01/05/2018 19:38:04
Liebe Forum-Bräute,
Ich bin total enttäuscht und wollte einfach mal schauen, ob es hier Bräute mit ähnlichen Herausforderungen gibt.
Wir werden im September standesamtlich heiraten - dies wird unsere einzige Feier, da wir nicht kirchlich sind. Wir sind davon ausgegangen, alles selbst zu finanzieren und haben es daher bewusst klein geplant, um unsere Feier so zu gestalten, wie wir uns wohl fühlen. Zu unseren Familien haben wir beide leider nicht den engsten Kontakt und können uns auch nicht wirklich auf sie verlassen. Daher haben wir nur Eltern und Geschwister eingeplant und sonst Menschen, die uns wichtig sind. Die Familien kennen sich allerdings gegenseitig nicht (wohnen zu weit voneinander entfernt) und unsere Freunde auch nicht wirklich - wird also alles komisch. Jetzt sind es nur noch wenige Monate und wir sind kurz davor, zu explodieren. Meine Eltern zicken total rum und tun so, als ob alles zu viel und zu übertrieben ist und für sie nur Aufwand bedeutet. Beim Organisatorischen wollen sie nicht helfen...kommen erst kurzvor der Trauung angereist und haben dann keine Zeit. Schlafen wollen sie in einer anderen Unterkunft als der Rest der Leute. Die Familie meines Verlobten hat auch ihr eigenes Ding gemacht und sich widerum einfach in einem ganz anderen Hotel eingemietet. Also von vorn herein gespaltene Lager - so macht es Spaß. Habe mit meinen Eltern dann trotzdem mal einges durchgesprochen- wir sollten doch auf jeden Fall einen Fotografen kommen lassen, dies bestellen, das anliefern lassen...Hauptsache bloss, dass wir nicht erwarten, dass sie sich an etwas beteiligen- sowohl organisatorisch oder finanziell. Haben gehofft, dass unsere Eltern, die trotz des geringen Interesses ja scheinbar doch sogar recht hohe Erwartungen haben, uns doch ein wenig unterstützen. Sie könnten es, doch es kommt gar nichts. Finanziell können wir es alleine stemmen, aber wenn die Kinder heiraten, hätte man sich schon gewünscht, dass die Eltern vielleicht doch etwas übernehmen und sich mitfreuen - sie könnten es locker. Wir wollen im übernächsten Jahr Eigentum kaufen und sind daher eisern am Sparen, da auch hier keinerlei Unterstützung kommen wird. Selbst um mein Brautkleid soll ich mich komplett alleine kümmern.
Bin einfach nur traurig und enttäuscht. Ich möchte noch einmal betonen, dass wir auf kein Geld angewiesen sind und es auch keinesfalls verlangen (obwohl eine Unterstützung uns schon helfen würde)- aber wenn so gar nichts kommt, ist das schon traurig. Nicht mal Hilfe bei organisatorischen Dingen. Kann es einem als Eltern echt so wenig bedeuten, wenn die Kinder heiraten?!
Wir sind jetzt kurz davor, alles abzublasen und allein im standesamt zu heiraten. Dann müssten wir uns wenigstens nicht ärgern an unserer Hochzeit... auch wenn wir uns das so nicht vorgestellt haben. Aber in dem Fall wäre es den Familien garantiert auch wieder nicht recht und sie wären echt sauer, wenn wir sie nicht dabei hätten.
Wie seht ihr das oder gibt es gar jemanden mit ähnliche Probleme hat?
Klar kann man jetzt sagen, dass wir einfach alles ignorieren sollen und das tun, was wir für richtig halten, da es ja unsere Hochzeit ist, aber es ist einfach alles so unnötig und schade und eine Portion Enttäuschung und Ärger bleibt, weil wir uns das so nicht vorgestellt hatten.
Vielen Dank.
S.L.