16/10/2009 12:26:48
Ich werde wieder arbeiten gehen, wenn mein Sohn 7 Monate alt ist. Mein Mann bleibt selbst auch 4 Monate in Elternzeit daheim. Der Kleine kommt also in eine Kita wenn er 11 Monate alt ist.
Ich muss zugeben, ich verstehe nicht warum in Deutschland so ein Theater um "Kita unter 3 Jahren" gemacht wird. In anderen Ländern ist das schließlich auch so. Nimmt man zum Beispiel Frankreich - da arbeiten 73% der Frauen zwischen 25 und 50 Jahren, in Deutschland sind es gerade mal etwas mehr als 50%.
In Frankreich ist es völlig normal dass eine Mutter nach 4 Monaten wieder arbeiten geht, oder sogar noch früher. Während in Deutschland ca für 28% der unter 3jährigen ein Krippenplatz bereit steht sind es in Frankreich über 70%.
Mein Mann war damals in einer Kita, der Großteil seiner Familie, meine beiden Neffen (3 Jahre und 1 Jahr) kamen mit 4 Monaten zu einer Tagesmutter. Keiner von diesen Erwachsenen/Kindern hatte ein schlechteres Verhältnis zu den Eltern - eher das Gegenteil: ich finde die familiäre Bindung im französischen Teil meiner Familie viel enger.
In Brasilien gehen die Mütter sogar teilweise nach 6 Wochen wieder arbeiten!
Das Beispiel könnte ich endlos so weiterführen: schaut Euch doch mal die skandinavischen Länder an!
Aus der Erfahrung, die ich im Umgang mit "Krippenkindern" gemacht habe kann ich sagen, dass die Kinder sehr wohl von den Eltern erzogen werden - auch wenn sie tagsüber in einer Kita sind. Und Eltern, die sich intensiv mit den Kindern beschäftigen wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen sind meiner Meinung nach auch keine schlechteren Eltern. Warum soll man sich nicht selbst verwirklichen können und gleichzeitig Mutter sein?