Hochzeitsforum - Hochzeitsorganisation

Hallo an Alle!

Wir möchten gern nächstes Jahr im August heiraten. Also noch viel Zeit zum planen. Das ist sehr gut denn wir haben vor allem ein Problem, welches einer längeren Planung bedarf.
Ich habe einen Opa, den liebe ich sehr und der soll natürlich daher auch unbedingt mit dabei sein. Das Problem ist leider, dass er letztes Jahr einen schlimmen Schlaganfall hatte und auf Hilfe angewiesen ist. Er sitzt im Rollstuhl, ist zwar mental die meiste Zeit sehr gut zurecht, aber er braucht Morgens und Abends Pflege. Er hat zu Hause ein Pflegebett. Braucht einen Klostuhl usw. (ihr könnts euch sicherlich vorstellen).
Da mein Verlobter und ich ziemlich weit weg wohnen und unsere Familie weit auseinander, ziemlich verteilt, wollen wir einen Ort finden, wo es für alle machbar ist zu kommen. Es würde aber für alle einen Aufenthalt für eine Nacht bedeuten, für meinen Opa also nicht machbar ohne Pflege.

Meine Frage daher: Habt ihr schon Erfahrungen gemacht zu diesem Thema? Gibt es vielleicht so etwas wie eine kurze Tagespflege? Pflegeheime, die jemanden für eine Nacht beherbergen?

Ich hoffe auf eure Antworten, weil eine Hochzeit ohne ihn, kann ich mir einfach nicht vorstellen!

Vielen Dank schonmal im Vorraus und einen schönen Tag für alle.

Lintu

Also so, wie du den Zustand deines Opas beschreibst, würde ich ihm eine solche Reise (und Strapaze) nicht zumuten.
Könnt ihr nicht "bei ihm um die Ecke" feiern, wenn ihr sowieso einen Kompromiss finden müsst?ü

Was heißt denn "weit weg"? Spricht von einer Stunde fahrt oder gleich drei... vier.... Stunden?
Das wichtigere für dich und ihn wird doch sicherlich die Trauung sein, oder? Vielleicht kann ihn einer nach der Trauung nach Hause bringen? Während ihr Fotos macht oder so was? Sind wir mal ehrlich, auf ne Feier mit laut Musik und viel Gewusel hat er vielleicht garkeine Lust bzw. ist zu anstrengend für ihn.

Ansonsten müsstet du mal paar Pflegedienste abklappern, vielleicht kann man nen Deal machen und eine Pflegekraft für paar Stunden "mieten".

Wir hatten damals den Opa von M auch nicht eingeladen. Es wäre für alle nur unnötige Quälerei gewesen und ein hoher Stressfaktor.

Werdet Ihr denn "nur" standesamtlich heiraten oder wird es noch eine zweite Trauung geben? Vielleicht könntest Du sonst den Kompromiss schließen und die standesamtliche Trauung in der Nähe Deines Opas machen, sodass er dabei sein kann.
So wie Du seinen Zustand beschreibst, denke ich sonst auch, dass Du ihm und Euch bei einer weiteren Reise keinen großen Gefallen tust. Das klingt schon sehr anstrengend. Und Du wirst den Tag nicht genießen können, wenn es ihm nicht gut geht.
(Meine Oma sitzt zwar nicht im Rollstuhl, aber sie wird 90 und ist ziemlich wackelig auf den Beinen. Darum hab ich verstanden, dass sie nicht zu unserer Hochzeit gekommen ist, das wäre nämlich auch mit einer längeren Anreise gewesen).

Wie wird Dein Opa denn momentan versorgt? Kommt ein Pflegedienst zu ihm nach Hause? Sonst sprich diesen doch einmal an.

Hi,

also erstmal kommt es wirklich darauf an, wie gut es deinem Opa geht und ob er kommen möchte, wie weit die Anfahrt wäre...

Der Tipp von Floridalady ist gut. Wenn er jetzt zu Hause ist, wird er bestimmt von einem Pflegedienst versorgt. Vielleicht gibt es da jemanden, der sich gut mit deinem Opa versteht und etwas dazu verdienen möchte?
In Pflegeheimen gibt es eigentlich immer Kurzzeitpflegeplätze, da könnte man also auch mal nachfragen, wobei ich nicht weiß, ob die das nur für eine Nacht machen... Aber sollte die Anfahrt weiter sein, wäre es ja eventuell auch nicht schlecht, wenn dein Opa schon einen Tag früher anreist und zur Erholung einen Tag länger bleibt.

Wenn er jetzt einen Toilettenstuhl benutzt, kommt er sicherlich auch mit einer behindertengerechten Toilette zurecht.
Kann er sich denn alleine umsetzen oder braucht er bei dem Toilettengang hilfe? Gerade dann fände ich jemandem vom Pflegedienst, der ihn den ganzen Tag über unterstützt sehr gut!

Das wäre dann eben auch das, worauf ihr bei der Location achten müsst, da wo dein Opa hin muss, sollten keine Stufen sein.
Wenn dein Opa dabei sein möchte gibt es sicherlich einen Weg!
Ihr müsst nur auf die Rahmenbedingungen achten.

Hallo lintu,
erst mal vorne weg: ich bin Krankenschwester und Rettungsassistentin, habe jahrelang ein einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gearbeitet, mir ebenso viele Jahre die Nächste und Wochenenden mit Notarztdiensten um die Ohren geschlagen und Leite nun die Anmeldung der Arztpraxis meines Mannes- also ich hab schon Ahnung von dem, was ich hier dazu von mir gebe.
Ehrlich gesagt - ich finde deinen Wunsch ganz schön egoistisch- vorausgesetzt dieser ist nicht deckungsgleich mit dem deines Opas. Für einen Menschen mit Behinderung (so schribst du ja indirekt) ist eine Reise, von der Aufregung mal abgesehen, mit ungeheurerlichen Strapazen verbunden. Das fängt bei der Anfahrt (langes Sitzen im Auto) an, geht über diverse Transfairs u. U. auch bei Regen, Toilettengang, dem Wunsch nach liegen, essen unter Beobachtung (nach Schlaganfall u. U. schwierig) bis zur Übernachtung in fremder Umgebung. Von der emotionalen Aufregung der Reise und deiner Hochzeit will ich gar nichts sagen. Wenn du Opa einen Gefallen tun willst, dann heirate in seiner direkten Nähe, so dass er jederzeit nach Hause gebracht werden kann und orgnisiere im Vorfeld Betreung die sich bei ihm und mit ihm auskennt, so können alle anderen bleiben. Alles andere ist eine Qual für ihn. Auch wenn es sein Wunsch ist, dann sicher nur um dich nicht zu enttäuschen. Meine Oma war, als die Hochzeit meines Cousin geplant wurde knapp 90 aber körperlich weitgehend fit. Sie selbst wollte daran nicht teilnehmen- und es kam dann auch nciht mehr dazu, 3 Monate vorher ist sie friedlich gestorben. Was ich einfach sagen will: natürlich ist alles machbar und vermutlich wird dein Opa auch alles dran setzen dir diesen Wunsch zu erfüllen. Aber gesunde Menschen können sich nicht wirklich vorstellen, was dies alles für einen alten, behinderten und kranken Menschen an Anstrengungen bedeutet und wie belastend das alles ist/sein kann. Nicht böse sein.

Hallo!

Meine Oma ist 90, mein Opa wird kurz nach der Hoczeit 89. Oma ist körperlich recht fit, aber leidet an Demenz, Opa ist geistig noch recht gut drauf, aber auf einen Rollator angewiesen. Ich habe sie zur HZ eingeladen, obwohl ich wusste, dass sie es nicht schaffen werden. Sie wohnen 500km weit weg vom Ort der Trauung und es wäre eine risige logistische Herausforderung, beide herzuholen. Opa hat mir daher auch direkt abgesagt, es wäre einfach nicht machbar. Sie freuen sich aber schon auf die Fotos und haben sich auch sehr über die Einladung gefreut. Ganz ehrlich: So schön ich es fände, dass beide noch eion schönes Event wie eine HZ erleben könnten, es ist besser so. Es hätte sich ständig jemand kümmern müssen und für die beiden wäre es einfach eine zu große Strapaze gewesen. Daher würde ich Dir, so wie Du den Zustand Deines Opas beschreibst - eher davon abraten darauf zu bestehen, dass er kommt.

Hallo nochmal,

vielen Dank für eure Antworten erstmal vorne weg. Wahrscheinlich habt ihr alle Recht. Auch wenn mich dass alles sehr traurig stimmt. Ich muss mir das wirklich nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Mein Opa wird morgens und abends von einem Pflegedienst betreut und ist auch auf Hilfe beim umsetzen angewiesen.
Und je länger ich darüber nachdenke wäre es wohl eine riesen Strapaze für ihn. Nun könnte man überlegen bei meinem Opa direkt um die Ecke das Standesamt aufzusuchen. Da die Familie meines Verlobten allerdings 6 Std mit dem Auto anfahren müsste wird das wahrscheinlich auch eher schwierig. Wollten es eben eher in der Mitte stattfinden lassen, was eben aber auch 3 Std für alle bedeuten würde. Eben auch für meinen Opa und sowie Luzi schon gesagt hat, ist das wahrscheinlich einfach viel zu viel für ihn. Werde mich wohl eher an euren Rat halten.
Möchte aber trotzdem nochmal etwas los werden. Mein Opa ist fast wie ein Vater für mich. Neben meinem Verlobten der wichtigste Mann in meinem Leben und wir stehen uns sehr nah! Natürlich habe ich kurz überlegen wollen ob das Ganze nicht doch irgendwie funktionieren könnte.
Aber ich sehe ein, dass ich da wohl zu blauäugig an die Sache ran gegangen bin...

Vielen Dank nochmal!
Grüße
Lintu

Und was ist, wenn ihr Standesamtlich im Kleinen Kreise bei deinem Opa um die Ecke heiratet. Und einen Tag oder auch eine Woche später noch einmal eine kirchliche Trauung oder freie Trauung in der Mitte macht? Dann kann dein Opa bei der standesamtlichen HZ wenigstens dabei sein.

Ich kann das alles gut nachvollziehen, zumal ich zu meiner Oma ein ähnliches Verhältnis hatte.
Warum nicht bei Opa ums Eck? Wenn ihr in der Mitte heiratet müssen, wennn ich es richtig verstehe, alle anreisen. Jeder braucht ne Unterkunft, alle müssen sich auf die Piste begeben und deine wichtigste Person ist außen vor. Ich hatte dich oben als egoistisch bezeichnet, deinen Opa mit "aller Gewalt" dabei haben zu wollen. Nun denkst du wirklich an das Wohlergehen von ihm, ich denk, da kannst du jetzt ruhig egoistisch sein und eben einen Teil der Gäste weiter reisen zu lassen, ein anderer Teil schläft im eigenen Bett, kommt entspannt an, kann dir unter die Arme greifen und Opa ist auch dabei. Und wenn du Opa als Begründung angibst wird dir keiner böse sein. Wem ihr wichtig seit, der wird sich ins Auto setzen, egal ob 3 oder 6 Stunden. Wem ihr nicht wichtig seit, wird auch bei einer Strecke von "nur" 3 Stunden absagen weil ihm der Weg zu weit ist. Ich weiß nicht wo ihr nun wohnt (bei Opa ums Eck?) aber mir waren als Braut die kurzen Wege sehr wichtig- bzw. jemand, der ums Eck wohnt und das ein oder andere im Auftrag vor Ort regeln kann....

Hi,

also erst mal vorab. mein Verlobter und ich wohnen in Hamburg, die Familie meines Verlobten rund um Flensburg und Greifswald in Meck-Pomm.
Meine Familie in NRW. Also alles etwas breit gefächert. Aber ihr habt natürlich recht. In Hamburg wollen wir eh nicht heiraten, warum dann nicht wenigstens näher an meiner Familie. Ich finde meine Heimatstadt nicht so schön zum heiraten und da wir nur Standesamtl. heiraten möchten, wäre das auch keine alternative. ABER, wie ich rausgefunden habe, gibt es viele schöne Heiratsorte rund um meine Heimatstadt. Da gäbe es auf jeden Fall Möglichkeiten :)
Wir hatten erst das mittige Treffen geplant, weil die Oma meines Verlobten auch nicht mehr ganz so fit ist. (Sie ist auch schon knapp über 90) Aber mein Verlobter sagt selbst, dass es bei ihr so sein könnte, dass sie selbst sagen würde, dass sie das alles zu viel für sich findet. Demnach wäre es bei "Opa ums Eck" evtl doch möglich :) Er könnte zur Trauung dabei sein und anschließend wieder nach Hause fahren. Und die Fotos von der Feier bekommt er natürlich schnellstmöglich nachgereicht :)
Wir haben ja Gott sei Dank noch sehr viel Zeit diese ganzen Eventualitäten durchzugehen und mit unseren engsten Familienmitgliedern darüber zu sprechen. Aber für das Brainstorming hier, bin ich sehr dankbar. Manchmal muss man sich eben über diese Dinge austauschen um vielleicht das Brett vor dem Kopf loszuwerden
Ich danke euch!

Hi lintu :)
Ohje, schwierige Situation... um dir besser helfen zu können wäre es ganz hilfreich zu wissen wie weit dein Opa wegwohnt. wenn es nur eine Stunde oder so ist kannst du ja vielleicht jemanden finden der ihn irgendwann nach Hause fährt. Wenn ihr allerdings weiter entfernt wohnt könntest du ja mal ein paar Pflegeheime in deiner Umgebung anrufen und fragen ob es möglich ist ihn da für eine Nacht unterzubringen. Ich verstehe es total dass du ihn gerne dabei haben möchtest, aber vielleicht solltest du ihn erstmal fragen ob er sich das überhaupt noch zutraut so lange unter so vielen Leuten zu sein wo es laut ist, er sich vielleicht nicht mal eben ausruhen kann etc. Du kannst ihm ja vorschlagen den standesamtlichen Termin bei ihm in der Nähe abzuhalten sodass er dabei sein kann und die eigentliche Feier auf einen anderen Tag legen?
LG

Hallo Lintu,

ich befinde mich in einer ähnlichen Situation.
Meine Mama sitzt seit einigen Jahren mit Athrose, Rheuma, Rücken, Parkinson, Demenz und mehreren leichten Schlaganfällen im Rollstuhl. Dazu kommt eine steife Hand.

Wir heiraten am 01.07.2017 (toi, toi, toi) morgens mit 4-8 Personen standesamtlich (an unserem jetzigen Wohnort) und nachmittags mit allen kirchlich (ehem. Wohnort meines Z), danach ist dann die Feier (in meinem ehem. Wohnort, dort ist auch meine Mama untergebracht). Zwischen allen Orten gibt es einen Fahrtweg von ca. 30-45 Minuten.

Wir haben lange diskutiert was wir tun. Das fing bei "die Hochzeit verheimlichen" an und hörte bei "Wir feiern mit der kompletten Gesellschaft im Gemeinschaftssaal des Altenheims" wieder auf. Aber eigentlich waren das alles Sch**ß-Ideen.

Dann brachte meine Arbeitskollegin mich auf die Idee, welche wir am Ende auch umsetzen werden:
Meine Mama wird Nachmittags von einem Krankentransport abgeholt und zur kirchlichen Trauung gefahren. Nach der kirchlichen Trauung machen wir den Sektempfang mit ein paar Häppchen schon dort. Dann machen wir auch schon die Fotos mit den Gästen und dann verabschieden wir uns nach ca. einem Stündchen zu unserem Paarshooting. Meine Mama wird dann vom selben Transport wieder zurück gefahren.

Wir machen das aus verschiedenen Gründen. Einmal können wir uns die vielen Fahrten mit dem Krankentransport nicht leisten, zum anderen haben wir nicht die Möglichkeit ihr eine vernünftige Betreuung zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat sie sowieso schon Probleme mit dem Essen (durch die steife Hand und die Parkinson) und lange im Rollstuhl sitzen geht auch nicht. Außerdem ist sie an vielen Tagen nicht "sie selbst".

Alles in allem wäre es für uns alle nur eine Quälerei. Daher bitte ich dich inständig, überlegt euch eine Lösung bei der ihr von deinem Opa nicht allzu viel fordert und denkt dran, dass am Ende auch alles bezahlt werden muss, so banal das jetzt klingt.
Um Gottes Willen ich verstehe total, dass du ihn dabei haben willst, aber bitte bitte bitte denk an ihn.

Liebe Grüße
Aurelia

Warum sollte es nicht geben, ehrlich gesagt gibt es für jedes Problem die passende Lösung! :) Aber sicherlich hast du schon deine Antwort bekommen, so und so will ich meine Meinung teilen. Es gibt Pflegekräfte, die 24 Stunden der Woche einsetzbar sind und man kann sie auch ganz leicht durch eine Agentur beantragen.

Die https://www.pflegezuhause.info ist zum Beispiel eine davon und sie haben 10 Jahre Erfahrung in ihrer Arbeit, wenn du interessiert bist, kannst du mal ihr Informationsvideo ansehen, womit alle deine Fragen auch beantwortet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dank für die Informationen. wert zu lesen

Wie ist es am Ende denn gelaufen, braucht ihr immer noch Hilfe für euren Opa? :) Natürlich wäre die beste Lösung ein Altersheim, man muss dafür nur bezahlen. Aber eine bessere Lösung ist immer hin eine Pflege zu Hause, besonders wenn man ein eigenes Haus hat.

Pflegezubehör, Pflegebetten und vieles mehr kann man online selber bestellen, auf https://www.pflegebetten-24.de/seniorenbett-100x200/ kann man auch einen tollen Onlineshop dazu finden, wo sie auch einen Ratgeber haben, damit man am Ende das richtige gekauft hat. Es wäre nicht schlecht auch einen Blick auf ihre Seite zu werfen, da sie auch Zubehör für Pflege haben! :)