07/06/2004 14:00:29
jetzt hab ich grad gedacht meine kleine pechsträhne in sachen hochzeit und planung ist vorbei und dann kommt das nächste. und das ist nicht so einfach wieder auszubügeln... :-[
ich muss mal kurz die vorgeschichte erzählen. meine trauzeugin und ich, wir kennen uns seit der fünften klasse und waren eigentlich immer die besten freundinnen. über die jahre haben wir uns leider nicht mehr so häufig gesehen weil wir immer mindestens 150km auseinander wohnten. inzwischen sind es 350km. aber wir telefonierten, schrieben uns und trafen uns wenn möglich.
dann war zwei jahre sendepause. daran waren wir beide schuld. dann haben wir uns wieder getroffen und sind uns weinend in die arme gefallen. alles war wieder gut und als ich sie fragte ob sie meine trauzeugin sein wolle hat sie am telefon geweint.
im februar zur standesamtlichen hochzeit war sie da und es war wirklich sehr schön! dann hatten wir die ganze zeit wieder mails geschrieben. bis letzte woche. auf eine frage von mir schreibt sie plötzlich, dass wir das reden ja eigentlich schon vor vielen, vielen jahren aufgegeben haben. ich war völlig perplex, enttäuscht und auch etwas verletzt. das schrieb ich ihr und wollte wissen was los sei.
daraufhin kam ein 6 seiten langer doppelt beschriebener brief in dem sie mich eigentlich nur runtermacht und mir erzählt wie sehr sie sich doch verändert hat. fazit des briefes ist eigentlich, dass ich ein kalter, distanzierter mensch geworden sei, der andere nur verletzt. das war wirklich hart zu lesen.
und dann kams noch besser. sie habe zwar gesagt sie werde meine trauzeugin, aber warum wisse sie eigentlich nicht. sie habe halt einfach trotzdem ja gesagt. ob ich sie gefragt hätte weil ich nostalgisch an die schulzeit denke, oder ob ihr einen gefallen tun will oder ob ich denn keine freunde hätte dass ich sie nehmen muss.
nach dem brief war ich fertig. ich hab ihr geantwortet und dann gings noch ein paar mal mit mails hin und her. aber sie hat mich nur noch beleidigt.
dann hab ich angefangen an mir selbst zu zweifeln, ob ich wirklich so kalt und verletztend bin. ob sie recht hat. aber wenn ich vernünftig drüber nachdenke weiss ich dass es nicht so ist. im gegenteil, in den letzten jahren bestätigen mich meine familie, mein mann und mein umfeld immer wieder, dass ich soviel herzlicher und wärmer sei als früher.
aber wirklich trösten tut mich das nicht und ich bin ziemlich fertig. ich hatte sie immer als meine beste freundin bezeichnet und heute morgen hat sie definitiv gesagt dass sie nicht kommt, dass wir nicht mehr zusammen kommen können.
wer weiss vielleicht ist das besser so, wäre sie meine trauzeugin geblieben hätte ich mich am tag der hochzeit wohl immer gefragt was sie grade denkt...
sorry, ist ziemlich lang geworden, aber ich musste mir das von der seele schreiben. mein schatz ist zwar sehr sehr lieb und hört zu, aberich glaub bräute können besser verstehen wie man sich da fühlt.
danke fürs zuhören/lesen.
belinda