Hochzeitsforum - Just Married

Hallo ihr Süßen,

nachdem wir heute schon eine Woche lang aus den Flitterwochen zurück sind, komme ich erst jetzt endlich dazu, euch ausführlich von unserer Hochzeit zu schreiben. Es war traumhaft, einfach nur traumhaft! Der ganze Tag hat meine Erwartungen in vollkommener Weise erreicht, sogar in immenser Stärke übertroffen. Ach, ich weiß gar nicht, wie ich das ausdrücken soll. Es war wirklich wie im Märchen, wie im Traum, einfach gigantisch schön und wunderbar! Man weiß ja gar nicht, was man erwartet, man stellt sich einfach vor bzw. man hofft einfach, dass es wunderschön wird. Und das war es, es war gigantisch, ich schwebe immer noch auf Wolken und Wattebäuschen und werde das wohl mein Leben lang, wenn wir nur an unseren Hochzeitstag denke.

Nachdem ich ja eine Woche vor dem 11. Juni das letzte Mal im Forum geschrieben habe, hatten wir noch einiges zu tun. Die Menükarten waren noch nicht erstellt, die Hochzeitskerze war noch nicht da, wir hatten noch keine Rede vorbereitet, wir wollten noch mal alle „Mitwirkenden“ anrufen um zu fragen, ob alles klar ist... tja, das läpperte sich alles so ein bisschen und weil Weddix ja süchtig macht, weil man ja nicht aufhören kann, wenn man sich mal eingeloggt hat, dachte ich, wenn ich jeden Tag bei Weddix bin, schaffen wir das alles nicht mehr rechtzeitig. Aber es hat alles perfekt geklappt, wir haben alles toll hinbekommen.

Am 10.6. kamen dann die Hotelgäste angereist, nämlich meine 3 Tanten und 2 Onkels samt meiner Kusine (14) aus Essen mit ihren Autos. Meine ältere Schwester, meinen Schwager, meinen Neffen (6) und meine Nichte (4) aus Stuttgart haben wir am Hauptbahnhof abgeholt. Meine jüngere Schwester samt Schwager in spe von Teneriffa kamen erst spätabends mit dem Flieger an und wurden netter Weise von meiner Mama abgeholt.

Jürgen und ich haben auch schon am 10.6. im Hotel eingecheckt. Wir haben uns das geleistet, weil wir das einfach schöner fanden, schon morgens am Hochzeitstag im Hotelbett aufzuwachen. Das ist ja ein sooooooooooo besonderer Tag, an diesem Tag wollten wir nicht zu Hause in unserem „alten“ Bett aufwachen. Und ich würde es auch wieder unbedingt so machen. Das war genau die richtige Entscheidung. Am 10. Juni sind wir mit unseren Essener Verwandten noch ein bisschen durch Hamburg marschiert, waren am Hafen und auf der Reeperbahn bei einem Bierchen und einem Stück Pizza. Wir sehen unsere Essener Verwandten nicht so oft, so dass das schon sehr sehr schön war. Später saßen wir dann noch alle ziemlich lange im Hotel bei einigen leckeren Getränken, da kam dann auch meine ältere Schwester noch dazu. Meine kleine Schwester hat bei meiner Mama geschlafen. Sie habe ich leider erst am Hochzeitsmorgen gesehen. Wir waren dann erst gegen halb 1 auf dem Zimmer, was ich dann am Hochzeitsmorgen auch sehr bereut hatte.

Mein Schatz weckte mich ganz lieb wie jeden Morgen und ich war einfach nur müde müde müde. Die ersten Minuten war ich so todmüde, das gab es gar nicht! Und das am Hochzeitsmorgen! Da muss man doch sofort hellwach und munter sein, oder? Dacht ich zumindest! War ich aber nicht! Ich muss auch zugeben, dass ich, nachdem wir auf dem Zimmer waren, noch ziemlich rumgepuzzelt habe, ich war so aufgeregt, weil ich ja wusste, dass am Hochzeitsmorgen nicht viel Zeit ist, da habe ich noch alles zurechtgelegt und so weiter und so fort. Ich bin dann aber doch recht schnell hellwach geworden und dann haben wir erstmal geduscht, Zähne geputzt... Mein Schatz musste dann ja gegen 10 vor 7 raus aus dem Zimmer, weil dann meine Friseurin und meine kleine Schwester kommen sollten, um mich gesellschaftsfähig zu machen.

Mein Schatzi hat sich also perfekt zurecht gemacht, mit meiner tatkräftigen Hilfe natürlich. Ach, er sah so perfekt aus, einfach gigantisch wie ein König sah er aus!

Hallo,

und weiter?  :oBin sooo neugierig. Haben beim Bräutetreffen neulich noch an dich und deine Gardinen gedacht  ;D

Und ich will wissen, wie das Essen war, und der Tanz, und die ganzen geplanten Lieder, und und und...

Warte sehnsüchtig auf Fortsetzung... :-*

Lieben Gruß,
Silke  ;D

Was mir gerade noch einfallen ist, nach dem Aufwachen habe ich meinen Schatz erst einmal beschenkt mit seinen Hochzeitsgeschenken. Das war ein unheimlich schöner, ruhiger Moment, wunderschön! Er hat von mir eine Armbanduhr von Skagen bekommen und ein Buch von Personal Novel mit ihm und mir als Hauptpersonen und eine Liebeskarte natürlich! Er hat sich wahnsinnig gefreut und war sehr begeistert, vor allem von der Uhr, denn er hat sich schon immer eine wertvollere Uhr gewünscht, die nicht so klobig am Arm ist und diese Uhr von Skagen ist extrem flach und extrem leicht... Aber wenn er erst das Buch lesen wird,... dann ist die Uhr bestimmt erst mal vergessen...

Mein Geschenk hatte ich ja schon einige Wochen vorher, völlig unromantisch, bekommen. Ich hatte es mir sogar selbst ausgesucht, nämlich eine goldene Kette mit Herzanhänger, die ich am Hochzeitstag tragen wollte. Die schönste Kette, die ich je hatte und je haben werde!

Also, nachdem mein Schatz geschniegelt und gestriegelt war, hat es auch pünktlich an der Tür geklopft und meine Friseurin war da. Großes Hallo und ein paar Minuten später ist Jürgen dann auch raus aus dem Zimmer. Ich war schon so aufgeregt, ich hatte so Angst, dass die Zeit nicht reicht. Dann ist meine Schwester auch angekommen, was mich doch sehr beruhigt hat. Jürgen hat mir dann noch einen Teller mit zwei Brötchenhälften raufgebracht, von denen ich nur eine gegessen hatte. Ich konnte gar nicht mehr essen, ging gar nicht.

Übrigens hat es die ganze Zeit geregnet, was mich schon sehr frustriert hat. Zum Glück hatte ich aber so viel zu tun und die Zeit lief ja die ganze Zeit, so dass ich da nicht großartig drauf achten konnte. Ich habe mir auch versucht einzureden, dass es ja total egal ist, ob es nun regnet, stürmt oder schneit oder ob die Sonne scheint, Hauptsache, ich heirate den Mann meines Lebens! Aber fies fand ich es schon...

Meine Friseurin hat mich dann geschminkt und mir die Haare gestylt, sehr natürlich, aber sehr schön. Dann kam der schönste Moment: das Kleid! Mit großer Hilfe meiner Schwester habe ich mich angezogen, Unterwäschen-Corsage, Strümpfe, blaues Strumpfband, Rock, Corsage, Schuhe. Das war schon sehr spannend und toll, obwohl ich ziemlich aufgeregt war, weil die Zeit lief. Dann kam noch der Schleier dran, ich weiß bis heute nicht, wie man einen Schleier derartig fest anstecken kann, zumal ich ja keine sonderlich langen Haare habe (die habe ich seit dem Heiratsantrag gezüchtet und bin so happy drüber, die werde ich nie wieder abschneiden). Der Schleier hat perfekt gehalten, bis ich ihn nachts abgenommen habe. Da habe ich sogar dran rütteln können, der saß bombenfest (obwohl der nur mit 4 Spangen befestigt war, wie ich später feststellen konnte). Das war nämlich eine Angst von mir, dass der Schleier nicht gescheit hält...

Grad war ich fertig, mit allem drum und dran, da wurde es auch schon höchste Zeit, um 8 Uhr wollten wir abfahren. Nur noch Schmuck angelegt (goldene Ohrringe, die mir meine Mama geliehen hat, goldene Halskette, die mir mein Schatz geschenkt hat, goldener Ring, den mir meine Mama geliehen hat und goldenes Armband, das ich mir selbst extra für die Hochzeit gekauft hatte, Brille auf (auch extra für die Hochzeit gekauft), Tasche geschnappt, bestückt mit altem Spitzentaschentuch, das mir meine Schwiema geliehen hat, Brillenputztuch, Lippenstift und Tempos und dann nur noch den Schal um die Schultern gelegt.

Dann sollte der große Moment kommen: Ich schritt die Treppe runter (das ist so toll, in so einem Dress schreitet man ja wirklich!) und sehe als erstes meinen Schatz, Jürgen, der vor der Treppe steht. Jürgen wusste gar nicht, wie ihm geschieht! Er hat geweint und gezittert wie Espenlaub, als ich auf ihn zuging! Er hat mir gesagt, dass ich so schön sei! Wir haben uns geküsst und uns an den Händen gefasst. Es war so traumhaft schön! Das ist natürlich der allergrößte heimliche Wunsch einer jeden Braut (wette ich zumindest), dass der Bräutigam vor Staunen und Bewunderung über das Aussehen weint...

Am Rathaus angekommen, stiegen wir aus dem Auto aus, das war ganz toll, lauter fremde Menschen schauen und freuen sich, winken und lachen und gratulieren dir.

Wie gesagt, am Rathaus waren dann zum Glück auch unsere Freunde aus Glückstadt und auch noch eine sehr sehr gute Freundin mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter, die auch direkt zum Rathaus gefahren sind. Wir sind dann auf das Rathaus zugegangen, direkt gerade zu auf den Haupteingang. Das war gigantisch, total genial! Wir lieben ja das Hamburger Rathaus so sehr, es ist wunderwunderschön! Dann haben wir uns alle in der Rathausdiele versammelt, wir sollten dort um 9 Uhr von einem Ratsdiener in Empfang genommen werden und der war auch schon da. Unsere Fotografin war auch schon da und zu Jürgens großer Freude war auch die Mutter von Rüdiger da, seinem Trauzeugen. Jürgen und sein bester Freund kennen sich schon seit der Schule und so lange kennt ihn natürlich auch Rüdigers Mutter.

Unsere Blumenkinder hatten vor dem Rathaus noch ihre Körbchen mit den Stoffrosenblättern bekommen. Jannick, mein Neffe (6), Paula, meine Nichte (4) und Svea (5), die Tochter von Rüdiger. Ach, die sahen alle drei so süß aus, niedlich! Total zum Klauen!

Der Ratsdiener hat uns dann einen Stock höher gebracht zum Phönixsaal, in dem die Trauung sein sollte. Oben vor dem Saal hat uns schon Annette, unsere Standesbeamtin, empfangen, die ja eine gute Freundin von uns ist. Meine Kusine, Indra (14) hatte die Ehre, den mit Batterien bestückten CD-Player zu tragen und auf den Knopf zu drücken. Jürgen hat extra eine CD gebrannt, auf der nur die beiden Lieder für das Rathaus sind. Indra hat es perfekt gemacht, als wir oben vor dem Saal angekommen waren, ertönte „Now and Forever“ von Richard Marx. Ein traumhafter Song! Gänsehaut live! Die ganze Zeit hatte ich mich im Griff und musste nicht weinen. Und als das wunderschöne Lied dann begann, schossen mir die Tränen in die Augen. Aber es war wunderschön!

Wir haben dann alle Platz genommen und Annette hat mit der Trauung begonnen. Es war wunderbar! Sie hat es so toll gemacht! So persönlich, so schön und so ergreifend! Zum Beispiel ist sie auch, so wie Jürgen und ich, ein riesiger Shania Twain - Fan. „From this moment“ von Shania sollte das Lied sein, das nach dem Ja-Wort erklingen sollte. Das wusste Annette auch und hat sehr zu unserer Freude das Lied übersetzt und den Text mit in die Trauung einfließen lassen. In deutscher und auch in englischer Sprache. Wunderschön! Sie hat es teilweise auch lustig gemacht, es war einfach perfekt.

Meine jüngere Schwester hat dann die Kerze entzündet und das Kerzengedicht von Tanja gelesen:

Eine Kerze, die ich heut für euch entzünde!
Ein Licht, das eure Seelen auf immer verbinde!

So zündet sie an, wenn in eurem Leben Sturm einbricht,
damit ihr euch erinnert, ihr seid euch wichtig!
Zündet sie an, wenn Neues in euer Leben tritt,
damit euch das Licht erleichtert den ersten Schritt!
Zündet sie an, wenn ihr traurig seid,
damit sie euch hilft über jenes Leid!
Und zündet sie an, wenn euch Glück erfüllt,
damit sie euch den strahlendsten Tag noch mehr erhellt!

Für eure Liebe leuchte dieses Licht,
auf dass sie für immer hält und niemals bricht!

(Tanja Seidler)

Ach, das war zum Weinen schön! An dieser Stelle noch einmal vielen vielen Dank an dich, Tanja, für dieses wunderschöne Gedicht!

Meine Schwester hat es so schön gemacht. Vorher hat sie noch gesagt, sie würde das aber nur ganz schnell runter lesen, anders könne sie das nicht. Aber das stimmte natürlich gar nicht. Sie hat es so toll gemacht. Richtig langsam, akzentuiert, an bestimmten Stellen hat sie uns sogar angeschaut. Ach, wenn ich das jetzt so schreibe, kommen mir schon wieder die Tränen.

Zwischendurch liefen mir während der Trauung auch so 4 bis 10 Tränen das Gesicht runter, nachdem mein Kinn eine endlos lange Zeit gezittert hat wie sonst nichts. Das ist bei mir immer so... Aber das war auch schön, ich wäre traurig gewesen, wenn ich überhaupt nicht geweint hätte.