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28. Januar 2017

Historisches

Bayern kann gleich mit mehreren Epoche machenden Hochzeiten aufwarten. Nur die wenigsten wissen beispielsweise, dass das weltbekannte Münchner Oktoberfest seinen Ursprung in der Vermählung des Kronprinzen und späteren Königs Ludwigs I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810 (nur vier Jahre nach der Erhebung Bayerns zum Königreich) hat.
 
Die offiziellen Feierlichkeiten zur Hochzeit dauerten fünf Tage und entsprachen in ihrer Pracht ihrer Rolle als identitätsstiftendes Element für die junge Monarchie. Neben Paraden der Schützen und Nationalgarden, Essen und Trinken sowie spielerischen Darbietungen für das Volk wurde die Hochzeit von einem Markt mit kleineren Karussells am Rande der Innenstadt begleitet. Ein Pferderennen in Anwesenheit der Brautleute bildete den Abschluss der schon damals als Volksfest bezeichneten Hochzeit. Zu Ehren der Braut wurde die Festwiese künftig „Theresens-Wiese“ genannt; so heißt der Oktoberfestplatz noch heute „Theresienwiese“ - im Münchner Sprachgebrauch kurz „Wies’n“ genannt.
 
Der Festzug der Landshuter HochzeitDie wohl bekannteste Hochzeit Bayerns stellt allerdings die Landshuter Fürstenhochzeit von 1475 dar, die die Landshuter inzwischen alle vier Jahre in historischen Kostümen wieder aufleben lassen. Die Hochzeit zwischen der Braut Hedwig von Polen und dem bayrischen Herzog Georg dem Reichen am 14. November besiegelte nach langwierigen Verhandlungen das Bündnis zwischen dem bayrisch-landshuterischen Herzogtum und dem Königreich Polen, das als Bollwerk Europas gegen die Türken, die kurz zuvor Konstantinopel erobert hatten, eine wichtige Rolle im europäischen Machtgefüge spielte.
 
Die Bemerkung des Markgrafs Albrecht Achilles während der Feier, dass die „Ehe ein Nutz sollte sein für Christenheit und Reich“, lässt erahnen, welch politischer Machtpoker hinter der Ausrichtung dieser Hochzeit stand. Die Hochzeitsfeierlichkeiten, die sich über eine Woche hinzogen, wurden durch den Chronisten des Herzogs minutiös festgehalten. Diese Aufzeichnungen dienen dem 1903 gegründeten Heimatverein „Die Förderer“ zur Neuinszenierung der Landshuter Hochzeit, an der heute bis zu 2000 Einwohner Landshuts als Akteure und große Massen von Touristen als Zuschauer teilnehmen.
 
Fotos und Copyright: Fremdenverkehrsamt München (links oben) und Gemeinnütziger Verein "Die Förderer" e.V., Landshut (rechts unten)

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