Off Topic im weddix Hochzeitsforum

Hallo "Mädls",

brauch mal Euren Rat:

Meiner Freundin ihr Papa ist im Oktober plötzlich verstorben. Er war zwar schon länger krank (erst Krebs -> besiegt, dann was mit den Nieren, war aber durch Dialyse auch im Griff), hatte aber plötzlich einen Herzinfarkt und ist gestorben...

Hat jemand irgendwelche Tipps was zur Trauerbewältigung helfen kann?

Da wir in der Arbeit z.Zt. viel Stress haben, hat sie gestern total geweint und gesagt, dass ihr das alle zuviel wird und sie ja immer alles falsch macht (-> stimmt gar nicht), weil sie sich gar nicht richtig konzentrieren kann, weil sie immer an ihren Papa denkt und abgelenkt ist.

Hör ihr schon immer zu...

Möcht ihr irgendwie mehr helfen... Weiß aber nicht wie...



Vielleicht wisst ihr ja was...

Vielen Dank schon mal!!!

biete ihr an mit ihr zu einem psychologen zu gehen. du wirst ihr da nicht viel helfen können, in solchen situationen sind spezialisten gefragt die sich auf dem gebiet auskennen.
alles liebe für deine freundin

Hm, mit dem Psychologen wäre ich erstmal vorsichtig, sowas kann auch ganz schnell im falschen Hals landen..

Ich kenne deine Freundin nun nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass in so einem Fall jeder gerne abgelenkt wird. Nimm dir einfach viel Zeit für sie, geht zusammen was essen oder ins Kino, trefft euch zum Spieleabend daheim oder macht einen Mädelsabend mit Singstar und viel Gekicher. Bring sie einfach auf andere Gedanken, aber vergiss nie, ihr zuzuhören, wenn sie reden will oder einfach nur mit ihr zu schweigen, wenn ihr grade mal nicht nach reden ist.

Hab sie gestern schon versucht zu beruhigen... Immerhin kann jedem Mal ein Fehler passieren und da zur Zeit soviel los ist, jedem...

Hab sie mal ganz fest gedrückt und auch so mit ihr geredet... denke, dass hat ihr für den Moment auf jedenfall geholfen.

Hab mit ihr dann spontan ausgemacht für heute abend essen zu gehen. Ihre Schwester kommt auch mit.

Es wird bestimmt lustig... Aber eben nur für den Moment...

Hab auch schon an nen Psychologen gedacht. Aber das würde sie bestimmt nicht machen.

Suche halt nach irgendwas anderem, was irgendwie hilft.

Z.B. so wie ein Fotoalbum anlegen mit Erinnerungen oder einen Brief an den Vater schreiben, was sie ihm noch sagen wollte.

(also war jetzt mal nur so "daher geschrieben", damit ihr wisst, welche Richtung ich meine...)

Googel doch mal in Eurer Stadt nach spezieller Trauerbewältigung, oder ruf mal beim Sozialpsychiatridschen Dienst an und frag, ob die vielleicht eine Kontaktadresse hätten. Die kommen auch nach Hause und helfen Dir, Krisensituationenn zu meistern:

http://www.nuernberg.de/schluessel/aemter_info/ref3/gh/sozialpsychiatrischer_dienst.html

Alles Gute!

Hallo liebe Hochzeitsfee!

Das ist ein schwieriges Thema und ich finde es toll das du dich so kümmern möchtest!
Ich spreche ja mit aus Erfahruhng was mir gut getan hat ,als ich meine Mama verloren habe! Das war vor 3,5 Jahren!
Also ich habe von meinem besten Freund eine Art Trauer Tagebuch bekommen,das heißt er hat ein Notizbuch ein bißchen von außen umgestaltet und da konnte ich all meine Trauer usw. reinschreiben und ich hatte eine Trauerbox gekriegt das heißt man schreibt seine Gefühle (also was man in dem Moment fühlt)auf einen Zettel und schmeißt ihn da rein und keiner bekommt was mit!Den als Trauernder kann man oft ungerecht und auch mal verletzend sein! Außerdem habe ich z.B. ganz am Anfang 2 Rituale gehabt!
Das erste war ich habe mich abends 5 min. vor ihr Bild gestellt und mit ihr in Gedanken den Tag besprochen,man muß dazu sagen als sie gestorben ist habe ich noch bei ihr gewohnt und wir hatten immer abends über allles gesprochen!Das zweite Ritual war,ich war einmal im Monat Kaffee trinken und hatte ihr Bild dabei. Hört sich banal an aber mir hat es geholfen! Was mir natürlich sehr geholfen hat war ,das Wissen das mein bester Freund immer da war und mir zu gehört hat! Dieses Wissen nicht alleine zu sein das hilft so sehr und es macht es ein wenig leichter!

Ich habe damals mit dem Tod von Mama ziemlich alles verloren und da war ich froh meinen Rettungsanker meinen besten Freund zu haben!Der einfach da war ohne zu bitten und zu betteln! Er hat mich umarmt wenn ich es brauchte und er hat mich auch in den Allerwertesten getreten wenn ich es brauchte!Ich war hin und her gerissen als ich meinen Mann vor 2 Jahren kennen gelernt hatte ,da hatte mein bester Freund mich auch mal in den Allerwertesten getreten und mich auf den Boden der Tatsachen geholt und das war gut so ,den ohne ihn wäre ich nicht glücklich verheiratet !

Tut mir leid ist ein bißchen lang geworden,aber ich hoffe es hilft dir ein wenig!

Deine Cassy

Liebe Cassy, das tut mir leid.

Du hast mir schon ziemlich weiter geholfen.
Dachte eben auch an irgendwas vielleicht, wo sie was schreiben kann.

Das mit der Box find ich ganz gut... Vielleicht auch eine Box, wo sie alles an ihren Papa schreiben kann und dann dort hinein werfen... oder eben doch ein Tagebuch. Da kann man dann alle schönen und auch traurigen Sachen rein schreiben... Hm...

nachdem mein papa im august gestorben ist, haben meine 2 besten freundinnen (noch aus der schule) sich jede woche für einen abend mit mir verabredet.
oft sind wir essen gegangen. manchmal haben wir aber auch einen lustigen spiele- oder auch nur quasselabend gemacht.
es tut unheimlich gut, sich alles von der seele reden zu können. ich habe denen auch bestimmt 10.000 mal erzählt, wie es war als mein papa gestorben ist. und sie haben mir alle 10.000 mal zugehört, mich in den arm genommen und sich die t-shirts vollheulen lassen.

ich bin sooooo froh, dass ich die beiden habe!