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morgaine76
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Beigetreten: 07/11/2003 11:00:30
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Unsere Hochzeit in Basel! - Die Trauung




14/09/2004 14:30:41

und dann klingelt der wecker auch schon. aber ich bin sofort hellwach und kein bisschen mehr müde. der blick aus dem fenster zeigt mir nur das was der wetterbericht mir die ganze woche schon prophezeite: wolken und mässige temperaturen. na danke!

schnell duschen, einen o-saft trinken und anziehen. natürlich ein oberteil zum aufknüpfen um später die frisur nicht zu zerstören! meinen schatz wecke ich zwischendurch zärtlich mit einem kuss und dann können wir auch schon los. er fährt mich zu peter, unserem familien-friseur und seinem cousin. während ich dort verschönt werde holt er sämtliche blumen etc ab und geht dann wieder heim um sich umzuziehen. es ist 8.30uhr und ich steh vor verschlossenen türen, nur die azubi ist schon da und wartet auf der treppe.  es ist fast 9uhr als ich endlich meine haare gewaschen bekomme. aber mit einem leckeren cappucino können sie mich beruhigen... dann kommt auch schon diana, meine trauzeugin, sie lässt sich auch die haare hochstecken. als peter grade anfangen will mich zu schminken trudelt auch schon moni, meine schwägerin, ein. sie hüpft wie ein gummiball durch den salon und fängt jetzt schon fast an zu heulen. aber peter lässt sich durch nix aus der ruhe bringen und schminkt weiter. dafür werde ich langsam aber sicher nervös und rutsche unruhig auf meinem stuhl hin und her. erst der kommentar von peter, ob ich meinen lidschatten im auge oder auf dem auge haben will bringt mich zur ruhe. und dann kommt noch mal ein schwung familie zur tür rein. das ist der nachteil wenn der friseur zur familie gehört. eigentlich sollten mich ja alle erst in der kirche sehen.

dann geht alles ganz schnell. das make-up ist fertig und ich staune wie sehr einen professionelles schminken verändern kann. dann werde ich gefönt, gebürstet, toupiert, gekämmt, gesteckt, gesprayt und dann bin ich fertig - mit den nerven! aber trotzdem kann ich die augen kaum vom spiegel lassen. ich seh genauso aus wie ich es mir vorgestellt hab. und ich seh gut aus muss ich mir dann noch erlauben zu sagen. ein taxi bringt mich und diana zum hotel wo wir uns umziehen werden. in der lobby warten schon meine eltern. langsam merke ich wie die zeit knapp wird. es ist schon 11.30uhr und um 12uhr soll ich abgeholt werden. also nichts wie in die suite und umziehen. diana und meine mutter reichen mir teil für teil und schliesslich und endlich halten sie mir mein kleid hin. ich steige rein, sie machen den reissverschluss und die häkchen zu und  dann endlich fühle ich mich so ganz als braut. das kleid sitzt perfekt und ist einfach ein traum. jetzt fehlen nur noch der reifrock, die schuhe und die handschuhe. und fast hätte ich es vergessen, das strumpfband, die kleinen ohrstecker und die halskette die ich wochenlang suchte bis ich endlich fündig wurde. noch ein bisschen glänzenden puder auf schultern und dekolleté und ich bin eine fertige braut. mein papa sitzt schweigend auf dem sofa und schaut mich nur an. meine mutter hat tränen in den augen und sagt mir andauernd wie schön ich bin. und ich kann es kaum glauben und bin nur glücklich. zusammen machen wir uns auf den weg in die lobby wo tobi, ein anderer cousin von christian, uns in unserem geschmückten passat abholen soll. ich hoffe, dass morgens mit den blumen alles geklappt hat und dass mein brautstrauss wirklich im auto liegt. in der lobby kommen die ersten verwunderten blicke von angestellten und gästen und auch die ersten glückwünsche. jetzt kommen mir zum ersten mal die tränen, vor glück und vor nervosität. und dann klingelt das handy. tobi fragt wo wir denn sind, er stehe vor der tür und warte. aber leider steht er beim friseur vor der tür und nicht beim hotel... mein schatz ist jetzt wohl doch auch etwas nervös und hat ihn falsch geschickt. aber 10 minuten später ist er da und wir können los. weitere 10 minuten später, um punkt 12.30uhr sind wir an der kirche und ich warte im auto bis wirklich alle drin sind. nervös zupfe ich an meinem brautstrauss herum. er ist wirklich schön geworden. 10 cremefarbene calla, eng gebunden, die stiele lang, in der mitte mit ebenfalls cremefarbenen satinband umwickelt und mit perlen kunstvoll geschnürt. und dann ist es soweit. alle gäste sind drin.
morgaine76
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re: Unsere Hochzeit in Basel! - Die Trauung




14/09/2004 14:31:24

wie es in ungarn üblich ist wird zuerst der bräutigam zum altar geführt. eigentlich von seiner mutter, aber christians mutter starb vor 1 1/2 jahren, und nun führt ihn sein vater rein. inzwischen steige ich aus dem auto. nun laufen antonio und diana, unsere trauzeugen und auch ein paar, zum altar und gehen zu ihren stühlen rechts und links von unseren. mein papa zittert und fragt mich ob ich bereit bin. ich kann nur nicken und mich drauf konzentrieren hinter meinen blumenmädchen grade aus zu laufen. die tür geht auf und ich höre den kanon in d von pachelbel. so schön, so feierlich. die kirche ist gross und der gang zum altar lang. von der dekoration an den bänken und so weiter sehe ich nicht viel, ich weiss nur, dass es je einzelne calla mit schleierkraut und einem band ist. die gäste seh ich nur vereinzelt weil ich mich kaum traue rechts und links zu schauen, aber die tränen stehen mir auch so schon in den augen. trotzdem geniesse ich diesen gang zum altar sehr. und dann endlich sehe ich meinen schatz. mein gott, sieht er gut aus, und tränen hat er in den augen! einen ganz dunkelblauen anzug mit feinen nadelstreifen trägt er. dazu ein weisses hemd und eine grau/cremefarbene krawatte. nicht der typische anzug mit weste und plastron, wie ich es mir eigentlich immer vorgestellt hatte, aber das ist gut so, denn sein outfit passt absolut zu ihm und er sieht umwerfend aus. wir sind vorne, mein papa übergibt mich an christian und geht schnell zu seinem platz weil ihm die tränen kommen.

die trauung erlebe ich sehr bewusst. und es geht alles irgendwie sehr schnell und ist kein bisschen langweilig oder langatmig. als musik haben wir nur die riesige orgel und der organist spielt wunderschöne instrumentalstücke wie zum beispiel "air" von mozart. unser deutscher pfarrer und der ungarische pfarrer gestalten die trauung wirklich sehr schön und dann ist es soweit, wir müssen aufstehen. in der schweiz gibt es zuerst die 3 bereitschaftsfragen. eigentlich das gleiche wie in deutschland, da ist das alles nur in der einen frage verpackt. aber jetzt müssen wir 3 mal ja sagen. christians antworten kommen klar und deutlich. das möchte ich eigentlich auch, aber trotzdem kann ich nur leise ja sagen, als hätte ich keine kontrolle über meine stimme. und dann der ringtausch. dass ich handschuhe mit finger habe stört kein bisschen und ich streife den einen ganz einfach vom arm. und der ring passt sogar immer noch genauso gut. nur seiner ist etwas eng. bei den fürbitten muss ich weinen, denn moni, christians schwester, bittet für die verstorbene mutter, die nicht dabei sein kann. dann die unterschriften, der schlusssegen und schliesslich der auszug mit dem hochzeitsmarsch. an der tür dürfen nina und svenja endlich die blütenblätter werfen und es ist einfach nur schön.

im hof der kirche bleiben wir dann stehen und alle beglückwünschen uns. meine brüder und meine schwester schenken den sekt aus und verteilen die knabbereien. diana drückt mir auch ein glas sekt in die hand und wir können endlich mal kurz anstossen. nach einer halben stunde sind die glückwünsche entgegen genommen und wir können endlich kurz für uns sein. mitten unter den 150gästen mit sektgläsern und fotoapparaten.

er sagt mir nochmal wie schön ich sei und wie glücklich er ist. und wieder weine ich. aber jetzt nur noch vor glück und alle nervosität ist verschwunden. anschliessend kommen die ganzen verschiedenen gruppenfotos. das wetter denke ich schon den ganzen morgen nicht mehr und auch jetzt ist es mir egal. es ist zwar ein bisschen frisch, aber das merke ich gar nicht. und hauptsache es regnet nicht. dann gehen wir mit unserem fotografen und den trauzeugen in den park nebenan und machen fotos. leider entschliessen sich in der zwischenzeit die meisten gäste zum gehen weil das wetter wohl doch eher kühl ist und die damen leicht bekleidet sind... wenn mir kalt ist kuschel ich mich nur schnell an christian und dann ist mir gleich wieder ganz warm und ich fühl mich nur wohl. und an ihn gekuschelt sitze ich dann auch auf dem weg ins hotel neben ihm in unserem auto und freue mich auf die feier...