Babyforum

Hi Mädels!

Hab mal ne Frage an euch:

Wie ist das, wenn man einen Arbeitsplatz hat, bei dem man schwerere Arbeit leisten muss Ich z.B. muss öfters schwere Töpfe und Kisten heben, lange Stehen, es ist recht laut usw.

Gibt es da irgendwie Sonderregelungen mit Mutterschutz?

LG

Zuckerschneckchen

Huhu, habe ich da etwa was verpasst ?????

Schau mal, habe ich gefunden, mußt ein bissl runterscrollen
http://www.stmas.bayern.de/arbeitsschutz/sozial/mutterschutz.pdf

Also, VORSICHT!!!!!!

soweit ist mir das auch klar, dass man dann beim langen Stehen ne Sitzgelegenheit bekommen kann usw.

Das Problem bei mir würde sein, dass ich nicht alle 2 Min. jemanden nerven kann: Heb mal das auf, trag mal das dort hin usw. Und jemanden abstellen, der die ganze Zeit um mich rum schwiert kann ich 1. nicht brauchen und 2. sind wir zu wenig Leute dazu.


Aber grad mal an die Mädels in der Pflege z.B. Krankenschwestern die schon Kids haben... wie war das bei Euch???

LG

Zuckerschneckchen

Hallo,
also ich bin Kinderkrankenschwester und hab zur der Zeit als ich schwanger war auf der Kinder-und Jugendpsychiatrie gearbeitet als Stationsleitung. Da hatten wir ziemlich oft austickende Kids, mit Beisen und Time-out-Situationen (Time-Out-Raum). Mit 2 Pflegekräften morgens (ich und noch einer bzw. +Praktikantin) war dass nicht sehr lustig!!!! Nachmittags waren wir zu dritt, da konnte ich mich dann mehr im Stützpunkt aufhalten. Jedoch hat mir meine PDL damals gesagt, dass sie mir keine andere Arbeitsstelle anbieten könne (bzw. wolle )
Also hab ich dass halt so hingenommen.

Jedoch kannst du dichmitn deinem Gyn absprechen und der kann dich dann auch krankschreiben, falls das anders nicht geht!

Gruß wendtle

Hallo Zuckerschneckchen!

Bei bestimmten Anforderungen kannst du ein Berufsverbot vom FA bekommen. Ein komplettes oder teilweises. Googel einfach mal nach Berufsverbot. Lies dir zuerst einmal das Mutterschutzgesetz durch. Wenn dein Arbeitgeber nicht Dinge, wie z.B. nicht schwerer als 5 kg heben u.v.m. sicher stellt, macht er sich hochgradig strafbar, wenn du das dem Aufsichtsamt meldest und gerichtlich dagegen vorgehen würdest. Ich bin auch Krankenschwester und habe zur Zeit, als ich mit Tarja schwanger wurde auf Akutgeriatrie mit Stroke Unit und Zwischenintensiv gearbeitet. Da bin ich gemobbt worden, weil ich meine Rechte eingefordert habe. "Zum Glück" wurde ich ja dann wegen einer Gestose bis zur Geburt krank geschrieben. Aber mein Arzt hätte mir auch ein Berufsverbot erteilt, wenn es so weiter gegangen wäre. Als denen das egal war, was im Mutterschutzgesetz steht, hat er mir dann nochmal ein extra Attest ausgestellt, indem quasi das gleiche stand, was im Mutterschutzgesetz steht.

Ich mein, es geht schließlich um ungeborenes Leben und das sollte man schützen, wo es nur geht.

Alles Liebe,
Sandra

Also unser Arbeitgeber hat extra eine "Kurzfassung" des Mutterschutzgesetzes für Schwangere entworfen ... da steht u. a. drin, dass man dauerhaft keine schweren Arbeiten machen darf usw. Für mich wurde z. B. dann extra ein Ruhe- bzw. Stillraum erschaffen (als sei ich in unserer Behörde die erste Schwangere gewesen ... war alles sehr witzig. Naja, anderes Thema). Es gibt auf jeden Fall Broschüren zu all den Themen wie Mutterschutz, Elternzeit, Elterngeld etc. Ich habe das alles von unserer Personalabteilung bekommen ... hatte das Glück, dass mein Job nicht unbedingt mit ständigem Stehen, Sitzen oder schweren Arbeiten verbunden ist ...

also meine ärtzin hat mir beschäftigungsverbot erteilt.
d.h. ich werde bis zur entbindung nicht mehr arbeiten gehen - und bekomme aber trotzdem das komplette gehalt (werde ich am 15.1. zum ersten mal gegenprüfen)

denn auch ich finde es nichts wichtigeres als die gesusndheit vom kleinen schatz.

Ich betreue 15 Kindergärten.
Die Erzieherinnen müssen zwar in der Regel nichts schweres heben, aber sie können sich mit einem Haufen Kinderkrankheiten anstecken, die fürs Baby gefährlich sind.
Daher müssen wir immer einen Fragebogen ausfüllen zur "Beschäftigung werdender und stillender Mütter". Das ist zumindest in Baden-Württemberg generell vorgeschrieben. Egal wo man arbeitet. Wer das nicht tut, macht sich theoretisch strafbar.
Alle Schwangerschaften müssen auch ans -ich glaube Gewerbeaufsichtsamt- gemeldet werden - damit genau das mit den schweren Töpfen etc. nicht passiert.

Sollte es sich organisatorisch nicht machen lassen, dass eine Schwangere den GEfahren (in deinem Fall schwere Töpfe, in meinen Fällen Ringelröteln oder Masern) aus dem Weg gehen kann, muss der Frauenarzt ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Das kann einige Wochen bis zur ganzen Schwangerschaft andauern. Ihr kriegt weiter euer Gehalt und der Arbeitgeber bekommt die kompletten Personalkosten erstattet - dafür zahlen alle Arbeitgeber die sogenannte U2-Umlage.
Von dem Geld kann er ohne Schmerz eine Vertretung einstellen.

Wenn dein Arbeitgeber dich also nicht genug schützen kann, lass dir das Beschäftigungsverbot ausstellen.

Hast du diesen Fragebogen von dem ich oben gesprochen habe schonmal gesehen?
Sonst scanne ich ihn und maile ihn dir - sag einfach kurz Bescheid.

Liebe Grüße
Anna

@Anna: Aha? von so einem Fragebogen hab ich auch noch nie was gehört. Könntest du mir den vielleicht mal mailen?
Bei mir steht grad nämlich auch ein Beschäftigungsverbot im Raum wegen Zytomegalie und die Betriebsärztin ist sich nicht ganz sicher, ob das bei meinem Job überhaupt notwendig ist (ich arbeite in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Kindern zwischen 5 und 12)

Schick mir per PM deine private Mail-Addy, dann schicke ich dir am Montag den Fragebogen.

Nach dem Merkblatt vom Gesundheitsamt gibt es bei Zytomegalie nur ein Beschäftigungsverbot, wenn Kinder unter 3 betreut werden, weil die den Virus besonders doll ausscheiden.
Das gilt allerdings für "gesunde" Kindergartenkinder - ich weiß nicht, ob es in einem Krankenhaus noch strengere Anforderungen gibt.
Habt ihr nen Betriebsarzt? Wenn sich die Frauenärztin nicht sicher ist, ist der Betriebsarzt der richtige Ansprechpartner für die Gefährdungsbeurteilung.

Liebe Grüße
Anna

Ui, supi, das hilft mir doch schonmal weiter
Ich betreue keine kinder unter 3 und ich denke nicht, dass wir da ne andre Regelung haben weil die kiddies "nur" psychische Erkrankungen haben.
Meine Betriebsärztin kann ich eh vergessen, die hat wirklich von Tuten und Blasen keine Ahnung und muss selbst nochmal mit PDL und meiner FÄ Rücksprache halten.

hallo Zuckerschneckchen,

wenn du die Arbeit an deinem Platz so nicht mehr verrichten kannst, muss dir der AG einen anderen Platz zuweisen. Das Mutterschutzgesetz ist da schon sehr hart. Bei uns gibt es einen Fragebogen, der bei jeder Schwangeren bearbeitet werden muss, in ganz schweren Fällen wird bei uns sogar noch eine zusätzliche Kraft eingestellt, die dann die schweren Sachen übernimmt. Kann dir dein AG keinen anderen Platz zuweisen, bleibt nur ein Beschäftigungsverbot.

ja, dafür gibt es extra gesetzlich niedergelegte verordnungen. einfach mal ins ArbG reinsehen (Arbeitsgesetzbuch), da ist dann auch das MuschG (Mutterschutzgesetz) und alles über Elterngeld und Elternzeit drin. das bekommst du für 5-7€ vom beck-verlag in jeder buchhandlung.

oder einfach mal danach googlen (trotzdem ist es sehr empfehlenswert sowas daheim zu haben).