehrlich zu sein ist es mir bei 99% der Menschheit sogar ziemlich wurscht, was sie von mir halten oder wie sie mein Leben finden.

Ich würde niemals mit jemandem tauschen wollen. Mein Leben ist nämlich einfach nur der Hammer für mich (materielles Zeugs mal ausgenommen). Ich habe eine mega chaotische, aber liebenswerte Familie, tolle Freunde und einen Mann an meiner Seite, den ich einfach nur als perfekt beschreiben kann.

Tja, und natürlich möchte ich ebenfalls Haus und Kinder. Aber nicht, weil ich ein kleines Schäfchen bin, sondern einfach deswegen, weil das mein Lebensziel ist. Sich fortzupflanzen kommt nicht daher, dass alle sagen "Ach wie toll, Nachbar Ingbert kriegt Nachwuchs, ist ja dolle, will ich auch, komm machen wir mal", sondern weil es einfach in der Natur des Menschen liegt und der eigentliche Sinn des Lebens ist. Und das Bestreben nach Eigentum und einem Dach überm Kopf ist ebenfalls einfach nur menschlich.

Mir persönlich kommt es so vor, als ob es doch bei dir in die Richtung geht, die bondgirl beschrieben hat. Nur ob es DIR genug ist, das kannst nur du alleine entscheiden. Da nutzt es dir herzlich wenig, wieviele dir nun schreiben, wie glücklich sie sind. Du musst dich einfach so fühlen. Und wenn dir was an deinem Leben nicht gefällt, dann darfst du nicht darüber nachdenken, dass ja so viele Menschen Schäfchen sind, die alles nur nachmachen, sondern du musst die Ärmel hochkrempeln, deine Probleme beim Schopf packen und es ändern. Notfalls mit jeglicher Hilfe, die du bekommen kannst. Und Toleranz von anderen Menschen: Die findest du nur bei wahren Freunden und Familie, die dich eben genauso lieben, wie du bist.

[quote=Nalah

Ich würde niemals mit jemandem tauschen wollen. Mein Leben ist nämlich einfach nur der Hammer für mich (materielles Zeugs mal ausgenommen). Ich habe eine mega chaotische, aber liebenswerte Familie, tolle Freunde und einen Mann an meiner Seite, den ich einfach nur als perfekt beschreiben kann.

Nur ob es DIR genug ist, das kannst nur du alleine entscheiden. Da nutzt es dir herzlich wenig, wieviele dir nun schreiben, wie glücklich sie sind. Du musst dich einfach so fühlen. Und wenn dir was an deinem Leben nicht gefällt, dann darfst du nicht darüber nachdenken, dass ja so viele Menschen Schäfchen sind, die alles nur nachmachen, sondern du musst die Ärmel hochkrempeln, deine Probleme beim Schopf packen und es ändern. Notfalls mit jeglicher Hilfe, die du bekommen kannst. Und Toleranz von anderen Menschen: Die findest du nur bei wahren Freunden und Familie, die dich eben genauso lieben, wie du bist.

Hut ab
Hier scheinen fast alle glücklich zu sein und auf ihrem eigenen richtigen Weg.
Ich denke ich habe mich unglücklich ausgedrückt, vielleicht weil ich bisschen frustiert bin.

Und ich meinte das nicht so hart wie ich es ausgedrückt habe. Ich denke es liegt an meiner momentanen Situation, Sinnkrise wie oben jemand erwähnt trifft es glaube ich ganz gut.

hmm... Bin ich ein Schaf weil ich regelmäßig arbeite?

Habe ich eine Sinnkrise weil ich geheiratet habe und weil wir uns Kinder wünschen?

mhmm- jeder kann/ darf aus seinem Leben machen, wonach ihm ist (solange es nicht kriminell ist)

Es hat Dich ja niemand gezwungen, "jung" zu heiraten und zwei Kinder in die Welt zu setzen.....

Vielleicht solltest Du Dir eine Beschäftigung neben Hausfrau und Mutter suchen? Klingt blöd, aber vielleicht erfährst Du momentan einfach wenig Wertschätzung für deine Leistung

Ähm...du schreibst alle wären Schafe...was bist du denn dann? Du hast jung geheiratet, Kinder und sitzt jetzt zuhause...wie viele andere Frauen auch...du wärst also selbst eines von deinen besagten Schafen.

Wenn dir dein Leben so wie es ist, nicht gefällt dann ändere es! Manchmal reicht dazu schon ein neues (oder altes) Hobby. Ich wäre auch nicht zufrieden wenn ich nur ein Heimchen am Herd wäre...brrr ist für mich ne schreckliche Vorstellung.

Wer ist denn in deinen Augen "individuell" das sind wir alle, irgendwo und auch wieder nicht. Die meisten von uns haben einen Beruf, den Millionen andere Menschen auch machen, viele haben Kinder, ebenfalls wie Millionen andere auch...und wenn man dann noch ein Haus hat, ist man doch erstmal soooowas von "normal"...und "gleich" mit Millionen anderen Menschen...es gibt heutzutage eben fast nichts, was ein anderer nicht schon vorher gemacht hat. Ist man deswegen gleich ein Nachmacher?

Rosa-Bienchen,
ich denke fast, dass diese "Sinnkrise" viele durchmachen. Eine Freundin von mir hat auch sehr jung geheiratet und 2 Kids bekommen. Zum großen Teil vielleicht auch deswegen, weil sie in ihrer Vergangenheit familientechnisch viel durchmachen musste und sie es deswegen gar nicht erwarten konnte, eine eigene Familie zu gründen, um alles besser zu machen als diejenigen, wegen denen sie solche schlimmen Zeiten durchmachen musste. Durch ihr sehr junges Alter blieb natürlich die Karriere auch auf der Strecke und "nicht mal" eine Ausbildung hat sie gemacht, eben weil ihr die Familienplanung wichtiger war. Klar, es gibt natürlich auch Menschen, denen das Berufliche egal ist und die sich nur auf die Familie konzentrieren (versteht mich nicht falsch: Mein Ziel ist natürilch auch die Familiengründung), aber dadurch bleibt eben sehr viel auf der Strecke. Meine Freundin ist vor kurzem an einem Punkt angekommen, wo sie sich einfach fragt, ob das jetzt alles ist. Sicher, sie hat tolle Kids, einen tollen Mann, eine schöne Wohnung,... aber das reicht ihr einfach nicht. Im Nachhinein sagt sie ebenfalls, dass sie ihre Kids natürlich über alles liebt, aber man dadurch eben die Karriere teilweise jahrzehntelang komplett hinten anstellt. Es wäre was anderes, wenn sie jetzt problemlos im Büro anfangen könnte. Aber ihr fehlt ja sogar die Basis, eine Ausbildung. Jetzt einen Job zu finden ist eigentlich nahezu unmöglich, wenn ich mal so ehrlich sein darf.

Ich weiß nicht, ob es dir ähnlich geht. Aber wenn es so ist: Dann überlege dir, was genau es ist und vor allem: Was genau du willst. Was erwartest du von deinem künftigen Leben?! Es ist bestimmt nicht einfach, ausschließlich Mama und Ehefrau zu sein und alles zu managen. Und um ehrlich zu sein: Mir würde das auch nicht genügen. Ich will jetzt auch nicht sagen: Brech aus und ändere alles. Geht auch schlecht bei einer Familie und ich bin mir auch sicher, dass du das niemals willst. Aber schau mal, welche Wege du noch einschlagen kannst. Du bist doch noch so jung und kannst noch so viel machen. Klar, mit 2 Kindern ist das nicht immer einfach, aber definitiv nicht unmöglich. Ich habe z.B. meine Leidenschaft in Sprachen entdeckt und lese beispielsweise viel auf Englisch, besuche einen Russischkurs,... eben für mich alleine, um meine Bedürfnisse zu erfüllen.
Geh mal in dich und frag dich, was dir denn Spaß macht. Ob das jetzt Kochkurse, Sprachkurse, Yoga, Sport, Garten oder sonst was ist: Ein Ausgleich bzw. ein Hobby kann so viel geben und auch die komplette Einstellung ändern.

Und um mal zu guter letzt meine Freundin zu zitieren: "Ich bin auch noch ein eigener Mensch mit Bedürfnissen und nicht ausschließlich Mama.". Find ich gut

Ich muss sagen, durch die Auseinandersetzung mit Themen wie Ehe und Heirat komme ich immer wieder dazu mir Fragen zu stellen über die Art und Weise wie wir leben. Ich habe gerade einen Artikel gelesen indem das Thema der Heirat mal kritisch beleuchtet wurde. Da frage ich mich schon manchmal: Aus welchen Motiven heraus heiraten wir wirklich? Tun wir uns und unseren Partnern wirklich einen Gefallen oder vielmehr WEM tut man einen Gefallen? Insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt, dass man hier eine rechtliche(!) Bindung zu einem geliebten Menschen eingeht. Ist eine solche rechtliche Rahmensetzung nicht dazu angetan Gefühle erkalten oder in ihr Gegenteil umkehren zu lassen? Manchmal zweifle ich schon daran, dass "wir" immer im Recht sind mit dem was wir tun oder vermeiden zu tun.

Ich denke, jeder beschäftigt sich mit sich selbst und mit dem Leben - die einen mehr, die anderen weniger. Aber ich schätze mal, was du erfragen willst, wie wir das tun und ob es uns weiterbringt.

Ich bin durch und durch eine Träumerin und Grüblerin, mache mir immer viele Gedanken. Zu viele manchmal. Ich hab das schon immer gemacht, aber früher war ich viel leichtfüßiger und lustiger unterwegs -und mit früher meine ich die Schulzeit.

Es ist so, dass ich eine blöde Krankheit habe, eine Stoffwechselkrankheit, die mir das Leben ab und an ziemlich versauen kann. Die hab ich jetzt seit etwa 10 Jahren, aber ich wusste das nicht. Wenn ich zu Ärzten gegangen bin, haben die mir gesagt "Sie sind gesund, bei Ihnen ist alles okay, das ist der Stress an der Uni....... das ist der Stress als Referendarin........ das ist der Stress in der Schule......" Meine Probleme, die kamen und gingen wie sie lustig waren und wurden zuletzt für mich immer undurchschaubarer, egal, was ich gegessen hatte, ich bekam schreckliche Bauchschmerzen, Krämpfe, usw. Und ich hab da ganz viel ausprobiert auch in alternativen Heilmethoden. Vor zwei Jahren zur Weihnachtszeit war es sehr, sehr schlimm! Ich hab innerhalb der Weihnachtstage etwa 7 kg abgenommen und mir war so schlecht und eklig zumute, ich kanns nicht beschreiben. Mein Vater sagte zu der Zeit irgendwann "Ich erkenne meine Tochter gar nicht wieder!" Nicht schön, wenn Papa sowas sagt und man selbst nur noch weinen kann, weil der Körper ein unkontrollierbares Eigenleben führt -immer, wenn was schönes anstand, bekam ich Angst, dass ich Krämpfe kriege und es kam so oft auch so. Mein Vater hat über seine Hausärztin eine Praxis für ganzheitliche Medizin aufgetan mit dem Schwerpunkt auf Magen-Darm-Krankheiten und da bin ich nun seit zwei Jahren in Behandlung. Die haben endlich festgestellt, was los war -mein Darm war total kaputt und mein Immunsystem damit auch. Wieso -keine Ahnung, da kann man nur spekulieren. Jedenfalls habe ich aufgrund dessen, zig Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickelt. Zum Glück ist das meiste davon vorrübergehend -aber wenn man bedenkt, dass das schon vor 10 Jahren losging und kein anderer Arzt was gefunden hat.... ich hab also eine schöne Schonkost: kein Gluten, kein Milcheiweiß, histaminarm (das ist am schwierigsten), kein Alkohol, keine Nüsse,...... zuerst hab ich noch alle möglichen Präparate bekommen. Inzwischen bin ich soweit, dass ich vieles schon wieder darf, vor allem bei Mehlen und bei gewissen Milchprodukten, aber aufs Histamin zu achten, das ist echt doof und bringt manchmal trotzdem nichts.
In der Grundschule als Lehrerin haben mich viele Eltern dann auch schon angeschaut, als wär ich magersüchtig, weil ich die ganze Zeit untergewichtig war / bin. Ich hab dann irgendwann angefangen, es zu erzählen, damit sie keine Gerüchte in die Welt setzen, ich wäre essgestört und so

Solche Einschränkungen im Alltag sind echt gemein. Klar, ich kann froh sein, das habe ich oft genug gesagt bekommen und weiß es auch. Es ist kein Krebs, keine Tumore und vieles werde ich irgendwann restlos im Griff haben. Aber zwei Jahre so ne Dauerdiät, ständig "Nein" sagen müssen und sofort zu spüren kriegen, wenn man sich dann doch mal was erlaubt, und dabei zusehen, wie andere sich die einfachsten Dinge gönnen. Und überall auf allen Frauenzeitschriften prangen einem die tollsten Wunderdiäten entgegen und ich hab mich dann gefragt: Denken die, das ist das einzige, was Frauen wollen, abnehmen? Und ich hänge an meinem Untergewicht fest und bin so oft an körperliche Grenzen gekommen, einfach nur vom Alltag.
Für meine Beziehung war das auch schwer und ist es noch. Aber es wird eben alles immer besser.

Ich habe furchtbare Angst, dass an meinem Hochzeitstag in dieser Richtung etwas schief geht, denn gerade in nervösen Situationen wirds natürlich schlimmer. Ich hab kein Medikament, was ich schlucken kann, das 100%ig hilft und meine einzige Lösung bisher ist, die Tage vorher wenig und simpel zu essen, was Homöopatisches und Bachblüten zu nehmen :) und autogenes Training oder Meditieren zum Ruhigwerden.

Ich habe eigentlich ein sehr schönes Leben! Ich habe eine wunderbare Familie, einen wunderbaren Mann an meiner Seite. Wir sind letztes Jahr in ein Haus gezogen, das wir uns jetzt schön machen inklusive Garten, wir leben nur 10 Minuten entfernt vom nächsten Strand Ich liebe meinen Beruf. Wir können uns schöne Reisen leisten und gehen gern zusammen tanzen und machen Wellness und Kurztrips.

Aber ich habe eben auch diese andere Begleitung in meinem Leben -noch- und ich gebe im Moment mein Bestes, es anzunehmen, solange, bis es eben weg ist. Wer weiß, wielange es braucht.
Irgendwie, denke ich, habe ich das, damit ich lerne, anders zu leben. Anders mit mir umzugehen. Eben besser zu mir zu sein. Ich war immer jemand mit hohen Selbstansprüchen , ich habe aber auch immer viel für andere getan und mir selbst nicht so recht erlaubt, wie soll ich sagen, stolz zu sein auf das, was ich habe oder kann. Oder mich zu freuen, wenn etwas nur für mich war.

Ganz bewusst Ich-Sein, das ist es wohl.

Ich habe immer schon darauf geachtet, mir Zeit für mich zu nehmen, aber das alleine reicht nicht aus.

Ja, ich denke viel über mich und über mein Leben nach und das ist auch gut so. Ich habe nur für mich beschlossen, eben dieses Grübeln wegzubringen von dem "Wieso ich?" hin zu einem "Ja: Ich!" mit ganz viel Freude und Liebe und Spaß, egal, womit. :)

Hat mal jemand was von Rosa-Bienchen gehört? Wüsste gerne mal, wie es ihr geht... ihre letzten Posts waren ja nicht so euphorisch und ich hoffe, sie hat ihre Sinnkrise überwunden...

Hat mal einer was gehört?

Rosa-Bienchen, wenn du das liest, hoffe es geht dir gut?????