21/07/2011 09:33:31
Hallo Matumba,
also wir Hebammen bekommen einen Pauschalbetrag einmalig für die Wochenbettbetreuung, das sind übrigens
bei ambulanter - Geburtshaus oder Hausgeburt 25,24 € und bei normaler Wochenbettbetreuung also wenn Du ein paar Tage im KKH warst 13,70 €.
Dieser Betrag darf ausdrücklich N I C H T für Medikamente benützt werden.
Allerdings können wir nicht verschreibungspflichtige Medikamente z.B Globulis,Nabelpuder oder auch schulmedizinische Medikamente die nicht auf einer sogenannten Negativliste stehen als Auslagen bei der KK abrechnen.
Hebamme bringt die Sachen mit die man bei einer Apotheke gekauft hat und dann bekommt die Frau die Medis umsonst und die Hebamme kann dies abrechen.
Allerdings ist die Negativliste sehr lang mitlerweile.
Ich glaube Nabelpuder von Wala oder Weleda wird nicht mehr bezahlt. Nur soviel am Rande.
Bei diesem Pauschbetrag sind Verbrauchsmaterialien dabei, wie Handschuhe oder sonstiges Material dass man verbaucht im Wochenbett. Aber nur bis zu dem obrigen Betrag. Wenn der aufgebraucht ist,mußt Du den Rest selber besorgen,bzw bezahlen.
Unterschreiben mußt Du nur einmal für jeden Besuch, egal wie lange der dauert. Es gibt sowas wie eine Empfehlung vom DHV dass ein Wochenbesuch am Anfang so ca anderthalb Std. dauert und gegen Ende kann man schonmal nur 30 Min brauchen.
Die Geschichte mit dem Nabel ist net ganz so kritisch.Eine Nabelentzündung ist extrem selten, eigentlich ist es am Besten wenn man den Nabel in Ruhe läßt,evt hin und wieder desinfizieren. Denn durch zuviel Manipulation schleppt man erst recht Keime in den Nabel ein.
Dir Kollegin hat trotzdem nicht richtig gehandelt, wenn sie am Anfang so selten da war. Es kann natürlich wie hier auch schon geschrieben wurde nach Absprache die Termine anders gestaltet werden,aber die Frau muß damit einverstanden sein.
Du hast übrigens nach wie vor Anspruch auf Hebammenbetreuung.
Bis zur 8. Lebenswoche des Kindes sind es 16 Besuche die beginnen nach dem 10. Tag. Nach diesen 8 Wochen noch Stillberatung bis zum Ende der Stillzeit.Wenn Du also mir zwei Jahren erst aufhörst zu stillen,dann kannst Du die Hebamme noch fragen wie das ist mit dem Abstillen z.B.
Ich habe erst kürzlich eine Bereuung nach zweieinhalb Jahren beendet.
Vielleicht konnte ich Dir und auch anderen weiterhelfen die mit ihrer Hebamme Probleme hatten.
Man muß einfach miteinander reden und dann kommt man in der Regel auch klar.
Auch Hebammen haben ein Privatleben und die wenige Zeit die wir für unsere eigenen Familien haben ist uns natürlich heilig, aber trotzdem muß ich wenn eine Mutter unsicher ist oder Probleme hat dieser weiter helfen und wenn es nur das ist dass ich ihr eine Vertretung vermittle,wenn ich selber keine Zeit habe.
Wenn ich am Anfang die Mutter und das Kind intensiver betreuue dann habe ich meist die Chance dass die Frau besser und selbständiger mit dem Kind oder dem Stillen umgehen kann und weniger Hilfe braucht.
Denn wir sollen die Frauen nicht entmündigen indem wir ihnen alles abnehmen,sonder die Mutter soll Selbständigkeit lernen und auch dem eigenen Bauchgefühl vertrauen lernen.
Dies wird leider auch schon in der Schwangerschaft,teilweise auch schon von den Ärzten nicht gefördet sonder regelrecht aberkannt.
Ich und viele meiner Kolleginnen wollen das Selbstvertrauen der Frauen stärken.
Deshalb kann es auch nicht die Aussage sein wenn das Kind unruhig ist ,dass man eine Flasche geben soll dann hat man Ruhe ,zumal das sowieso net stimmt.
Die Kollegin hätte sich vorher einfach ein wenig mehr Zeit nehmen müssen um zu erklären was in den ersten Tagen auch mit dem kind passiert und warum ein Kind schreit oder unruhig ist usw.
Stillen kann super funktionieren von Anfang an, aber auch Probleme machen.Daher sag ich immer vor der Geburt sich schon informieren,bei einem Stillvorberitungskurs oder ähnliches.
Oje jetzt ist es sehr lang geworden. ich hab mich jetzt auch sehr weit aus dem Fenster gelehnt und aus dem Nähkästchen geplaudert.
Ich hoffe ich konnte ein paar Unsicherheiten beseitigen.
LG Omaria