Babyforum

Hallo zusammen!

Wir sind nun ca. 2,5 Wochen zu Hause. Die erste Woche lief auch super. Aber dann ging es mir von Tag zu Tag schlechter. Ich hab irgendwie so ein bedrückendes Gefühl. Ich weiß nicht, ob ich mit Ihm alles Richtig mache und ihm gebe was er braucht. Fühle mich irgendwie als schlechte Mutter, da ich manchmal echt froh bin, wenn er wieder eingeschlafen ist. Auch die groß angekündigte Mutterliebe ist nicht so recht vorhanden. Klar gibt es Momente, in denen könnte ich ihn nur knutschen, aber zur Zeit gibt es mehr Momente, wo ich mit ihm und der Situation nicht so gut zurechtkomme und von Liebe ist da weit und breit nichts zu spüren. Hab dadurch auch ein total schlechtes Gewissen, wie man als Mutter nur so empfinden kann und dass macht mich nur noch trauriger und unsicherer. Mir tut der kleine Mann dann so unendlich leid, dass ich ihm momentan nicht die Liebe entgegenbringen kann, die er verdient hat! Mit meiner Hebamme hab ich schon gesprochen. Sie hat mir Küchenschelle-Kügelchen da gelassen, die ich bei Bedarf nehmen soll. Aber das ist meiner Ansicht nach ja auch keine Dauerlösung!

Wie erging es Euch die erste Zeit? Gibt sich dieses Gefühlschaos wieder? Bin manchmal echt verzweifelt und könnte nur heulen!

...

Mir ging es anfang manchmal ähnlich.

Ich habe erwartet, dass mich die Liebe überströmt in dem Moment wo ich ihn sehe, dass ich weine vor freude und in mir nur Glück ist.

Aber so war es nicht.
Als sie ihn um den Vorhang hielten, war ich froh, dass es vorbei war und ich habe mich sooooo müde gefühlt.
Im Kreißsaal später fand ich es schön, aber es war kein gefühl dass mich überwältigt hat.

Ich habe mich die ersten Wochen oft gefragt, ob es das jetzt war? Was mit mir nicht normal ist. Warum ich nicht fähig bin dieses Gefühl der alles überschäumenden Liebe zu empfinden.

Aber es kam. Mit jedem Tag, wo ich Jacob besser kennen gelernt habe, wurde die Liebe mehr.

Aber ich war auch oft überfordert, gerade damit, dass alle Welt von mir erwartet hat überglücklich zu sein. Und ich war einfach vor allem müde.

Wenn es bei dir nicht besser wird, wäre es aber gut wenn du noch deinen FA darauf ansprichst. Babyblues ist normal. Doch wenn es über Wochen geht, dann kann es auch eine richtige postpartale Depression sein, die unter Umständen sogar medikamentös behandelt werden muss.

Gib dir Zeit. Nimm den Druck raus!
Dein Kind ist ein kleiner eigenständiger Mensch. Deinen Mann hast du auch nicht auf den ersten Blick abgöttisch geliebt, sondern du hast ihn kennengelernt vorher. Ein bisschen so ist es mit seinem Kind auch manchmal. Ich musste mein Kind auch erst kennenlernen, bevor ich wirklich begriffen habe, was für ein großartiger Mensch es ist.

Ich drücke dich!

Hallo Stubsy,

erstmal freue ich mich, von Dir zu lesen
Ich kann Dich gut verstehen und möchte Dir als erstes sagen, dass Du ganz sicher keine schlechte Mama bist!

Das bedrückende Gefühl kenne ich auch. Es kommt bei mir meist gegen Abend, wenn die Kleine grad schreit und der Papa sie beschmust.
Da denke ich auch manchmal, was ich für eine Rabenmutti bin, weil ich die Maus am liebsten hab, wenn sie kuschelnd auf meinem Bauch einschläft.
Ich denke aber, dass das ganz normal ist.
Überleg mal, was wir für ein Hormonchaos durchleben!
Mal ganz abgesehen davon, wie sehr sich unser Leben schlagartig verändert hat!
Schwangersein ist das eine - aber die Geburt zu erleben und plötzlich sein Leben lang Verantwortung für so ein kleines Menschlein zu tragen... darauf kann einen niemand vorbereiten.

Es wird besser werden, ganz bestimmt
Du schaffst das ganz sicher!

Ich drück Dich

Die ersten 4 Wochen fand ich auch alles andere als angenehm. Im Nachhinein betrachtet war es eine echt anstrengde Zeit mit Schlafentzug, Unsicherheit, Zweifeln etc.

Der Mann geht irgendwann wieder arbeiten, der Besuch ebbt ab und man sitzt zu Hause auf dem Sofa mit einem kleinen Menschen, den man nicht richtig einschätzen kann, geplagt von Zweifeln, ob man denn auch alles richtig macht, dazu kommt die Hormonausschüttung...

Oft hat man, glaube ich, eine zu romantische Vorstellung von der Zeit mit einem ganz kleinen Baby und vergisst, dass es auch wahnsinnig anstrengend sein kann und man sein Baby einfach nicht versteht. Ich habe oft hier auf dem Sofa gesessen und geheult, wenn Marlene nicht trinken wollte oder gebrüllt hat.

Und die Mutterliebe stellt sich immer mehr ein, da bin ich ganz sicher. Sprich mit deinem Mann und vielleicht auch mit deinem Frauenarzt darüber und wenn es nicht besser wird, gibt es Möglichkeiten, den Babyblues zu behandeln.

Es tut unheimlich gut, mit den Gedanken nicht alleine zu sein! Klar, an dem Gefühlschaos ändert das momentan nichts, aber es macht Mut für die Zukunft. Hoffe jetzt mal ganz fest, dass es Tag für Tag besser wird!

Hey Stubsy!

Ich weiß zwar noch nicht, wie die ersten Wochen mit Baby sein werden, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es mir ähnlich geht. Ich hab das ja schon oft in der SS gedacht, dass ich eigentlich total glücklich und euphorisch sein müßte (so hab ich mir das immer vorgestellt und bisher lief ja auch alles super nach Plan) und trotzdem gibt es immer wieder Momente, wo ich einfach nur müde und kaputt bin und mich die Hormone überfluten und ich wegen jeder Kleinigkeit heulen könnte.

Daran mußte ich mich auch erstmal gewöhnen, wo doch jeder eine blühende, strahlende Schwangere erwartet. Klar gibt es auch ganz tolle Momente und die Freude ist auch die ganze Zeit da, aber es gibt auch traurige Momente oder Zeiten, wo einen die Zukunftsangst packt und drei Tage nicht mehr losläßt (und das wo ich genau weiß, irgendwie schafft man es immer).

Lass den Kopf nicht hängen! Das wird schon wieder besser!

LG, Ranunkelchen

Hallo Stubsy!

Ich denke, es geht wohl allen Müttern in der ersten Zeit so ähnlich wie dir. Mir auch.
An manchen Tagen sehe ich meine Tochter an und denke, mir zerspringt das Herz vor Liebe. Dann gibt es Tage wo ich sie ansehe und mich frage, ob ich nicht mehr empfinden müsste.
Und auch die Momente, wo ich mich frage ob wirklich alles richtig läuft kommen recht oft vor. Zum Beispiel gestern abend, wo sie an die Brust wollte, irgendwie aber auch nicht und fürchterlich geschrien hat. Sie hat sich erst beruhigt, als mein Mann sie zu sich genommen und ihren Bauch massiert hat (wogegen sie sich bei mir total gewehrt hatte). Da hätte ich am liebsten losgeheult.

Aber ich glaube fest daran, dass diese Momente weniger werden mit der Zeit. Schließlich müssen wir, wie Makai schon geschrieben hat, unsere Kinder erstmal richtig kennenlernen, genau wie sie uns. Keine Frau ist mit dem Moment der Geburt die perfekte Supermutti aus der Webung, die alles mit links macht, ihr Kind 24 Stunden an 7 Tagen die Woche 200%ig liebt und dabei auch noch ständig lächelt. Diese Frauen gibt es einfach nicht.

Wir sollten uns nicht unter Druck setzen lassen von unserem Umfeld, dass eine ständig strahlende, glückliche Mami erwartet. Das sind wir nunmal nicht, denn Babys sind - so niedlich wie sie sind und so sehr wir sie lieben - nunmal anstrengend und Mütter leiden unter chronischem Schlafmangel.
Und genau so begegne ich auch meinem Umfeld. Das habe ich schon während der Schwangerschaft getan, wo jeder auf die Frage nach meinem Befinden ein überglückliches "Super!!!" erwartet hat, mit dem ich so gut wie nie geantwortet habe. Auch jetzt sage ich ganz ehrlich "Ich bin müde, ich habe Rückenschmerzen, mein Bauch tut auch jetzt noch weh vom Kaiserschnitt." Wer das nicht hören will, soll mich nicht fragen. Ich würde nie sagen, dass es mir gut geht, wenn es nunmal nicht so ist, nur weil alle das hören wollen. Und ich glaube, damit nehme ich mir eine Menge Druck.

Hui, das ist jetzt lang geworden! Also, was ich sagen will ist: du bist nicht allein mit deinen Gedanken. Auch wenn es davon nicht besser wird, mich tröstet es ein wenig zu wissen, dass es anderen genauso geht.

LG
Jenn

Du hast ne PM

nach der ersten geburt habe ich mich total geschämt weil ich "gefühlte" 1000x gesagt habe, gott sei dank ist es vorbei.
überschäumende mutterliebe hatte ich nach der geburt meiner tochter. beim ersten mal war ich total überfordert und mußte mit allem erst mal klar kommen.
mach dir keinen stress.

Liebe Stubsy,

wie Du hier lesen kannst, sind Deine Empfindungen absolut nicht unnormal. Und ich kann Dir sagen: Mir ging es ganz genau so.

Erst als mein Schreibaby mit zwölf Wochen aufgehört hat zu schreien, sind meine Gefühle intensiver geworden. Und plötzlich war sie da: Die alles überströemnde Mutterliebe.

Meine hebamme war heute Mittag noch mal da und ist der Meinung, dass wir gegen das Stimmungstief etwas unternehmen sollten, bevor es noch schlimmer wird.
Hab jetzt am Donnerstag einen Termin beim Hausarzt, (da kommt die Hebamme auch mit um ihre Sicht darzustellen) und parallel werde ich mit einem Psychologen Kontakt aufnehmen. Hoffe nur, dass man da nicht ewig auf einen termin warten muß.

Bin irgendwie erleichtert, dass ich die Situation nun aktiv angehen kann und nicht nur auf bessere Zeiten warte. Hoffe, ich komme bald mit positiven Nachrichten zurück!

Dann wünsche ich dir auf jeden Fall einen guten Termin und eine gute Entwicklung für euch!!!

Hallo Stubsy

Ich finde es gut das du dagegen ankämpfst und das jetzt mit Unterstützung.
Das heißt aber bei weitem nicht das du eine schlecht Mutter bist. Mir erging es auch so, hatte öfters ein furchtbares Leeregefühl. Stand oft neben dem Bett von meinem Kleinen oder hatte ihn schlafend auf meinem Arm und dachte : Du müsstest doch jetzt vor Glück überschäumen!! Aber nix war. Ich fühlte nichts. Das machte mich echt fertig. Und ich hatte Angst das dieses Gefühl nie weg geht. Aber das tat es. Von Tag zu Tag. Und nach 2 Monaten war es deutlich besser. Nun ist nur noch Freude und Glück da.

Ich hoffe dein Termin verläuft gut. Drück dir die Daumen.
Und Kopf hoch bald wirst auch du so empfinden. Und das Tal der Tränen verschwinden.

Glg

Du machst genau das richtige!
Du wirst sehen, dann geht es Dir bald wieder gut und Du kannst die Zeit mit dem Baby wieder genießen...

Ich habe damals einen Termin beim Psychologen innerhalb von 2 Tagen bekommen. Mama mit Baby ist schon fast so was wie ein Notfall. Du wirst sicher auch nicht so lange warten müssen.
Und dann ist das ganze Tief auch schnell wieder vorbei...

Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du dich bald besser fühlst!

Hallo Stubsy,
es ist zwar schon lange her, aber ich war damals auch sehr fertig mit dem Jüngsten, er hat 3 Monate nur geschrien (3Monats Koliken) und es gab Tage, da kam ich bis abends nicht aus dem Nachthemd und ich war froh, als mein Mann abends nach hause kam und ich mal ne Stunde alles andere Erledigen konnte.. Es ist echt schwierig mit Baby die erste zeit zu Hause. Aber es hat sich immer weiter eingespielt..
Kopf hoch, halte durch.... Es kann nur besser werden.

Vielen lieben Dank für Euren Zuspruch! Es tut echt gut, zu wissen, man ist nicht allein.

Komme gerade von meinem Hausarzt und muß leider sagen, dass der Termin nicht so prall war. Es hat sie kaum interessiert wie es mir momentan geht und welche Ängste und Sorgen ich habe. Sie meinte nur "Ach ja, das sind die Hormone. Das geht in ein paar Wochen von alleine wieder vorbei!" Das hilft mir in der aktuellen Situation nur leider nicht weiter!
Hab sie dann auch mal auf einen Psychologen angesprochen, darauf sie "Was soll der denn da machen?" Hm, wozu soll ein Psychologe denn dann bitteschön da sein!? Ich dachte nur blöde Kuh!

Hab mich jetzt selbst auf die Suche nach einem Psychologen gemacht. Leider noch nicht sehr erfolgreich. Entweder sind sie zu weit weg oder haben keine Kapazitäten frei. Aber ich geb nicht auf!

Heute Nachmitteg kommt meine Mutter für ein paar Tage zu uns. Das hilft mir mental schon sehr! Hoffe mal, ich komme dann so langsam wieder auf die Beine!

Hallo Stubsy,
schön, dass Deine Mama Dir hilft... Vielleicht kannst Du Dich mal ausruhen...
Alles Liebe von mir....

Das ist ja echt bescheiden von deiner HÄ! Aber ist ja sehr lieb von deiner Mutter, dass sie dir hilft und vielleicht hast du mit deiner eigenen Suche nach Psychologen Erfolg? Kann dir vielleicht auch dein Frauenarzt weiterhelfen oder gibt es von der Klinik aus irgendjemand bzw. eine Stelle, wo sie psychologische Beratung haben?

Alles Liebe und Gute wünsch ich dir!

@esposita
Ja, die HÄ war wirklich der Hit. Zum Abschied meinte sie nur "Bevor sie dann aber aus dem Fenster springen, kommen sie noch mal vorbei." Sollte man nicht vielleicht danach schauen, dass es dazu gar nicht erst kommt!? Aber gut, am Besten unter erledigt abhacken!

Meinen FA hab ich schon angerufen und die Telefonnummern die er mir gab, sind entweder zu weit weg (1 Stunde Hinweg und das mit dem Kleinen ist mir viel) oder ausgebucht. Von einer Freundin hab ich jetzt auch noch eine Nummer, da hab ich aber leider noch keinen erreicht.

Stubsy wrote:@esposita
Ja, die HÄ war wirklich der Hit. Zum Abschied meinte sie nur "Bevor sie dann aber aus dem Fenster springen, kommen sie noch mal vorbei."

Oha! Also, entweder hatte sie einen echt schlechten Tag oder sie hat ein Einfühlvermögen wie ein Trampeltier und ist noch dazu unprofessionell. Gut, dass du das für dich abhakst und dich nicht von ihr abbringen lässt!

Also, die Hausärztin ist jawohl...da fehlen mir die Worte!
Geht ja mal gar nicht!!!

Ich hoffe du kommst bald weiter mit der Suche nach einem Psychologen. Da wird dein Problem sicher nicht so einfach abgetan, sondern als solches erkannt.

Fühl dich gedrückt.