12/09/2011 15:09:42
*Thema hochschieb*
Ich bringe nicht diesen Thread wieder nach vorne weil ich alten Streit möchte oder wie wir in englisch sagen, "to open a new can of worms" - sondern vielleicht zum Thema LZ-stillen im Kindergarten/Schule was sagen kann.
sonnenschein05 wrote:
4. Wie läuft das denn nun im Kindergarten oder der Schule, wenn das Kind noch gestillt wird? Jemand Erfahrung? Würde mich wirklich mal interessieren ... Wie gehen Kleinkinder oder Kinder mit Langzeitstillkindern um?
Diese Frage finde ich sehr gut!
Mir kam es im ganzen Thread vor, als wär die Annahme von allen, dass ein Kind das mit mehr als z.B. 2 Jahren, bis zu diesen gesagten 8 Jahren, intensiv gestillt wird, so dass die Mutter "in der Schulpause zum stillen vorbei kommen muss".
Hier mein schokierendes Geheimnis: ICH WURDE BIS VIER GESTILLT!
O_O
LMAO!
Da ich mich noch selber gut daran erinnern kann, kann ich vielleicht von diesem Punkt ein paar Sachen erklären.
- Ich war das zweite und jüngste Kind. Auch mein Bruder hat trotz fester Nahrung erst die Brust verweigert bekommen als er 3 war und ich zur Welt kam. Da hat meine Mutter ihn auch mehrere Monate später nochmal kurz nuckeln lassen, weil er neidisch war. Da hat ihm aber die Muttermilch nicht mehr im geringsten geschmeckt und er hatte danach nie wieder Interesse. Ihre Taktik dabei: dem Kind etwas schmecken lassen wenn es will, wie z.B. schwarzen Kaffee. Da weiss man ja, dass es dem Kind nicht schmecken wird und somit ist es erfolgreicher: Kind entscheidet "selber" dass es das nicht mehr trinken will.
- Ich kam mit 3 an manchen Tagen mehrere Stunden lang in eine Art KiTa, ab 4 war ich ganztags im Kindergarten. Ich hatte schon seit mindestens 2 Jahren feste Nahrung. Das Stillen war eher nuckeln - wie manche Kinder den Daumen lutschen oder einen Schnuller brauchen: reine Beruhigungssache, nicht zur Nahrung und auch nicht jede paar Stunden. Richtig raus kam schon lange nichts mehr! Ich kann mich also erinnern, dass ich manchmal noch danach gefragt habe - nur war es eher wie kuscheln und die Chance Zeit mit meiner Mutter ohne meinen Bruder zu verbringen. Das wurde irgendwann ganz gewöhnliches Kuscheln ohne nuckeln.
- Wenn man es also so betrachtet ist es auch beim Kindergarten oder Schule kein Thema. Keiner wusste es, es ist mir garnicht eingefallen es jemanden zu erzählen weil es nicht mein Mahlzeitenersatz war und ich es auch nicht vor meinen Freunden machte. Es gehörte irgendwie zur Kuschelzeit und an die denke ich garnicht wenn meine Freundin bei mir spielt. Auch nicht in der Öffentlichkeit - aber wer will schon in der Öffentlichkeit kuscheln, mit egal welchem Alter? Also richtig, mein ich, nicht nur so ein bisschen auf dem Arm gehalten werden oder auf dem Schoß sitzen. Zuhause ists doch viel bequemer.
- Bevor jemand fragt, meine Mutter ist kerngesund ohne irgendwelche Ängste was Bindung oder Nähe betrifft. Das weitere stillen/nuckeln hat sie mir nicht aufgezwungen sondern ich habe es gewollt. Und das, wie gesagt, eher als Teil des kuschelns anstatt tatsächliches stillen. Bis ich mit 5 in die Schule kam hat sie es mir aber abgewöhnt, ich wär dafür zu groß.
Heutzutage verstehen wir uns sehr gut - nicht auf unnatürliche Weise, sondern so, dass Freunde immer gehofft haben sie würden sich mit ihren Töchtern so gut verstehen wie meine Mutter sich mit mir.
Auch habe ich keine psychologischen Probleme, schon garnicht welche mit sexuellen Themen. Ich hatte eine gute Kindheit mit tollen Eltern; bin heute auch gesund und glücklich.
Ob ich jetzt SELBER Bock habe mein Kind 4 Jahre an mir hängen zu haben kann ich als bisher Kinderlose nicht sagen. Nur weil ich weiss, dass es gut gehen kann heisst nicht, dass ich die Lust/Energie/Bedarf dazu hab. Aber ich weiss, dass wenn es sich ergibt es auch keine Probleme mit sich bringt.
Dies wollte ich nur kurz beitragen, ohne dass ich mein Senf für oder gegen LZ-Stillen abgebe.
Wir haben doch eh schon festgestellt, dass jede das für sich selbst entscheiden muss.
LG und wer weitere Fragen hat: bitte!
(Edit wegen Smilies)