Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Hallo zusammen,

wir tun uns sehr schwer mit unserer Gästeliste und ich habe schon einige Tage voller Gedanken hinter mir. Habe das Gefühl, dass ich irgendwann mal son Kuriositätenbeitrag von unserer Hochzeit posten muss. Ich hoffe bei euch ein wenig Hilfe für einen sehr speziell gelagerten Fall zu bekommen. Und da die meisten von euch weiblich sind, umso besser in diesem Fall.

Unsere Gästeliste steht schon seit Mitte März und die Einladungskarten sind überreicht. Alle dazu notwendigen Abwägungen und Entscheidungen haben mich echt Nerven gekostet. Nachdem uns nun aber meine Tante am Freitag einen bösen Absage-Brief gesandt hat, da wir ihren langjährigen aber für uns unbekannten und bei Einladungen immer schwanzeinziehenden Freund (u.a. zur Hochzeit ihrer eigenen Tochter im letzten Jahr) nicht eingeladen haben, bin ich doch ein wenig verunsichert. Klar rechnet man vorher bei bestimmten Entscheidungen mit Konsequenzen, wenn diese aber erstmal vorliegen, ist man als Harmoniesuchender Typ erstmal mit einem Schuldgefühl konfrontiert. Das Thema mit der Tante ist nun gegessen, ruft aber nun in mir nochmal meine Entscheidung bzgl. meiner ehemals besten Freundin hoch. Zur Sache:

Ich habe eine langjährige und aus meiner Sicht mittlerweile ehemals beste Freundin, mit der ich bis vor vier/fünf Jahren viel viel Zeit verbracht habe. Über meine Beziehung mit meiner Zukünftigen, ihre Beziehung und Hausbau wurde der Kontakt immer weniger. Der Kontakt war für mich nie ganz leicht, weil ich diesen aus meiner Wahrnehmung immer recht einseitig wiederbeleben musste. Dann beim Treffen lief aber immer alles super. Nur die Abstände wurden immer größer. Ich muss dazu sagen, dass mich diese ganze Situation immer sehr aufkratzt, weil ich sehr an den alten Zeiten hänge. Irgendwie finde ich mit ihr keinen Abschluss. Dazu kommt, dass sie ein Problem mit meiner Freundin hatte oder hat (Krasseste Aussage: sie könne bei uns keine Trauzeigin sein, wenn wir mal heiraten, weil Trauzeugen ja für die Liebe unterschreiben). Irgendwann gabs letzten Sommer nochmal n Treffen zu viert, was ok war, danach aber wieder kein Kontakt. Als ich im letzten Herbst noch da war und von unserer Verlobung berichtete, fragte sie gleich, ob sie eingeladen sei. Als ich dann zögerte und das aus "Platzgründen" noch offen ließ, war sie ziemlich empört.

Lange Rede, kurzer Sinn: der Kontakt, den ich mir immer wünschte, besteht seit November aus einem Anruf zum Geburtstag, zwei SMS zum Jahreswechsel und nem Anruf zu meinem Geburtstag, im Prinzip nicht mehr. Meine Entscheidung war also, dass wir sie nicht einladen, weil der Kontakt nicht ausreicht und ich es meiner Braut nicht antun kann. Aber mir gehts schlecht damit, weil ich halt so an den alten Zeiten hänge. Weil meine Zukünftige das nun merkt und aufgrund des Gefühls der aktuellen Absage, meinte sie nun, dass ich sie gerne einladen kann. Ich habe so langsam die Schnauze voll, nur weil wir heiraten, all diese Beziehungsprobleme klären zu müssen und mir damit die Freude an der Hochzeit zu versauen.

Ick weiß es nich. Was sagt ihr zu dieser verzwickten Lage: hat Hochzeit auch was mit der Kontakthäufigkeit zu tun? Habe mich Anfang letzter Woche wieder bei ihr gemeldet und ein Treffen für Dienstag (nach 6 Monaten nicht sehen) vereinbart - quasi meine Chance, um ihr die bittere Pille beizubringen (inkl. Einladung zum Polterabend) oder ne Einladung auszusprechen.

Grüße

Hallo,
sowas ist immer schwer finde ich. Ich habe auch so einen Fall mit einem ehemals besten Freund von mir, mit dem ich allerdings kaum noch Kontakt habe. Da war die Entscheidung eigentlich ziemlich einfach: Wir haben uns in den letzten Jahren einmal gesehen, haben selten Kontakt also laden wir ihn nicht ein. Wozu? Wenn die letzten Jahre kein Interesse bestand wieso sollte man die Person dann zur Hochzeit einladen? Da halte ich nichts von. Wir laden nur Leute ein, die wir gerne um uns rum haben, die sich für uns freuen und mit denen wir auch Kontakt haben. Achso und es sollten bei uns Leute sein die wir beide kennen. Gab bei uns aber auch keine Probleme deswegen.
Gerade wenn sie Probleme mit deiner Verlobten hat finde ich das schwierig, der Kommentar damals war auch recht heavy. Ich weiß nicht ob ich jemanden bei der Hochzeit haben wollen würde der Probleme mit unserer Beziehung und der Hochzeit hat. Hätte zu viel Angst vor dummen Kommentaren oder irgendwas...
Aber das denke ich, wenn es für deine Verlobte okay ist und dir echt wichtig, dann lad sie ein. Es ist eure Hochzeit und eure Entscheidung, die muss dann auch jeder akzeptieren. Ich würde glaube ich niemanden nur für den Frieden einladen oder damit man niemanden vor den Kopf stößt..
Liebe Grüße Meike

Ich kann Meike zu 100% zustimmen!

Hallo Peerless,

ich seh das auch wie Meike und Nalah. Allerdings kann ich dich schon verstehen. Könnt ihr nicht einen Kompromiss eingehen und sie nur zum Polterabend einladen? Wenn du ihr so wichtig bist wie sie dir, müsste sie das doch verstehen und sich freuen, dass sie überhaupt teilnehmen darf.

Tatsache ist, man kann nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Und man kann es never ever allen recht machen. Aus schlechtem Gewissen heraus würde ich niemanden einladen. Frag dich selbst wie wichtig es dir ist sie dabei zu haben und entscheide dann danach. Aber wenn sie wirklich ein Problem mit eurer Hochzeit hat, wäre die Gefahr groß, dass sie dir den Tag auf welche Art auch immer kaputt macht. Also überleg es dir gut. Ich drück die Daumen, dass ihr eine passende Lösung für alle findet.

Vielen Dank an euch drei für die netten Zeilen. Ich bin sehr froh, dass ihr meine Sorge nachvollziehen könnt und die Problematik nicht abtut. Bei den meisten Freunden kann ich das Thema nicht mehr ansprechen, weil die alle nicht nachvollziehen können, warum das so eine never-ending-story bei uns beiden ist.

In der Tat werde ich selbst entscheiden müssen, ob ich sie mit ihrem Partner dabei haben will. Leider wird diese Entscheidung nie ganz frei getroffen sein, weil ich einerseits ihr zuletzt wahrgenommene Erwartungshaltung kenne und andererseits den womöglich offensichtlichen Stoß für unserer mittlerweile lockere Freundschaft begehe. Daher weiß ich es nicht, ob sie dabei sein soll, ob ich es will oder was auch immer - zum verrückt werden. Andererseits sagen mir viele Menschen, dass von einer Einladung zur Hochzeit keine Freundschaft abhängen sollte. Falls doch, kann man auf diese dann auch verzichten, weil es keine Freundschaft ist.

Wir werden sehen wie das Treffen morgen verläuft - sofern das überhaupt stattfindet. Vielleicht nehme ich ne Notfallkarte mit, falls sie wider erwarten eine Lobeshymne auf unsere Freundschaft anstimmt.

Lol, ne Notfallkarte is ja auch mal geil.

Entscheide doch einfach aus dem Bauch heraus. Wenn deine Verlobte nichts dagegen hat, dann kannst du ja echt mal schauen wie deine Freundin drauf ist und entsprechend spontan entscheiden. Manche Beziehungen sind eben verzwickt, da steigt man als Unbeteiligter nicht durch. Ich kenn das, also mach dir keinen Kopf. Wenn dein Bauch sagt, sie soll dabei sein, dann mach es so.

Also, wobei ich jetzt mal ganz ehrlich sagen muss: Aus MEINER Sicht würde ich sie keinesfalls einladen. Wenn schon so ne Aussage kommt wie diese Sache mit "Ich kann keine TZ sein, weil man da für die Liebe unterschreiben muss" - Hallo?! Ganz ehrlich, da würd ich die auch keinesfalls an dem Tag dabei haben wollen, wo es nur um besagte Liebe geht. Das wär für mich ein ganz wichtiger Punkt. Ich brauche generell niemanden dabei haben, der an unsere Ehe nicht glaubt, Freundin hin oder her (wobei der Begriff "Freundin" für mich hier nicht zutrifft ehrlich gesagt).

Und die "vielen Menschen" haben auch recht: Wenn eine Freundschaft nur davon abhängig ist, dann kannste die sowieso schon die Freundschaft einmal quer in der Pfeife rauchen.

Aber trotz allem: Ihr müsst das machen, was ihr für richtig haltet, ganz klar.

[quote=Peerless1
Wir werden sehen wie das Treffen morgen verläuft - sofern das überhaupt stattfindet. Vielleicht nehme ich ne Notfallkarte mit, falls sie wider erwarten eine Lobeshymne auf unsere Freundschaft anstimmt.

Wahre Worte, Cassandra!

Hallo,

also ich muss sagen, dass ich einen ähnlichen Fall habe. Meine ehemals beste Freundin hat sich nach meinem Umzug in eine andere Stadt letztes Jahr nicht mehr gemeldet, worauf hin ich ihr gesagt habe dass mich das verletzt, da hat sie nur gemeint sie hätte jetzt keine Zeit mehr für eine Freundschaft (nach 8 Jahren inniger Freundschaft, ohne dass je etwas vorgefallen wäre). Naja ich habe die Sache dann abgehakt und werde sie auch nicht zu meiner Hochzeit einladen.
In deinem Fall würde ich dir raten das Gespräch mit ihr zu suchen und mit ihr darüber zu reden warum du sie eigentlich nicht einladen wolltest. Wenn sie mit sich reden lässt und ihr eure Freundschaft wichtig ist, siehst du ja ob du sie dann einladen möchtest oder nicht. (Wenn meine Freundin wieder Kontakt zu mir suchen würde wäre ich dazu auch bereit aber sie wollte ja keine Freundschaft mehr).

LG Yu

Wie kann man denn einfach so sagen man hätte keine Zeit mehr für die Freundschaft? Da fällt mir nichts mehr zu ein. Man braucht doch keine Zeit... Man kann ja auch sagen sorry hier ist gerade so viel Stress ich schaffe es gerade einfach nicht mich zu melden. Tut mir Leid. So Phasen haben meine beste Freundin und ich auch, aber deshalb sagt man doch nciht man hat keine Zeit mehr für die Freundschaft

Also ich kenne das leider auch, Yuen. Meine ehemals beste Freundin hat mich nach jahrelanger Freundschaft irgendwann zu sich eingeladen um quasi mit mir Schluss zu machen. Sie würde ja jetzt nach dem Abi sowieso studieren gehen und dann hätte sie keine Zeit mehr für unsere Freundschaft. Es wäre ja klar gewesen, dass sich das dann verläuft und vorbei ist. Ich verstehe bis heute nicht, wie manche Menschen so ticken können. Ihr könnt euch vorstellen wie dumm man sich da vorkommt. Tja, aber danach weiß man wenigstens, dass es keine richtigen Freunde waren. Manchmal ist es besser so.

Hm, schwieriges Thema...

Ich hatte bei unserer Hochzeit auch das Problem, dass ich den Kontakt zu meiner besten Freundin aus Oberstufenzeiten ziemlich verloren hatte, da wir beide weit auseinander wohnten und uns da irgendwie nur noch selten gesehen hatten. Gut, aber wir haben den Kontakt immer locker gehalten und da sie auch meine Eltern gut kennt und sich gut mit ihnen versteht (meine Eltern waren mal ne zeitlang irgendwie "Ersatzeltern" für sie) haben wir dann beschlossen, sie zur standesamtlichen Polterhochzeit am Wohnort meiner Eltern einzuladen, aber nicht für die kirchliche Feier (6 Wochen später) am Wohnort meiner Schwiegereltern. Hintergrund war auch, dass sie quasi ausßer mir und meiner Familie keinen kannte und auf jeden Fall übernachten musste (und ich zum Zeitpunkt der Einladung noch dachte, sie lebte im Ausland).

Nun gut, sie war also bei unserer Polterhochzeit und es war wunderbar - wir haben uns prima verstanden, halt so wie früher - und sie hat sich wohl auch gut mit meiner Mädelsclique verstanden.
Aber natürlich hat sie auch mitgekriegt, dass es noch eine kirchliche Hochzeit geben würde, zu der sie nicht eingeladen ist (aber meine anderen Freundinnen schon). Ich nehme an, dass hat sie uns übel genommen, denn seit der Danksagung unserer Hochzeit habe ich nichts mehr von ihr gehört...
Meine Eltern haben wohl letztes Jahr mal wieder eine Weihnachtskarte bekommen, aber ich nicht.

Finde ich schade, aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich damals so entschieden hatte. Alles andere hätte mich vermutlich echt geärgert.