22/03/2010 16:15:47
Interessantes Thema! Ich möchte auch mal meinen Senf dazugeben:
1. Thema Dialekt: Ich bekenne, ich rede schlimmsten Dialekt! Ich wurde mit Dialekt groß, ich hab ihn auch in der Schule beibehalten. Trotzdem behaupte ich, dass ich (wenn ich mich anstrenge

) grammatikalisch richtige Sätze auf ein Blatt Papier bringe!
Allerdings merke ich auch, dass es mir schwerer fällt, je länger meine eigene Schulzeit und damit auch das "Aufsatz-Schreiben" zurückliegt.
2. Thema Bilinguale Erziehung:
ES ist denke ich hier schon sehr gut aufgezeigt worden, dass man unterscheiden muss zwischen Muttersprachler und Nicht-Muttersprachler.
Ein Aspekt, der mir dazu einfällt: Alle, die ihr Kind, zweisprachig erziehen wollen und z.B. Englisch nicht als Muttersprache haben, sind sich ja auch sicher, dass sie das Englisch eigentlich fehlerlos beherrschen.
Wieso sollte es dann das Kind nicht auch einmal auf dem "konventionellen" Weg lernen?
Klar, es gibt genug Studien, die beweisen, dass es Kindern leichter fällt Sprachen zu lernen, wenn sie zweisprachig erzogen werden, aber genug andere hier haben es ja auch so geschafft

!
Außerdem gibt es ja mit den heutigen Spielgruppen, Kitas usw sehr schöne Möglichkeiten. Meine Cousine z.B. konnte auf dem Gymi den bilingualen Zug wählen und hat dann ab der 7. Klasse Fächer wie Geschichte, Bio, Erdkunde immer ein Schuljahr lang in Englisch, am Ende sogar in Französisch gehabt. Jetzt hat sie ihr Abi in der Tasche und spricht beide Sprachen fließend!
Und ich finde es auch absolut okay, dass ein Nicht-Muttersprachler irgendwo einen leichten Akzent / Einschlag in seiner Sprache hat!
3. Zum Thema Muttersprachler wie z.B. Alexi:
Ich denke für uns alle ist es sehr schwer, sich in diese Situation hineinzuversetzen. Ich hätte früher auch immer gesagt, man muss die Sprache lernen / beherrschen, in dessen Land man lebt.
Wenn ich mir jetzt aber umgekehrt vorstellen würde, wir müssten / wollten z.B. nach England auswandern und dann kommt mein Kind an meinem Geburtstag und sagt: Happy Birthday, statt Alles Gute, oder es ist Weihnachten und es kennt nicht das deutsche "O du Fröhliche" (ich hoff ihr versteht, was ich mit den Beispielen meine

), das würde mir sehr weh tun. Weil ich auch das Gefühl hätte, es geht ein Stück von meiner Tradition verloren...
Ich hoffe, man versteht einigermaßen, was ich sagen will...
Wenn man nicht in dieser Lage ist, kann man es nur sehr schwer beurteilen....
Und als letzter Punkt:
Ein Wert, den doch jeder seinem Kind mitgeben will, ist Toleranz anderen gegenüber und sich eine eigene Meinung bilden zu können!
Warum fangen wir hier nicht damit an?
Es gibt nicht nur schwarz und weiß, richtig und falsch. Es gibt so viele Zwischenwege, die im Endeffekt doch alle zum Ziel führen!
Unsre Eltern haben bestimmt auch nicht alles richtig gemacht, und trotzdem würd ich sagen, dass eigentlich jeder hier von uns "gut gelungen" ist und eine eigene Persönlichkeit ist!
So, das war mein Wort zum Montag
LG august-braut