14/10/2009 00:51:12
So lange haben wir darauf gewartet, geplant und organisiert und jetzt ist unsere standesamtliche Trauung schon vorbei!
Aber der Reihe nach:
Wir haben uns bereits am Donnerstag in aller Frühe auf den Weg in die Heimat meines Freundes gemacht und während der knapp 6 Stunden Autobahn immer wieder gegrübelt ob wir nicht doch was vergessen hatten. Bereits nach 150 km war klar - die Impfausweise unserer Hunde liegen irgendwo zu Hause und wir brauchten sie doch für die Hundepension (hat meine Schwester dann mitgebracht). Ach ja ich musste die Fahrt noch nutzen um meine letzten Kissing Balls aus Servietten fertig zu machen - ging aber unterwegs ganz gut.
Endlich angekommen haben wir zunächst den Sohn meines Mannes abgeholt und dann ging es los zum Einkaufsmarathon - Lebensmittel für Kuchen, Salate und Desserts, Kleinigkeiten für die Kinder-Überraschungstüten,...Zwischendurch war dann noch Gassi gehen und ein kurzes "Hallo" bei den Schwiegereltern und bei der Oma angesagt. So waren wir ganz froh dass meine Schwester mit Mann und Baby erst gegen 20 Uhr ankamen und wir beschlossen nicht mehr ins Restaurant zu gehen. Trotzdem wurde der Abend in unserer Ferienwohnung bei Nudeln & Tomatensoße noch recht lang.
Den Freitag haben wir überwiegend damit verbracht den Raum zu dekorieren, Kuchen fertig zu machen und Desserts und Salate vorzubereiten. Ohne meine Schwester und meinen Schwager hätten wir das auch echt nie geschafft! Beim Abendessen bei meinen Schwiegereltern trafen wir dann auch meine Eltern und meine zweite Schwester mit Kind, die inzwischen auch angekommen waren. Zu dem Zeitpunkt konnte ich aber schon nichts mehr essen, weil mir alles zu viel wurde. Wir mussten noch unsere Begrüssungsüberraschung für meine Freundin im Hotel abgeben, die Blumen abholen und die letzten "Wer-ist-wer-Heftchen" fertig beschriften (leider hatte ich erst am Mittwoch die letzten nachbestellten Bilder bekommen). Nachdem dann meine Haare nachgefärbt waren sind wir nach einer ausgiebigen Dusche todmüde ins Bett gefallen.
Am großen Tag war dann für mich schon um 5 Uhr die Nacht vorbei - ich konnte nicht mehr schlafen! Kurz vor 7 Uhr sind wir dann beide aufgestanden. Während mein Mann unsere Hunde zur Hundepension gebracht hat habe ich mit meiner Schwester die Häppchen für den Sektempfang vorbereitet. Danach hieß es schminken, frisieren und anziehen.
Punkt zehn waren wir dann bei meinen Schwiegereltern, wo sich auch schon ein Teil der Gäste versammelt hatte. In dem Moment war ich völlig entspannt. Mein Mann und ich sind dann zusammen mit dem Trabbi zum Standesamt gefahren. Dort haben auch schon meine Trauzeugin und meine Freundin gewartet. Die Standesbeamtin hat uns dann in den Eingangsbereich gebeten und unsere Gäste mit ins Trauzimmer genommen. So hatten wir noch ein paar Minuten für uns alleine und plötzlich war die Aufregung wieder da und mir war klar dass es nicht ohne Tränen gehen wird. Als dann von oben die ersten Töne unseres Einzugsliedes erklangen war es auch um meine Fassung geschehen.
Die Standesbeamtin hat uns beide abgeholt und wir sind gemeinsam in das Trauzimmer eingezogen. Als ich da meine Eltern, Geschwister & alle anderen Gäste sah wie gerührt sie waren, liefen bei mir schon wieder die Tränen. Die Standesbeamtin hat eine sehr persönliche und einfühlsame Rede gehalten und ich hatte die ganze Zeit mal mehr mal weniger Tränen in den Augen (ich glaube ich habe die ganze Zeit geheult). Aber auch mein Schatz, der bis dahin so cool gewesen war, musste kurz vor dem Ja-Wort ein paar Tränchen verdrücken.
Unsere Nichte brachte uns dann die Ringe während Pianoversionen von Evanescence liefen und als dann, nach den Unterschriften und einer weiteren Rede der Standesbeamtin alle zum gratulieren zu uns kamen brauchten die meisten ihre Tatüs (selbst mein Papa hat geschnieft).
Vor dem Standesamt machten wir dann zunächst einige Photos und fuhren dann im Konvoi zu einem kleinen Schloß in der Nähe. Während wir dort mit dem Fotographen den Park unsicher machten (das Ganze glich einer Wanderung aber die Strapazen durch die Weinberge haben sich gelohnt) gab es für unsere Gäste einen kleinen Imbiss und Sektempfang.
Anschließend fuhren wir in die Location, wo es zunächst Kaffee und Kuchen gab. Danach kamen immer wieder kleinere Showeinlagen und Spielchen, so dass die Zeit wie im Flug verging. Das Pärchen aus dem Bekanntenkreis meiner Schwiegereltern, dass für uns völlig unentgeltlich den Service und die Küche machte hatte alles voll im Griff und wir mussten uns um nichts mehr kümmern.
Nach dem Abendessen wagten wir dann doch unseren Brauttanz zu Schandmaul - und es klappte bis auf ein, zwei "Fehltritte" beim zweiten Tanz super. Meine Schwiegermama hatte dann zu späterer Stunde noch als Überraschung eine Eisbombe organiesiert, die wir gemeinsam angeschnitten haben (wer dabei letztendlich den Daumen oben hatte werden wohl erst die Bilder beweisen).
Nachdem sich gegen 2.30 die letzten Gäste verabschiedet hatten machten wir uns auch auf den Weg zu unserer Ferienwohnung. Die Fahrt dorthin war schon sehr schön, weil wir nun endlich Zeit für uns hatten und den Tag Revue passieren lassen konnten. Angekommen musste ich doch noch ein Geschenk - das meiner Eltern - auspacken. Und promt kullerten nochmal die Tränen - ich fand in einem Karton mein Namensbändchen aus der Klinik, meine Kindergartentasche, die ersten Schuhe, ...
Nach einer heißen Dusche fielen wir schließlich ins Bett...und es gab doch eine sehr schöne Hochzeitsnacht!