Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Hallo zusammen.

Kaum 3 Tage verlobt, die ersten Schwebezustände senken sich, stehe ich schon vor den ersten Fragen. Ich habe schon sämtliche Eintrage hier und im Netz gelesen... aber ich glaub, ich muss mir das jetzt einfach von der Seele schreiben; ich weiß: Entscheiden muss ich es selbst. Aber vielleicht habt ihr ja doch ein paar gute Ratschläge und Argumente für mich.
Es geht um meine ehemals „beste Freundin“. Ich war und bin eigentlich nicht der Typ für beste Freundinnen, komme mit fast allen Menschen gut aus, habe einen kleinen, engen Freundeskreis und ein-zwei Mädels mit denen es einfach am besten harmoniert. Das war schon immer so. Die ein-zwei kenne ich auch schon ewig.

Während des Studiums in einer anderen Stadt, ca. 200 km entfernt, hat sich vor 12 Jahren eine enge Freundschaft zu einer Kommilitonin entwickelt. Wir gingen echt durch dick und dünn, Feste und Parties, Tee und Kaffee, lachen und weinen. Sie stand mir auch bei, als ich ein ziemlich übles Jahr hatte. Wir haben uns einfach gut verstanden und tickten gleich, hatten die gleichen Grundsätze, Erwartungen, dieselbe Lebenseinstellung. Nach dem Studium zog ich wieder zurück in die Heimat, der Kontakt beschränkte sich auf ein paar Telefonate und 2-3 Treffen pro Jahr. Das war für uns beide okay, und immer, wenn wir uns sahen, ein schöner Tag/Abend/Nacht. Mit der Zeit aber veränderte sie sich (aus meiner Sicht - ich bin wahrscheinlich auch nicht mehr die gleiche, aber so scheint es eben). Sie wurde mir zunehmend unsympathisch: herablassend, gehässig, an allem sind die anderen Schuld, verbittert. Ein bisschen schob ich es auf ihre unglückliche Beziehung und auf ihre befristeten Anstellungsverhältnisse. Beides hat sich aber nun schon länger eingerenkt, trotzdem ist sie mir einfach weiterhin unangenehm. Logischerweise reduzierten sich somit auch die ohnehin schon seltenen Treffen und Telefonate.

Anfang letzten Jahres hat sie dann geheiratet. Das Ganze kam recht plötzlich, so dass sich der Termin mit unserer (mehrmonatigen) Reise überschnitt. Ein bisschen war ich froh, einen Grund gehabt zu haben, nicht hingehen zu müssen. Beim Junggesellenabschied war ich dabei. Eine Einladung zur Hochzeit habe ich nicht bekommen. Jetzt frage ich mich warum. Denn eigentlich ticken wir gleich (bzw. tickten), und nach meiner Meinung gehören auch Leute eingeladen, selbst wenn man im Vorfeld weiß, dass sie absagen werden (sofern man sie eigentlich gern dabei gehabt hätte, versteht sich). Also wollte sie mich nicht dabei haben? Aber warum dann der Junggesellenabschied? Oder hat sie sich einfach die Karte und den Brief gespart? Wenn ich das nur wüsste, würde ich mir jetzt leichter tun. Ich habe von der Hochzeit dann auch nicht viel mitbekommen, ich gestehe, ich war ja selbst mit der Reise und deren Verlauf beschäftigt… ein paar Fotos in Whatsapp als ich ein paar Tage später gratuliert und nach Bildern gefragt habe. War sie nun sauer? War ich zu spät? Gut möglich. Aber – so böse das jetzt auch klingt – sie ist einfach nicht mehr der Mensch, für dessen Leben ich mich interessiere, bzw. an dessen Leben ich teilhaben möchte.
Im Sommer waren sie kurz bei uns zu Hause, da sie auf der Durchreise in den Urlaub waren. Das waren echt wieder ein-zwei Stunden, nach denen ich genau wusste, warum ich sie nicht mehr mag; so unangenehm! Mein Freund hat sie da zum ersten Mal kennengelernt. Ich muss sagen, es war mir fast peinlich, so jemanden zu meinen Freunden zu zählen.

Um ehrlich zu sein, ich möchte sie als Person eigentlich gar nicht beim Fest dabei haben; ja, ich befürchte, sie sorgt für Missstimmung. Aber kann ich das echt durchziehen?

Oh man, was soll ich machen?

LG,
das kleine ichbinich

Hallo und herzlichen Glückwunsch zur Verlobung!

Dass sie dir keine Karte geschickt hat, also, keine Einladung, kann tatsächlich mit dem Aufwand zu tun haben. Habe bei mir selber nicht auf die Zeit geachtet, aber ich habe pro Karte deutlich mehr als eine halbe Stunde investiert. Wenn ich im Vornherein wüsste, dass jemand eh nicht kommen kann, hätte ich mir die Mühe gespart.
(Gut, ich hätte demjenigen dann per WhatsApp geschrieben, dass ich mich gefreut hätte, wenn es geklappt hätte, ich aber weiss, dass er nicht kommen kann und ich daher keine Karte schicke).

Wenn du sie nicht mehr leiden kannst, dann lade sie nicht ein. Ja, das kannst du durchziehen, es ist deine, bzw eure Hochzeit und du darfst bestimmen wer dabei ist!
Vielleicht ist sie "froh", weil es ihr ähnlich geht wie dir und sie nur aus Höflichkeit gekommen wäre?

LG und alles Gute

Auch von mir Glückwunsch zur Verlobung :)

Oje du Arme, ein schwieriges Thema.
Ich bin kein großer Fan von so-wie-du-mir-so-ich dir... Ich glaube auch dass sie dir keine Einladung geschickt hat weil sie vorher schon wusste dass du nicht kommen kannst....Also keine böse Absichten von ihr nehme ich an.

Nun scheint aber eure Freundschaft nicht mehr das zu sein was sie mal war. Und evtl. siehst auch nur du das so und sie nicht? Habt ihr denn je darüber gesprochen, wenn dir eine Äußerung von ihr nicht gepasst hat? Könnte sie denn auch denken dass es bei euch nicht mehr so ist wie es war?

Ich rate dir, mal mit ihr zu sprechen, auch wenn das bestimmt nicht leicht ist. Das wäre aber vllt besser als sie einfach nicht einzuladen ohne Vorwarnung? So hat vllt eure Freundschaft noch eine Chance, sie eine Chance zu sehen dass sie sich ins negative verändert hat? wenn ihr eine glückliche Geschichte habt, könntest du noch einmal investieren und schauen ob es weiter gehen kann mit euch.

Ich glaub dass ist ganz schwer, vor allem wenn man sich jetzt unbedingt auf schöne Sachen konzentrieren möchte...

Fühl dich gedrückt!

Hallo ihr zwei und vielen lieben Dank für eure Antworten und die Glückwünsche :)

Ja,... ich denke auch eher, dass das mit der Einladung so war, weil sie wusste, dass wir nicht kommen können.
Über ihr verändertes Wesen (ich stelle das jetzt ganz bewusst so dar) haben wir nicht gesprochen. Ich denke auch, dass sie das nicht so sieht. War ich bei unseren vergangenen Treffen ja immer ein dankbarer Zuhörer für ihr Geschimpfe. Hin und wieder habe ich schon kontra gegeben, gesagt: "naja gut, so schlimm finde ich das jetzt nicht, wenn xy so etwas tut",... "ist doch kein Problem, wenn er vergessen hat, das einzukaufen, ich hab ja gesagt, dass ich etwas mitbringen kann"... "ärgere dich doch nicht so sehr über SO etwas", "sag ihm das morgen in Ruhe, wenn ich und die anderen Gäste weg sind" ... aber geholfen hat das nicht. Ehrlich gesagt, wollte ich mir einerseits auch nicht anmaßen ihr Verhalten in Frage zu stellen, bin ja weder ihre Mutter noch ihr Freund /Mann und als Freundin auch recht weit entfernt, dass ich ihre Beweggründe vielleicht doch nicht so ganz überblicke. Andererseits waren unsere Treffen in den letzten paar Jahren immer zu irgendwelchen Anlässen, so dass ich keinesfalls eine Diskussion anfangen würde.

Es jetzt anzusprechen ist wahrlich nicht sehr verlockend. Zu sagen: "Hey X., guck mal wir sind verlobt. Ich würde euch ja gerne zur Hochzeit einladen, aber nur, wenn du aufhörst schlechte Gedanken zu verbreiten."

Oh es ist so schwierig. Aber schon mal vielen Dank für diesen Input.

Ich mein, dass sich unsere Freundschaft verändert hat, dass wird ihr (hoffentlich) auch schon aufgefallen sein. Ich vermute aber, dass sie sich nicht wirklich wundert darüber und es gedanklich unter dem natürlichen Lauf der Dinge verbucht. Sie selbst meldet sich ja auch nicht wirklich oft bei mir (dennoch häufiger als ich, wenn ich gerade so die letzten Nachrichten anguck). *grübel*

Ich werde mal noch ein paar Nächte darüber schlafen ... ein frohes neues Jahr haben wir uns auch noch nicht gewünscht, wobei wir da beide nicht sehr hinterher sind, dem muss man also keine Bedeutung bemessen. Aber irgendwann kommt das. Und dann werde ich fast auch sagen müssen, dass ich heirate...

Wenn ich einfach wüsste, dass sie sich an diesem Tag einfach zurück nimmt mit den bissigen Bemerkung über ihre Ärgernisse, sich für uns freut und wegen mir auch heftig Party macht. Vielleicht kann ich das ja so noch irgendwie vermitteln. Die Einladung ist zwar dann noch immer wie eine Verpflichtung für mich, aber manchmal kommt man eben nicht drum herum.

Andererseits..und hier spricht der Geizkragen in mir... . die Freundschaft ist in Zukunft wahrscheinlich sowieso eher noch dünner... dafür dann noch zur Hochzeit einladen?
Wie gesagt... erst mal warten und Tee trinken.

Das habe ich auch schon als Entscheidungshilfe irgendwo gelesen: Wird die Beziehung nach der Hochzeit Bestand haben?
Jemand, der nur Interesse hat, weil er es auf eine Einladung angelegt hat, und sich weder davor noch danach (geschätzt) um einen kümmert, für einen interessiert, den will man doch nicht dabei haben und mitzahlen müssen, oder?

Ein Beispiel von meiner Seite:
Ich habe/hatte einen besten Freund seit ca 6 Jahren, der schon immer sehr auf der Egoschiene war, über all die Jahre hinweg. Es wurde aber immer schlimmer(!), wenn wir telefonierten, sprach er nur von sich und seinen Problemen. Selbst dann, als ich verlobt war (was ja die Neuigkeit des Jahrhunderts ist ) Wenn er in Beziehungen war, hörte man aber kaum was von ihm(da war der andere dann wichtiger als ich). Als dann mal was kam und ich scherzhaft "Oh, wie schön, dass du dich auch mal meldest" schrieb, gab es den Megazoff. Warum ich mich denn beschwere, ich solle mich doch freuen, wenn er sich meldet etc. Dabei war das ein Scherz von mir...(Kindergarten, ich weiß! )
Zu dem Zeitpunkt habe ich bereits zwei Jahre lang überlegt, ob mir diese Freundschaft noch was gibt.
Wenn man vor jedem (geplanten) Telefonat genervt ist, weil es mind zwei Stunden dauert, und man sich die ganzen ollen Kamellen wieder und wieder anhören muss, (wie schlecht es ihm geht etc) und es dabei höchstens zehn Minuten um mich geht... Immer diese Jammerei. Hatte das Gefühl, diese Freundschaft kostet mich nur noch Kraft.
Kurzum, nach dem o.g. Zoff habe ich einen Cut reingehauen, das war im September und ich bin wirklich glücklich damit. Seitdem kein Wort gehört oder gelesen.
Glücklich bin ich zum einen, dass ich mich getraut habe, eine Freundschaft zu beenden(das erfordert Mut, finde ich), zum anderen geht es mir wirklich besser damit (ich bin sehr mitfühlend und war nach so einem Telefonat selber immer recht angeschlagen).

Lange Rede, kurzer Sinn. Ja, es kostet sehr viel Überwindung, eine Freundschaft zu beenden. Und Mut. Man muss schon "die Eier in der Hose" haben und "seinen Mann stehen" ABER wenn man dieses andauernde Gefühl hat, dass die Freundschaft nicht das richtige für einen ist, dann hat das ja Gründe.

Ich wünsche dir viel Kraft, deine Entscheidung zu treffen.

Hallo liebe chiuc und danke nochmal für deine Antwort.
Deine Story klingt wirklich nervenaufreibend, bei so etwas bin ich auch ziemlich dünn besaitet und gehe einer Konfrontation insofern dem Weg, dass ich mich zurückziehe. Und wirklich, meine Freundin verhält sich hier ähnlich wie dein Freund, immer die alten Geschichten und immer wie schlecht es die Welt doch mit ihr meint. Mir scheint es, als hätte sie einfach kein Interesse mehr an ihren Mitmenschen. Meinem Freund hat sie z.B bei ihrem Besuch im Sommer keine einzige Frage gestellt, und seine Vergangenheit ist mit Abstand keine 08/15-Standard-Geschichte, das wusste sie bereits. Naja.
Mit meinem Verlobten hab ich das Thema heute Früh auch kurz besprochen. Er hat’s ganz pragmatisch auf den Punkt gebracht: „Lad sie ein, sprich sie darauf an, und wenn es ihr nicht passt, kannst du immer noch n Streit vom Zaun brechen und sie ausladen.“ Klingt krass, aber im Grunde stimmt’s. In meiner Vorstellung sieht es dann u.U. so aus: Ich lade sie ein, natürlich auch zum Junggesellenabschied, wenn sie da dann bereits so missgünstig ist, hab ich direkt n Grund es anzusprechen, ansonsten geht’s vielleicht auch mal so am Telefon, dass ich ein FREUNDLICHES Fest erwarte, und wenn sie dann wirklich völlig dumm tut, dann muss ich sie wieder ausladen. Das ist sicher auch nicht leicht, aber die ganze Sache VOR den Einladungen FÜR die Einladungen noch anzusprechen, finde ich ein bisschen wie auf-die-Probe-gestellt / an-Bedingungen-geknüpft. Klar, jemanden auszuladen ist sicher noch schwieriger als ihn gar nicht einzuladen; eine andere Freundin hat das neulich erst gemacht. Aber meist hat man da ja dann doch einen handfesten Grund.
Ich halte euch auf dem Laufenden und lieben Dank nochmal für euer Gedanken!

Hallo,

also ich würde da tatsächlich kurzen Prozess machen und sie erst gar nicht einladen. Es ist ein tag für euch zwei und warum solltest du dir da Gedanken um jemanden machen der dir im Vorfeld bereits unangenehm ist...

Bei uns ist es so, dass ich auch eine Freundin habe mit der ich schon seit Jahren mehr oder weniger nur sporadisch am Telefon Kontakt habe, die uns aber zu ihrer Hochzeit (Gartenparty) eingeladen hat. Sie meldet sich nur wenn Sie selber irgendwas neues zu erzählen hat... aber wenn wir es dann doch mal schaffen uns zu treffen dann ist es wie früher als wäre nichts gewesen...aber ihren Ehemann kennen wir nicht wirklich weil er sich auch nie um uns interessiert hat, wir waren stets die "Anhängsel" seiner Frau. Nichtsdestotrotz stellt sich uns nun die Frage ob wir die beiden einladen sollen oder doch eher nicht...

Hallo Ramo,
danke auch für deine Antwort. Na immerhin meldet sich deine Freundin, wenn sie was zu erzählen hat (und nicht nur, wenn sie was braucht, was ja auch oft in vielen "Freundschaften" der Fall ist). Bei mir ist es nun so: Die Save the date Nachrichten sind raus. Auch an sie. Ergo, sie wird eingeladen. Tja und als Antwort kam dann, dass sie schwanger ist. Damit brauche ich mir wohl keine Gedanken mehr machen, ob ihr die Freundschaft mehr bedeutet als mir. Immerhin sehen wir es hier dann ähnlich. Ob sie dann zum JGA kommen kann, steht natürlich in den Sternen. Zur Hochzeit haben sie es aber vor, auch wenn der Nachwuchs da gerade mal 4 Wochen alt ist. Naja, muss man abwarten. Vielleicht stimmen die Schwangerschaft und das anschließende Muttersein sie ja positiv.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
LG