22/07/2010 08:56:37
Mädels, ich muss einfach mal was loswerden.
Dienstag Nacht ist meine Saskia, ein Westie, eingeschläfert worden. Meine Süße lebte seit der Scheidung meiner Eltern bei meiner Oma, da ich alleine Vollzeitberufstätig nicht die Zeit aufbringen konnte, die auch ein kleiner Hund braucht. Bei Oma hatte er es super gut. Riesengarten, viel Zeit, nur für das Mädel und viele Menschen die sie geliebt haben.
Mittwoch hat dann der Familienrat getagt, was wir tun. Meine Omi ist schon 79 aber sehr fit. Ohne Begleiter, der auf sie "aufpasst" und den sie umsorgen kann, sah die Welt wirklich finster aus und wir hatten ziemlich Angst, dass uns die Oma womöglich eingeht. Wir haben also überlegt, was nun. Alle waren für einen neuen Hund und Fragen wie: Was ist wenn die Oma ins Krankenhaus kommt oder irgendwann (hoffentlich in sehr sehr ferner Zukunft) stirbt wurden gestellt. Meine Tante (echt die Beste) konnte die Bedenken aus dem Weg fegen, in dem sie absolut selbstlos sagte, egal warum, wenn es nötig wird nehme ich den neuen Hund.
Kurzerhand haben wir also (natürlich mit Oma) beschlossen, dass einer neuer Wauzi her muss. Gestern morgen ist mir per Zufall "Dudek" im Internet über den Weg gelaufen. Der Gute kommt von einem polnischen Gnadenhof und ist irgendwas zwischen zwei und vier Jahren halt, sollte sehr ruhig und superlieb sein. Untergebracht war er in einer deutschen Pflegefamilie. Nach einem Telefonat erklärte man uns das Prozedere. Bei dem Tierschutzverein gibt es eine Vorkontrolle, danach kann man, wenn alles passt, den Hund mitnehmen/abholen. Danke der super Hilfe von gestern konnten wir bereits gestern mittag die Vorkontrolle machen lassen. Der Vermitler war super nett und auch hier konnten wir bedenken á la die Frau ist ja nun schon etwas älter dank meiner Tante aus dem Weg räumen. Nun stand also einer Begegnung mit der Pflegefamilie nichts mehr im Weg. Also 120km Autofahrt, gestern um drei. "Dudek" begrüßte uns freundlich und freute sich. als wir mit ihm spazieren gingen. Perfekt erzogen. Laufen bei Fuß, anpassen an die Geschwindgkeit (für eine ältere Dame wichtig ein wunderbares Wesen (Kinder-, und Katzenverträglich) und gesundheitlich nach unserer Beurteilung in Ordnung. Also haben wir Dudek, der nun Bobby gerufen wird, eingepackt. Die Autofahrt verlief prima und auch dem Bestechungsessen von Oma konnte er nicht widerstehen. Gegen sieben habe ich die beiden alleine gelassen, damit sie sich vernünftig kennenlernen können.
Heute morgen, übrigens der 79. Geburtstag meiner Oma, habe ich dann angerufen, um mal über die Lage informiert zu werden:
"Bobby hat prima heute nacht vor meinem Bett auf seiner Decke geschlafen. Er war ganz leise und sehr höflich. Ich glaube wir sind ein gutes Team".
Danach musste ich erstmal kräftig heulen. Ein schöneres Hochzeitsgeschenk als eine glückliche Oma, die immer für mich da war und ist, konnte es einfach nicht geben!
An dieser Stelle möchte ich was loswerden:
Liebe Saskia, liebe Sandy,
ihr beide ward mir treue Wegbegleiter während meiner Jugend, ihr habt Freude und Leid mit mir geteilt und später bei meiner Oma habt ihr ein wunderschönes zu Hause gefunden. Nun seid ihr Beide über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich denke oft an euch und möchte euch für die schöne Zeit die ich mit euch verbringen durfte danken. Später habt ihr gut auf meine Anna aufgepasst. Ihr ward Stütze und Lebensinhalt für sie. Ich weiß, in ihrem großen Herzen ist ein großer Platz nur für euch beide. Sie vermisst euch schrecklich.
Aber ich kann euch sagen, dass ihr heute eure Zeit hinter der Regenbogenbrücke genießen könnt. Bobby, ein kleiner Pinschermix ist gestern eingezogen und passt nun auf die Oma auf. Er kann und soll euch nicht ersetzen, aber er wird viel Freude in Annas Leben bringen - genauso wie ihr es immer getan habt.
Danke für die schöne Zeit!