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AUTOR BEITRAG
Bibs
Diamant-User



Beigetreten: 04/02/2003 10:57:30
Beiträge: 119
Standort: Krefeld
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Schlimme Situation...




14/07/2003 11:07:27

Hallo Ihr,

ich überlege schon seit Tagen, ob ich Euch erzählen soll, was neben den Hochzeitsvorbereitungen bei mir noch so los ist. Bisher dachte ich, dass ich vor den Unglücken, die hier so Mancher von uns noch vor der Hochzeit passiert sind, verschont bleibe.

Zum einen hat sich mein Schatz letzte Woche den Unterarm gebrochen… Ist nicht wirklich dramatisch, keine OP, nichts Kompliziertes und der Gips soll angeblich bis zur Hochzeit (3 ½ Wochen noch) weg sein. Nun ja, es ist der linke Arm, wir werden die Ringe rechts tragen. Also, selbst wenn er noch den Gips haben sollte… damit kann ich leben.

Allerdings gibt es da noch eine andere, viel traurigere Sache. Meine Tante liegt im Sterben. Sie ist 47 Jahre alt und hat seit Jahren eine schwere Lungenkrankheit. Dass ihre Lebenserwartung nicht so hoch ist wussten wir alle schon lange. Nun hat sich aber in den letzten Wochen ihr Zustand so sehr verschlechtert, dass wir täglich das Schlimmste befürchten. Ihr Arzt hat ihren Zustand als sehr kritisch bezeichnet und gesagt, dass es nun jeden Moment soweit sein kann.

Ich habe immer schon ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Tante, man hat sich zwar nicht regelmäßig gesehen, aber zumindest häufig miteinander telefoniert. In den letzten Wochen habe ich sie fast täglich besucht und auch sehr intensive Gespräche mit ihr geführt. Wir haben auch über die Hochzeit gesprochen. Das war immer ihr größter Wunsch, wenigstens meine Hochzeit noch zu erleben. Sie meinte immer, ich würde für ihre Töchter mit heiraten, da sie deren Hochzeit nicht mehr erleben wird. Sie hat auch gesagt, das egal wann es mit ihr zu ende geht, wir die hochzeit so wie geplant durchziehen sollen.

Nun sind es wie gesagt nur noch 3 ½ Wochen. Sie lebt und wir haben immer noch Hoffnung, dass es ihr vielleicht zur Hochzeit etwas besser gehen könnte. Dies ist aber in Wirklichkeit sehr unwahrscheinlich. Was sollen wir machen, wenn sie nicht jetzt in den nächsten Tagen, sondern vielleicht ein paar Tage vorher stirbt ?

Im Moment ist mir sowieso schon nach allem anderen als Hochzeit und Party zumute. Am Freitag steht mein Junggesellinnenabschied an. Wie ich bisher mitbekommen habe ist da die große Sause geplant. Meine Freundinnen wissen was bei mir los ist. Ich habe auch schon leichte Andeutungen gemacht, das mir im Moment nicht so nach Feiern zumute ist. Dann kamen teils Sachen wie das es doch mein Leben ist und Fragen ob wir dann auch die Hochzeit absagen werden. Die Leute stecken selber einfach nicht drin um zu wissen, wie es mir dabei geht.

Ich weiß echt nicht weiter.  :-[

Liebe Grüße
Andrea
xerxeline
Diamant-User



Beigetreten: 18/02/2003 11:55:16
Beiträge: 252
Standort: Frankfurt
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re: Schlimme Situation...




14/07/2003 11:57:38

Liebe Andrea,

zuerst einmal *ganzfestdrück*

zuerst einmal solltest Du Dir die Organisatorin Deines Jungesellinnenabschied nochmal zur Brust nehmen. Wenn Dir nicht nach Jungesellinnenabschiedssause ist, dann findet das auch nur in einem Dir genehmen Rahmen statt und BASTA. Es ist schließlich in erster Linie Dein Fest, wenn sie dafür kein Verständnis haben, dann würde ich an Deiner Stelle vielleicht den JA ganz absagen oder mit ein paar wenigen guten Freundinnen, die Verständnis für Deine Situation haben, nett Essen gehen.

Jetzt wird's schwierig auch wirklich die richtige Formulierung zu finden ...

In der Vergangenheit, habe ich bei meinen beiden Großmüttern, die beide nach langer Krankheit gestorben sind, folgendes miterlebt.
Beide hatten ein bestimmtes Datum, dass sie unbedingt erleben wollten. Bei der einen Oma war es der erste Geburtstag des jüngsten Urenkels, sie lang damals nach mehreren Schlaganfällen schon im Sterben und wir haben auch täglich mit ihrem Tod gerechnet. Den ersten Geburtstag der Kleinen hat sie aber noch erlebt. Zwei Tage später ist sie dann leider gestorben  :'( aber dass sie lange genug gelebt hat, war mit Sicherheit (auch nach Meinung der Ärzte) allein ihrer Willenskraft zuzuschreiben.
Ähnlich war es bei meiner anderen Oma, sie wollte unbedingt noch den 60. Geburtstag meines Vaters mitfeiern. Sie hatte schon seit zwei Jahren Krebs. Auf der Feier war sie noch dabei, hat es in vollen Zügen genossen, zwei Wochen später legte sie sich dann ins Krankenhaus und kam leider nicht mehr nach Hause.

Was ich Dir hiermit sagen will:

Wenn Deiner Tante Deine Hochzeit so wichtig ist, dann wird sie den Tag erleben, auch wenn sie nicht dabei sein kann. Aber da bin ich mir ganz sicher.

Ich weiß nicht wie weit das Krankenhaus weg ist ... aber vielleicht habt Ihr ja die Möglichkeit "im vollen Ornat" kurz bei ihr vorbeizuschauen?

Falls Deine Tante doch noch kurz vor der Hochzeit stirbt, denkst Du es wäre in ihrem Sinne, das Fest auf das sie sich so gefreut hat, abzusagen? Wenn ihr kirchlich heiratet, habt Ihr vielleicht eine Möglichkeit noch eine Gebet oder eine Gedenken an sie einzubauen oder bei der anschließenden Feier einen Gedenkmoment für sie zu machen. Die Feier könnt Ihr dann ja, wenn es Euch zu viel ist, etwas zurückschrauben: etwas ruhiger und besinnlicher ... vielleicht einfach ein bisschen mehr feierliches Essen als Party.

Ich wünsche Euch alles, alles Liebe

Sabine
Bibs
Diamant-User



Beigetreten: 04/02/2003 10:57:30
Beiträge: 119
Standort: Krefeld
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re: Schlimme Situation...




14/07/2003 12:10:44

Liebe Sabine,

vielen Dank für Deine lieben tröstenden Worte.

Ich hoffe, das Du recht behältst zum Thema Willenskraft. Das hoffen wir ja auch, das ihr Wille sie solange noch aufrecht erhält. In den letzten Tagen ist sie nur fast kaum noch wach gewesen oder wenn wach dann durch die Morphine so verwirrt.

Deswegen gab es in den letzten Tagen nicht mehr so viele Willens-Äußerungen zum Thema Hochzeit. Ich hoffe aber, das es tief in ihr noch immer drin steckt.

Zum Thema Junggesellinnenabschied habe ich meine beste Freundin und Haupt-Organisatorin schon kontaktiert. Sie hat so reagiert, wie ich das von ihr auch erwartet habe. Sie hat absolutes Verständnis und sagt, wenn mir nicht danach ist dann sagen wir den Abend halt ab. Das dürfte ich für mich dann entscheiden.

Nun, ich werde sehen, ob ich am Freitag den Kopf dazu habe oder nicht.

Liebe Grüße
Andrea
xerxeline
Diamant-User



Beigetreten: 18/02/2003 11:55:16
Beiträge: 252
Standort: Frankfurt
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re: Schlimme Situation...




14/07/2003 12:22:10

Liebe Andrea,

auch wenn Deine Tante sich nicht mehr äußern kann, sie bekommt sicher sehr viel mit von dem was um sie herum vorgeht.

Als ich meine Oma (die mit den Schlaganfällen) zwei Tage vor ihrem Tod das letzte mal gesehen habe (ich lebte 400 km entfernt und konnte leider nicht täglich hin), erzählte ich ihr, dass ich kurzlich meinen Mann für's Leben kennengelernt habe -  mein zukünftiger Ehemann. Ich wusste, dass sie sich sehr wünschte, dass ich irgendwann mal noch heiraten würde ... was mir nicht klar war, war dass sie wirklich jedes Wort verstanden hat. Als es Abends dann für mich Zeit war wieder nach Hause zu fahren, hat sie mich nochmal umarmt, und dass, obwohl sie sich ohne Hilfe eigentlich nicht mehr rühren konnte .... ich hatte mich zu ihr runtergebeugt um ihr einen Kuss zu geben und auf einmal nahm sie mich in den Arm. Du kannst Dir nicht vorstellen was das für eine schöne Erinnerung ist, mir kommen jetzt direkt wieder die Tränen.

Also, auch wenn es den Anschein hat, dass jemand der im Sterben liegt nichts mehr mitbekommt von seiner Umwelt ... oft dringt doch noch sehr viel zu ihnen durch.

Liebe Grüße
Sabine

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