Babyforum

@Schokolive: Genau meine Meinung! Wollte sowas auch gestern schon schreiben, hatte aber nicht die Zeit und die Muße dazu.

@Rosa: Genau so, wie Schoko es geschrieben hat ist es. Ein Kind (vorallem in dem Alter) lernt in erster Linie über seine Sinne. Es muss die Welt im wahrsten Sinne des Wortes Be-Greifen um sie zu verstehen. Dazu gehört auch, Fehler zu machen oder sich auch mal weh zu tun (natürlich nicht arg und gefährliche Gegenstände gehören nicht in die Reichweite eines Kindes). Ich lasse Jasmin auch viel auf dem Boden herumrollen, gebe ihr alltägliche Dinge (Tupperschüsseln, Zeitungen, Plastik-Kochlöffel,...) um sie anzuschauen und damit zu hantieren (auch in den Mund stecken). Das Kommentieren der Handlungen ist auch wichtig, aber manchmal muss es auch schnell gehen und dann ist es auch nicht so tragisch wenn du es mal vergisst. Sie nimmt keinen Schaden dadurch. Aber grundsätzlich sollte man immer mit der nötigen Ruhe an die Sachen herangehen und Geduld haben. Ich mache inzwischen Verabredungen nicht mehr zu einer bestimmten Uhrzeit aus, sondern immer nur in Zeiträumen. Das nimmt sehr viel Druck heraus. Wenn ich einen Termin zu einem bestimmten Zeitpunkt habe (z.B. Arzttermine), dann beginne ich rechtzeitig, mich und Jasmin fertig zu machen um auch wirklich pünktlich fertig zu werden ohne Stress.

Ich muss sagen, ich bin nicht so begeistert von Fachliteratur, da mich die bloß verrückt macht. Babys funktionieren irgendwie nicht nach Anleitung, auch wenn ich das sehr begrüßen würde.

Ich beobachte mein Kind einfach nur möglichst genau und versuche dann seinen Interessen zu folgen. Es sind meist ganz simple Sachen, die ihn begeistern. Als er 8 Monate als war habe ich mit ihm Versteckspiele angefangen. Also ich bin um die Ecke (so das er es sieht) gegangen und habe gefragt, wo bin ich. Dann ist er mir hinterher gerobbt. Oder ich verstecke seinen Ball hinter meine Rücken und frage wo ist der Ball? Das macht ihm bis heute Riesenspaß. Mittlerweile unterscheidet er zwischen Ball, Teddy, Klötzchen... Am Anfang hat es vielleicht ein von zehn mal geklappt.

Probiere immer wieder neue Sachen aus. Manche Sachen interessieren garnicht (z.B. Bilderbuch), andere Sachen (verstecken, tanzen) findet er toll.

Oft sitzeich auch einfach nur auf dem Boden und er karbbelt er um mich herum und erkundet die Wohnung. Ich versuche einfach wirklich sein Interesse wach zu halten. Babys und Kinder sind von Natur aus Neugierig und wollen alles können, was Erwachsene können. Eine Freundin (Ergotherapeutin) hat mir gesagt, grundsätzlich soll man so wenig wie möglich in das Spiel von Kleinkindern eingreifen. Anreize schaffen reicht aus. Und wenn das Kind es wünscht kann man natürlich Hilfestellung leisten.

Diese Bücher sollen auch nur Ideen liefern, das soll nicht bedeuten, dass man den ganzen Tag nur solche Spielchen mit ihnen machen soll oder so. Als Ergotherapeutin bin auch ich eher Jemand, der einfach machen lässt und halt immer wieder neue Anregungen gibt.
Und genau weil Babys nicht nach Anleitung funktionieren ist das Buch Babyjahre so gut, weil es nicht danach geht, wann ein Baby was können MUSS, sondern eher Zeitfenster angibt.

Ich wollte Fachliteratur auch nicht grundsätzlich schlecht machen. Die haben sicher ihre Berechtigung und werden in der Regel ja auch von qualifizierten Leuten geschrieben.
Ich denke aber, man sollte selber nur gucken, was man für ein Mensch ist. Mich persönlich machen Fachbücher nur nervöser. Ich neige dazu zu denken, wenn ich Dinge nicht so mache, wie in den Büchern steht, dann mache ich etwas falsch. Nur ist es wahrscheinlich bei der Erziehung oft eher so, dass man es ANDERS und nicht falsch macht.

Wem Bücher helfen, wunderbar, aber man sollte halt darauf achten, dass sie einen nicht unter Druck setzen.