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loeffelbine
Silber-User



Beigetreten: 25/03/2008 11:38:37
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




31/03/2008 15:07:36

zweety wrote:
Ich kann es deshalb nicht ablehnen, weil sowohl (Person 1) als auch (Person 2) einfach jemand brauchen, ... so stehe ich ... eben praktisch UNEINGESCHRÄNKT zur Verfügung.

... jetzt, wo sie mich so braucht zu sagen, dass ... sie sich an jemand anderen wenden müssen, das schaffe ich nicht wirklich. Ich bin ... zu gutmütig, da schaffe ich es ... nicht "nein" zu sagen.


Ich finde, Du bist eine ganz außergewöhnlich brave Tochter! Wenn man Dich braucht, stehst du -wie du schreibst- praktisch "uneingeschränkt zu Verfügung", weil du es "nicht schaffst, nein zu sagen". Ansonsten wäre es, schreibst du, deine Schuld, dass sie sich an jemand anderen wenden müssten bzw. - so klingt es durch - unter ihrer Last zusammenbrechen würden! Tja, da sind sie glaube ich, die Schuldgefühle aus meiner ersten Mail.

Ich finde diese Situation ein ganzes Stück weit "verdreht". Hier ist nicht mehr die Großmutter für IHRE Tochter - und deine Mutter nicht mehr für ihre Tochter da - wie es eigentlich vorwiegend sein sollte. Stattdessen "bedienen" sich beide Frauen - wie du schreibst - praktisch uneingeschränkt an DIR!!!! Hier bist Du ja die Mama für beide!! Und offensichtlich fühlst du dich sogar noch schuldig, wenn du diese außergewöhnlich verantwortungsvolle Übermutter-Rolle ablehnen würdest und "nein" sagen würdest.

Glaubst Du wirklich, Du wirst hier noch als die gesehen, die du bist? Ich meine, es macht dich zwar vordergründig "wichtig", wenn du (scheinbar) so gebraucht wirst - aber ich kann in dem was du schreibst vorwiegend erkennen, dass man Dich ein Stück weit als eine Art kostenlosen und stets verfügbaren Seelsorger wahrnimmt! Aber Du bist ja gar kein SEELSORGER oder Therapeut. Du bist dei Tochter/Enkelin, die an ihrer Diplomarbeit schwitzt und demnächst heiraten will. Und wo bleibt die? Hätte die nicht auch mal verdient, jetzt im Mittelpunkt zu stehen? Macht dich das nicht mächtig sauer?

Viele ganz liebe Grüße

Diese Mitteilung wurde 13 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 02/04/2008 21:15:37 Uhr

zweety
Diamant-User



Beigetreten: 05/02/2008 08:15:50
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




01/04/2008 11:01:59

Klar habe ich hin und wieder das Gefühl, dass die Rollen vertauscht sind. Aber ich finde es ist irgendwie normal, dass ich meine Familie in so einem Moment nicht im Stich lassen kann. Ich hatte das einmal gemacht mit meiner Oma, indem ich ihr gesagt habe dass ich gerade keine Zeit habe mit ihr zu telefonieren und sie ist deswegen am Telefon fast in Tränen ausgebrochen. Da fühlt man sich nicht unbedingt gut dabei. Aber es ist momentan auch des öfteren so, dass ich sie auf den Anrufbeantworter sprechen lasse und dann zurückrufe, wenn es mir besser passt.
Natürlich ist es in gewisser Weise auch ein schönes Gefühl so gebraucht zu werden, weil man irgendwie das Gefühl hat etwas ausrichten zu können und nicht völlig hilflos zuschauen zu müssen.

Meine (nicht unbedingt sehr von mir gemochte) Tante meinte übrigens bei meinen Großeltern sowas wie, wie könnte ich denn heiraten und im Luxus schwimmen, wenn es meinem Bruder und Vater so schlecht geht. In dieser Familie wird jetzt davon ausgegangen, dass die Probleme in meiner Familie Auswirkungen auf meine Partnerschaft haben und die Hochzeit abgesagt werden sollte. Hallo??
loeffelbine
Silber-User



Beigetreten: 25/03/2008 11:38:37
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




01/04/2008 14:45:27

Ich kann gut nachempfinden, wie es dir in dieser Situation gehen muss. Ich meine, wir Kinder lieben nun mal unsere Eltern, und da möchte man, dass es den Eltern gut geht und möchte keinesfalls das Gefühl haben, sie im Stich zu lassen.

Aber zwischen "im Stich lassen" und "die Rollen vertauschen" liegen m.E. Welten!!! Durch Rollentausch wird, finde ich, letztlich immer etwas "verdreht", anstatt wirklich geholfen!

Zum Beispiel deine Oma: Du schreibst, sie ist Witwe, sie lebt allein. Der Verlust ihres Mannes war sicherlich sehr schmerzhaft und traurig. Keine Frage! Aber das bleibt doch stets der Schmerz und die Trauer deiner Oma. Kein Mensch dieser Welt könnte ihr je diese Gefühle abnehmen. Sie muss sie zulassen, genauso wie "ihre" Gefühle Freude, Lachen, Glück. Die Bedürfnisse nach partnerschaftlicher Nähe, spontane partnerschaftliche Gespräche, etc. bleiben plötzlich unbeantwortet und unerfüllt. Da suchen wir Menschen uns in unserer Not doch verständlicherweise Ersatz, wir "brauchen" jetzt jemanden, z.B. eine willige Enkelin, die ständig ein offenes, (scheinbar partnerschaftliches) Ohr hat und die einem zuhört wie einst der Partner! Das ist für eine gewisse Zeit völlig in Ordnung, weil es einfach gut tut und hilft. Auf Dauer gibt dieser Rollentausch massive Probleme. Die "Ersatz-Partner" spielen diese Rolle bereits nach kurzer Zeit nicht mehr mit und reagieren genervt, distanzieren sich instinktiv (schalten den AB ein), weil sie sich nicht länger benutzen lassen wollen. Auf der anderen Seite wird nun gezerrt, manipuliert und "gelitten". Ist das wirklich ein "im Stich lassen"??

Wäre es für deine Oma nicht eine bessere Hilfe, sich mit lebenserfahrenen Menschen auszutauschen, die bereits einen solchen Verlust verarbeiten konnten, statt mit einer Enkelin, die das Leben noch vor sich hat. So dass sie von den "Profis" lernen kann, damit umzugehen? (In vielen Fällen wirkt übrigens ein Hund als Partnerersatz unglaubliche Wunder, berichten solche Witwer und Witwen!)

Zu deiner Tante: Das ist echt das Letzte! Soll jetzt die ganze Welt mitleiden und auf persönliches Glück verzichten, wenn es einem anderen temporär nicht so gut geht? Von Mitleid wurde noch niemand gesund, nur von Mitgefühl! Und wirklich Mitfühlen kann ich auch nur dann, wenn es MIR gut geht! Und dafür muss ich erstmal sorgen.

Ganz viele liebe Grüße




zweety
Diamant-User



Beigetreten: 05/02/2008 08:15:50
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




01/04/2008 22:40:25

Ich glaube meine Oma möchte momentan mit niemand außenstehendem darüber reden, weil ihr die Sache irgendwie peinlich ist. Sie ruft auch meine Mutter an, aber die mag sie nicht so sehr. Früher war sie manchmal sehr gemein und sagte zu seiner Mutter Dinge wie "da kann er ja nur depressiv werden, so schlecht wie du dich um ihn kümmerst". Das war dann bezogen auf Sachen wie "es stehen keine frischen Blumen auf dem Tisch" usw. Ich gehe also davon aus, dass ich momentan als Lieblingsenkelin einen sehr beliebten Gesprächspartner abgebe.
Meine andere Oma meldet sich überhaupt nicht bei mir. Sie versucht mich nicht zu belasten, weil sie nicht möchte dass meine Diplomarbeit oder mein Privatleben darunter leidet.
Und für meine Mutter bin ich momentan vieles: Freundin, Seelsorger, Berater,... Aber ich denke sie würde sich da auch mehr zurückhalten, wenn sie wüsste dass ich es nicht verkrafte. Von daher bin ich auch nicht sauer wenn ich häufig mit ihr telefoniere.
Zu meiner Tante, die hat schon einige Dinge in der Richtung gebracht. So hat sie meiner Oma auch schon mal eingeredet dass ich die ganze Familie blamieren würde, wenn ich mein Studium nicht schaffen würde (der Spruch kam ganz am Anfang, in meinem 1.Semester) und dass ich ja gar nicht das Recht hätte zu studieren (ihre Kinder dürfen nicht mal Abi machen). Im Grunde ist sie eifersüchtig auf alles Positive, das mir geschieht. Vermutlich kommt sie zur Hochzeit mit einem Notizblock und schreibt Stichpunkte à là "Stoffservietten - wie dekadent" auf.
loeffelbine
Silber-User



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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




02/04/2008 10:02:49

Ich habe das Gefühl, dass es dir zunehmend gelingt, dich gegenüber deiner Oma hinreichend abzugrenzen. So eine Abgrenzung zum eigenen Leben - finde ich - ist für alle Beteiligten gut und wichtig.

Bei deiner Mutter ist mir nicht so klar, ob das, was du für sie bist - Freundin, Seelsorger, Berater - nicht in professionellere Hände gehört.

Ich meine, deine Mutter (und nicht nur die!) hat heftigste Erlebnisse zu verarbeiten: den schockierenden, selbstaggressiven "Hilfeschrei" ihres Sohnes, dessen wütende Aggression auf seine Eltern, die zu seiner Zwangseinweisung führte, die darauf folgende Depression ihres Mannes, dessen ohnmächtige Wut, Aggression und Eifersucht auf den gemeinsamen Sohn, und nun die Selbsteinweisung ihres Mannes in eine Klinik! Gleichzeitig lebt sie nun mit ihrem Sohn -und offensichtlich vielen unbearbeiteten Problem - wieder unter einem Dach.

Um deine Mutter hier WIRKLICH (!) zu unterstützen, benötigt sie -und da bin ich mir sehr sicher - Menschen, die Erfahrung, Kompetenz und Erfolge (!) in der nachhaltigen und zügigen Befriedung solcher Familienthematiken vorweisen können, so dass sie nicht eskalieren.

Und solche Leute gibt es natürlich!! Derartige Thematiken gibt es ja wirklich häufig genug, ihr steht da ja nicht alleine da - die haben jede Menge Übung und wissen, was wirklich hilft. Ich würde mir einen Beratungstermin z.B. bei Pro-Familia (www.profamilia.de) oder einem Familientherapeuten deiner Wahl in der örtlichen Nähe deiner Mutter holen und meine Mutter "mitnehmen", dort die Sachlage schildern. Alles weitere ergibt sich dann eh. Und gut is.

Ich hätte größte Bedenken, meine Mutter hier selbst zu beraten - ich würde mich zwar total geehrt und wichtig fühlen, wenn sie oft und vertrauensvoll damit zu MIR (!) käme. Wow!! Das Vertrauen täte mir total gut! Aber irgendwo hätte ich ein komisches Gefühl dabei - irgendwie beispielsweise so, als wollte sie, dass ich mit ihr zusammen besprechen solle, wie man bei Ihrem Auto die defekten Bremsen repariert, weil die doch jetzt schon zweimal fast versagt haben!

Würdest Du wirklich mitmachen, mit ihr zusammen die Bremsen zu reparieren?? Auch wenn du so was noch nie erfolgreich gemacht hättest und kein Automechaniker-Meister wärest, der das 8x täglich macht?

ganz viele liebe Grüße

Diese Mitteilung wurde 6 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 03/04/2008 15:34:11 Uhr

zweety
Diamant-User



Beigetreten: 05/02/2008 08:15:50
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




04/04/2008 13:56:38

Ich weiß nicht ob ich sagen würde, dass ich es schaffe mich gegenüber meiner Oma hinreichend abzugrenzen. Generell würde ich nämlich behaupten, dass ich die Problematik in der Familie recht gut von meinem eigenen Leben abgrenzen kann. So war das eigentlich von Anfang an. Natürlich mache ich mir in Extremsituationen mehr Gedanken als sonst. Aber allgemein kann ich, wenn es mir zuviel wird, recht gut abschalten und vergesse dabei nicht mich auch auf mein eigenes Leben zu konzentrieren.
Ich denke meine Mutter braucht momentan einfach jemand zum reden und der für sie da ist. Ich stehe ihr da zur Zeit am nächsten. Natürlich möchte ich meine eigene Meinung und Beratung nicht überbewerten. Aber ich denke ich kenne die Familiensituation viel besser als jeder Außenstehende. Würde meine Mutter jetzt bei jemand anderem Rat suchen, so kennt dieser ja auch nur die Version meiner Mutter und hat dann ein einseitiges Bild von der Situation. Sie spricht auch mit befreundeten Ärzten und holt sich von denen Rat. Aber zum Teil sind deren Einschätzungen einfach falsch, weil sie nicht alle Betroffenen kennen. Das ist natürlich nicht immer so, aber im Zweifelsfall vertraut meine Mutter meiner Meinung mehr als der Meinung der Ärzte. Und bisher haben diese im Nachhinein auch immer meine Einschätzung bestätigt.
loeffelbine
Silber-User



Beigetreten: 25/03/2008 11:38:37
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Standort: Köln - München - Salzburg
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Aw:ernsthafte (!) Sorgen um den Bruder




04/04/2008 17:12:50

zweety wrote: Generell würde ich nämlich behaupten, dass ich die Problematik in der Familie recht gut von meinem eigenen Leben abgrenzen kann. ...
(Meine Mutter) spricht auch mit befreundeten Ärzten und holt sich von denen Rat. Aber zum Teil sind deren Einschätzungen einfach falsch, weil sie nicht alle Betroffenen kennen. Das ist natürlich nicht immer so, aber im Zweifelsfall vertraut meine Mutter meiner Meinung mehr als der Meinung der Ärzte. Und bisher haben diese im Nachhinein auch immer meine Einschätzung bestätigt.

Liebe zweety,

es macht mich wirklich bestürzt, zu lesen, dass du einerseits schreibst, dass:
"... ich die Problematik in der Familie recht gut von meinem eigenen Leben abgrenzen kann ..."

um im nächstem Atemzug über die behandelnden Ärzte zu schreiben:
"... Aber zum Teil sind deren Einschätzungen einfach falsch, weil sie nicht alle Betroffenen kennen ... im Zweifelsfall vertraut meine Mutter meiner Meinung mehr als der Meinung der Ärzte. Und bisher haben diese im Nachhinein auch immer meine Einschätzung bestätigt."

Hier wirst du ja zum "Zünglein an der Waage", zum quasi "leitenden Oberarzt", dessen Meinung schlussendlich bei deiner Mutter den Ausschlag gibt! Es spricht für mich vieles dafür, dass Du viel tiefer in euer Familiendrama verstrickt bist, als Du es Dir selbst eingestehen willst. Es schaudert mich, mir vorzustellen, was es mit DIR (!) machen würde, wenn sich -unter quasi deiner Verantwortung- dieses Drama wiederholen würde!!!

Nachdem du eine intelligente Frau bist, die erfolgreich studiert, appelliere ich an deinen wachen Verstand:
Wenn du der Meinung bist, dass die behandelnden Ärzte alle Betroffenen kennen müssten, um endlich richtig zu entscheiden, dann sorge DU dafür, dass es endlich einen Arzt gibt, der die Position ALLER Betroffener kennen lernt!

Ich wünsche Dir die Kraft zu begreifen, dass du nicht der Arzt deiner Familie sein kannst (obwohl mein Herz deinen Wunsch nur zu gut verstehen kann!)

Ich wünsche Dir von Herzen, dass du dir einen Ruck geben kannst und ernsthaft die notwendigen Schritte unternimmst!

Alles, alles Liebe und Gute dafür

Bine







Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 04/04/2008 17:15:04 Uhr


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