Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Hallo ihr Lieben,

mein Verlobter und ich wollen im August 2014 heiraten.
Wir sind Masterstudenten und machen im Sommer 2015 unseren Abschluss. Wir haben schon mehrere Praktika gemacht -weitere folgen.

Meine Eltern sind gegen die Hochzeit (aber sowas von!) und bringen lauter (fadenscheinige) Argumente, warum wir nicht dieses Jahr heiraten können. Die meisten (ich schätze mal es sind einfach nur Bedenken) konnte ich ihnen nehmen, aber wie es mit dem Berufseinstieg aussieht, wenn man schon verheiratet ist, weiß ich leider nicht. Meine Eltern meinen ich würde als junge (24) verheiratete Frau keinen Job bekommen, weil jeder Arbeitgeber da in kürzester Zeit ein Kind befürchten müsste. Ist das tatsächlich so? Hat man tatsächlich Probleme einen Job zu bekommen, wenn man als Student geheiratet hat und bereits verheiratet ist, wenn man in den Beruf einsteigt?

Danke schon mal für eure Antworten

PS: Ich studiere Kulturmanagement, werde mir also voraussichtlich einen Job im Kulturbereich (Theater, Museum, Kulturamt, Künstleragentur usw.) suchen. Die Berufschancen sind im Allgemeinen sehr gut, vor allem wenn man viele praktische Erfahrungen mitbringt

Ach ja, und wenn noch jemand Überzeugungstipps hat, freue ich mich da auch drüber

Hallo :)

eigentlich ist das egal. Ich hatte auch als unverheiratete 23 jährige Probleme und bei jedem Vorstellungsgespräch wurde dann gefragt, ob und wann an Familienplanung gedacht wird. Hab dann immer gelacht und gesagt, dass das noch Zeit hat. Trotzdem habe ich viele Absagen bekommen. Verheiratet oder nicht, als junge Frau in einem Alter wo viel an Kinder gedacht wird, hat mans schwierig, eine Stelle zu bekommen.

Hoffe das hilft dir ein bisschen weiter :)

Und überzeugen braucht ihr überhaupt niemanden. Wenn ihr heiraten wollt, und deine Eltern dagegen sind, dann haben die halt Pech gehabt!

Gruß muffin2102

Ich denke auch dass es nicht unbedingt viel damit zu tun hat ob du verheiratet bist oder nicht.
Allerdings möchte ich dir hier kurz mit auf den Weg geben, dass du Fragen zur Familienplanung bei einem Bewerbungsgespräch nicht beantworten musst.
Wenn der Chef dich fragt ob du Kinder haben möchtest oder etwas in die Richtung musst du ihm nicht wahrheitsgemäß antworten.
Das geht ihn nämlich gar nichts an und sollte auf keinen Fall eine Entscheidung für oder gegen dich sein.

Hi,
klar wollen die meisten Chefs am liebsten Frauen, die am Besten gar kein Privatleben haben, um sich ganz der Firma zu widmen.
Mein Chef hat zu mir und meinen gleichaltrigen Kollegen auch schon "zum Spaß" gesagt, wir haben nun ein Kinderkriegverbot, weil 2 Kollegen Nachwuchs bekommen haben.
Von sowas würde ich aber meine Heiratspläne nicht abhängig machen.
Meistens wechselt man ja öfter in Leben die Stelle und dann kannst du so gesehen nie heiraten (z.B. hast du eine befristete Stelle, dann könnten sie ja auch jederzeit den Vertrag auslaufen lassen, wenn die Hochzeitsglocken läuten), von daher würde ich es sogar als "günstiger" sehen, man ist früher verheiratet. Und darunter leidet ja nicht die Arbeitsleistungs und Kinder können immer kommen, egal ob verheiratet oder nicht.
Konkrete Angaben würde ich im Vorstellungsgesprächen zu privaten Wünschen auch nicht machen, musst du auch nicht.
Trotzdem finde ich es sehr schade, dass da deine Eltern so dagegen sind und es euch nicht zutrauen euren Weg zu machen.

Noch eine Sache zum Thema Fragen nach Kindern im Vorstellungsgespräch: wer das fragt, weiß ganz genau, dass die Frage verboten ist bzw. kein Anspruch auf wahrheitsgemäße Antworten besteht. Das wird also nicht gefragt, um eine Info über die private Familienplanung zu bekommen.

Es ist eine Stress-Test-Frage. Ziel und Zweck davon ist "nur", zu gucken, wie man reagiert, wenn man unter Druck gerät. Hast du dich im Vorfeld intensiv auf das Gespräch vorbereitet und eine souveräne Antwort parat? Sieht man dir die panische Suche nach einer Antwort jetzt an, wirst du unangemessen "witzig" oder gar schnippisch ("Geht Sie gar nichts an!!!"), kann man dich leicht aus der Ruhe bringen? Es kommt darauf an, WIE man antwortet, weniger auf das was (ok, wer erzählt, och ja, ein Baby im Laufe des nächsten Jahres wäre jetzt eigentlich super, hat selbst Schuld... ).

Natürlich wissen die meisten das aber die fragen halt trotzdem. Wer drauf antwortet, is selbst schuld

muffin2102 wrote:Wer drauf antwortet, is selbst schuld

Man antwortet immer. Man kann nicht nicht kommunizieren

Auch gar nichts sagen ist eine Antwort. Ob ich die Frage einfach überhöre und übergehe, mit einer ganz anderen Gegenfrage antworte ("was mich noch an der ausgeschriebenen Stelle interessiert ist die Budgetverantwortung..."), dem Frager ruhig lächelnd ins Gesicht gucke oder mein Ausdruck versteinert ist und ich einfach abwarte - alles ist irgendwie eine Antwort bzw. Reaktion. Und genau das wollen sie sehen - wie reagiere ich.

Du weißt wie ich das meine Man muss dem potentiellen Arbeitgeber nicht seine Lebensplanung erzählen und wann und wie viele Kinder man haben will etc.

Ich habe im Bekanntenkreis eher sogar gegenteiliges mit bekommen. Einige Arbeitgeber schrecken ab, wenn als Status "verheiratet" steht, aber andererseits: wenn jemand mit 28 heiratet, dann ist das Kind doch viel näher als mit 24

so kannst du dann zumindest sagen, dass eure Familie nicht geplant werden muss, sondern ihr schon eine seid

Ohhhh, danke ihr Lieben :) Das baut echt auf :)
Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass private Fragen nichts im Vorstellungsgespräch zu tun haben (obwohl Kinderfragen mittlerweile sogar im FSJ gestellt werden...). Außerdem glaube ich auch nicht, dass es irgendwelche Auswirkungen hat, ob man verheiratet ist oder nicht - wichtig ist doch, dass man für den Job motiviert ist und das Zeug dazu hat!

Danke auf jeden Fall für eure aufbauenden Worte

Was isn das für ein Argument Erschreckend.

Also bei mir im Job kam das eher gut an, dass ich verheiratet bin bzw. heiraten werde. Man zeigt dadurch, dass man gefestigt ist und mit seinem Privatleben im Einklang ist bzw. eben glücklich ist (auch Singles und nicht verheiratet können mit ihrem Privatleben im Einklang sein ich weiß)

Meinem Chef war eine private Balance sehr wichtig, weil man das mit ins Büro bringt

Hab auch schon gehört (und erfahren) das die "biologische Uhr" vom Arbeitgeber immer genau beobachtet wird. Kommt halt immer auf das Alter drauf an (mit 30 noch keine Kinder? Das bedeutet, sie wird bald welche bekommen = 2 Jahre Pause).

aber die biologische Uhr tickt ja nicht nur bei verheirateten Paaren...

Es ist aber immer noch das Bild in den Köpfen der Menschen, dass Frau kurz nach der Hochzeit schwanger wird.

Letztes Jahr kam beispielsweise ein Fall vors Arbeitsgericht, wo eine Frau ihrem Chef gesagt hat, dass sie heiraten wolle. Er hat ihr darauf gekündigt, mit der "Begründung", dass neue Erdenbürger ja schön seien, er aber das nicht in seinem Betrieb haben wolle.

Hallo, ich glaub hier kann ich ganz gut antworten.

Ich habe mit 19. geheiratet, und bin jetzt 23. Bisher gab es da überhaupt keine Probleme deswegen keinen Job zu bekommen. Ich wurde bis jetzt auch noch nie gefragt wie es mit meiner Familienplanung aussieht.
Ich würde auf eine solche Frage wahrscheinlich mit einer Gegenfrage antworten: Sie wissen dass Sie solche Fragen nicht stellen dürfen?

Bei meinem Mann kommt der Status "verheiratet" im Lebenslauf sogar vorteilhaft bei den Arbeitgebern an. Da scheinen die Arbeitgeber wohl eher froh zu sein nen jungen Mann vor sich zu haben, der sein Privatleben scheinbar in georneten Bahnen hat. Er macht gerade noch mal eine Ausbildung und war von 14. Bewerbern der Einzige der überhaupt nen vernünftigen Eindruck auf den Chef gemacht hat.

Ich hab bis jetzt eher die Erfahrung gemacht das gerade gleichaltrige Kollegen zickig werden wenn sie erfahren das man so jung verheiratet ist. Ich denke da spricht ganz viel Neid raus. Hat nunmal nicht jeder das Glück zu wissen mit wem man Alt werden will.

Unterschwellig spielt die Frage sicherlicher bei jeder Bewerbung einer Frau eine Rolle. Und das ist aus Sicht der AG aus durchaus zu verstehen. Aber ich glaube, dass es nur sehr wenige AGs gibt, die einen weniger qualifizierten Bewerber einer qualifizierte Bewerberin, die zu dem noch ins Team zu passen scheint , vorzieht.

Eine Möglichkeit wäre, den Status erst gar nicht anzugeben, also weder verheiratet noch ledig. Dann würde der potentielle AG das "erst" im Bewerbungsgespräch an dem möglicherweise existierenden Ring sehen.

Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht und sehr häufig aus den Nebensätzen heraus gehört, dass dahingehend Bedenken bestehen, so nach dem Motto "Sie als junge Frau ...". Mein jetztiger Arbeitgeber hat aber geradezu damit geworben, dass ich später einen Heimarbeitsplatz bekommen und wir familienkompatibel der Job ist. SO pauschal kann man das also mal wieder nicht sagen.

Ich hatte mit 19 (!!!) Vorstellungsgespräche, wo ich auch schon gefragt wurde, wie es denn mit der Kinderplanung aussieht. Klar, die Fragen dürfen nicht gestellt werden. Ich habe einfach nett gelächelt und ehrlich geantwortet, auch wenn ich es nicht muss.

Wie es jetzt mit 26 und verheiratet aussieht, kann ich nicht sagen, da ich einen festen Job habe und hoffentlich noch etwas behalten werde. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass das potentielle Arbeitgeber schon 'abschrecken' könnte. Auch wenn sie es nicht dürfen, aber ich denke, dass Männer, gerade im Vergleich zu Frauen im gebärfreudigen Alter, schon bevorzugt werden. Klar, es wird kein AG öffentlich sagen, aber ich denke schon, dass es so ist.
Ob das jetzt aber ausschließlich am Verheiratet sein liegt,... ich schätze, dass liegt eher am Alter.

Meine Freundin hat gerade erfolgreich den Steuerberater gemacht und demnach den Job gewechselt. Ihr wurde vom neuen Arbeitgeber ganz offen gesagt, dass sie den Job nicht bekommen hätte, wenn eine männliche Alternative da gewesen wäre. Sie hat vor zwei Jahren geheiratet, Haus gekauft, wird bald 30. Da kann der Ag sich den Rest schon denken Traurig aber wahr...

Aber irgendwie kann ich es ja auch verstehen. Dann stellt der Betrieb eine Dame ein, nach der sie evtl. lange gesucht haben und nach einem Jahr müssen sie evtl wieder von Vorne anfangen....

Ich denke es kommt auch darauf an, wo man arbeitet. In kleineren Betrieben, ist das Thema Kinder kriegen problematischer. In Größeren wird Familienfreundlichkeit schon größer geschrieben . Eigene Kindergärten, Homeoffice.... Die wissen und Frauen schon zu schätzen

Ich würde auch gerne meinen Job wechseln. Da ich aber nicht weiß, wann es bei uns mit Nachwuchs klappt , würde ich das dem neuen AG gegenüber einfach nicht fair finden.

Das ist eben auch so eine Sache: Da kommen junge Frauen ins Unternehmen, werden nach einem Jahr schwanger, haben 3 Jahre Elternzeit, währenddessen kommt das zweite,... das überlegt man sich von AG-Seite schon zweimal. Teilweise kann ich das schon nachvollziehen.

Und Nickelchen: Das finde ich wirklich sehr löblich von dir, dass du das so machst.

Danke , aber was bleibt mir auch Anderes übrig??

Wenn ich mich jetzt bewerben würde, würde ich (wenn es gut läuft) in zwei bis drei Monaten evtl. einen neuen Job haben. Dort hätte ich dann 1/2 Jahr Probezeit. Wie würde das denn ankommen, wenn ich noch innerhalb der Probezeit schwanger werden würde? Und jaaaa, ich weiß, es kann auch länger dauern bis es klappt, muss es aber nicht
Wie soll ich bei einem solchen Verhalten noch erwarten, dass der Arbeitgeber danach noch fair zu mir ist? Denn vorallem wenn Kinder da sind, ist es wichtig, dass man ein gutes Verhältnis zum AG hat. Was mache ich denn ansonsten, wenn der KIGA anruft, weil klein Nickelchen von Kind Bösewicht ne Kelle Sand ins und nun sofort zum Arzt muss, weil die Stirn blutet??! Geben und nehmen sag ich da nur. ..

Und ich würde nur allzugerne meinem gegebüber mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen oder ihr mal n Haufen in die Schublade setzen.
Also heißt es so lange noch Arschbacken zusammen kneifen und dann in der Elternzeit nach nem schönen neuen Job umschauen.

Nickelchen wrote:...
Und ich würde nur allzugerne meinem gegebüber mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen oder ihr mal n Haufen in die Schublade setzen.
Also heißt es so lange noch Arschbacken zusammen ....

...find ich in dem Zusammenhang sehr passend, dass du die Arschbacken zusammenkneifst

Gut, dass mein Schließmuskel noch recht gut funktioniert

Ich find´s eigentlich traurig das Frau heute eigentlich gar kein Kind mehr bekommen darf, ohne Jobmäßig gleich Angst zu haben dass man dann raus ist.

Okay für den AG ist es auch nicht toll wenn Mitarbeiter dann ausfallen (wieso eigentlich 3Jahre, man bekommt doch nur 1Jahr Elterngeld? Dafür müsste ja dann der Partner gut genug verdienen, dass Frau 3Jahre zuhause bleiben kann), aber ganz ehrlich? Muss das als Frau mein Problem sein, weil ich evtl. eine Familie gründen möchte?
Ich möchte bis 30. Mutter sein oder gar nicht. Aber ich hätte kein Interesse auf ein Kind zu verzichten, weil mein AG dann vielleicht Probleme bekommt.

In meinem Beruf ist übrigens auch nichts mit "von zuhause" arbeiten, es hat halt nicht jeder nen Bürojob. Ich dürfte sofort nicht mehr arbeiten gehen, wenn ich in meinem Beruf schwanger werden sollte.

Die Elternzeit kann gestreckt werden auf 3 Jahre.
Manchmal auch notwendig, wenn es beispielsweise keinen KiTa Platz gibt und die "richtigen" Kindergärten nur Kinder ab 3 und windelfrei nehmen.

Natürlich ist das traurig, aber dennoch Realität! Und toll eingeführte Neuerungen wie Frauenquoten bringen da auch nix... Aber gut, ich will hier keine politische Diskussion entfachen

Ich würde allgemein nicht behaupten, dass Frau dann raus ist, sowie sie ein Kind bekommt. Das kommt ganz auf den Beruf selbst und vorallem auf die Position im Beruf an. Ich in meinem Beruf könnte es mir überhauptnicht erlauben, 2 Jahre Zuhause zu bleiben, da sich in meinem Job (Steuern ) andauernd was ändert. Und bei Frauen in Führungspositionen sieht das Ganze nochmal anders aus!
Außerdem kommt Frau in der Regel dann nach der Elternzeit nicht als Vollzeitkraft wieder ins Unternehmen, sondern höchstwahrscheinlich nur 20 bis 30 Stunden. Demnach muss ja die Arbeit dann auch wieder aufgefangen werden.
Ich will die Arbeitgeber nicht verteidigen, sondern nur verdeutlich machen, dass es für die AG super aufwendig ist.

Korny wrote:

Ich möchte bis 30. Mutter sein oder gar nicht. Aber ich hätte kein Interesse auf ein Kind zu verzichten, weil mein AG dann vielleicht Probleme bekommt.

Ui ui ui, ist man ab 30 schon im Grab oder wie? Ich finde, das ist gerade ein gutes Alter. Man hat beruflich schon was erreicht (evtl ) , hat genug gefeiert und evtl. auch schon ein paar Groschen zusammen gespart. Aber auch hier, gehen die Meinungen ja bekanntlich mal wieder auseinander
Und auf ein Kind verzichten, nur weil es für den AG schwierig werden könnte, würde ich auch nie. Hat aber glaube ich keiner geschrieben, oder?