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Rosa-Bienchen
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Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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09/04/2010 14:12:52
Wie ist eure Meinung, eure Erfahrung zu diesem Thema?
War von diesem Forum jemand selbst dort?
Würdet ihr eure Kinder auf die Schule schicken?
Weiß jemand ob und wie hoch die kosten sind?
Ich freue mich über alles was ihr zu diesem Thema schreibt und bin echt neugierig..
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adios
Diamant-User
Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 14:22:25
Ich kann mit 13 Jahren Erfahrung dienen
Mmh, weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Generell kann man sagen, dass Vor- und Nachteile gibt. Genauso wie es bei anderen Schulen auch Gutes und Schlechtes gibt.
Die Kosten sind nicht fix sondern richten sich nach dem Einkommen der Eltern. Wie das genau berechnet wird kann ich allerdings nicht sagen. Ich weiß nur dass es günstiger wird beim 2., 3. oder was weiß ich wievieltem Kind. Wir waren 3, das war schon ganz gut.
Ob ich meine Kinder hinschicken würde? Nein. Klar, es gab viele tolle Sachen, aber eben auch einige die mir nicht gefallen haben.
Was mir vor allem nicht gefallen hat:
- unsere war 30 km entfernt und es wär schon schöner gewesen mit unseren Nachbarskindern zusammen zur Schule zu gehen.
- die Jahrgänge sind klein und beim Abi kann man die Kurse nicht wählen und dank Mathe-Leistungskurs ist mein Notendurchschnitt nicht so doll.
- man hört sich dauernd die dümmsten Vorurteile an, auch mit 28 noch. und vieles davon ist natürlich absoluter Quatsch.
Es gibt aber auch vieles Gutes:
- nicht so früh Noten, d.h. weniger Druck
- viel Künstlerisches, Musikalisches etc.
- kleine Jahrgänge, man kennt alle
- eine Schule von Anfang bis Ende
Mmh, mehr fällt mir grad nicht ein...
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Rosa-Bienchen
Diamant-User
Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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09/04/2010 14:31:16
@prinzesschen
hmm bei uns ist eine Waldorfschule von der Entfernung gleich wie alle anderen Schulen. Wie sind deine Erfahrungen was andere Kinder an geht? Wurdet ihr anders behandelt oder angeschaut weil eben nicht auf eine ganz ,,normale" Schule gegangen seit?
Was für Vorurteile sind das den z.B. ?
Ich weiß nicht ob ich es nur meine, aber alle die auf eine Waldorfschule waren und die ich kenne, haben Abi und einen guten Beruf, ist das zufall oder ist es eben doch die Waldorfpädagogik? Wie läuft den da der Unterricht ab? Unterscheidet er sich total?
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hexchen
Diamant-User
Beigetreten: 06/06/2008 16:41:06
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09/04/2010 14:32:23
einer unserer besten freunde war auf einer walldorfschule. er ist das beste beispiel weshalb wir unsere kinder nie auf eine walldorfschule geben werden
er ist total lieb und nett, keine frage. künstlerisch und handwerklich auch nicht unbegabt, dafür harpert es bei ihm eindeutig an logischem denken. mathe, physik aber auch deutsche und englische grammatik und rechtschreibung sind einfach unter aller kanone
muss natürlich nicht bei jedem so sein. aber wir kennen nur ihn als walldorfschüler und so können wir natürlich auch nur von diesen erfahrungen zehren.
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00815
Diamant-User
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09/04/2010 14:33:12
Oh ja. Die Vorurteile. Mir sind auch gerade einige eingefallen.
Ich war nicht auf einer Waldorfschule. Aber in meinem Jahrgang waren zwei, die in der 8. Klasse von der Waldorfschule auf ein Gymnasium gewechselt haben. Die beiden hatten totale Probleme mit den Fächern Englisch und zweite Fremdsprache.
Damit möchte ich jetzt nicht behaupten, dass jeder Waldorfschüler Probleme mit Sprachen hat!
Ich war auf einem ganz normalen Gymnasium. In der Unterstufe und Mittelstufe wurde sehr gut aussortiert. Am Ende waren wir auch ein recht kleiner Jahrgang
Der älteste Sohn von einer Cousine (mittlerweile 9 Jahre) war die ersten beiden Schuljahre auf so einer ganz "tollen" Reform-Grundschule. Ein Klassenzimmer, 20 Schüler, Klassenstufen 1-4. Ziel der ganzen Übung war, dass die älteren Schüler, die jüngeren Schüler unterichten sollen. Ganz toll. Das Kind konnte in der zweiten Klasse die einfachsten Aufgaben nicht addieren und hing auch in allen anderen Bereichen gleichaltrigen Schüler von "normalen" Grundschulen hinterher. Weil diese Schule aber nun einmal in ihrem Einzugsgebiet lag, musste sie sich Genehmigungen holen, damit sie ihren Sohn auf eine "normale" Grundschule in einem anderen Stadtteil schicken konnte.
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Juli-Mama
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Beigetreten: 20/08/2008 08:58:49
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Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 19/11/2010 12:47:59 Uhr
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adios
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Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 14:40:22
Wenn es die gleiche Entfernung ist dann ist das ja sicher schonmal kein Problem.
Ja, die Vorurteile... Da hab ich schon alles gehört. Klar, sowas wie "tanz mal deinen Namen" ist das häufigste, aber es kamen auch so Fragen ob wir nicht Käse selbst gemacht haben
Früher fand ich das im Grunde alles nicht schlimm, Kinder sind halt so. Allerdings nervt es mich heute schon sehr. Wenn ich mit Mitte 20 in nem Vorstellungsgespräch sitze und es geht 10 Minuten nur um die Schule und mir wird vorgeworfen ich wär deshalb keinen Druck gewohnt, nicht selbstständig etc. dann sind das dumme Vorurteile. Zumal ich ein Abi hab wie an anderen Schulen auch und ja auch ganz normal studiert hab hinterher.
Tja, was das Abi angeht und die guten Berufe ist das nicht unbedingt so, da muss ich dich enttäuschen. Gut, bei uns hat zwar mehr als die Hälfte der Klasse Abi gemacht, aber eben nicht alle. Und es ist natürlich auch keine heile Welt, es gab auch welche die Drogenprobleme hatten oder was auch immer. Vielleicht nicht in dem Ausmaß, weil es ja auch Schulgeld kostet und deshalb im Grunde keine Kinder dort sind aus eher armen Familien. Leider kommen aber auch immer mal wieder gerade Problemkinder hin. Da denken sich die Eltern dann dass das Kind nicht auf die Hauptschule soll, dann kommt's eben auf die Waldorfschule. Klappt da natürlich auch nicht. Aber das sind eher die Ausnahmen.
Inwieweit sich der Unterricht unterscheidet kann ich gar nicht sagen, ich hatte ja nie normalen.
Aber grad am Anfang wird weniger mit Schulbüchern gearbeitet, es wird eben Wert drauf gelegt dass mehr selbst gemacht wird.
Und es gibt natürlich viele künstlerische bzw. handwerkliche Fächer. Jeder spielt ein Instrument und solche Sachen eben.
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makai
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Beigetreten: 22/05/2008 15:36:05
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09/04/2010 14:47:28
Ich unterrichte Fremdsprachen und Philosopshie an einem normalen Gymnasium und kenne natürlich die Vorurteile gegenüber Waldorfschulen. An manchem ist aber auch was Wahres dran...
Wir bekommen immer mal wieder Schüler, die von der benachbarten Waldorfschule zu uns wechseln und die Kenntnisse, die die zum Teil in den "harten" Fächern mitbringen, sind schon oft unterm Strich.
Ich erlebe es grad immer in Englisch, wenn die so in der 8. Klasse zu uns kommen - die können fast nix, weil sie nur 1-2 Stunden Englisch in der Wochen haben und sehr wenig lernen bzw. nicht so schnell vorwärtskommen wie unsere SChüler. Das muss nicht an jeder W-Schule so sein, aber an dieser speziellen ist das so.
Die Schüler haben größte Schwierigkeiten, diese Defizite wieder aufzuholen und schaffen es nicht immer, das Abi bei uns mitzumachen.
Meine Meinung nach diesen Erfahrungen ist, dass die W-Schule nicht adäquat auf die Anforderungen und Erwartungen in der heutigen Berufswelt vorbereitet, jedenfalls, was meine Fächer angeht.
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adios
Diamant-User
Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 14:50:26
hexchen wrote:
er ist total lieb und nett, keine frage. künstlerisch und handwerklich auch nicht unbegabt, dafür harpert es bei ihm eindeutig an logischem denken. mathe, physik aber auch deutsche und englische grammatik und rechtschreibung sind einfach unter aller kanone
kamiloquai wrote:
Ich war nicht auf einer Waldorfschule. Aber in meinem Jahrgang waren zwei, die in der 8. Klasse von der Waldorfschule auf ein Gymnasium gewechselt haben. Die beiden hatten totale Probleme mit den Fächern Englisch und zweite Fremdsprache.
Grade das sind diese Verallgemeinerungen die ich soooooo hasse! Da kennt man eine Person und überträgt das gleich auf alle!
Ganz ehrlich: Das kommt einzig und allein auf die einzige Person an und deren Fähigkeiten!
In der Waldorfschule haben wir seit der 1. Klasse 2 Fremdsprachen und beide auch im Abi. Wenn man's trotzdem nicht kann dann ist man eben nicht begabt für Fremdsprachen, so einfach ist das.
Ich kann super Fremdsprachen, aber das wär auf ner staatlichen Schule genauso. Genauso kann ich super deutsch und bin in Rechtschreibung besser als die meisten hier. Dafür kann ich Mathe etc. nicht aber das hat auch nichts mit der Waldorfschule zu tun. Ich hatte auch eine in der Klasse die später Mathe studiert hat.
Juli-Mama wrote:
Ich habe mal an einer Waldorfschule als Kind "hospitiert". Fand es natürlich toll, dass man während dem Unterricht aufstehen durfte und machen konnte, was man wollte... Sehe das heute als Erwachsene etwas anders.
Dann war das wohl ein schlechter Lehrer. Das hat auch nichts mit Waldorfschule zu tun!
Juli-Mama wrote:
Was ich als Kind auch noch doof fand, dass es dort total verpöhnt war, "Plastikspielsachen" zu haben - also Bobby car, Barbie, Kassetten usw. - kann aber auch sein, dass sich das inzwischen geändert hat?
Das stimmt allerdings in Teilen. Aber das entscheiden ja die Eltern und nicht die Schule.
z.B. durften wir auch wenig Kassetten, was ich als Kind teilweise blöd fand. Heute stimme ich aber zu dass es immer besser ist wenn Kinder selbst was machen als nur stumpf zuzuhören.
Ich will jetzt keinen angreifen oder so... Aber die meisten genannten Sachen haben absolut nichts mit der Waldorfschule zu tun und das nervt mich einfach. Es ist nicht so dass man am Ende schlechter ist als andere. Nicht umsonst war ich in meinem Studiengang die 2. beste aus dem Jahrgang.
Edit:
Genau aus dem Grund würde ich meine Kinder nicht hinschicken:
makai wrote:
Meine Meinung nach diesen Erfahrungen ist, dass die W-Schule nicht adäquat auf die Anforderungen und Erwartungen in der heutigen Berufswelt vorbereitet, jedenfalls, was meine Fächer angeht.
Nicht, weil es tatsächlich so ist. Das ist natürlich Quatsch. Grad kommt ja wieder in den Nachrichten dass die Schüler zu schlecht ausgebildet sind für Ausbildungsplätze, das betrifft eben alle Schulen.
Nee, allein wegen dieser Meinung würde ich es nicht machen!
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 09/04/2010 14:56:43 Uhr
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00815
Diamant-User
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09/04/2010 15:09:23
Hmmm, die eine ist Englischlehrerin geworden. Also denke ich nicht, dass sie nicht sprachbegabt ist...
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adios
Diamant-User
Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 15:17:12
Mmh, ich kenn auch Sprachlehrerinnen die ich nicht als sprachgegabt bezeichnen würde. Soll keine Verallgemeinerung sein, aber ich hab's schon erlebt.
Jedenfalls muss ja irgendwas schieflaufen wenn man seit der 1. Klasse Englisch hat und dann wohin wechselt wo sie es erst seit der 5. oder so haben und dann Probleme bekommt.
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00815
Diamant-User
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09/04/2010 15:25:11
Hat auch wirklich jede Waldorfschule seit der 1. Klasse Englischunterricht?
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Rosa-Bienchen
Diamant-User
Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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09/04/2010 15:58:11
@prinzesschen
Genau das dachte ich mir, eben das die meisten Vorurteile totaler Quatsch sind! Ich hätte auch eher Bedenken mein Kind deswegen nicht hin zuschicken eben wie in deinem Beispiel mit dem Vorstellungsgespräch als wegen der Schule. Ich überlege ernsthaft ob das etwas wäre wo für uns in Frage kommt oder nicht. Warst du davor in einem Waldorfkindergarten oder in einem anderen?
Sagen wir mal es würde diese total blöde Vorurteile nicht geben würdest du sagen das die Schulepädagogik sonst gut ist?
Tut mir Leid das du jetzt so blöde Vorurteile wieder hören musst. Ich kann dir aber sagen das viele mittlerweile umdenken angefangen haben und die vielen Vorteile beginnen zu sehen!
Mich stört immoment genau das was dich auch stört und deshalb überlege ich ob ein Kind mit sochen Vorurteilen gut klar kommt und man darüber hinweg sehen kann oder eben nicht  hmmm..
Was würdest du sagen hat es mehr Vorteile oder mehr Nachteile im gesamten auf eine Waldorfschule zu gehen?
Danke das du mir so ehrlich berichtest, ich finde es sehr interessant und wichtig darüber Bescheid zu wissen, was wirklich an dem teilweiße sagen etwas blöden Gerede über die Waldorfschule dran ist.
Den mal ganz ehrlich ich kenne genug Jungs die auf einem normalen Gymnasium waren und sich einen Plan aufzeichen und tagelang planen wie sie einen Fahrrradanhänger an ein Fahrrad anbringen (dazu müsste ich nicht länger als 2Minuten überlegen z.B.) und nein das ist nicht erfunden ich kenne die Person sehr gut und schätze ihn ansonsten sehr. Genau das selbe er wollte eine Küchenlampe anbringen und hat dafür 3Tage  gebraucht. So etwas hat also nix mit der Waldorfschule zu tun. Genauso kenne ich eine Kindergärterin die das alles prima gelernt hat, Theorie und Noten klasse, aaaabbber sie kann einfach nicht mit Kindern umegehen sie findet keinen Draht und Zugang zu den Kindern-kurz gesagt ihr liegt das eigentlich nicht.
Ach ja und mein Schwiegervater kann super gut English, hatte es in der Schule aber kaum und redet beruflich fast nix anderes mehr und spricht klarer und deutlicher und erklärt einem alles so das ich bei ihm alles verstehen und lernen könnte eben weil er Talent und mit Herz dabei ist. Wenn ich dagegen an einen Bekannten denke der Englishlehrer ist,-- ne ne da drückt sich mein Schwiegervater um Welten besser aus.
Also deshalb finde ich es nicht passend so etwas zu äußern und eben auf die Waldorfschule zu schieben.
Das ist ja schon so wie das es immer heißt Blond,gleich Blöd, besonders wenn die blonde Dame dann auch noch wirklich Modelmaße hat..jaja...echt super was die Menschen immer für Vorurteile haben!
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 09/04/2010 16:00:42 Uhr
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makai
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Beigetreten: 22/05/2008 15:36:05
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09/04/2010 16:07:26
Rosa-Bienchen wrote:
Ach ja und mein Schwiegervater kann super gut English, hatte es in der Schule aber kaum und redet beruflich fast nix anderes mehr und spricht klarer und deutlicher und erklärt einem alles so das ich bei ihm alles verstehen und lernen könnte eben weil er Talent und mit Herz dabei ist. Wenn ich dagegen an einen Bekannten denke der Englishlehrer ist,-- ne ne da drückt sich mein Schwiegervater um Welten besser aus.
Also deshalb finde ich es nicht passend so etwas zu äußern und eben auf die Waldorfschule zu schieben.
Wie gesagt, das sind nur meine persönlichen Erfahrungen und ich habe nichts auf die W-Schule geschoben, sondern einfach nur berichtet.
Ich dachte, du bist so heiß auf einen Erfahrungsaustausch und nun findest du manche Äußerungen unpassend???
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Cutie
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09/04/2010 16:14:13
Wenn Du zu dem Thema go*glest, findest Du auch einige Erfahrungsberichte.
Hier zb:
http://usrportage.de/archives/239-Dreizehn-Jahre-Waldorfschule-Ein-Resume.html
Ich selber kann dazu wenig sagen, da ich keinerlei Berührungspunkte habe und hatte. Aber ich sehe da wieder so einen antiautpritären Touch, mit dem ich nicht viel anfangen kann...
Ist aber nur meine Meinung - und ich lasse mich gern eines Besseren belehren :)
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leniasmama
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Beigetreten: 01/03/2010 23:44:21
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09/04/2010 16:18:06
Ich denke, ob du oder deine Tochter mit den Vorurteilen leben kannst musst du selbst für dich entscheiden und nein der Trend geht leider immer noch zum klassischen system und man wird auch heute noch für verrückt oder verantwortungslos gehalten, wenn man sein Kind nicht den "klassischen" Weg gehen lässt.
Ich kenne selbst Waldorfschüler und ehrlich gesagt, die unterscheiden sich keinen deut von Regelschülern, aber die Vorurteile bleiben und zwar in jeder Schicht.
Wir haben letztes Schuljahr Zentraleabschlussprüfungen einer Waldorfschule zweitkorrigieren müssen, dass muss immer eine Regelschule machen.
Da ging ein Schrei durchs Kollegium, die können doch eh nix, die schenken den Kindern die Noten und und und.
Ich hab 30 Arbeiten korrigiert und habe bei 28 mit dem Lehrer übereingestimmt und bei zwei Schüler musste ich die Noten sogar nach oben korrigieren...
Aber Vorurteile lassen sich schlecht nehmen, die Leute lieben halt ihre Vorurteile und was man liebt schützt man...
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"Jeder Mensch kann seine Sterne neu ordnen!"
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adios
Diamant-User
Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 16:29:22
leniasmama wrote:
Wir haben letztes Schuljahr Zentraleabschlussprüfungen einer Waldorfschule zweitkorrigieren müssen, dass muss immer eine Regelschule machen.
Da ging ein Schrei durchs Kollegium, die können doch eh nix, die schenken den Kindern die Noten und und und.
Ich hab 30 Arbeiten korrigiert und habe bei 28 mit dem Lehrer übereingestimmt und bei zwei Schüler musste ich die Noten sogar nach oben korrigieren...
Genauso ist das mit unserem Abi, es wird von einer "normalen" Schule zweitkorrigiert. Meist passt es, ab und an wird mal einen Punkt nach unten korrigiert oder einen nach oben.
Grad deshalb nerven mich auch solche Sprüche wie "du hast dir dein Abi gekauft!".
Genau wie leniasmama sagt: Die Vorurteile lassen sich nicht nehmen. Und auch wenn ich der Meinung bin dass die meisten nicht stimmen, ich würd mein Kind dem nicht aussetzen wollen, es nervt einfach.
@ Schubbeline:
Der Artikel ist ja hart... Aber ist ja auch nur die Meinung eines Schülers. Und dazu eines der nicht besonders begabt zu sein scheint. Ich hatte zumindest nie Probleme mit Rechtschreibung.
So Sachen von wegen durch Schleimen bekommt man bessere Noten: Das kann ja überall so sein. Auch im Berufsleben kommt's ja oft mehr auf Vitamin B an, so ist das Leben...
Anti-Autoritär ist es allerdings nicht, es gab gaaaaanz viele Regel und entsprechende Strafen wenn sie nicht eingehalten wurden, Nachsitzen und was eben so dazugehört.
@ Rosa:
Ich war im normalen Kindergarten. Waldorfkindergarten war zu weit weg. Aber ich bin auch froh drum, so musste ich nicht nur mit Kastanien spielen
Ich kann letzten Endes allerdings nicht sagen ob die Vor- oder Nachteile überwiegen...
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Deichziege
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Beigetreten: 16/03/2009 11:30:46
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09/04/2010 17:10:22
Waldorfschule
Es gibt ja auch die Möglichkeit den Kindergarten und die Grundschule nach Steiner absolvieren zu lassen und dann gehts auf ne staatliche Schule...damit die Abi Sache nich so nervig ist.
Haste Dir auch schon Montessori angelesen?
Oder Waldkindergarten?
Diese Mitteilung wurde 1 Mal aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgt am 09/04/2010 17:11:52 Uhr
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http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=87623 (brainstorming)
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=93441 (heiraten)
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=99789 (cam) |
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Rosa-Bienchen
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Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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09/04/2010 17:26:57
@Deichziege
Nein bisher leider nicht werde dies aber tun! Hast du Erfahrung?
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*Lina*
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Beigetreten: 18/08/2009 12:54:54
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09/04/2010 17:27:11
Ich persönlich war nicht auf der Waldorfschule. Als ich in der 7. Klasse war, war ich mal in der WS zu Besuch und da ist mir nur aufgefallen, dass die in Mathe gerademal so weit waren wie wir in der 7.
Eine gute Freundin von mir war auf der WS und klar, das Ding mit dem "Namen tanzen" kommt immer wieder mal, aber wir lachen alle drüber - sie auch.
Waldorfkindergarten finde ich auf jeden Fall gut, weil man dort mit den Kindern viel mehr in der Natur ist und darüber lernt. Z.B. hat auch jeder Waldorf KiGa (wie auch die Schulen) einen eigenen Garten, in dem Gemüse angebaut wird.
Ich würde mein Kind nicht auf die WS schicken. Nicht, weil ich denke, dass Waldorfschüler doof sind, sondern weil ich denke, dass sie es in den letzten Jahren vor dem Abi schwerer haben wie Kids vom "normalen" Gymi.
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LG, Lina
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adios
Diamant-User
Beigetreten: 09/09/2008 21:31:23
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09/04/2010 22:27:12
Deichziege wrote:Es gibt ja auch die Möglichkeit den Kindergarten und die Grundschule nach Steiner absolvieren zu lassen und dann gehts auf ne staatliche Schule...damit die Abi Sache nich so nervig ist.
Finde ich in der Theorie eine super Idee! Allerdings ist es vielleicht auch schwer das in die Tat umzusetzen wenn sich das Kind wohlfühlt, Freunde gefunden hat etc.
Ich fand's schon toll dass ich mit den meisten aus meiner Klasse 13 Jahre verbracht hab.
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Rosa-Bienchen
Diamant-User
Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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09/04/2010 22:34:41
prinzesschen wrote:
Deichziege wrote:Es gibt ja auch die Möglichkeit den Kindergarten und die Grundschule nach Steiner absolvieren zu lassen und dann gehts auf ne staatliche Schule...damit die Abi Sache nich so nervig ist.
Finde ich in der Theorie eine super Idee! Allerdings ist es vielleicht auch schwer das in die Tat umzusetzen wenn sich das Kind wohlfühlt, Freunde gefunden hat etc.
Ich fand's schon toll dass ich mit den meisten aus meiner Klasse 13 Jahre verbracht hab. 
Ich stelle es mir echt schön vor so lange mit den gleichen in einer Klasse zu sein. Natürlich nur wen man dann auch Freunde findet, falls man die totale Chaotenklasse hat ist es halt nicht so toll.
Hmm hier hat es in unmittelbarer Nähe einen Waldorfkindergarten, einen Waldkindi, die kirchlichen Kindergärten und den ganz normalen.
Die Schule liegen alle genauso direkt um uns herum mit nur kleinen unterschiede in der länge des Schulweges..
Dann fällt dieses wichtige Kriterium schon einmal weg.
Ich bin mir noch nciht sicher wie es laufen wird, vielleicht wird es der Waldorfkindergarten und dann die ganz normale Grundschule? Wäre doch auch schön, es muss ja nicht strikt gerade eine Richtung sein oder?
Hmm.. oder es ist der falsche Gedanke.. man echt schwierig ich werde mich noch genauer damit beschäftigen müssen..
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frischling
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Beigetreten: 16/04/2009 11:24:04
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10/04/2010 08:34:23
uuuuaaahhh... das thema ist im mom eines der liebsten in schatzis familie. denn sein bruder hat ne freundin... unmöglich... geht auf besagte schule. hauptsache die kann den namen tanzen.... sorry. für alle im mom das beste beispiel, dass wir nie nie nie unsere kinder auf so eine schule schicken werden!!! sie hat keine perspektiven. nur schlechte noten - kann ja nicht sitzen bleiben. träumt von nem abi... traumschule eben.
hier noch was. http://www.youtube.com/watch?v=p7kem-c-2QI
nicht bös gemeint an alle die es hier anders sehen. aber wir wissen leider nicht wie wir anders mit dieser person umgehen sollen, als drüber zu schmunzeln!
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Deichziege
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Beigetreten: 16/03/2009 11:30:46
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Achtung LAAAAAAAA-La-LAAAANG :-)
10/04/2010 09:01:09
Das hat alles sein für und wieder.
Ein Waldkindergarten (wie der Name schon sagt) bietet ne riiiiiesige Spielwiese, denn die Kiddies sind ja beinahe nur draußen und erkunden Wiesen, Wälder, Strände, Berge. Das finde ich persönlich total ansprechend, weil ich ein Naturfreak bin und der kleine Mensch noch früh genug im z.B. Büro den Hintern breit sitzt.
Zu Waldorf kann ich sagen, dass ich nun auf Steiner direkt nicht so sehr stehe. Anthroposophie hat hingegen sehr viele Dinge an sich, die ich schätze. Zum einen ist es die Art und Weise fern ab vom Mainstream...das bedeutet, die Kids werden nicht zu Industriejüngern herangezüchtet sondern die Schule stellt sich auf die Gegebenheiten des Kindes ein. Das Kind entwickelt sich in bestimmten Zyklen weiter und dementsprechend ist dann auch der Lehrplanplan recht individuell.
Außerdem geht es ums nachahmen. Kinder lernen von Geburt an durch nacharmen und bekommen bei Steiner auch die Gelegenheit dazu. Sie lernen z.B. von älteren Mitschülern mit denen sie zusammenarbeiten...
Dann mag ich noch das musische...ganz klar und eben das Realitätsnahe in den ersten Jahren. Damit meine ich, dass Handwerk ne große Rolle spielt...anfassen, ausprobieren, tüfteln, erschaffen, einstampfen...z.B.wird ein kleines Haus gebaut. Das abstrakte wird erst später wichtig.
Uuund in der Waldorfschule wird keiner vergessen. Jeder Schüler ist bei den Lehrern immer auf dem Schirm und wird individuell gefördert.
Was nun Eurhythmie angeht so finde ich, das wird völlig unterschätzt. Klar belächelt die Welt die Namenstänzer. Wer das aber schon mal mitgemacht hat, der weiß wie sehr dort Konzentration, Ausdruck, Körpergefühl und vor allem Koordination geschult werden.
In welcher Regelschule/Kita wird denn heute noch auf diese Güter Wert gelegt. Kinder können nicht mehr rückwärtslaufen und erklären Kühe für Lila Fabelwesen. Neueste Errungenschaft ist, dass Enten Gelb sind und die in der Badewanne leben. Sowas macht mir Angst und deshalb möchte ich gerne, dass mein Kind zunächst so natürlich, individuell und unbeeinflußt wie möglich aufwächst. Umweltlegastheniker - nöö danke.
Klar ist es toll, wenn ein Kind schon mit 3 schreiben kann oder 3 Sprachen spricht. Aber nach meiner Weltanschauung möchte ich dem Kind die Möglichkeit geben selber herauszufinden wo die Interessen liegen und nicht schon von vorneherein darauf trimmen einer bestimmten Linie zu folgen. Alles was ich dazu mitgeben möchte sind die eigenen Fähigkeiten aus sich heraus: Wachheit, Kritikfähigkeit, Neugier, Kampfgeist, Konzentration, Umsicht, Empathie, Lernfreude,... usw. In welche Richtung sich das Kind dann mit diesen Grundvoraussetzungen entwickelt wird sich dann zeigen. Und wenn es dann kein PC-Nerd oder Auslandskorrespondent wird ist es auch nicht schlimm....warum auch? Hauptsache die Werte stimmen
Ich könnte noch viel mehr schreiben, beschränke das nun aber mal aufs gröbste.
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http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=87623 (brainstorming)
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=93441 (heiraten)
http://www.bilder-speicher.de/fotoalbum.php?album=99789 (cam) |
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Rosa-Bienchen
Diamant-User
Beigetreten: 03/04/2008 20:26:47
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10/04/2010 10:41:03
@Deichziege
 Klasse, genau das sind meine mommentanen Gedanken! Ich würde mich übrigens freuen wenn du noch mehr schreiben würdest
Für mich ist es ganz genauso, ich kenne Kinder die wissen gar nicht wo unserer Nahrungsmittel her kommen, -nein eben nicht nur aus dem Supermarkt und aus der Dose.
Das was wir heute den Kindern mitgeben ist alles in Ordnung nur gehen meiner Meinung nach die Werte unter die das Leben glücklich macht. Das ist nicht nur Leistung und gutes Benehmen, ein Kind sollte lernen dürfen wie die Natur lebt und das alles funktioniert, das es seine unglaubliche Richtigkeit hat.
Ich selbst hätte nie geglaubt jemals in diese Richtung zu denken, da ich selbst sicherlich alles andere als ein Ökomensch war bzw. bin. Aber eben weil wir hier in einer modernen Wohnung in einer Stadt (wen auch keine Großstadt) mit Fernseher und neuen Spielsachen leben möchte ich das meine Tochter eben auch noch genau die andere Seite kennen lernt, Werte die viel wichtiger sind als der neueste PC oder ähnliches.
Ich denke das eine schließt das andere nicht aus, sie würde nicht total Öko aufwachsen wieviele sich das immer denken und vorstellen wen sie an die Eltern von Waldorfschülern denken. Sondern sie würde die moderne Welt weiterhin mit bekommen und eben auch das was ich als sehr wichtig empfinde, wie die Welt und die Natur sonst eigentlich funktioniert und welche Schönheit und wieviel Kraft der Mensch daraus schöpfen kann.
Heut zutage sind die Kinder nur noch Diener der Lehrer diese der Schule usw., kein Kind bekommt mehr die Chance sich so zu entwickeln und entfalten wie es in seinem eigenen Interesse gut wäre.
Ich könnte hier auch noch viel schreiben über meine Gedankengänge, würde mich aber freuen mehr von dir zuhören! (hast du Kinder? würdest du sie auf eine Waldorfschule schicken)..
Was das Tanzen an geht, für mich war es immer unglaublich gut wenn es mir schlecht geht oder ging leidenschaftlich zu tanzen. Zwar nicht diesen Tanz da ich nicht auf dieser Schule war, aber ich weiß welche unglaubliche positive psychische Wirkung das hat.
Ich kenne viele die sagen auch wen man es nicht glaubt ich vermisse das tanzen sehr, auch wen andere darüber schmunzeln, es hat mir immer gut getan.
Freue mich mehr zuhören, was machst du eigentlich beruflich?
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