24/10/2009 20:42:38
Hallo!
Wir haben am 29.9. in New York geheiratet und sind am 1.10. von dort auf unsere unvergessliche Hochzeits-Kreuzfahrt aufgebrochen.
Hier ist mein Bericht von unserem Hochzeitstag:
Unser Hochzeitstag! Ich verlasse das Hotel erst gar nicht, bitte meinen zukünftigen Mann nur, mir von seiner Frühstückstour eine Tafel Marzipanschokolade mitzubringen. Sie wird mein einziges Essen bis zum Hochzeitsdinner sein. Ich umwickle die Stiele des Brautstraußes, den ich gestern abend gemacht habe (ich habe nur die Rosen gekauft und den Strauß selbst gemacht), wasche mir die Haare, packe meinen Brautbeutel, lasse mir viel Zeit mit den Vorbereitungen. Aufgrund unserer großen Suite im Waldorf ist es auch kein Problem, dass wir beide hier und doch getrennt sind. Mein Mann bekommt das Wohnzimmer, ich das Schlaf- und Badezimmer. Die großen Flügeltüren zwischen Wohn- und Schlafzimmer werden geschlossen.
Ich schminke mich, frisiere mich und versuche, ruhig zu bleiben. Kurz bevor ich das Brautkleid anziehe, sage ich meinem Mann, er könne schon in die Hotellobby gehen. Wir haben vereinbart, dass er dort in einem der bequemen Couchsessel auf mich wartet und ich ihm dann entgegenschreite – wie im Film! Ich ziehe mein Kleid an, nehmen meinen Brautbeutel und den Brautstraß, betrachte mich noch einmal im Spiegel und versuche, nicht in Ohnmacht zu fallen. Ich gehe den Gang zum Aufzug entlang, mein Herz klopft mir bis zum Hals. Ich schau nach, ob an es klopfen sehen kann. Ja, man sieht es sogar. Im Aufzug werde ich immer aufgertegter, und als ich meinem zukünftigen Mann entgegengehe, glaube ich wirklich schon fast, dass ich bald umkippe. So aufgeregt war ich nicht einmal bei der Trauung selbst. Dann sieht er mich, steht auf, sagt mir, wie schön ich sei und dass das Kleid wunderschön sei. Er ist total gerührt, und wir ringen beide ein wenig um Fassung.
Vor dem Hotel winkt man uns schon ein Taxi herbei. Alle Leute sehen uns an, einige rufen „Congratulations!“. Das werden wir den ganzen Tag lang noch sehr oft erleben. Die Menschen sind alle so nett, freundlich und persönlich und nehmen alle so Anteil. Sehr viele sagen mir, dass ich wunderschön sei, dass wir ein schönes Paar seien oder beglückwünschen uns. Nach einer kurzen Fahrt sind wir bein vereinbarten Treffpunkt vor dem Central Park angelangt, wo uns ebenfalls bereits von vielen Menschen Glück gewunschen wird. Da ist auch schon der Friedensrichter, ein netter, lustiger älterer Herr, der sich freut, dass wir aus Österreich sind, denn er war schon öfters hier und liebt den Wein aus Grinzing. Der Friedensrichter geht vor um uns den Ladys Pavillion zu reservieren, da kommt auch schon usnere Fotografin, ebenfalls eine sehr liebe Person, und der Wedding Planner, der ebenfalls vorausgeht. Auf dem Weg zum Pavillion macht die Fotografin bereits viele Fotos von uns. Sie sagt uns, wir wollen ruhig ganz natürlich sein, miteinander resen wenn wir möchten, uns küssen, wenn wir möchten, wie immer es uns gefällt. Nur ab und zu bittet sie uns, langsamer zu gehen oder kurz stehen zu bleiben.
Bald sind wir beim Ladys Pavillion, den ich auf so vielen Bildern gesehen habe. In echt ist alles noch viel schöner. Der Pavillion mit seinen geschwungenen Zäunen, die Felsen und der Teich im Hintergrund, das alles eingebettet in eine Kulisse aus vielen Bäumen und Sträuchern, und hinter dem Teich die Skyline von Manhattan. Wir bauen die Videokamera auf, besprechen letze Details und dann beginnt die Trauung. Fremde Menschen sehen zu, applaudieren und machen Fotos. Unsere Hochzeitslieder werden gespielt, die so gut zu dem passen, was der Friesensrichter sagt, wir sagen unsere Gelübde und nach dem Ja-Wort („I do“) wird unser Hochzeitkuss von den Zuschauern schon freudig erwartet. Der Friedensrichter gibt uns noch sehr nette, persönliche Worte mit und verabschiedet sich, nicht ohne uns zu sagen, dass er sich wünscht, wir kämen in 20 Jahren wieder, um mit ihm hier unsere Eheversprechen zu erneuern- auch wenn er dann bereits ein seeehr alter Mann wäre.
Wir unterschreiben die Urkunden, während all dem werden natürlich viele Fotos gemacht, und danach beginnt die eigentliche Fototour. Quer durch den Central Park werden Fotos an vielen tollen Locations gemacht. Danach fahren wir mit dem Taxi zur Grand Central Station, meiner Wunschlocation, wo uns ein Straßengeiger mit einem Hochzeitslied empfängt und wieder viele Menschen schauen und Glückwünsche herüberrufen. In der Grand Central Station machen wir filmreife Fotos, bevor wir weiter zum River Cafe fahren. Vor dem River Cafe machen wir noch viele weitere Fotos, denn die Kulisse (Brooklyn Bridge, Hudson River, Skyline Manhattans) ist dort natürlich unbeschreiblich schön. Mittlerweile ist es recht kühl und windig, aber es geht sich alles noch perfekt aus mit der Fototour.
Danach verabschieden wir uns von unserem „Hochzeits-Team“ und betreten das noble River Cafe, das schon von außen wunderschön und mit unendlich vielen Blumen geschmückt war. Drinnen erwartet uns ein wahres Meer an Blumenarrangements – wenn man sagt, dass ein durchschittliches Blumengeschäft auch nicht mehr Blumen hat, ist das keine Übertreibung. Da es noch etwas früh für das Dinner ist, setzen wir uns an die Bar – wo zufällig ausgerechnet zwei Innsbruckerinnen neben uns sitzen – und trinken einen Orangensaft.
Dann werden wir zu unserem Tisch gebracht, direkt am Wasser mit atemberaubendem Ausblick. Während dem Dinner, das wirklich absolut exellent ist, sehen wir Manhattan in Dämmerung bis hin zur völligen Dunkelheit mit seinen abertausenden Lichtern. Als Nachspeise bekommen wir die Brooklyn Bridge in Schokolade mit einer Kerze und einem Schokolade-Schild mit der Aufschrift „Congratulations!“ Danach gibt es noch hausgemachte Pralinen, die ich kaum noch essen kann, so satt bin ich nach diesem göttlich guten Dinner.
Man ruft uns ein Taxi, eine noble Limousine (Lincoln Town Car), und wir fahren in unser Hotel. Das war die absolut unvergesslichste Hochzeit, die man nur haben kann!