Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Ich hatte in den letzten Tagen viel Freude mit meinem gecrashten Computer. Es ging nix mehr, also musste ich das Teil zur Datenrettung und Wiederherstellung in einem Computerladen zur Reparatur abgeben.

Es wurde auf der ganzen Linie Mist gebaut - Programme laufen nicht so, wie sie sollten, es ist doch viel verloren (wo andere Fachleute inzwischen gesagt haben, das kann man im Normalfall durchaus retten, z. B. Adressbücher im Thunderbird, alte Mails, Bookmarks in Firefox, gespeicherte Passwörter), und es hat auch alles viel zu lange gedauert.

Der Hammer aber ist dies: als ich die geretteten Daten durchgucke, entdecke ich einen Ordner mit unbekanntem Namen. Darin sind Dateien (u.a. Bilder, I-netverläufe und ein Lebenslauf!), die offenbar von einem anderen Kunden stammen. Den Lebenslauf habe ich geöffnet und geguckt, ob ich die Person kontakten kann. Es war eine Telefonnummer da, und der arme Mann wäre fast vom Stuhl gefallen, als er hörte, dass eine wildfremde Person lauter Dateien von ihm hat. Er hat in dem Laden auch noch einen Laptop zur Reparatur stehen...

Natürlich habe ich ihm zugesichert, dass ich seine Dateien lösche. Aber mein Problem ist ja klar: ich kann einfach nicht sicher sein, dass nicht vielleicht auch meine Dateien nach dem Zufallsprinzip auf die Festplatten anderer Leute kopiert wurden. Dabei ist auch völlig egal, ob es ein Brief an die Oma oder Steuerunterlagen oder Nacktfotos oder unveröffentlichte Artikel oder Einladungen zum Geburtstag sind. Ich kann doch wohl erwarten, dass mit meinen Dateien respektvoll und vertraulich umgegangen wird!

Dem Mann im Laden habe ich heute Morgen verbal den Kopf abgerissen. Ich bleibe lange ruhig und gelassen, und klar, jeder macht mal Fehler. Aber manche Fehler dürfen einfach nicht passieren und sind auch nicht mit "bin ganz allein und im Stress" zu entschuldigen.

Kennt sich eine von euch mit der rechtlichen Seite bei solchen Vorfällen aus? Für die sogenannte "Datenrettung" habe ich 50 Euro bezahlt, aber der Schaden ist ja nicht richtig greifbar. Der Kerl kann mir versichern, dass meine Daten nirgends hinkopiert wurden, wo sie nicht hingehören, aber glauben muss ich es ihm nicht. Es bleibt einfach ein ganz lausiges Gefühl... Was würdet ihr machen?

Hm, da würde ich in jedem Fall mal nen Anwalt kontaktieren, bist du Rechtschutzversichert? Das nenne ich mal ne krasse Story!

Naja, ich befürchte, dass du da nicht viel machen kannst, denn du kannst ja nicht beweisen, dass du zu Schaden gekommen bist.

Nee, eine Rechtschutzversicherung habe ich für sowas nicht. Anwalt würde also sofort kosten, und möglicherweise würde ich gutes Geld dem schlechten hinterher werfen... Also würde ich vielleicht 200,- (natürlich nach oben offen) ausgeben, um die 50,- vom Computerschrauber erstattet zu bekommen. Mein grummeliges Bauchgefühl und zerstörtes Vertrauen ist ja ein schlecht fassbarer (noch schlechter zu beziffern!) Tatbestand.

Gibt es Stellen, die sich für sowas interessieren? Gewerbeaufsicht, IHK, sowas in der Art? Ich habe von der Branche leider keine Ahnung...

Selbst wenn man so einen Fall melden kann, dann nur mit Beweisen und DU wurdest ja nicht bewiesen geschädigt oder? Der andere geschädigte Kunde könnte etwas unternehmen.

Da kannst du eigentlich nichts machen, ausser es meldet sich ein anderer Kunde bei dir der Daten von dir auf seinem Rechner hat. Und selbst dann ist die Frage ob sich der Aufwand ohne Rechtschutzversicherung lohnt. Ich persönlich denke eher nicht. An deiner Stelle wäre ich daher zum zweiten Mal in dem Laden gewesen: zum ersten und zum letzten Mal!!!