17/04/2010 10:39:26
Also, bei uns geht´s sehr gut.
Wir wohnen direkt nebeneinander, aber in völlig abgeschlossenen Wohnungen.
Wir haben dort zuerst gewohnt, dann gab es die Möglichkeit für die " Jungen " - und sie haben es sich vorher gut überlegt, ob sie das wirklich wollen. Und wir wurden auch gefragt, ob WIR das wollen.
Im Augenblick genießen wir es, es hat in erster Linie Vorteile.
Es gibt aber klare Regeln. Und man muss sich vorher klarmachen, was man voneinander " erwartet " , damit man nicht enttäuscht ist.
Unter der Woche bin ich berufstätig, mein Mann ist zwar Ruheständler, hat aber auch noch sehr viel zu tun.
Manchmal sehen wir uns auch nur kurz im Treppenhaus.
An Wochenenden lassen wir uns gegensieitg in Ruhe..es sei denn, wir wollen spontan was miteinander machen...
Dann wird gefragt, meistens per SMS oder Telefon - wir versuchen, nicht einfach " vor der Tür zu stehen ".
Ein " NEIN " wird immer akzeptiert - da ist keiner beleidigt.
Meine Tochter kennt meine freien Tage - und sie weiß, dass sie immer fragen kann, ob sie die Süßmaus bringen darf ( was mich in der Regel beglückt! ) ...
Wenn WIR Besuch haben heißt es nicht automatisch, dass erwartet wird, dass die " Nachbarn " auch anwesend zu sein haben. Und umgekehrt: Wenn drüben Besuch ist, geht dieser uns nicht zwangsläufig etwas an.
Ein wenig anders ist es, wenn Familienmitglieder sich ansagen. Dann klären wir das vorher, in welchem Umfang wir was zusammen machen wollen...
Klar, dass es auch schon mal zu Missverständnissen kommt - wir sind ja keine Perfektionisten.
Aber wirkliche Konflikte hat es noch nie gegeben.
Was sicherlich nicht einfach ist, ist das Gefühl unter Beobachtung zu sein. Nicht für uns, eher für die jüngeren Leute. Wir liegen prinzipiell nicht " auf der Lauer " , manchmal kriegen wir`s wirklich nicht mit, ob und wann sie da sind...das Haus ist toll isoliert, ein Glück! Aber oftmals schon... und da muss man als Eltern schon seinen Verstand walten lassen und sich sagen, dass einen das nix angeht. Würden sie in einer anderen Stadt wohnen, bekäme man vieles nicht mit ( was auch eine Eerleichterung sein kann!!! Für Eltern, die z.B. dazu neigen, sich ständig Sorgen zu machen).
Darin kann sehr viel Konfliktstoff liegen - und es hängt auch zu einem wesentlichen Teil davon ab, wie die erwachsenen Kinder damit umgehen, ob sie selbstbewusst genug sind und " abgenabelt " genug, dass sie sich nicht dauernd in Frage gestellt und kontrolliert fühlen müssen.
Ich geh mal davon aus, dass es unseren Nachbarn gut geht!