08/07/2007 12:24:40
Meine Lieben,
es ist Sonntag, der 08.07. und ich bin seit gestern verheiratet. Und wie versprochen berichte ich exklusiv vom ersten Teil unseres "Hochzeitsmarathons". Reseokt an alle, die diesen gesamten Beitrag lesen, er ist seeeehr ausführlich geworden!
09:30 Uhr – Schon aufstehen?
Nachdem wir tatsächlich am Freitag abend noch mit einem Überraschungspolterabend versorgt wurden (von dem mein Schatz seit Mittwoch wusste, mir aber nichts gesagt hat, damt ich mir nicht unnötig Stress mache - hach, er kennt mich besser als ich mich selbst!), beschlossen wir, an unserem Hochzeitstag auszuschlafen. In der Praxis sah das so aus, dass ich um halb zehn hellwach war.
11:00 Uhr – Langeweile macht sich breit
Wir frühstückten gemütlich, duschten, ich machte mir die Haare und wir stellten fest: es ist ja erst elf! Die Trauung war um 14 Uhr, wir sollten um 13.40 Uhr vor dem Amt sein, was also tun bis dahin? Ihr werdet es nicht glauben, wie spannend Hausarbeit ist, wenn man Zeit überbrücken muss! Ich also Betten frisch bezogen, Wäsche abgehängt, und zwischendurch meine diversen Lagen Make-Up aufgelegt. Als wir dann mit dem "aufrüschen" fertig waren, geschminkt, frisiert, angezogen auf der Couch saßen, habe ich meinem Verlobten noch etwas aus einem Buch vorgelesen. Nervös? Nicht so sehr.
13:00 Uhr – Und Action!
Dann ging doch alles ganz schnell: mein Eltern kamen, tranken noch einen Espresso, während Flo zur Floristin sprang, um den Brautstrauß und seinen Anstecker zu holen. Er empfing uns unten im Treppenhaus und ich war zuerst mal sprachlos ob des wunderschönen kleinen Straußes. Dazu sei erwähnt, dass ich unsrer Floristin gänzlich freie Hand gelassen habe und sie mich nicht enttäuscht hat.
Flo meinte, sie sei ganz traurig gewesen, dass sie meine Reaktion gar nicht mitbekommen konnte, also habe ich den Strauß geschnappt, bin zum Blumenladen geschlappt (toll, im weißen Hosenanzug mit Brautstrauß, das macht Eindruck bei den Passanten) und bin unserer Floristin um den Hals gefallen. Sie war genauso happy und aufgedreht wie ich und freute sich so sehr, dass mir der Strauß gefiel!
Anschließend zurück zum Haus, wo meine Eltern und Flo schon warteten, ab ins Auto uns los zum Standesamt. Nervös? Geht so.
13:30 Uhr – Hier muss irgendwo ein Nest sein
Beim Haus Solms angekommen war ordentlich was los, wo kamen die ganzen Leute her?
Meine Trauzeugin und ihr Mann waren bereits da. Wir versüßten uns die Wartezeit, indem wir ein wenig über eine Braut, deren Kleid unter aller Kanone war, lästerten. Um 13.40 Uhr betraten wir das Gebäude und wurden in einem Vorraum empfangen, wo wir und unsere Trauzeugen ihre Ausweise vorlegten. Wir mussten in diesem Raum warten, bis man uns ins Trauzimmer bat. Nervös? Jaaaaaaa!
14:00 Uhr – The Point of no Return
Die Türen öffneten sich und es empfing uns eine junge Frau mit einem ungemein beruhigenden Lächeln. Sie stellte sich uns vor und bat uns, Platz zu nehmen. Kaum auf der Bank, grabschte ich mir gleich Flos Hand. Sie hielt eine sehr schöne Rede, nicht die Spur von Routine. Für das Ja-Wort standen wir auf. Zeitweise spürte ich einen kleinen Anflug von "Ich glaub, ich heul jetzt!", dachte dann aber schnell an irgendwas anderes und das Gefühl verflog. Als wir uns nach dem Ja-Wort und dem Ringetausch küssten, bat uns die Standesbeamtin, doch nochmal einen längeren Kuss für die Paparazzi (SchwiePa etc.) dranzuhängen, was wir dann auch taten.
Wieder erwarten funktionierte meine Unterschrift blendend, besser als die Alte! Als Flo, unsere Trauzeugen und ich unterschrieben haben, lockterte Flo die Stimmung auf, indem er sagte "Es wäre noch Platz auf dem Blatt, wer möchte noch unterschreiben?"
Nach der Standesbeamtin gratulierten auch unsere Familie und Gäste und wir traten aus dem Trauzimmer raus. Schon beim Verlassen des Gebäudes erspähte ich, was ich mir so sehr gewünscht hatte: meine halbe Kollegschaft war da! Mit flaschenweise Cremant Alsace ausgestattet jubelten sie uns zu, während wir vom Treppenvorsprung aus winkten! Ich habe sie natürlich alle doppelt geknuddelt für diese tolle Überraschung. Eine Kollegin überreichte mir eine Glückwunschkarte von – einem meiner Kunden! Drei Damen meines größten Kunden, die im Vorfeld über meine Hochzeit Bescheid wussten, haben mir eine wunderschöne Karte und persönliche Zeilen geschrieben
Nach einem kleinen Get-Together machten wir uns auf ins Resaturant, welches extra für uns kleine Runde früher geöffnet hat. Dort schlemmten wir zweieinhalb Stunden lang und hoben die Runde gegen 18 Uhr auf.
18:00 Uhr – Wieder zuhause: alles vorbei – fürs erste!
Meine Eltern fuhren uns nach Hause, wo ich mich natürlich über die Schwelle tragen ließ. Danach stellten wir ein Kamerastativ auf und fotografierten die Aktion noch zweimal mit dem Selbstauslöser :)
Wir schmissen uns auf die Couch und ließen den Tag nochmal an uns vorbeiziehen, nicht ohne eine Flasche Champagner aufzumachen.
Wir ließen den Abend ausklingen, indem wir uns (inkl. Schampus) in die Badewanne warfen und schwelgten.
Übrigens habe ich die Nacht vor der Hochzeit besser geschlafen als danach – mein Hirn versuchte die ganze Nacht, das Geschehene zu verarbeiten und ließ mich nicht zur Ruhe kommen
Puuuh, Respekt an alle, die bis hier gelesen haben, ich konnte mich einfach nicht kurz halten .Es war ein so schöner Tag und wisst ihr, was das Beste ist? Der kommende Samstag wird noch heftiger!!!! Und ich freu mich drauf!!!!
Bis zum nächsten Mal!
Eure Babs, jetzt Ehefrau!