08/06/2009 17:16:05
Ich hoff ich darf den Titel so stehen lassen, weil er triffts einfach so unglaublich gut und eine andere Bezeichnung haben Zweitere nun wirklich nicht verdient!
Der Reihe nach:
Bin gerade nach Hause und ess brav mein Brötchen, weil heute kam ich mal wieder zu nix.
Meine Kollegin rief mich an, ein ganz lieber und braver Klient von ihr, schwer an Parkinson erkrankt und dadurch in die Misere (Schulden, Mietschulden...) geraten, habe nun - da der Antrag auf ALGII noch läuft - übers Wochenende keine Medikamente mehr gehabt, die seien ihm ausgegangen. Nun hat er meine Kollegin angerufen, es ginge ihm immer schlechter. Und Parkinson ist nunmal kein Schnupfen!
Meine Kollegin war aber unterwegs.
Also hab ich mich stundenlang hintern Hörer geklemmt, um irgendwo ein Packerl seiner Tabletten (so Arztmuster) aufzuteiben. Oder einen Arzt, der ihm wie einem Süchtigen pro Tag eine Tablette (bzw. zwei, sind zwei Medikamente) rausrückt...
Der Gipfel - eine Ärztin, die mit einem Obdachlosenheim zusammenarbeitet und auch anderweitig in diesem Bereich engagiert ist hat sich voll und ganz geweigert, erst solle sich die Sozialarbeit drum kümmern, dass er wieder versichert sei.
Hallo???? Dem gehts JETZT schlecht und nicht erst, wenn der wochenlange Verwaltungsweg erklommen ist!!! Eine Sauerei! Egal wie sehr ich seinen Zustand betont habe und um Hilfe bat, nö nix ohne Kasse! Nicht mal irgendeine Alternative angeboten, man könne es da und dort versuchen...
Ganz lieb geholfen haben mir dagegen zwei Kliniken in München mit diversen Tips, die nur leider alle viel zu lange dauern würden.
Vorhin stand ich auf dem Weg zu einem Hausbesuch an einer Bushaltestelle und hab mich immer noch wahnsinnig über die Hilflosigkeit in einem solchen Fall aufgeregt, dreh mich um - oh da ist ja ein Ärztehaus! Ach *** drauf, ich frag einfach, bin rein und traf auf eine junge, liebe Assistenzärztin, die zwar die Mittel nicht da hatte, aber meine Nummer wollte, damit sie das nächste Mal beim Pharmavertreter konkret nach diesen Mustern verlangen und mich anrufen kann, denn 'sowas brauche man ja immer wieder!'. Zudem gab sie mir diverse Neurologennummern, da das ja ein neurologisches Fachgebiet ist.
Beim dritten Versuch - in einem Neurologie Zentrum - erklärte man sich dann per Telefon sofort und ohne Probleme bereit, den Klienten ohne Kasse und mit Hilfe von Mustern zu helfen, auch wenn die benötigten Mittel nicht da seien, man würde ihm gemeinsam schon irgendwie helfen können und wollen!
Das ganze Trara dauerte nun fast 6 Stunden und am Schluß hab ich mich so gefreut über die Hilfszusage, dass ich im Bus aufn Weg zum letzten Hausbesuch fast geheult hätte.
Es ist unglaublich - wenn ichs übertrieben ausdrück wird jedem Junkie, der sich selber zur Nadel führt, das Methadon nachgeschmissen, als wärs Kamelle, aber werd nicht böse krank, ohne dass Du was dafür kannst, dann bist Du richtig gearscht! Unglaublich!
Und warum? Weil die Medikamente so schweineteuer sind!
2/3 der heute Angerufenen warn nix, aber sowas von nix!
Das letzte Drittel, das sind die, die noch einen Funken Menschlichkeit und Anstand in sich tragen!
Die sich so lieb um die Sache gekümmert haben, egal wie voll das Wartezimmer war!
So ich musste mich mal auskotzen *tschuldigung* aber ich hab mich heute so aufgeregt, vor Allem über diese blöde 'Ärztin', der man den Eskulabstab am besten ohne Betäubung in den Allerwertesten rammen sollte!!! Und so Eine schimpft sich dann 'sozial'!!!
Jetzt muss ich erstmal essen.
Danke fürs Lesen!


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naja zumindest das Eine...


