20/04/2011 16:57:44
Ich hatte in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch Wehen, die an Intensität zunahmen und ab 3 Uhr alle 3-4 Minuten kamen. Leider hörten sie immer sofort auf, wenn ich aufgestanden bin. Also nichts, um ins KH zu fahren. Um kurz nach 6 Uhr war der Spuk dann auch vorbei und ich konnte noch 30 Min. schlafen bevor mein Sohn aufstehen sollte.
Meine Hebamme kam um 8:30 Uhr zur Vorsorge kam,. Die Hebamme misst einen Blutdruck von 170/100 und ich habe Eiweiß im Urin. Da mein Blutdruck schon die ganze Ss grenzwertig war, fertig machen für die Fahrt ins KH, damit ein HELLP-Syndrom ausgeschlossen werden kann. Auf dem Weg ins KH noch schnell den Felix bei der Oma abgegeben. Zuerst wurde CTG geschrieben, hier alles i.O. außer das ich keine Wehen habe und auch mein Blutdruck ist wieder gefallen. Wie erwartet schlägt die Ärztin trotzdem auf Grund meines Blutdrucks und da ich ja auch schon über Termin bin, eine Einleitung vor. Die Alternative wäre eine stationäre Aufnahme zur Überwachung. Da ich dazu absolut keine Lust habe, stimme ich der Einleitung zu.
Um 13 Uhr wird das Gel gelegt. Dann muss ich zwei Stunden liegen, damit es auch bleibt wo es ist. Schnell setzen auch die ersten Wehen ein, aber noch nicht wirklich stark. Um 15 Uhr bekomme ich ein Zimmer auf der Wochenbettstation. Um 17 Uhr wieder CTG und das wird auf Grund der Wehen, die schon sehr heftig sind, zur Tortur, weil ich eigentlich nicht mehr liegen kann. Danach zurück aufs Zimmer und um 19:30 Uhr wäre wieder CTG. Aber solange halte ich es nicht mehr aus. Ich habe alle 2-3 Minuten Wehen, die ich nur noch an meinen Mann geklammert durchstehe. Also um 18:45 zurück in den Kreißsaal, weil ich in die Badewanne will. Erst CTG (ahhhhh), welches ich nach 20 Minuten abbreche, weil ich nicht mehr kann. Muttermund bei 3 cm. Gleich angemerkt, dass ich jetzt eine PDA will. Ich also in die Badewanne und Hebamme einen Anästhesisten angefordert.Ist natürlich im OP und kommt um 20 Uhr. Also noch mal 40 Minuten durchhalten. Wanne hilft minimal. Um 20:20 Uhr ist die Anästhesistin endlich da, aber die Helferin nicht. Nochmal 10 Minuten warten. Um 21 Uhr liegt endlich die PDA, wirkt aber nur einseitig. Nach viel gezuppel, lassen die Schmerzen auch auf der anderen Seite etwas nach, so dass es halbwegs erträglich ist. Muttermund ist bei 7 cm.
Um 22:40 ist der Muttermund voll eröffnet und die Hebamme öffnet die Fruchtblase. Ich darf die PDA nicht mehr nach dosieren. Die Wehen werden schnell wieder stärker, aber bleiben ertragbar. Ab 23:30 darf ich sanft mitpressen. Um 23:45 kommt die Ärztin mit dazu und ich darf richtig pressen. Da während der Presswehe keine Herztöne mehr angezeigt werden, wird eine Ableitung an der Kopfhaut des Babies befestigt. Jetzt zeigt sich das während des Pressens die Herztöne stark abfallen und auch zwischen den Wehen nicht mehr richtig erholen. Um Punkt Mitternacht erklärt mir die Ärztin, dass die Herztöne nicht länger toleriert werden können und da das Kind auch nicht tiefer ins Becken eintritt, ein Kaiserschnitt notwendig ist. Ich werde also vorbereitet. Als ich nicht mehr presse und die Tocolyse läuft erholen sich zum Glück die Herztöne etwas. Die PDA kann nicht aufgespritzt werden, deswegen wird eine Spinalanästhesie neu angelegt. Um 0:45 Uhr der erste Schrei.Da war auch klar, warum es auf natürlichen Weg nicht geklappt hat. Lukas hat sich die Nabelschnur fest um Brust und Bauch gewickelt. Er wird zum Kinderarzt gebracht und mein Mann wird geholt um bei ihm zu sein. Er wird nach einer Weile auch kurz zu mir gebracht, für ein erstes Beschnuppern. Leider hat er ziemliche Anpassungsschwierigkeiten und auch das Fruchtwasser war grün. Er musste lange behandelt werden und hat Infusionen bekommen. Gott sein Dank erholt er sich aber doch so schnell und gut, dass ich ihn dann mit aufs Zimmer nehmen durfte.