Babyforum

Hallo Mädels,

habe im www ein paar Artikel zum Thema Betreuungsgeld (150 €/Monat für die Betreuung des Kindes zu Hause bis zum 3 Lebensjahr) gelesen und bin doch etwas verwirrt.

Einerseits wollte die letzte Regierung mit Angie an der Spitze für mehr Betreuungsplätze in Kippen/Kitas sorgen und Kinder ab 2 Jahren schon einen Platz zusichern und andererseits will dieselbe nette Angie jetzt Eltern dafür belohnen, dass ihr Kind doch nicht in die Krippe kommt...hmmmm...was soll das? Was ist der Sinn dahinter? Was findet ihr und wie steht ihr zu dem Thema...

Ich finde, dass sich die Regierung gaaanz langsam aus ihrer Verantwortung für die Schaffung von mehr Betreuungsplätzen stehlen will.

Freue mich auf anregende Beiträge!

LG
kosimo

Hm, bisher kann ich nicht klagen: wir haben hier seit diesem Jahr eine Kleinkindgruppe in der Kita und auch die Nachbarort haben zum Teil schon nachgezogen. Ab 2011 soll der Kita-Platz hier sogar kostenlos sein ... Zum Betreuungsgeld an sich kann ich gar nicht viel sagen, aber kommt das nicht vom Arbeitgeber? Ich weiß auch, dass meine Tagesmutter direkt von der Stadt einen Betreuungszuschuss bekommt ...

Meine Freundin hatte sich da gerade auch versucht im Internet schlau zu machen:
Ihre Tagesmutter hat sie im Oktober 440 Euro gekostet!!! D. h. sie war letztlich für 80,- Euro arbeiten und ich denke für diese Fälle wird dann das Betreuungsgeld angeboten, damit die Frauen arbeiten gehen können, ohne dabei quasi Miese zu machen ...

kosimo, ich habe dieses Konzept ganz anders wahrgenommen als du und sehe es nicht so kritisch.

Die Begründung für die Einführung des Betreuungsgeldes sollte nicht sein, dass die Eltern die KInder nicht in de Krippe schicken sollen, sondern es ist für die Mütter (oder Väter) gedacht, die sich bewusst für eine Betreuung zu Hause entscheiden, weil sie ihr KInd nicht so früh abgeben WOLLEN.

Und um diese Eltern wenigstens ein bisschen zu entlohnen und anzuerkennen, soll es das Betreuungsgeld geben.

Korrigier mich,wenn ich da falsch liege, aber ich finde es richtig, dass Frauen, die sich für diesen Weg der Betreuung zu Hause entscheiden, auch finanzielle Anerkennung finden.

Angestoßen wurde die Idee damals übrigens von Christa Müller, der Frau von Oskar Lafontaine (also eine LINKE!), die es richtig fand, dass die Frau zu Hause bleibt, um sich um die Familie zu kümmern. Das hat großen Aufruhr in der Partei gegeben....

@makai: Manchmal geht es leider trotzdem nicht, auch wenn die Frau zu Hause bleiben WILL. Bei uns würde das finanziell nicht reichen (und 150 € mehr helfen da auch nix!)

Ich habe jahrelang in einer sozial schwachen Gegend gearbeitet. Fast alle Hatz4 Empfänger, Arbeitslos etc.
Die Krippenkosten wurden vom Staat übernommen...
Selbst wenn die Kinder zu Hause waren, wurden sie nicht betreut, sondern raus auf die Straße geschickt - ohne Aufsicht!!
Diese Eltern würden sich auch freuen, 150 € mehr im Monat für Alkohol und Zigaretten zur Verfügung zu haben. Das ist (für mich) leider die andere Seite der Medaille!

@sonnnenschein05: Aber die Frauen können mit dem Betreuungsgeld ja nicht zusätzlich noch arbeiten gehen!?

@Clau, klar, Ausnutzer des Systems wird es immer geben, aber der Gedanke dahinter ist sicherlich ein anderer.

Natürlich reichen 150€ pro Monat für nichts, aber wenn man überlegt, was ein KIndergartenplatz oder Krippenplatz kostet, steht das ja auch in keinem Verhältnis.

Bisher wurden "Hausfrauen" (schlimmes Wort) ja gar nicht entlohnt für ihre Erziehung und das Aufziehen eines Kindes und das sollte sich eben ändern mit dem Betreuungsgeld. Natürlich wird das Geld in einigen Familien (genau wie das Kindergeld auch) für andere Zwecke ausggeben... Das ist traurig, klar.

Ich denke das Betreuungsgeld ist eine gute Sache. Jeder sollte die Wahl haben frei zu entscheiden, ob er sein Kind frühzeitig in eine Krippe stecken will, oder ob er eben noch ein oder zwei Jahre zu Hause bleibt und sich dem Nachwuchs widmet.
Wenn ich ganz zu Hause bleibe, bzw die Betreuung z.B.durch die Oma organisiere, spart sich der Staat einen Krippenplatz, d.h. jede Menge Geld. Also ist es aus der Sicht des Staats durchaus rentabel, wenn er dazu durch 150€ Betreuungsgeld anreizt.

Ich finde, Betreuungsgeld ist mal eine wirklich familienfreundliche Idee. Vielleicht können es sich so ein paar mehr Freuen leisten länger ganz bei ihren Kindern zu bleiben oder auch nur für ein paar Stunden arbeiten zu gehen.
Denn das wäre, meiner Meinung nach , das beste für die Kinder.

@luzy: bitte meinen Beitrag weiter oben nicht falsch verstehen.

Jede Mutter soll selbstverständlich selber entscheiden, ob sie nach einem oder nach drei oder fünf Jahren ihr Kind in andere Hände gibt!

Ich fand nur damals die Diskussion sehr lustig, dass Frau von der Leyen (CDU) die ganze Familienpolitik ihrer Partei in Frage stellte und für mehr Betreuung etc. sorgte und die Frau des linken Parteivorsitzenden die traditionellsten Werte aus der Kiste holte, als es um Frauen und Familie ging. Verkehrte Welt.

Ich finde die 150EUR auch in Ordnung.Es ist eine Anerkennung und das find ich schön. Für mich wäre das (und Kindergeld) allerdings nicht ausschlaggebend dafür ob ich ein Kind bekommen möchte oder nicht. Was ich an Geld bekomme, nehm ich gerne mit. Aber ich möchte rechnerisch in der Lage sein mir ein Kind auch ohne Zuschüsse leisten zu können. Natürlich kann ich nicht so mitreden, wie es wirklich finanziell aussieht. Aber ich kann auch nicht erwarten, dass mir der Staat voll und ganz mein Kind finanziert. Es kann alles nur eine Hilfe und Unterstützung sein. Nicht nur in der Kinderbetreung, sondern auch in der Krankenpflege zu Hause.

Und ich finde es - theoretisch - gut, dass auch in bestimmten Fällen, den oben angesprochenen Problemfamilien, mit Gutscheinen gearbeitet wird. Dass eben ein Gutschein für 150EUR für etwas bestimmes, dem Kind tauglichen, ausgestellt wird und KEIN Bargeld. Nur praktisch gesehen frag ich mich, wie man da die Grenze ziehen soll, bzw. wer das überprüfen und entscheiden soll!

Nein, makai, ich hab dich nicht falsch verstanden (mich höchstens ungeschickt ausgedrückt?). Eigentlich sind wir einer Meinung, glaub ich.

Jeder sollte die Möglichkeit haben selbst zu entscheiden ob und wann er sein Kind in die krippe stecken will. das ist für mich familienfreundlich.
Das Betreuungsgeld ist dazu ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn 150€ natürlich kein Gehalt ersetzen. Aber vielleicht ist es ein kleiner Anreiz z.b. nur 8Std die Woche (und das Kind derweil zur oma, Freundin oder so zu geben) anstatt 25 zu arbeiten.

Ich finde es auch schön, wenn eine Mutter zu Hause ist und ihr Kind gut betreut. Allerdings kenne ich auch viele, die sich zu Hause langweilen und nur genervt sind, wenn sie "alleine" zu Hause mit ihren Kindern sind. Und DAS kann auch nicht gut sein für das Kind. Dann sollen sie lieber ein paar Std. arbeiten (z.b. 400 Euro basis).

mh...
ich bin da sehr skeptisch.

von 150 euro im monat kann ich es mir nicht leisten 3 jahre zuhause zu bleiben.

ich denke das geld wäre sinnvoller angelegt, wenn sie davon krippenplätze schaffen, so dass alle die wollen/müssen nach der elternzeit wieder arbeiten gehen können.

hallo

also ich finde es auch super wenn man uns dafür entlohnt zuhaus zu bleiben!
ich meine ich bleibe so und so länger zuhaus weil ich einfach maddox noch nicht weggeben kann und will!

ich könnte ihn auch ab januar in die krippe geben das würde 300€ kosten und ein blödes bauchgefühl für mich!

obwohl ich auch denke das die frauen die sich dafür entsch
ieden haben ihren job aufzugeben und sich voll und ganz(randgruppen ausgeschlossen) aufs mutti sein konzentrieren wollen das auch ohne die 150 € machen würden. bei uns ist das so und was sind schon 150€ ???

schade nur das es wohl wirklich so sein wird das bei besonders ich sage mal ..sozialen familien das geld kaum den kindern zu gute kommt!

oder wird das zu hartz4 gerechnet?
man müsste prüfen in wie weit die frauen vor der ss im berufsleben waren oder?

lg steffi

@taumariechen: Dass es sich bei 150€ nicht um ein Gehalt handeln kann, ist sicherlich klar.

Wenn man aber bedenkt, dass es bisher für eine Hausfrau 0,0 gab, ist das schon ein Fortschritt.

Das Geld richtet sich ja, wie oben schon gesagt, an Frauen, die mit ihrem Kleinen zu Hause bleiben wollen, so wie Putzi es gerade beschrieb.

Wer ein 2. Gehalt dazu verdienen muss, für den würden auch 400€ Beteuungsgeld oder so nicht reichen, aber so ist das ja auch nicht gedacht.

ja... ok.

dann ist zumindest die idee nicht schlecht.

aber so wie ich unsere politiker kenne, hapert es spätestens an der umsetzung.

"reichen" familien ist es wahrscheinlich ziemlich wurscht, ein nettes taschengeld.
der mittelstand freut sich, aber 150 euro bringt auch keine großen sprünge.
und bei harz 4 und armen familien, die das geld brauchen könnten, wird es bestimmt wieder irgendwo anders abgezogen...

und wenn die regierung pro frau 150/monat auftreibt, sparen sie bestimmt ganz schnell an anderer stelle, nämlich den krippen (weil die kinder sind ja jetzt betreut und das ja so viel billiger, als wenn man neue krippen schafft).

die idee ist nett, die umsetzung wird wieder niemanden glücklich machen...

Ich find's super, schließlich sollen Frauen nicht benachteiligt werden die sich lieber selbst um ihr Kind kümmern wollen als es von Klein auf in die Krippe zu geben.
Klar kann es sich nicht jeder leisten und klar wird es Leute geben die das ausnutzen, aber das muss dann wohl in Kauf genommen werden.

ich finde das thema ein heißes eisen.

ich finde auch, dass man dieses geld lieber in den ausbau von krippenplätzen stecken sollte und in die GANZTAGSbetreuung. daran fehlt es nämlich.

150 EUR fürs zu hause bleiben (ganz böse gesprochen!!)? nicht schlecht, noch mehr anreize, ohne sinn und verstand kinder zu bekommen!! *ironieoff* ich spreche damit natürlich nur einen kleinen anteil der mütter in dtl an.ich glaube, durch dieses betreuungsgeld ist kindern aus bestimmten familien oder gegenden nicht geholfen!

Ich find's dagegen bedenklich wenn immer mehr darein investiert werden soll dass Kinder so früh wie möglich und so lange wie möglich abgegeben werden.
Der Idealfall ist für mich immer, dass die Mutter die ersten Jahre bei den Kindern ist und das sollte auch entsprechend unterstützt werden.

klar ist es toll, wenn die mama (oder auch der papa) das kind 2-3 jahre lang zu hause betreuen kann. aber warum wird das als die idealsituation gesehen? warum wird man als frau schief angeschaut, wenn man sein kind, welches vllt. 2 jahre alt ist, zur tagesmutter bringt, damit man arbeiten kann? warum wird man als rabenmutter angesehen, wenn man nicht um 12 uhr mittags seine kinder aus der schule abholt?

das finde ich so schade. und das betreuungsgeld leistet, so finde ich, solcher "verteufelung" noch vorschub.

Hallöle!!

Sehe schon - es ist wirklich ein heißes Thema!

@Traumariechen: Genau darin sehe ich auch das Problem - dass die Regierung nämlich jetzt weniger Ganztagesplätze bezuschusst, da ihrer Meinung nach ja jetzt sicher mehr Frauen daheim bleiben.

Ich finde jede Frau/jeder Mann verdient meine Anerkennung, wenn sie/er zu Hause bleibt und sich um das Wohl der Kinder kümmert. Aber ich finde den eingeschlagenen Weg, dass man mehr Kita-Plätze schafft einfach super und sehe ihn dadurch eben leider gefährdet.

LG
kosimo

Theoretisch hätte ich nicht mal ein Problem damit Hausfrau zu sein. Es gibt wirklich genug zu tun, gerade mit Kind. Wobei ich in den drei Monaten Arbeitslosigkeit meinen Schatz mit neuen Kochkreationen schon zur Verzweiflung gebracht hab. Ihm wär oft ein Wurstbrot lieber gewesen *gg*

Das wär dann so die Hausfrau von damals

ABER es reicht heute einfach ein Gehalt nicht mehr aus, zumindest nicht in den meisten Fällen. Es müssen beide arbeiten und die Frau kann sich nicht mehr so von ihrem Mann abhängig machen und das ist man dann irgendwann. Wie denn wieder in den Beruf kommen? Ist nicht so leicht.

Von daher finde ich Krippenplätze eine super Sache und "in der heutigen Zeit" auch notwendig.

Finde es dennoch schade, dass arbeitende Mütter als Rabenmütter gesehen werden und Hausfrauen als faul. Wie man es macht ist es falsch. Daher kann man nur das machen, was man selbst für richtig findet und daher find ichs gut, wenn beides unterstützt wird - arbeitende und Hausfrauen.

Ich sehe es so wie Feli:

Mit welcher Begrüdung sollen denn NUR noch die Krippenplätze unterstützt und ausgebaut werden?? Und die Hausfrauen, die eine sehr umfangreiche Arbeit zu Hause haben) müssen zu Gunsten der Anderen leer ausgehen?
Das verstehe ich nicht.
Es ist ein wichtiger Schritt und in meinen Augen ein absolut positiver Kerngedanke, diese Frauen (und es sind ja zu 96% Frauen) für ihren wichtigen Job zumindestens ansatzweise anzuerkennen.
Man bedenke, dass die Hausfrau auf ein Taschengeld ihres Mannes angewiesen ist, sich selber altersversorgen muss etc. Da finde ich 150€ wenig, klar, aber bestimmt ist es ein wilkommenes Geld, sich auch mal selber was zu kaufen etc.

Meine Mutter ist damals mit uns auch komplett zu Hause geblieben, weil mein Vater nicht die Welt, aber genug verdient hat, und weil sie es richtig fand, so für uns da zu sein. Ich denke, sie hätte sich über etwas Geld dafür sehr gefreut.
Warum also soll nur das eine gemacht werden, das andere gar nicht?

Danke makai :)

Wobei die 150EUR ja kein Lohn für die Hausfrau sein soll, sondern es ist ja Geld, das in das Kind investiert werden soll.

Darum möchte die Regierung ja auch in gewissen Fällen (theoretisch, ich weiß nicht, wies umsetzbar sein soll) Bildungsgutscheine ausstellen. Die 150 EUR werden also nicht bar ausgezahlt, wenn ich das richtig verstanden hab. Sondern die werden dann als Gutschein zweckgebunden ausgestellt. Für Schulsachen, Klassenfahrten, Kleidung usw. Was halt gebraucht wird.

Hm, dazu finde ich jetzt in der Presse so explizit keine Hinweise.
Es steht halt z.B. in der Welt, dass das Geld an die Eltern ausgezahlt werden soll und u.U. als Gutscheine ausgegeben werden soll, die sich auf Bildungseinrichtungen etc. konzentrieren.
Da das Konzept für 2013 angedacht ist, bedarf es wahrscheinlich noch viel Konkretisierung.

Ja, so ist die Aussage. Das hab ich wie oben beschrieben interpretiert. Hab ich das falsch verstanden? Dann fasst du die Aussage ein wenig anders auf als ich. Ich dachte, es wäre wie das Kindergeld. Das wird ja auch den Eltern ausgezahlt - für die Kinder.

Wobei, dann hätten sie ja auch einfach das Kindergeld erhöhen können?! hm... Wie ist es denn nun? Ja, da müssen wohl noch einige Details ausgefeilt werden.